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IGNORED

Selbsthilfe gegen Drogenkartell: Mexiko legalisiert Bürgerwehren


Gruger

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Geschrieben

Auf Spiegel Online:

"Bürgerwehren in der mexikanischen Region Michoacán sollen künftig mit staatlichem Segen für Ordnung sorgen dürfen. Im Gegenzug müssen sie ihre Mitglieder und Waffen registrieren lassen. Darauf haben sich die Regierung und die Selbstverteidigungskräfte geeinigt..."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/selbsthilfe-gegen-drogenkartelle-mexiko-legalisiert-buergerwehren-a-945891.html

Ok, erst dürfen die Bürger selbst die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Nach getaner Arbeit kann man sie ja wieder entwaffnen.

Trotz alledem, man merke: Vater Staat kanns nicht richten, Bürger hilft sich selbst. Mit Waffen.

Geschrieben

...Nach getaner Arbeit kann man sie ja wieder entwaffnen.

...

das muss man erst mal schaffen... Aber ist ein Ansatz, vlt. kann durch zivilen Widerstand die Macht der Kartelle gebrochen werden. Hoffen wirs.

Geschrieben

Und wer bricht die Macht des Staates ? Mexico ist ein Land, dass die meiste Zeit mit Revolutionen zugebracht hat, ein Diktator folgte dem anderen und was blieb konstant ? Der Bürger, der den Rotz auszubaden hatte. Als Mexikaner würde ich mir weniger Gedanken um Drogen machen (ausser ich bin auch in dem Business), denen kann man aus dem Weg gehen, als um die Federales und das sie kommandierende korrupte Staatskonstrukt.

Geschrieben

Als Mexikaner würde ich mir weniger Gedanken um Drogen machen (ausser ich bin auch in dem Business), denen kann man aus dem Weg gehen, als um die Federales und das sie kommandierende korrupte Staatskonstrukt.

Den "Drogen" bzw. den zugrundeliegenden Organisationen "aus dem Weg gehen"? Die OK, die in dem Land alles durchwuchert, schlicht ignorieren?

Wenn das so einfach wäre, hätten die Bürger nicht zur Selbsthilfe gegriffen.

Geschrieben

..., als um die Federales und das sie kommandierende korrupte Staatskonstrukt.

Womit wir doch wieder bei den Drogenkartellen wären, oder? Denn um ein "korruptes Staatskonstrukt" überhaupt zu ermöglichen, braucht es jemanden, der besticht (neben dem Bestochenen). Und ja, genau, es sind doch die Kartelle, die Politiker, Richter und Polizisten kaufen. Und auch wenn in der mexikanischen Justiz nicht alles so läauft, wie es sein sollte - in die Hände der Kartelljustiz möchte man doch wohl noch weniger fallen.

Mexiko ist, zu mindest in einigen regionen, ein failed State. Da bleibt dem Bürger leider nichts anderes übrig, als sich selbst zu helfen, es herrscht Anarchie.

Geschrieben

in die Hände der Kartelljustiz möchte man doch wohl noch weniger fallen.

Mexiko ist, zu mindest in einigen regionen, ein failed State.

Deswegen wären eine Aushändigung von Namenslisten (wer in einer Bürgerwehr organisiert ist) an den Staat und das Registrieren von (allen) Waffen auch das Letzte, was ich (als Mexikaner) tun würde.

Geschrieben

Deswegen wären eine Aushändigung von Namenslisten (wer in einer Bürgerwehr organisiert ist) an den Staat und das Registrieren von (allen) Waffen auch das Letzte, was ich (als Mexikaner) tun würde.

Richtig. Der Staat befindet sich (zum Teil) in bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Regional herrscht Anarchie. Wobei auch zu bedenken ist, dass spätestens, wenn die Bürgerwehr als solche auftritt, auch die Kartelle wissen, wer ihnen da gegenüber steht. Eine "Mitgliederliste" bracuhe die da ja wohl nicht. Die Idee mit den Bürgerwehren funktioniert also nur, wenn sich genügend Bürger engagieren und den Kartellen somit ein überlegener Wiederstand entgegen tritt.

