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IGNORED

Neue Bürgerfreiheiten zu Wasser und zu Land, nur nicht am Schiessstand


Schwarzwälder

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Vorneweg: Es geht noch was in unserem Land! Eine Einbahnstraße in de Verbotsstaat gibt es für andere Freizeitgruppen offenbar nicht: Dieser Tage dürfen sich Motorbootfreunde, Biker und Caravan-Urlauber über wesentliche Erleichterungen freuen. Kurz:

1. Neue Freiheit auf dem Wasser: ab jetzt dreimal soviel PS führerscheinfrei!

Seit diesem Monat wird bei Motorbooten bis 15m Länge der Führerscheinpflicht erst ab über 15 PS statt bisher 5 PS eingeführt!

Gestern ist die von vielen Wassersportlern ersehnte Liberalisierung des Sportbootführerscheins in Kraft getreten. Die Bundestagsabgeordneten Hans-Werner Kammer (CDU) und Torsten Staffeldt (FDP) haben sich in den letzten Jahren für diese Reform eingesetzt. Nun dürfen Boote bis 15 PS Führerscheinfrei geführt werden. Durch die Anhebung der bisherigen 5-PS-Grenze auf 15 PS werde ihrer Meinung nach Wassersport für Anfänger attraktiver. ...: „Die Bürgerinnen und Bürger sind in der Lage, mit der stärkeren Motorisierung verantwortungsbewusst umzugehen.“
Link

Natürlich gab es im Vorfeld auch von Motorbootführerscheinbesitzern Initiativen GEGEN diese Liberalisierung:

Seit vielen Jahren haben wir ein 3,5 Meter langes Achilles Schlauchboot das mit einer Person besetzt, auch mit einem herkömmlichen 5 PS AB-Motor schon ins Gleiten kommt.

Mit einem serienmäßigen 12 PS 2 Takt Motor werden, je nach Steigungwinkel des Propellerblattes GPS gemessene Geschwindigkeiten zwischen 61 und 72 Km/h erreicht.

Der Versuch wurde übrigens bei extrem glattem Wasser, Sturzhelm und Prallschutzweste auf dem Sloter Meer durchgeführt. Unvorstellbar, wenn jeder auch ohne Führerschein, der nötigen Erfahrung und einer gehörigen Portion Respekt vor dem Element, derartige Geschwindigkeit fahren dürfte.

Blogger Peter

Es wurden sogar Briefe an den Bundestag verfasst, mit der Bitte, diese Liberalisierung so ja nicht einzuführen: Link Schreiben an den Bundestag

Das zeigt zweierlei:

1. Die wahren Feinde einer Liberalisierung sitzen oftmals in den eigenen Reihen.

2. Wenn die Politik eine Liberalisierung will (d.h. die Lobbyarbeit gut war), schert sie sich nicht um einzelne Warnrufer bezüglich angeblicher Gefahren für die öSuO.

Es gibt in D 370.000 Motorboote und ca. 1,2 Mio. Motorbootnutzer.Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Eine deulich kleinere Zahl als die Legalwaffenbesitzer also.

Motorsport ist nicht lebensnotwendig, er ist umweltgefährdend, wenn 16Jährige mit ihrem 15PS_Racer künftig -ganz fxiert auf das GPS-Navi ob sie doch die 80km/h Grenze reissen - legal und führerscheinlos über Badende hinweg brettern könnten, schreit keiner nach "potentielle Gefahr für die öSuO", Und wenn künftig Terroristen führerscheinlos einen 15m Stahlkahn mit 40 Sachen in einen Ölfrachter rammen könnten, schreit auch keiner. Aber wehe, so ein KK-Selbstlader hat die falsche Schaftform, da ist gleich ganz Deutschland in Not.

Merken wir was: Unsere Lobby taugt gar nichts. Wenn anderen Gruppen - kleineren (!) Gruppen plötzlich soviel mehr Freiheit eingeräumt wird, muss auch bei uns mehr gehen, wesentlich mehr.

Teil 2 - neue Freiheten zu Lande für Biker und Caravan-Freunde - kommt gleich.

