Warum überhaupt (Schuss)Waffen?

Terz · 5. November 2012

Hallo Leute,

eigentlich wollte ich euch in meinem ersten Posting fragen, wie es mit der Beantragung eines Waffenscheins aussieht, doch nun - nach dem ersten Tag Schusswaffentraining und einer Durchsicht des Forums hier - bin ich einer anderen Meinung. Aber ich möchte mich bei euch zuerst einmal vorstellen.

Ich bin 29 Jahre alt und arbeite für ein LKA. Eigentlich habe ich dort einen Bürojob, gehe allerdings mit raus, wenn es zu Hausdurchsuchungen geht bei denen Computer mitgenommen werden sollen. Eine Schusswaffe war für meinen Job bisher nicht vorgesehen, da es in letzter Zeit allerdings zu Übergriffen kam, hat mein Dienstherr mir angeboten mal an einem Schusswaffen Lehrgang teilzunehmen. Anschließend könnte man ja mal schauen, ob ich eine Dienstwaffe bekomme. Noch eine Kleinigkeit zu mir. Ich bin zwar ITler, treibe aber recht intensiv Sport, auch Kampfsport.

Heute war der erste Tag meines Schusswaffenkurses. Ich weiß nicht, ich habe gerade so ein "WTF??" Gefühl, wenn ich zurückdenke. In einer Gefahrensituation müsste ich die Sicherung des Holsters öffnen, die Waffe rausholen, diese entsichern, zielen, schießen und hoffen dass der Schuss dort hingeht, wo ich es will. Und genau letzteres schien bei dem Kurs nicht nur mein Problem zu sein.

Leider hat der Trainer sich nicht auf den Vergleich eingelassen, aber ich könnte mit ihm fast wetten, dass wir 10m weit auseinander stehen, er gegen mich keine Chance hat. Er (wohlgemerkt als Trainer) wird unbewaffnet auf dem Boden landen. Und die Leute mit denen wir es in unserem Job zutun haben, die evtl. eine scharfe Waffe haben, sind nicht ausgebildet. Die halten die Waffe vielleicht das erste Mal in den Händen.

Momentan bin ich davon überzeugt, dass eine Schusswaffe mir keine Sicherheit bietet. Eventuell in der Prävention - er hat eine Pistole, den lass ich lieber in Ruhe. Ich wollte deshalb mal eure Meinung dazu hören.

**joker_ch** · 5. November 2012

Naja nach einem Tag kannst du dir keine Meinung bilden, obwohl du recht hast mit dem Fakt das es an der Schusswaffe alleine nicht endet. Hingegen ohne ist es schon bedeutend schwieriger ohne Schaden aus einer brenzligen Situation raus zu kommen ohne Schusswaffe.

Und unterschätze nicht die Prävention oder warum finden Amokläufe nicht in Polizeistationen statt...

Joker

Schütze001 · 5. November 2012

Don't feet.......

chokee · 5. November 2012

Du hast das Hauptproblem eh schon erkannt:

gerade Dienstwaffentraegern fehlt es oft an der Uebung. Deinen Kampfsport wirst du dir auch.nicht in einer einzigen Trainingsstunde angeeignet haben... da war sicher auch viel Training dabei. Mit einer Waffe ist es auch nix anderes.

Das ist eben nix was man mal eben so lernt und dann ist man gleich Profi...

Wirf nicht gleich die Flinte ins Korn, beimKS wirst du ja auch nicht nach dem ersten Training alles geschmissen haben weil du nicht sofort wie chuck norris und bruce lee draufwarst.

Bedenke auch: du hast jetzt viel input bekommen, vielleicht zuviel auf einmal? Das kann einen schon ueberfordern bzw. man denkt sich: soviel woran ich denken muss...schaff ich ja nie. Zum lernen das ganze aufgliedern: heute mal nur schiessen, ein andermal nur holstern/ziehen ueben.

Alles auf einmal zu machen ist wohl wie eine Kombo aus mehreren Schlaegen/griffen etc. beim Kampfsport. Das wird man auch erst einzeln ueben und spaeter kombinieren wenn die einzelnen moves sitzen, nehme ich an.

Ich wuerde die Waffe nicht als Ersatz sehen fuer das was du schon kannst sondern als ergaenzung...

Es mag Situationen geben wo du ohne auskommst, ich wuerd mich nur nicht drauf verlassen....

5. November 2012

Don't feet.......

Tauri · 5. November 2012

yoh, allein schon Dienstwaffe ziehen, entsichern...

Welche Polizeieinheit in Deutschland führt noch Waffen mit Sicherung?

Und wie soll das überhaupt gehen? Vorgesetzter stellt WBK und WS aus oder wie?

mühli · 5. November 2012

Heute war der erste Tag meines Schusswaffenkurses. Ich weiß nicht, ich habe gerade so ein "WTF??" Gefühl, wenn ich zurückdenke.

Kein Problem, einfach zukünftig sein lassen wenn es dir eh nicht zusagt. Es ist wirklich nicht jedermanns Sache. <_<

5. November 2012

Momentan bin ich davon überzeugt, dass eine Schusswaffe mir keine Sicherheit bietet. Eventuell in der Prävention - er hat eine Pistole, den lass ich lieber in Ruhe. Ich wollte deshalb mal eure Meinung dazu hören.

Da hast Du meine vollste Zustimmung!

Ich benutze eine Schusswaffe auch nur um Löcher ins Papier zu stanzen, und das auf eine größere Distanz.

Ralf Künne · 5. November 2012

Weil es Spaß macht möglichst viele Löcher auf möglichst große Entfernung in die "10" zu stanzen und meine Fähigkeiten im sportlichen Wettkampf mit anderen Leuten die das gleiche Hobby teilen zu messen. Warum müssen wir uns eigentlich ständig für unsere Passion Rechtfertigen?

heletz · 5. November 2012

... Warum müssen wir uns eigentlich ständig für unsere Passion Rechtfertigen?

Mußt Du nicht.

Dem TE geht es ums Führen einer Waffe per WS.

Hat mit Löchlestanzen auf 300 m NULL zu tun.

Freebird1966 · 5. November 2012

In einer Gefahrensituation müsste ich die Sicherung des Holsters öffnen, die Waffe rausholen, diese entsichern, zielen, schießen und hoffen dass der Schuss dort hingeht, wo ich es will. Und genau letzteres schien bei dem Kurs nicht nur mein Problem zu sein.

Gibt's da nicht so`n Zubehör für die WII für ITler wie Dich zum üben?

http://www.cnet.com/8301-13855_1-9845325-67.html

Frag doch mal den Chef, ob Du sowas kaufen darfst.. :ridiculous:

z-legend · 5. November 2012

Nur mal so nebenbei: Ich bin auch im Mixed Martial Arts-Kampfsport tätig, aber in einer Situation wie du sie beschieben hast, würde ich mich trotzdem soweit es geht zurückziehen (auch mit Schusswaffe am Körper). Nur wegen deinem Job solltest du keine direkte Konfronation herbeirufen.

Trotzdem, wenn du die Möglichkeit hast einen Waffenschein für deine Arbeit zu beantragen, warum den nicht? Vorsicht ist besser als Nachsicht, aber sei dir im Klaren darüber das Rückzug in deinen Situationen IMMER die bessere Wahl ist.