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IGNORED

Offener Brief ans "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden"


bopper

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Vielleicht wars ein Fehler, aber ich konnte nicht anders:

Sehr geehrter Herr Schober,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe lange mit mir gerungen, ob ich Ihnen schreiben soll oder nicht und bin zur Erkenntnis gekommen, dass Schweigen das Falsche wäre.

Um es auf den Punkt zu bringen, mir geht diese selbstgerechte, in missionarischem Eifer betriebene Hexenjagd auf Computerspieler oder Sportschützen, die Sie mit Ihrem "Aktionsbündnis" betreiben, langsam auf die Nerven.

Ihnen bzw. ihren Familien ist sehr Schlimmes widerfahren und natürlich haben Sie das Recht, andere für Ihr Unglück verantwortlich zu machen und Schuldige zu suchen.

Aber versuchen Sie bitte nicht, die Welt zu verbessern, in dem Sie Ihrerseits andere Unschuldige nun zu Opfern Ihres Rachefeldzugs machen. Nicht "die" Schützen haben Ihre Kinder getötet und auch nicht "die" Gamer. Der Mörder hörte auf den Namen Tim Kretschmer. Er hat getötet, er trägt die Verantwortung. Sonst niemand. Wenn Sie jemand hassen wollen, dann ihn.

Instrumentalisieren Sie ihre Kinder für einen Kreuzzug gegen legalen Waffenbesitz, das kann man Ihnen leider nicht verbieten. Aber versuchen Sie nicht den Eindruck zu erwecken, als ob einfache Lösungen wie die von Ihnen propagierten Kurzwaffen-, Großkaliber- oder "Killerspiel"verbote, ausschließlich zu Lasten der ohnehin Rechtstreuen, komplexe gesellschaftliche Probleme aus der Welt schaffen oder gar derartige Taten in Zukunft verhindern könnten.

Was maßen Sie sich an, dass Ihnen zuteil gewordene Leid als Maßstab und Anlass zu nehmen, auf die Gesetzgebung Einfluss nehmen zu wollen? Bei allem Verständnis für Ihre Trauer und Wut, aber Trauer und Wut sind die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für gute und gerechte Gesetze. Einzigartige Tragödien oder Gewaltverbrechen als Anlass für Willkür in der Gesetzgebung - besser als mit einer "Lex Kretschmer" kann man einen Amokläufer posthum nicht "ehren" und Nachahmer motivieren.

Glauben Sie, dass Sie die einzigen Eltern sind, die ein Kind verloren haben, weil ein Dritter fahrlässig oder, wie in Ihrem Fall, in höchst krimineller Absicht handelte? Sind diese Opfer weniger "wert", weil nicht so viele auf einmal sinnlos sterben mussten und deren Eltern nicht auf Schritt und Tritt von Reportern belagert, durch Talkshows gereicht oder Politikerbesuche beehrt werden?

Genießen Sie den temporären medialen Rummel und machen Sie sich wichtig, profilieren Sie sich auf Kosten Millionen unbescholtener, rechtstreuer und verantwortungsbewusster Bürger. Vielleicht hilft es Ihnen wirklich, Ihr Unglück zu verarbeiten. Dann wäre wenigstens Ihnen geholfen, auch wenn Unzählige dafür jetzt am Pranger stehen und büßen sollen.

Mit freundlichen Grüßen

P. S.: Ihrem Beispiel der "Offenen Briefe" folgend, werde ich diesen Brief veröffentlichen

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Ich finds gut, aber wo soll er veröffendlicht werden damit er wahrgenommen wird.

Gruß Ingo

Schliesse mich dem an. Ich finde es auch gut, daß Du geschrieben hast.

...und veröffentlichen würde ich den als Leserbrief in Deinen Tageszeitungen.

Gruß,

sgt

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Auch ich finde es gut soetwas zu machen, nur der Grat zwischen Sinnvoll und Gefährdent ist hier sehr schmal.

Solche offenen Briefe können sehr schnell gegen uns verwendet werden und missverstanden werden.

Hier helfen nur sachliche Kommentare. Persöhnliche Kommentare sind da eher fehl am Platz.

Aber trotzdem ab an die Zeitungen damit.

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ich find´s o.k.!

Wird nicht seinen Zweck erfüllen, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben.

Schick´s weg.