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben

2. Neue Freiheit auf 2 Rädern - mehr km/h ab 16, mehr PS ab 18, weniger Prüfungen

Schon vor einiger Zeit schrieb ich, wie erfolgreich die Biker-Lobby das geplante EU-Verbot für Motorräder über 100 PS gekippt haben. Jetzt dürfen weiter 200 PS und mehr zum Kleinwagenpreis mit Geschwindigkeiten weit jenseits von 300 km/h über Deutschlands Autobahnen bewegt werden.

Doch es kommt noch besser (ab 19.01.2013 neues Führerscheinrecht)Link:

Der neue Führerschein A1 ab16 ermöglicht die 125er nun schon ab 16 ohne km/h-Begrenzung fahren zu dürfen. Bis 120 km/h sind da drin! Statt bisher 80 km/h - eine wesentliche Liberalisierung.

Der neue Führerschein A2 ab 18 berechtigt statt bis früher 27 PS und später 34 PS jetzt sogar bis 48 PS starke Bikes zu bewegen, auch das ein echtes Mehr an Freiheit.

Noch besser: Allem Regulierungswahn im LWB Bereich zum Trotz dürfen künftig die A2-Führerscheine bei Besitz von A1 über 2 Jahre nur mit prakt. Prüfung erworben werden - keine neue Theorie mehr, keine Pflichtfahrstunden etc.

Beachtlich auch hier: Die Biker-Lobby ist nicht größer als die Zahl der Legalwaffenbesitzer. Biken ist überwiegend Freizeitbetätigung und insofern nicht lebensnotwendig, neben der Umweltgefährdung ist Motorradfahren für die öSuO wesentlich einschneidender, weil der ganze öffentliche Verkehrsraum davon tangiert wird. Keine Angst: Ich gönne es den Zweiradfreunden und freue mich mit mit ihnen - aber ein Beispiel kann sich unsere LWB-Lobby an denen allemal nehmen.

3. Neue Freiheit auf 6-8 Rädern: Caravan-Fahren mit B96 künftig ohne extra Prüfung

In Deutschland sind 558000 Wohnanhänger/Caravan zugelassen Link. Leider kann nicht mal die Hälfte davon mit dem bisherigen Führerschein Klasse B gezogen werden. Ein weiterer, teurer (zig Sonderfahrten, teuer praktische Fahrprüfung etc.) war dafür notwendig: "BE". Nun haben die Caravan-Freunde durchgesetzt, dass B96 kommt: eine Fahrerlaubniserweiterung, mit der über 90% von Deutschlands Caravans dann auch gezogen werden dürfen: ohne Pflichtfahrstunden, ohne Prüfung. Einfach ein Nachmittag mit etwas Theorie, etwas praktische Übungen und 1 Fahrstunde mit dem Fahrlehrer zum Schluss im richtigen Verkehr - Kosten um 300 EUR, fertig. B96 wird dann ohne Prüfung durch TÜV o.ä. auf dem Landratsamt eingetragen und los geht es mit bis zu 4,25 Tonnen Link. Und wieder schreit niemand nach Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, wenn so ein B96-Besitzer sein tonnenschweres Gespann auf der Autobahn nicht mehr abgefangen bekommt und Massenkarambolagen verursachen KÖNNTE. So was passiert ja durchaus mal. Aber wehe, so ein Sportschütze befüllt doch tatsächlich am Stand sein Magazin mal mit 11 Schuss, statt 10 - dann bricht die öSuO aber zusammen!

Nein, ich gönne auch den Caravan-Freunden ihre neuen Freiheiten - aber auch hier sollten diese als Ansporn für unsere Lobby gelten. Da MUSS mehr gehen bei uns LWB!

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben

Interessant. Ja, es geht tatsächlich noch was hierzulande (die dauernden "Auswanderungs"appelle in WO nerven übrigens langsam etwas..).

Und - das Beispiel zeigt es - die betroffene Gruppe muss sich noch nicht mal zu 100% einig sein (das bekommt man sowieso nie hin);

sie muss sich nur gründlich, hörbar und anhaltend gegenüber der Politik artikulieren!

