Boule Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Eine Frage an all die Praktiker hier: Wie erkennt man eventuelle Schwachstellen am Verschluss, nachdem ein zu hoher Druck auftrat? Hintergrund: Ein Bekannter, seines Zeichens Wiederladespezialist, hat es grandioserweise geschafft, ein Stevens 200 (Savage 110 System) in ein komplexeres Puzzle zu verwandeln. Wir raetseln gerade noch herum wie das geklappt hat, seiner Beschreibung nach ist aber der Lauf von Lager hin bis zum vorderen Drittel nun nach oben "ventiliert", der Verschluss ging nur noch mit einem Kantholz auf, ihm ist aber nicht wirklich was passiert. Natuerlich ist die Munition ganz praezise nach Tabelle geladen und hundertfach bewaert, Doppelladungen sind ausgeschlossen und auch keine Auffaelligkeiten bezueglich des Schiessens. Mein persoenlicher Tipp ist ja ein zu schweres Geschoss gesetzt oder eine Pulversorten- bzw. Pulvermengenverwechselung bei seinen doch oft grenzwertigen Ladungen. Nein, ich wuerde nicht freiwillig neben ihm auf dem Stand stehen wollen! Wie auch immer - er kauft sich demnaechst ein neues Gewehr, der Verschluss vom Alten sieht aber seiner Ansicht nach noch gut aus und er wuerde mir den fast umsonst ueberlassen. Wie kann ich nun mit Hausmitteln feststellen, ob der Verschluss Schaden genommen hat oder nicht und ob die Verschlusswarzen noch ordentlich verrigeln? Verschlussabstand messen scheidet aus (der Lauf ist eh schon im Muell), Beschuss aus demselben Grunde und jegliche andere Variante, fuer die man das Patronenlager braucht. Danke schon mal fuer die konstruktiven Vorschlaege! Link to comment Share on other sites More sharing options...
IMI Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Hast Du bitte Fotos? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Boule Posted April 5, 2010 Author Share Posted April 5, 2010 Hast Du bitte Fotos? Nein, heute nur per Telefon die Beschreibung bekommen. Fuer Bilder muesste ich erst mal ca. 2h zu ihm fahren und ein paar machen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Huskydoc Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 edit... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Gottfried Tabor Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Eine Frage an all die Praktiker hier: Wie erkennt man eventuelle Schwachstellen am Verschluss, nachdem ein zu hoher Druck auftrat? Die darauf aufzubauende Waffe müßte Dir ohnehin ein kompetenter Büchsenmacher anfertigen. Lass Dir das Teil von Deinem Bekannten zur Ansicht geben. Lege es dem BüMa Deiner Wahl vor, sage ihm was Du daraus machen lassen willst, schildere ihm den Hintergrund und lasse ihn erklären, ob das Teil dafür in Ordnung ist. DAS ist aus meiner Sicht eine praxisnahe Vorgehensweise ! Gruß G.T. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Boule Posted April 5, 2010 Author Share Posted April 5, 2010 Die darauf aufzubauende Waffe müßte Dir ohnehin ein kompetenter Büchsenmacher anfertigen. Nach lokalen Gesetzen kein rechtliches Problem das selbst zu machen. Praktisch gesehen ist es bei Savage einfach, einen neuen Lauf zu montieren und den Verschlussabstand einzustellen - ist alles verschraubt und gekontert und mit Go/No-go Lehren kann man das problemlos selbst machen. Laeufe sind auch guenstig zu haben, also insgesamt ein recht guenstiges Bastel- und Lernprojekt mit dem ich eigentlich nicht zum BueMa rennen wollte. Praktisch waere der initiale Vorschlag schon, aber noch lange nicht so viel Spass! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Heinen99 Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Hallo Boule, man kann ein Auto was mit 120km/h gegen eine Betonmauer gefahren ist mit etwas Geschick wieder so richten dass man erkennt was es einmal war, - mit etwas Spachtel und Lack sieht es vieleicht sogar wieder gut aus. - Es ist eher die persönliche Frage ob Du in das restaurierte Produkt so viel Vertrauen hast dass Du es fahren möchtest. In Deinem speziellen Fall ca. 4500 bar , - etwas mehr oder weniger, egal, - in Gesichtsnähe von einem System, was schon einmal versagt hat... Ich wüsst genau was ich von so einem System halte. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest We are Borg Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 @ Boule: Sag Deinem Bekannten, dass er den Verschluss als Totalverlust abschreiben soll!!! Der Typ soll heilfroh sein, dass er noch alle Augen und sonstige Gesichtszubehörteile dran hat!!! Ob der Verschluss Haarrisse aufweist oder nicht, kann nur eine metallurgische Untersuchung des Teils klarstellen. Und das dürfte wesentlich teurer sein als der Kauf einer neuen Waffe. ICH würde in so einer Situation jedenfalls keinerlei Risiken eingehen. Weg mit dem Schrott, Lehrgeld gezahlt und das nächstemal wird besser aufgepasst, welches Pulver man in der Patrone schüttet! 8 zu 5, dass der Mann ein flottes Kurzwaffenpülverchen erwischt hat! Ein etwas schwereres Geschoss kann den Gasdruck durchaus 1000 bis 1500 bar ansteigen lassen, aber das reicht in 95% der Fälle nicht aus, um die Waffe zu desintegrieren. Dazu braucht es schon eine gehörige Menge eines viel zu schnellen Pulvers in der Hülse! Link to comment Share on other sites More sharing options...