Geschrieben

Spätestens wenn die eine Familie ausgelöscht wird weil ein Familien Mitglied in der Bürgerwehr ist,laufen die Bürgerwehr Männchen auseinander wie die Hasen.

Das könnte durchaus sein, vermutlich wäre es wesentlich effektiver den Drogenhandel weniger zu bekämpfen insbesondere

was den Besitz und Konsum angeht ich mein Marihuna (Hausmeister Krause) verboten aber jeder kann sich vollaufen lassen.

Alkohol macht auch abhängig ist aber nicht verboten warum wohl weil der Staat kräftig drann verdient in Kalifornien wo

man eine staatliche Abgabe macht ist man auf den richtigen Weg.

Den Kartellen kann man nur das Wasser abgraben in denen man ihre Alleinstellung überwindet.

Eine Bürgerwehr wie soll die Aussehen, in Mexico sind ausserdem sogar Polizisten Leute aus der Justiz und sogar Mitglieder

von Armee und Polizeieinheiten auch gleichzeitig Mitglieder in Drogenbanden.

Die Banden sind gut ausgerüstet unter anderen mit gepanzerten Fahrzeugen und schweren Maschinengewehren!

Doppelläufige Schrotflinte gegen Panzerwagen mit aufmunitionierten 50BMG ein etwas ungleicher Kampf!

Geschrieben

Vielleicht sollte die Mexi-Regierung den Drogenkartellmuckln einfach die Waffen

mit einem innovativen und PTB geprüften Sperrsystem zustöpseln lassen!

Um eine sachgemäße Anwendung zu garantieren aber bitte nur von

fachkundigen Personen aus der geschätzten Herstellerfirma.

Natürlich in Anwesenheit der Geschäftsleitung.

Ich wäre mir sicher, dass die Welt dann schnell um ein Problem ärmer wäre.

oswald

Geschrieben

in Mexico sind ausserdem sogar Polizisten Leute aus der Justiz und sogar Mitglieder

von Armee und Polizeieinheiten auch gleichzeitig Mitglieder in Drogenbanden.

Die Banden sind gut ausgerüstet unter anderen mit gepanzerten Fahrzeugen und schweren Maschinengewehren!

So ähnlich wie in Deutschland die Politiker in den Konzernen? Verzeihung die Frage ist mir so raugerutscht. :D
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Spätestens wenn die eine Familie ausgelöscht wird weil ein Familien Mitglied in der Bürgerwehr ist,laufen die Bürgerwehr Männchen auseinander wie die Hasen.

Du vergisst, dass das keine Deutschen sind! Die leben nicht in einer Gesellschaft mit Versicherungen für alles und jeden und Rundum-Sorglos-Paket des Staates. In Kolumbien und in einigen anderen Ländern ebenso hat man das versucht zwecks Guerrillabekämpfung. Sehr effektiv war das nicht. Die Gruppen haben sich nicht aufgelöst, dafür aber mit gleicher Münze zurückgezahlt. Solche Terrormaßnahmen haben meist eher die Organisationen gestärkt, die sie bekämpfen sollten.

Geschrieben

...

Mexiko ist, zu mindest in einigen regionen, ein failed State. Da bleibt dem Bürger leider nichts anderes übrig, als sich selbst zu helfen, es herrscht Anarchie.

Nein, es herrscht eben keine Anarchie. Die Staatsmacht ist nach wie vor überall präsent und ihre Vertreter sind Teil des Drogengeschäftes wie anderer krimineller Machenschaften auch und mischen kräftig mit. Auch der Justizapparat ist beteiligt. Armee und Polizei haben sehr starke und weitgehende Vollmachten und sind auch recht gut ausgebildet und ausgerüstet.