Geschrieben
... dass B96 kommt: eine Fahrerlaubniserweiterung, mit der über 90% von Deutschlands Caravans dann auch gezogen werden dürfen: ohne Pflichtfahrstunden, ohne Prüfung. Einfach ein Nachmittag mit etwas Theorie, etwas praktische Übungen und 1 Fahrstunde mit dem Fahrlehrer zum Schluss im richtigen Verkehr - Kosten um 300 EUR, fertig. B96 wird dann ohne Prüfung durch TÜV o.ä. auf dem Landratsamt eingetragen und los geht es mit bis zu 4,25 Tonnen ...

Das ist doch keine neue Freiheit, das ist nur eine Abschaffung einer mal von der EU eingeführten Verschärfung. Denn wer früher Klasse 3 hatte, durfte Gespanne bei 18,5 t !!! zGG fahren, ohne zusätzliche irgendwas Prüfung, das ab 18 und bekommt das beim neuen Schein als C1E oder CE79 umgeschrieben (dann nur befristet bis zum vollendeten 50. LJ, immer noch eine Verschärfung, wie das gesamte "neue" Klassensystem).

Zum Rest gebe ich dir uneingeschränkt Recht. ;)

Geschrieben

Zu 2. und 3.

Von einer Liberalisierung kann da nur bedingt die Rede sein.

Eigentlich werden nur zeitweilig vorhandene strengere Regeln wieder gekippt.

Mit meinem Führerschein 4 von 1979 (nur Theorieprüfung beim TÜV) durfte ich schon mit 16 Mopeds (da allerdings nur bis 50 cm³) ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren.

Die langjährige Begrenzung auf 80 km/h ist/war lebensgefährlich, da man damit auf der Autobahn ständig LKW im Nacken hat.

Auf Landstraßen wird man auch unnötig überholt, weil man die dort für andere Verkehrsteilnehmer erlaubten 100 km/h nicht erreicht.

Mit meinem Führerschein 1 von 1980 durfte ich Motorräder ohne PS-Begrenzung fahren. Ich hatte zuerst ein Motorrad mit 27 PS, aber schon mit 18,5 Jahren fuhr ich ein Motorrad mit damals noch ordentlichen 74 PS.

Wer noch einen älteren Führerschein 3 besitzt, darf damit sogar LKW bis 18 Tonnen fahren (7,5 Tonnen + Einachs-Hänger).

Somit bleibt man zumeist noch unter den früher möglichen Regelungen.

Trotzdem sehe ich es natürlich genauso, daß man als LWB keine wirkungsvolle Lobby hat.

lg Rüdiger:-)

Geschrieben
...

Und - das Beispiel zeigt es - die betroffene Gruppe muss sich noch nicht mal zu 100% einig sein (das bekommt man sowieso nie hin);

sie muss sich nur gründlich, hörbar und anhaltend gegenüber der Politik artikulieren!

Mal als Info, bevor hier wieder in schönsten Vorstellungen geschwelgt wird:

Der DSV sowie die Kreuzerabteilung des DSV waren AUSDRÜCKLICH gegen die Lockerung im Bereich der Sportschiffahrt. Das Thema ist von der Politik durchgepeitscht worden, NICHT von irgendeiner ominösen Seglerlobby...

Hüben wie drüben sitzt das Problem also innerhalb der eigenen Reihen...

Geschrieben
Mit meinem Führerschein 1 von 1980 durfte ich Motorräder ohne PS-Begrenzung fahren. Ich hatte zuerst ein Motorrad mit 27 PS, aber schon mit 18,5 Jahren fuhr ich ein Motorrad mit damals noch ordentlichen 74 PS.

Na ja, wenn wir schon bei Fahrerlaubnisregelungen für (motorisierte) Zweiräder sind, muss man der Fairness halber aber auch erwähnen, dass die frühere Klasse "1 B" - sogenannte Leichtkrafträder - von max. 80 ccm auf heute 125 ccm Hubraum aufgeweitet wurde. Das hat nicht nur 16jährige FS-Neulinge in den Genuss gebracht, sondern auch viele "alte" FS-Kl.-3-Inhaber.

Diese kleine Liberalisierung wuchs im Übrigen nicht auf dem deutschen "Mist", sondern kam über die EU.

Geschrieben
Zu 2. und 3.

Von einer Liberalisierung kann da nur bedingt die Rede sein.

