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IGNORED

Beschaedigung an Verschluss nach Ueberdruck?


Boule

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Eine Frage an all die Praktiker hier: Wie erkennt man eventuelle Schwachstellen am Verschluss, nachdem ein zu hoher Druck auftrat?

Hintergrund: Ein Bekannter, seines Zeichens Wiederladespezialist, hat es grandioserweise geschafft, ein Stevens 200 (Savage 110 System) in ein komplexeres Puzzle zu verwandeln. Wir raetseln gerade noch herum wie das geklappt hat, seiner Beschreibung nach ist aber der Lauf von Lager hin bis zum vorderen Drittel nun nach oben "ventiliert", der Verschluss ging nur noch mit einem Kantholz auf, ihm ist aber nicht wirklich was passiert. Natuerlich ist die Munition ganz praezise nach Tabelle geladen und hundertfach bewaert, Doppelladungen sind ausgeschlossen und auch keine Auffaelligkeiten bezueglich des Schiessens. Mein persoenlicher Tipp ist ja ein zu schweres Geschoss gesetzt oder eine Pulversorten- bzw. Pulvermengenverwechselung bei seinen doch oft grenzwertigen Ladungen. Nein, ich wuerde nicht freiwillig neben ihm auf dem Stand stehen wollen!

Wie auch immer - er kauft sich demnaechst ein neues Gewehr, der Verschluss vom Alten sieht aber seiner Ansicht nach noch gut aus und er wuerde mir den fast umsonst ueberlassen.

Wie kann ich nun mit Hausmitteln feststellen, ob der Verschluss Schaden genommen hat oder nicht und ob die Verschlusswarzen noch ordentlich verrigeln? Verschlussabstand messen scheidet aus (der Lauf ist eh schon im Muell), Beschuss aus demselben Grunde und jegliche andere Variante, fuer die man das Patronenlager braucht.

Danke schon mal fuer die konstruktiven Vorschlaege!

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Eine Frage an all die Praktiker hier: Wie erkennt man eventuelle Schwachstellen am Verschluss, nachdem ein zu hoher Druck auftrat?

Die darauf aufzubauende Waffe müßte Dir ohnehin ein kompetenter Büchsenmacher anfertigen.

Lass Dir das Teil von Deinem Bekannten zur Ansicht geben.

Lege es dem BüMa Deiner Wahl vor, sage ihm was Du daraus machen lassen willst,

schildere ihm den Hintergrund und lasse ihn erklären, ob das Teil dafür in Ordnung ist.

DAS ist aus meiner Sicht eine praxisnahe Vorgehensweise !

Gruß

G.T.

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Die darauf aufzubauende Waffe müßte Dir ohnehin ein kompetenter Büchsenmacher anfertigen.

Nach lokalen Gesetzen kein rechtliches Problem das selbst zu machen. Praktisch gesehen ist es bei Savage einfach, einen neuen Lauf zu montieren und den Verschlussabstand einzustellen - ist alles verschraubt und gekontert und mit Go/No-go Lehren kann man das problemlos selbst machen. Laeufe sind auch guenstig zu haben, also insgesamt ein recht guenstiges Bastel- und Lernprojekt mit dem ich eigentlich nicht zum BueMa rennen wollte. Praktisch waere der initiale Vorschlag schon, aber noch lange nicht so viel Spass!

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Hallo Boule,

man kann ein Auto was mit 120km/h gegen eine Betonmauer gefahren ist mit etwas Geschick wieder so richten dass man erkennt was es einmal war, - mit etwas Spachtel und Lack sieht es vieleicht sogar wieder gut aus. - Es ist eher die persönliche Frage ob Du in das restaurierte Produkt so viel Vertrauen hast dass Du es fahren möchtest.

In Deinem speziellen Fall ca. 4500 bar , - etwas mehr oder weniger, egal, - in Gesichtsnähe von einem System, was schon einmal versagt hat...

Ich wüsst genau was ich von so einem System halte.

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Gast We are Borg

@ Boule: Sag Deinem Bekannten, dass er den Verschluss als Totalverlust abschreiben soll!!!

Der Typ soll heilfroh sein, dass er noch alle Augen und sonstige Gesichtszubehörteile dran hat!!!

Ob der Verschluss Haarrisse aufweist oder nicht, kann nur eine metallurgische Untersuchung des Teils klarstellen. Und das dürfte wesentlich teurer sein als der Kauf einer neuen Waffe.

ICH würde in so einer Situation jedenfalls keinerlei Risiken eingehen. Weg mit dem Schrott, Lehrgeld gezahlt und das nächstemal wird besser aufgepasst, welches Pulver man in der Patrone schüttet!

8 zu 5, dass der Mann ein flottes Kurzwaffenpülverchen erwischt hat!

Ein etwas schwereres Geschoss kann den Gasdruck durchaus 1000 bis 1500 bar ansteigen lassen, aber das reicht in 95% der Fälle nicht aus, um die Waffe zu desintegrieren.

Dazu braucht es schon eine gehörige Menge eines viel zu schnellen Pulvers in der Hülse!

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es gibt ein relativ einfaches system aus 3 verschiedenen sprays um rißbildung zu diagnostizieren, aber wenn es schon so gerummst hat können im inneren auch microriße in der struktur sein und die sieht man wieder nur nach röntgen und mikroskopieren!

also weg mit dem zeug ins altmmetall und dann kauf dir eine neue waffe und laß dir nie im leben munition von deinem bekannten stopfen!