Geschrieben

Setzt du die Bürgerwehren mit Terroristen gleich ?

... ist meist die Folge. Spätestens nach ein paar Jahren "Krieg" weiss eh ekiner mehr, wofür eigentlich gekämpft wird. Dann gehts nur noch um persönlichen Gewinn, Ehre und Rache. In der Methodik gleichen sich beide Seiten i.d.R. an.

Nein, es herrscht eben keine Anarchie. Die Staatsmacht ist nach wie vor überall präsent und ihre Vertreter sind Teil des Drogengeschäftes wie anderer krimineller Machenschaften auch und mischen kräftig mit. Auch der Justizapparat ist beteiligt. Armee und Polizei haben sehr starke und weitgehende Vollmachten und sind auch recht gut ausgebildet und ausgerüstet.

Und die Bürgerwehr kämpft dann gegen die Polizei? Oder nur gegen die Kartelle, und die Polizei schuat weiter weg?

Geschrieben

Nein, es herrscht eben keine Anarchie. Die Staatsmacht ist nach wie vor überall präsent und ihre Vertreter sind Teil des Drogengeschäftes wie anderer krimineller Machenschaften auch und mischen kräftig mit. ...

Ist das nicht genau das, was Dir und Deinen Mitstreitern so vorschwebte: Die Polizei agiert nicht mehr als bestimmter Hüter von Recht und Gesetz, sondern als "privater Sicherheitsdienstleister", der demjenigen zum "Recht" verhilft, der dafür bezahlt? Die Polizisten agieren ja nicht im gesetzlichen Auftrag, sondern ganz "marktwirtschaftlich", oder, ganz platt, auf Grund der herrschenden Korruption. Und ketztere ist doch ein großer Schritt richtung libertärem Markt. Ach ja, ich vergaß, wir benötige ja ein "neues Bewusstsein" für eine libertäre Gesellschaft... So bleibt zu mindest die Schlussfolgerug richtig: in Teilen Mexicos herrschat Anarchie, die rechtsstaatliche Ordnung ist aufgehoben und die Sicherheitsorgane folgen "dem Markt".

Geschrieben

Ist das nicht genau das, was Dir und Deinen Mitstreitern so vorschwebte: Die Polizei agiert nicht mehr als bestimmter Hüter von Recht und Gesetz, sondern als "privater Sicherheitsdienstleister", der demjenigen zum "Recht" verhilft, der dafür bezahlt? ...

Du vergisst allerdings, dass die mit dem Volk abgepressten Steuergeldern finanziert werden und damit auf die Ressourcen einer ganzen Volkswirtschaft zurückgreifen können, während dem Bürger dieses zwangsweise abgepresste Geld schon mal nicht mehr zur Verfügung steht um für seine Sicherheit selbst zu sorgen.

Mal ganz davon abgesehen: In einem freiheitlichen Gesellschaftsmodell gäbe es keine illegalen Drogen und somit auch keine vom Handel damit lebenden Drogenkartelle.

Geschrieben

Setzt du die Bürgerwehren mit Terroristen gleich ?

Ich glaube, Du hast etwas falsch verstanden: Jemand hat die These aufgestellt, dass die Bürgerwehren sich sofort auflösen würden, wenn ihre Gegener zu gewissen Terrormaßnahmen greifen würden. Dies würde ich allerdings im Falle der Mexikaner ziemlich bezweifeln.

Mit Terrormaßnahmen sind in dem Fall, z. B. die Tötung oder Entführung von Familienangehörigen der Bürgerwehrleute durch die verfeindeten Organisationen gemeint. Wenn natürlich die Bürgerwehren selbst so vorgehen, könnte man das durchaus als Terrorismus bezeichnen.

Geschrieben

...Und die Bürgerwehr kämpft dann gegen die Polizei? Oder nur gegen die Kartelle, und die Polizei schuat weiter weg?