Eigentlich werden nur zeitweilig vorhandene strengere Regeln wieder gekippt.

@COB und RuedigerDE:

Natürlich habt ihr Recht, dass die Führerscheinregelungen für Caravane und teils auch für Motorräder aktuell nur entschärft wurden und nicht in allen Bereichen das liberale Maß aus den 70er Jahren erreichen.

Allerdings ist ja selbst sowas im Waffenrecht nicht mehr drin. Die Richtung der letzten Gesetzgebungen zeigt doch nur eines: immer schärfer. 2002 wurde zugegeben punktuell entschärft, insgesamt war es aber eine deutliche Verschärfung, die Änderungen danach (AWaffV, WaffVwV, Waffg neu 2008, WaffG neu 2009, Sprengstoffrecht usw.) waren jeweils Verschärfung pur. Wo wurde da sichtbar entschärft?

Warum kann man nicht mal sich in der Praxis nicht bewährte Regelungen wie §6AWaffV (Anschein, mit ständiger Rechtsunsicherheit, z.B. bei KK-Waffen) wieder kippen?

Das FWR hat auf seiner Homepage keine einzige konkrete Forderung einer Entschärfung des WaffG in bestimmten Details erhoben. Da liest man nur davon, dass man in Zukunft "unnötige Beschränkungen" der legalen Waffenbesitzer verhindern möchte (mit anderen Worten: nur schlimmeres verhindern) , dass man eine Akzeptanz in der Gesellschaft möchte (mit anderen Worten: Kuschelkurs, keine Prozesse, keine lauten "aggressiven" Forderungen) und dass man einen "konstruktiven Dialog" anstrebt (mit anderen Worten: Geheimdiplomatie). Link FWR Aufgaben

Mit dieser Strategie, immer nur "Schlimmeres verhindern" zu wollen, d.h. den Verbotsforderungen der Gegenseite immer schon ein Stück entgegenzukommen, jedes Mal und das Ganze schön in Geheimdiplomatie ist, die deutsche FWR-Waffenlobby im Vergleich zu anderen Interessegruppen seit Jahren grandios gescheitert. Klar, z.B. die Biker haben auch nicht alles bekommen: Dass der Autoführerschein künftig auch 125er fahren erlaubt, ging nicht durch. Moped ab 15 gibt es vorerst nicht (Pilotprojekte in einigen BL sind aber immerhin geplant), aber z.B. hat die Bikerlobby nicht im FWR-Stil agiert: Oh, Sie wollen Motorräder über 100 PS verbieten? Könnten wir uns nicht auf 130 oder 150 PS als neue Obergrenze einigen? Nein, man hat GAR KEINE Beschränkung akzeptiert, sich durchgesetzt, fertig.

Ich habe schon ein wenig Sorge, dass diese FWR-Strategie (Geheimdiplomatie, nur Schlimmeres verhüten), künftig auch beim WFSA laufen wird und die Schützen dann weltweit die Angeschmierten sind, weil UNO, IANSA usw. immer wieder Verbotswünsche nachschieben werden, die dann in kuschliger Geheimdiplomatie nur jeweils leicht abgemildert würden.

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben

Was das WaffG angeht, sind wir, denke ich, alle voll zu 110% bei dir. Keiner hier wünscht sich §37 Zeiten zurück, obwohl man den über die Hintertür nun doch wieder eingeführt hat. Aber solange alle an 1000 verschieden Strängen ziehen und jeder seine eigene kleine Detaillösung anstrebt, weil jeder Angst hat, wenn er sich beteiligt, am Ende zusammen auch mal etwas zu verlieren, anstatt solidarisch UND mit erhobenen Kopf (weißt du was das für die Selbstachtung wert sein kann ?) auch mal auf die Fresse zu fallen, werden wir uns ewig in Kleinkriegen Jäger gegen Schützen, KK-ler gegen GK-ler, DSB gegen BDS usw aufzureiben, bis am Ende vlt. gerade mal noch das LG bleibt, aber bitte nicht mehr als 5 Joule, wegen dem Blauen Fleck, den es sonst machen könnte. Lieber geschlossen mit wehenden Fahnen untergehen, als ewig in der Gebücktstellung auf die nächste Überraschung "mit der man noch leben kann" warten, das ist meine Meinung. Aber solange dieses St. Florians-Denken hier in diesem Land überall die Oberhand hat, werden wir das nie erleben.