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Gast solideogloria

Du fährst quasi ein Auto mit 50 gegen die Wand, schmeißt das Auto weg, fragst aber in der Werkstatt nach, ob man die Airbags, die dir das Leben gerettet haben noch mal hernehmen kann.

Wenn die Knifte wegen Überdruck hops gegangen ist und das System keine augenscheinlichen Schäden hat, weil der Verschluß gehalten hat, dann ist es eine Art von russischem Roulette, damit weiterzuschießen, bis evtl. mal der Verschluss nachgibt. Ich kann aber nur vermuten, wie ein Schütze aussieht, bei dem ein Verschluss nachgegeben hat.

Ich hätte bei jeden Schuß aus dem System Bauchschmerzen. Insbesondere wenn du schon schreibst, dass er oft grenzwertige Ladungen verladen hat.

Als Wiederläder käme mir das Ding nicht ins Haus und wenn es tausend Eperten geröntg hätten.

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Na gut, ihr Spielverderber. Zugang zu einem passenden Roentgengeraet habe ich nicht und bevor aus "billig" "viel zu teure Arztrechnung" wird lasse ich die Finger von. Kostenlos klingt manchmal wirklich zu gut und man kommt in Versuchung.... ich werde aber noch versuchen, die Teile zum Ablichten in die Haende zu bekommen. Waere ja zu schade, wenn man diese Meisterleistung nicht im Bild festhalten wuerde.

Ich hätte bei jeden Schuß aus dem System Bauchschmerzen. Insbesondere wenn du schon schreibst, dass er oft grenzwertige Ladungen verladen hat.

Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" und um den Worten Taten folgen zu lassen wird fast jede noch so kleine Patrone auf das Maximalniveau geladen.

es gibt ein relativ einfaches system aus 3 verschiedenen sprays um rißbildung zu diagnostizieren,

Danke! Wieder was dazugelernt!

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Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" und um den Worten Taten folgen zu lassen wird fast jede noch so kleine Patrone auf das Maximalniveau geladen.

Moellerismus. :icon13:

Carcano

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Die meisten Verschlusse sind stabil konzipiert,sodas sie auch einen recht hohen Überdruck noch gut überstehen.

Aber einen Dermaßen hohen Überdruck zu erzeugen das die Waffe komplett Hops geht würde ich ins Auge Fassen die Komplette Waffe in den Schrott zu schmeißen und eine neue zu Kaufen.

Auch wenn es keine Risse oder Haarrisse gibt,das Material wurde höchstwarscheindlich Überbelastet und hat eventuell Metallurgische Gefügeveränderungen oder sogar minimale Verformungen die man eventuell nicht sehen bzw. Feststellen kann.

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Gast We are Borg
Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" und um den Worten Taten folgen zu lassen wird fast jede noch so kleine Patrone auf das Maximalniveau geladen.

Ist doch gar nicht wahr! :rolleyes:

Die Firma HORNADY setzt mit ihren Superformance-Ladungen z.Z. Rekordmarken in Sachen sichere Höchstleistung aus "normalen" Kalibern!

http://www.hornady.com/store/Superformance-NewAmmo

Aber heutzutage meinen ja einige Jägers, nicht mehr ohne ein Kaliber mit einer Vo unter 1000 m/s auskommen zu können! :peinlich:

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Hintergrund: Ein Bekannter, seines Zeichens Wiederladespezialist, hat es grandioserweise geschafft, ein Stevens 200 (Savage 110 System) in ein komplexeres Puzzle zu verwandeln. Wir raetseln gerade noch herum wie das geklappt hat, seiner Beschreibung nach ist aber der Lauf von Lager hin bis zum vorderen Drittel nun nach oben "ventiliert", der Verschluss ging nur noch mit einem Kantholz auf, ihm ist aber nicht wirklich was passiert. Natuerlich ist die Munition ganz praezise nach Tabelle geladen und hundertfach bewaert, Doppelladungen sind ausgeschlossen und auch keine Auffaelligkeiten bezueglich des Schiessens. Mein persoenlicher Tipp ist ja ein zu schweres Geschoss gesetzt oder eine Pulversorten- bzw. Pulvermengenverwechselung bei seinen doch oft grenzwertigen Ladungen. Nein, ich wuerde nicht freiwillig neben ihm auf dem Stand stehen wollen!

Wie auch immer - er kauft sich demnaechst ein neues Gewehr, der Verschluss vom Alten sieht aber seiner Ansicht nach noch gut aus und er wuerde mir den fast umsonst ueberlassen.

Wie kann ich nun mit Hausmitteln feststellen, ob der Verschluss Schaden genommen hat oder nicht und ob die Verschlusswarzen noch ordentlich verrigeln? Verschlussabstand messen scheidet aus (der Lauf ist eh schon im Muell), Beschuss aus demselben Grunde und jegliche andere Variante, fuer die man das Patronenlager braucht.

Danke schon mal fuer die konstruktiven Vorschlaege!

Hallo Boule,

mit Sicherheit ist der Verschluss gestaucht. Deshalb auch die Sachen mit dem Kantholz. Mein Rat, aus dem Ding eine Deko oder Salutwaffe machen lassen. Laß auf alle Fälle die Finger von dem Teil als "scharfe Waffe" wenn du noch etwas ansehnlich bleiben möchtest. :glare:

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Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden"

Ja, das ist ein Witz - vielleicht sind einige wegen Produkthaftung besonders vorsichtig oder betreiben Gewinnmaximierung durch Einsparung von Pulver...

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