Das könnte beides passieren, je nach Machtverhältnissen und Interessenkonstellation. Die Lage ist ziemlich unübersichtlich. Derzeit ist es ja auch so, dass die Polizei manchmal wegschaut und manchmal ziemlich hart vorgeht, je nach Interessenlage. Und derzeit ist es auch so, dass jede Menge Polizisten Beamte und Richter direkt im Sold eines der Kartelle stehen.

Sicher ist nur eines: Es ist sehr viel schwieriger eine freiwillige Bürgerwehr zu kaufen als ein paar staatliche Beamte.

Geschrieben

Du vergisst, dass das keine Deutschen sind! Die leben nicht in einer Gesellschaft mit Versicherungen für alles und jeden und Rundum-Sorglos-Paket des Staates. In Kolumbien und in einigen anderen Ländern ebenso hat man das versucht zwecks Guerrillabekämpfung. Sehr effektiv war das nicht. Die Gruppen haben sich nicht aufgelöst, dafür aber mit gleicher Münze zurückgezahlt. Solche Terrormaßnahmen haben meist eher die Organisationen gestärkt, die sie bekämpfen sollten.

Nein habe ich nicht vergessen :) . Ich meine nur das, dem Gegner (Mafia)die Adressen der Bürgerwehrler sehr schnell bekant werden, und dann spielt es keine Rolle mehr ob einer Versichert ist oder nicht,und ob er eine Flinte zur Selbstverteidigung oder mehrere MGs :sad: .

Geschrieben

Ich meine nur das, dem Gegner (Mafia)die Adressen der Bürgerwehrler sehr schnell bekant werden, und dann spielt es keine Rolle mehr ob einer Versichert ist oder nicht,und ob er eine Flinte zur Selbstverteidigung oder mehrere MGs :sad: .

Und angesichts dieser möglichen Perspektive wäre dann (in der Situation, in der sich die Leute befinden) was genau die Alternative?

Auswandern? Ein Lied singen?

Geschrieben

Und angesichts dieser möglichen Perspektive wäre dann (in der Situation, in der sich die Leute befinden) was genau die Alternative?

Auswandern? Ein Lied singen?

In der Situation kann der Einzelne leider wirklich nicht viel ausrichten. Und die Drogenkartelle werden eine "Bürgerwehr", so sie ihr Wirken tangieren, schnell ausradieren, samt Haus, Hof , Hund und Familie.

Geschrieben

Du vergisst allerdings, dass die mit dem Volk abgepressten Steuergeldern finanziert werden und damit auf die Ressourcen einer ganzen Volkswirtschaft zurückgreifen können, ..

Nu ja, die Finazierung (zu mindest das, was bei dem einzelne Polizisten ankommt) ist längst nicht das, was bei uns aufgewendet wird. U.a. deshalb sind die Sicherheitskräfte dort ja in breiter Masse dazu übergegangen, privatwirtschaftlich Sicherheit als Dienstleistung anzubieten. Oder meinst Du, die arbeiten auf "Befehl von ganz oben" für die Kartelle? Steht das in Mexico irgendwo im Gesetz?

Geschrieben

Und die Drogenkartelle werden eine "Bürgerwehr", so sie ihr Wirken tangieren, schnell ausradieren, samt Haus, Hof , Hund und Familie.

Soweit ich die Sache sehe, versucht die Bürgerwehr aber nicht, den großen "Sheriff" und Aufräumer zu spielen, d.h., grundsätzlich in das "Wirken" der Kartelle einzugreifen. Das zu können, gegen die Kartelle aktiv durchzugreifen, bilden die Bürgerwehrleute sich sicherlich nicht ein.

Es geht offensichtlich darum, die sozusagen unbeteiligt zwischen den Fronten des Drogenkrieges stehenden Bewohner (die, die unbeteiligt bleiben wollen...) zu schützen.

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