PS: Was du leider bei deinem Biker-Vergleich vergisst, dahinter stehen handfeste wirtschaftliche Interessen, oder denkst du BMW entwirft mit der S1000R ein 142 kW starkes Superbike, um es dann nicht in EU/D verkaufen zu können ? Die Japaner dito, EU und besonders auch D ist einer der größten Motorradmärkte für die. Wie sieht es noch gleich mit dem Interesse der deutschen Waffenindustrie am deutschen Markt aus ?

Geschrieben

Die neuen Erleichterungen sind wohl darauf zurückzuführen, dass die deutsche Wirtschaft ohne diese Erleichterungen drastische Gewinneinbrüche zu erwarten hätte.

In anderen EU Ländern, den USA oder Kanada gibt es ja teilweise überhaupt keine Einschränkungen bei den genannten Freizeitvergnügen.

Die deutschen Lobbys selbst haben kaum zu diesen Änderungen beigetragen. Hier in Deutschland geht man nur auf die Strasse, wenn man gegen etwas ist - gegen Atomkraft, gegen Bahnhöfe, gegen zu kleine Käfige...etc

Obwohl in Berlin und anderen Städten täglich irgendwelche Demonstrationen angemeldet werden, ist hierzulande seit 1989 niemand mehr für mehr bürgerliche Freiheiten oder Rechte auf der Strasse gewesen! Man steht nur auf, wenn man etwas verboten haben möchte!

Die meissten Deutschen wollen am liebsten den totalen, fürsorgerischen Staat

Verbotsrepublik Deutschland

Deutschland reagiert hier also eher auf wirtschaftliche Umstände, da sonst der heimische Binnenmarkt zusammenzubrechen droht.

Geschrieben
Die neuen Erleichterungen sind wohl darauf zurückzuführen, dass die deutsche Wirtschaft ohne diese Erleichterungen drastische Gewinneinbrüche zu erwarten hätte.

...Die deutschen Lobbys selbst haben kaum zu diesen Änderungen beigetragen. ...Deutschland reagiert hier also eher auf wirtschaftliche Umstände, da sonst der heimische Binnenmarkt zusammenzubrechen droht.

Also mit dieser Analyse machst Du es Dir zu einfach und lässt das FWR viel zu billig wegkommen!

Bei den Caravans werden jährlich 17000 neu zugelassen. Nur 40% davon fallen überhaupt in die Kategorie, die jetzt vom B96 erleichtert fahrbar sein wird. Macht 6800 Caravans pro Jahr, von denen viele aber auch eine Nr. kleiner gekauft worden wären, wenn B96 nicht gekommen wäre. Maximal 4000 x 20.000 EUR = 80 Mio. EUR Umsatz/Jahr.

Bei den Superbikes mit >> 100 PS wurde die BMW S1000RR genannt. 2011 ganze 1711 Neuzulassungen x 20.000 EUR = 34 Mio. EUR Umsatz, wobei viele sicher auch auf 100 PS gedrosselt noch gekauft worden wären. Selbst wenn man die Supersportboliden japanischer Hersteller noch mit einrechnet, reden wir über vielleicht 80-100 Mio. EUR Umsatzeinbuße/Jahr.

So, jetzt kommt es: Ab Ende der 50er Jahre bis 1972 waren die Langwaffen in D (vielerorts) frei erwerbbar. Viele wurden danach nicht angemeldet, weshalb das BKA ja von 20 -40 Mio. illegalen Waffen ausging. Wenn nur 10 Mio. davon der liberalen Gesetzgebung (ca. 15 Jahre bis 1972) geschuldet sind, wären z.B. mit einer Langwaffenfreigabe heute 10 Mio. Langwaffen x 1000 EUR = 10 Milliarden Umsatz in 10-15 Jahren drin. Entsprechende Werbung, Reportagen und weiteren Polizeiabbau sowie unsichere Zeiten vorausgesetzt, würden die Leute in D da gerne zugreifen, wenn sie wieder dürften wie bis 1972.