stubenwurm Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 es gibt ein relativ einfaches system aus 3 verschiedenen sprays um rißbildung zu diagnostizieren, aber wenn es schon so gerummst hat können im inneren auch microriße in der struktur sein und die sieht man wieder nur nach röntgen und mikroskopieren! also weg mit dem zeug ins altmmetall und dann kauf dir eine neue waffe und laß dir nie im leben munition von deinem bekannten stopfen! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest solideogloria Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Du fährst quasi ein Auto mit 50 gegen die Wand, schmeißt das Auto weg, fragst aber in der Werkstatt nach, ob man die Airbags, die dir das Leben gerettet haben noch mal hernehmen kann. Wenn die Knifte wegen Überdruck hops gegangen ist und das System keine augenscheinlichen Schäden hat, weil der Verschluß gehalten hat, dann ist es eine Art von russischem Roulette, damit weiterzuschießen, bis evtl. mal der Verschluss nachgibt. Ich kann aber nur vermuten, wie ein Schütze aussieht, bei dem ein Verschluss nachgegeben hat. Ich hätte bei jeden Schuß aus dem System Bauchschmerzen. Insbesondere wenn du schon schreibst, dass er oft grenzwertige Ladungen verladen hat. Als Wiederläder käme mir das Ding nicht ins Haus und wenn es tausend Eperten geröntg hätten. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Boule Posted April 5, 2010 Author Share Posted April 5, 2010 Na gut, ihr Spielverderber. Zugang zu einem passenden Roentgengeraet habe ich nicht und bevor aus "billig" "viel zu teure Arztrechnung" wird lasse ich die Finger von. Kostenlos klingt manchmal wirklich zu gut und man kommt in Versuchung.... ich werde aber noch versuchen, die Teile zum Ablichten in die Haende zu bekommen. Waere ja zu schade, wenn man diese Meisterleistung nicht im Bild festhalten wuerde. Ich hätte bei jeden Schuß aus dem System Bauchschmerzen. Insbesondere wenn du schon schreibst, dass er oft grenzwertige Ladungen verladen hat. Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" und um den Worten Taten folgen zu lassen wird fast jede noch so kleine Patrone auf das Maximalniveau geladen. es gibt ein relativ einfaches system aus 3 verschiedenen sprays um rißbildung zu diagnostizieren, Danke! Wieder was dazugelernt! Link to comment Share on other sites More sharing options...
carcano Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" und um den Worten Taten folgen zu lassen wird fast jede noch so kleine Patrone auf das Maximalniveau geladen. Moellerismus. Carcano Link to comment Share on other sites More sharing options...
immortal Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Die meisten Verschlusse sind stabil konzipiert,sodas sie auch einen recht hohen Überdruck noch gut überstehen. Aber einen Dermaßen hohen Überdruck zu erzeugen das die Waffe komplett Hops geht würde ich ins Auge Fassen die Komplette Waffe in den Schrott zu schmeißen und eine neue zu Kaufen. Auch wenn es keine Risse oder Haarrisse gibt,das Material wurde höchstwarscheindlich Überbelastet und hat eventuell Metallurgische Gefügeveränderungen oder sogar minimale Verformungen die man eventuell nicht sehen bzw. Feststellen kann. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Turrican Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Gude.... Der Opa von meiner Freundin hat im Krieg den Verschluß seines Gewehres ins Gesicht gekriegt. Sieht echt nicht gut aus wenn die Hälfte fehlt. Tut euch den Gefallen und verschrottet das Ding. - Nur meine Meinung! - Gruß Turrican Link to comment Share on other sites More sharing options...