10 Milliarden ist ein bisschen eine andere Dimension als die paar Millionen weswegen man die die Gesetzgebung wegen Bikes und Caravanen und Kleinstmotorbooten angekurbelt haben will.

Im Übrigen vertritt das FWR ausdrücklich auch die Herstellerverbände von Schusswaffen in D. Somit hätte es allen Grund genauso wie die Hersteller von Superbikes oder Caravanen mit wirtschaftlichen Interessen zu argumentieren. Das einzigste Mal, wo dies gemacht wurde war wahrscheinlich bei Arm...sagt (n)ix.

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben

Dat mit dem Bootsfüherschein wurde aber auch mal Zeit :gutidee:

Hier an der Ostsee brauchtst du nur ein Fernglas und schon siehst du Dänen mit viel PS am Aussenborder ohne Bootsfüherschein im selben Gewässer rum schippern

Die Dänen, Franzosen, Schweden usw, Angeln alle ohne irgendwelche Angelprüfungen

und die fische beissen dort trotzdem an :rolleyes:

Hier in MC Pomm wurde man auch langsam wach --Hausboote schippern auf teilen der Müritz nach kurzer Einweisung

Angelberechtigung kann man ohne Prüfung erwerben

Dat man früher alles mögliche an Moppets fahren konnte war doch einfach Klasse

Da lief die Mofa des Kumpels auf den Elbrücken in HH 130 Km/h (Ist bewiesen --er wurde geblitzt :ridiculous::ridiculous: )

(aber bislang wurde doch auch alles was Spass machte verboten :traurig_16: )

Wahrscheinlich fällt es uns nur schwer, sich nach Jahrzehnten der Knechtung, auf eine Erleichterung von Gesetzen einzustellen.

B01

Geschrieben

Mit Caravans oder Schlauchboten kann man gegen die Machthaber nicht aufmucken...bestenfalls noch über die Nord-/Ostsee flüchten, falls die Grenzen wieder dichtgemacht werden....mit Waffen könnte man den Machthabern ja an die Gurgel gehen...

Geschrieben
Keiner hier wünscht sich §37 Zeiten zurück, obwohl man den über die Hintertür nun doch wieder eingeführt hat.

Das ist eine schön wiederholte Phrase, die zwar von einigen gern gehört wird, aber allerhöchstens ein kleines Fünkchen Wahrheit beinhaltet. Wenn überhaupt trifft das nur auf die Gruppe der Waffen zu, die unter das schießsportliche Ausschlussverbot in §6 AWaffV fällt.

---Trennung---

Die von anderen genannte Einbahnstraße "Verschärfung" ist ebenfalls nur mit Scheuklappen erkennbar. Wer schaut, sieht Regelungen in die eine und in die andere Richtung.

Schau ich mal ohne WO Hysterie aufs deutsche Waffenrecht, gibt es wenig was hier nicht möglich ist. Im wahren Leben ist man (noch?) nahezu unbelästigt. Die meisten Staaten, die als leuchtende Beispiele genannt werden, haben andere Einschränkungen. Man schielt halt immer nur auf das, was man selbst nicht darf und blendet den Rest aus.

...und man suhlt sich so gern in der Rolle des armen, gepeinigten LWB ;)

Gruß

P.S.: Man darf das FWR auch mal daran bewerten, was alles nicht eingeführt wurde. Das draufhauen auf den einzigen Interessenverband ist so unsinnig, wie die Austrittsempfehlungen. Je weniger, desto wertloser-man schafft sich quasi selbst ab.

P.P.S.: Schießen kann man in Deutschland ohne irgendeinen Schein (vgl. obige Beispiele). Einfach auf den Schießstand gehen. Freier gehts ja fast gar nicht ;)

Geschrieben

Es geht der Politik immer nur ums Geld machen , Probleme werden immer so gelöst ,das sie Geld einbringen.

Wenn wir für jeden Schuss eine Abgabe zahlen müssten. dann wären nur noch Maschinengewehre zum sportlichen schießen zugelassen.

Geschrieben

Nicht nur unsere Lobby taugt nichts. Mit dem neuen Gesetzesentwurf zum Notfallsanitätergesetz wird unbemerkt von der Bevölkerung der Notarzt faktisch abgeschafft. Aber bei leeren Rentenkassen und immer älter werdenden Bürgern muss man das sozialverträgliche Frühableben wieder mehr in den Vordergrund stellen.

Geschrieben
Die von anderen genannte Einbahnstraße "Verschärfung" ist ebenfalls nur mit Scheuklappen erkennbar. Wer schaut, sieht Regelungen in die eine und in die andere Richtung.

Wir reden von den Änderungen NACH 2002. Und da hat das FWR bestenfalls einige Klarstellungen erreicht, 99% der Veränderungen seither waren Verschärfungen, gefühlte 1% Klarstellungen. Das ist keine Erfolgsbilanz.

P.S.: Man darf das FWR auch mal daran bewerten, was alles nicht eingeführt wurde.

Diese Bewertung nimmt das FWR gerne selber vor. Jedesmal rücken wir dem Totalverbot ein kleines Stückchen näher. Wie bewerten wir das FWR dann, wenn selbiges gekommen ist? Danke, liebes FWR, dass es erst 2020 gekommen ist?

Das draufhauen auf den einzigen Interessenverband ist so unsinnig, wie die Austrittsempfehlungen. Je weniger, desto wertloser-man schafft sich quasi selbst ab.

Das FWR tut schon einiges dafür, dass es auf Dauer "einziger Interessenverband" bleibt. Die Unterstützung der 12-Punkte-Aktion hat es damals sauber abgewürgt, obwohl ich mitnichten einen eigenen Interessenverband gründen wollte. Andere werden quasi "geschluckt". Und das, was Du "draufhauen " nennst, ist für mich nur Kritik. Die betreibe ich seit 10 Jahren, weil die FWR-Lobbyarbeit erheblich verbesserungswürdig ist.

Nein, Leute, es IST wesentlich mehr möglich, eine vernünftige Lobbyarbeit vorausgesetzt. Wir sehen das an zahlreichen anderen Interessegruppen hier in D, wir sehen das aber auch an anderen Waffenrechtsgruppen im Ausland. Mit deren Erfolgen muss sich das FWR jeweils messen lassen!

Und da das FWR keinen anderen Interessenverband für Legalwaffenbesitz in D auf Dauer hochkommen läßt, hilft nur Kritik, eine Wahl haben wir keine, gegen das FWR steht auf Dauer keiner mehr auf.

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben

Welche Verschärfungen sind denn tatsächlich bei dir persönlich angekommen?

Neue Gelbe WBK, Wegfall §37 alt sind Verschärfungen?

Gäbe es ohne FWR eine liberalele Waffengesetzgebung?

Ein Vergleich Gesetzesinitiativen und -verabschiedungen ist recht hilfreich bei der Bewertung des Erreichten.

Die Vielfalt im deutschen Waffenrecht sucht ihresgleichen.

Wer einfach mal "knattern" möchte, kann dies ohne großen Kokolores tun. Einfach zum Stand fahren. Deutlich einfacher und freiheitlicher als die oben angeführten "Liberalisierungserfolge mit Einschränkungen".

Geschrieben

Na vielleicht haben wir Glück, dass die Politik auch bei uns durch die Realität zum Umdenken gezwungen wird.

Deutschland laufen zur Zeit massenweise die Bürger weg!

Laut OECD haben wir in 4 Jahren fast 2Millionen Einwohner verloren. Länder wie die Schweiz und die USA legen dagegen kräftig zu und beschweren sich sogar über die vielen frustrierten deutschen "Flüchtlinge".

Geschrieben
Welche Verschärfungen sind denn tatsächlich bei dir persönlich angekommen?

Neue Gelbe WBK, Wegfall §37 alt sind Verschärfungen?

Gäbe es ohne FWR eine liberalele Waffengesetzgebung?

Ein Vergleich Gesetzesinitiativen und -verabschiedungen ist recht hilfreich bei der Bewertung des Erreichten.