Gottfried Tabor Posted April 5, 2010 Share Posted April 5, 2010 Nach lokalen Gesetzen o.k. - ich hatte Baltimore übersehen - denkt man ja als Bundesbürger nicht automatisch dran Also ersetze einfach kompetenten Büchsenmacher durch begnadeten Schrauber und es paßt auch wieder Auch dort wo man DARF, da KANN nicht automatisch jeder - obwohl er dürfte B) . Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest We are Borg Posted April 6, 2010 Share Posted April 6, 2010 Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" und um den Worten Taten folgen zu lassen wird fast jede noch so kleine Patrone auf das Maximalniveau geladen. Ist doch gar nicht wahr! Die Firma HORNADY setzt mit ihren Superformance-Ladungen z.Z. Rekordmarken in Sachen sichere Höchstleistung aus "normalen" Kalibern! http://www.hornady.com/store/Superformance-NewAmmo Aber heutzutage meinen ja einige Jägers, nicht mehr ohne ein Kaliber mit einer Vo unter 1000 m/s auskommen zu können! Link to comment Share on other sites More sharing options...
crf Posted April 8, 2010 Share Posted April 8, 2010 Eine Frage an all die Praktiker hier: Wie erkennt man eventuelle Schwachstellen am Verschluss, nachdem ein zu hoher Druck auftrat?Hintergrund: Ein Bekannter, seines Zeichens Wiederladespezialist, hat es grandioserweise geschafft, ein Stevens 200 (Savage 110 System) in ein komplexeres Puzzle zu verwandeln. Wir raetseln gerade noch herum wie das geklappt hat, seiner Beschreibung nach ist aber der Lauf von Lager hin bis zum vorderen Drittel nun nach oben "ventiliert", der Verschluss ging nur noch mit einem Kantholz auf, ihm ist aber nicht wirklich was passiert. Natuerlich ist die Munition ganz praezise nach Tabelle geladen und hundertfach bewaert, Doppelladungen sind ausgeschlossen und auch keine Auffaelligkeiten bezueglich des Schiessens. Mein persoenlicher Tipp ist ja ein zu schweres Geschoss gesetzt oder eine Pulversorten- bzw. Pulvermengenverwechselung bei seinen doch oft grenzwertigen Ladungen. Nein, ich wuerde nicht freiwillig neben ihm auf dem Stand stehen wollen! Wie auch immer - er kauft sich demnaechst ein neues Gewehr, der Verschluss vom Alten sieht aber seiner Ansicht nach noch gut aus und er wuerde mir den fast umsonst ueberlassen. Wie kann ich nun mit Hausmitteln feststellen, ob der Verschluss Schaden genommen hat oder nicht und ob die Verschlusswarzen noch ordentlich verrigeln? Verschlussabstand messen scheidet aus (der Lauf ist eh schon im Muell), Beschuss aus demselben Grunde und jegliche andere Variante, fuer die man das Patronenlager braucht. Danke schon mal fuer die konstruktiven Vorschlaege! Hallo Boule, mit Sicherheit ist der Verschluss gestaucht. Deshalb auch die Sachen mit dem Kantholz. Mein Rat, aus dem Ding eine Deko oder Salutwaffe machen lassen. Laß auf alle Fälle die Finger von dem Teil als "scharfe Waffe" wenn du noch etwas ansehnlich bleiben möchtest. Link to comment Share on other sites More sharing options...
tar Posted April 8, 2010 Share Posted April 8, 2010 Zum Thema "grenzwertige" Ladungen moechte ich ihn nur mal zitieren: "Das ist eine verdammte Verschwoerung der Waffenindustrie mit den Magnumpatronen! Die laden die normalen Kaliber so weit runter, damit man sich was groesseres kaufen muss, obwohl die Waffen es aushalten wuerden" Ja, das ist ein Witz - vielleicht sind einige wegen Produkthaftung besonders vorsichtig oder betreiben Gewinnmaximierung durch Einsparung von Pulver... Link to comment Share on other sites More sharing options...
6/373 Posted April 8, 2010 Share Posted April 8, 2010 Tut euch den Gefallen und verschrottet das Ding.- Nur meine Meinung! - Gruß Turrican zumal eine neue Savage Stevens 200 SA UVP für schlappe 400$!!!! gelistet ist http://www.savagearms.com/firearms/model/S...S%20200%20SHORT Link to comment Share on other sites More sharing options...
7.62x54R Posted April 9, 2010 Share Posted April 9, 2010 400$ haben. Oder nicht haben. Trotzdem würd ichs bleiben lassen, meine körperlche Unversehrtheit ist kein Geld dieser Erde wert. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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