Es gab mehrere Anläufe aus der Politik selbst, das WaffG 1972 wieder zu entschärfen: in den 80er Jahren gab es Bundestagsgesetzesvorlagen von schwarz-gelb, die Langwaffen wieder frei erwerbbar zu machen, dies wurde auch Mitte der 90er noch in CDU Kreisen diskutiert. Das WaffG 2002 ist einerseits Ergebnis der in der Politik damals vorhandenen Offenheit, partiell entschärfen zu wollen, andererseits ist das Verhandlungsergebnis damals noch maßgeblich auch von Vertretern der Sportverbände selber - BDMP wie BDS eingeschlossen - mit erstritten worden. Das FWR war seinerzeit, so wurde mir von einem BDMP-Präsidiumsmitglied damals vor dem WaffG2002 gesteckt, eben noch nicht so etabliert.

Was aber danach kam - insbesondere ab 2007/2008 - das geht voll auf deren Konto - und ja, da ist so einiges bei mir hängen geblieben.

Und jetzt nochmals:

1. Sage mir doch einfach, welche waffenrechtlichen Erleichterungen es ab 2007/2008 für uns noch gab.

2. Bitte benenne mir eine einzige klare Forderung des FWR zur Entschärfung der derzeitigen Gesetzeslage, damit ich das FWR dann auch (Erfolgskontrolle) beurteilen kann, ob sie diese eine einzige Liberalisierung dann durchsetzen konnten - in der nächsten Gesetzesrunde.

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben
Welche Verschärfungen sind denn tatsächlich bei dir persönlich angekommen?

Müssen wir die mannigfaltigen Verschärfungen wirklich jedes Mal auf´s Neue durchkauen? An einer kleinen Gegenfrage wird doch einer der massiven Eingriffe deutlich: Darfst du deine Waffen behalten, wenn du ein längeres Päuschen im Schießsport einlegst?

Geschrieben
Müssen wir die mannigfaltigen Verschärfungen wirklich jedes Mal auf´s Neue durchkauen? An einer kleinen Gegenfrage wird doch einer der massiven Eingriffe deutlich: Darfst du deine Waffen behalten, wenn du ein längeres Päuschen im Schießsport einlegst?

Naja - gefühlt gibt es in jedem Verein für jedes aktive Mitglied 5 Karteileichen. Nach Deiner Theorie müsste es ja dann millionenfachen Entzug von WBKs gegeben haben. So ist es aber dann doch nicht.

Geschrieben

Eben waren wir noch bei den Verschärfungen ab 2002. Jetzt sind wir bei fehlenden Erleichterungen ab 2007. Fangen wir erstmal vorn an und da hab ich aufgezählt.

Mich persönlich hat übrigens bislang nicht eine einzige Verschärfung ereilt. Wir jammern hier (typisch deutsch) auf Höchstniveau. Es geht meist um ganz bestimmte Modelle und ob man nun einen Schuss mehr oder weniger um das man sich betrogen fühlt. Man muss seinen persönlichen Ärger schon explizit suchen, um sich als furchtbar Gepeinigter darstellen zu können. Dabei haben wir unsere Schränke längst wunschgemäß gefüllt.

Was fehlt denn in Deutschland? Wir können hier mehr als anderswo-jedenfalls, wenn man mal die enorme Breite betrachtet. Einschränkungen gibt es überall. Beispiel California (USA), da sind unsere HA-Regeln nahezu liberal.

Geschrieben
Naja - gefühlt gibt es in jedem Verein für jedes aktive Mitglied 5 Karteileichen. Nach Deiner Theorie müsste es ja dann millionenfachen Entzug von WBKs gegeben haben. So ist es aber dann doch nicht.

In NRW läuft die entsprechende Welle seit ~1,5 Jahren. Die Leute kriegen ganz klar gesagt: entweder wieder in einen Verein bzw. wieder aktiv oder Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnisse. So wie es aussieht, wird ein Zeitfenster zugelassen und danach sind Schießnachweise abzuliefern.

Geschrieben
Müssen wir die mannigfaltigen Verschärfungen wirklich jedes Mal auf´s Neue durchkauen? An einer kleinen Gegenfrage wird doch einer der massiven Eingriffe deutlich: Darfst du deine Waffen behalten, wenn du ein längeres Päuschen im Schießsport einlegst?

Ja. Man muss übrigens auch nicht alles am Schießsport aufziehen. In der Theorie geht vieles, aber wer ist denn tatsächlich betroffen?

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