Gruß

Mattes

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Vielleicht wars ein Fehler, aber ich konnte nicht anders:

War meiner Meinung (meine Meinung) kein Fehler, ich hatte ja auch schon die Idee einen

Brief an die Eltern von Winnenden zu schreiben, ich habe das dann aber doch gelassen.

Weil mir doch recht viele hier im Forum davon abgeraten haben.

In dem Fall sprachen sicherlich die Argumente dagegen, der Schmerz der Angehörigen

ist immer noch so groß das sie es missverstehen, und für andere Argumente als

die eigenen kein Verständnis zeigen.

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Schick es weg...

wir leben immer noch in einem Rechtstaat (anscheinend) und wenn 100te Chaoten am 1. Mai das Recht haben ungestraft einen ganzen Stadtteil in Berlin zu verwüsten und den Staat offen und unter den Augen der Staatsgewalt den Krieg erklären können, dann kann ein unbescholtener Legalwaffenbesitzer wohl auch seine Meinung vertreten....

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ICH hätte es nicht gemacht, wie schon geschrieben und weils die falschen Adressaten sind. Die Betroffenen wird es unnötig aufregen und bei denen, die es zu erreichen gilt, kann es einen falschen Eindruck erwecken.

Aber: bopper hat sich anders entschieden und das ist dann auch gut so.

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Gast God of Hellfire

Viel Wahrheit drin, aber wie ich bereits sagte: Das wird gegen uns verwendet werden.

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Ein durch die Aktionen belasteter und in Mißkredit gebrachter anständiger Bürger teilt seine persönliche Meinung mit. Die Eltern tun dies als "Gruppierung" mit Allmachtsansprüchen. Wo sollten wir leben, wenn ein Bürger nicht seine Meinung denen mitteilen darf, die für sein Unwohlsein jedes erdenkliche Mittel einsetzen? Auch ist zu bedenken, nicht alle betroffenen Eltern machen den Zirkus mit. Vielleicht hilft solch ein Brief, mal einige zum Nachdenken und vielleicht Gegensteuern anzuregen.

Er hat nichts falsches oder Ehrenrühriges geschrieben. Er hat auch nicht, im Gegensatz zu den aktiven Elternteilen (in meinen Augen nur wenige, aber wie immer bei uns sehr lautstark und radikal) persönliche Angriffe gegen einzelne oder eine Gruppe gestartet, er hat seine Meinung dargelegt.

Das darf er (noch) ohne Rücksicht auf angebliche, von wem auch immer festgelegte, sogenannte PC. Unter diesem Mäntelchen werden momentan sehr viele sehr wichtige Dinge und Klarstellungen vergraben.

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Gast HerrJedermann
Viel Wahrheit drin, aber wie ich bereits sagte: Das wird gegen uns verwendet werden.

Ich glaube das einzige was sie zur Zeit nicht gegen uns verwenden werden ist das Dinosauriersterben.

Aber daran werden wir bald auch schuld sein.

Ich finde es mutig diesen Brief zu schreiben.

Ob er was bewirkt kann Ich nicht sagen.

Abwarten. <_<

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Die Idee ist gut, nur leider finde ich den Brief etwas zu polemisch, in Teilbereichen fast beleidigend. Das ganze auf einer mehr sachlichen Ebene, untermauert mit Statistiken und Tatsachen wäre imho besser. Denselben Respekt den wir von anderen fordern sollten wir auch bereit sein vorzuleben. Das sieht man z. B. an den Aussagen eines Hr. Wiefelspütz, ein Schreiben in dieser Art und Weise "contra" Waffenbesitz würde ihm hier im Forum um die Ohren geschlagen werden.

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Hmm... meiner Meinung nach ein Tick zu "aggressiv" formuliert. Etwas mehr Sachlichkeit hätte nicht geschadet. Gerade gegenüber den Opfern muss man da vorsichtig sein. Wenn auch ich den Frust angesicht der Tatsache, dass wir inzwischen mit dem Rücken an der Wand stehen, nachvollziehen kann...

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Ich finde, bopper hat mit dem Brief einfach nur seine Meinung vertreten, und das kann man ihm nicht übel nehmen.

Ich hätte jedoch nicht die passenden Worte gefunden.

Ich bin gespannt, ob da irgendeine Antwort kommt, bzw. das überhaupt abgedruckt wird.

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vor dem Hintergrund : ..

Die Familie des Amokläufers von Winnenden wohnt nicht mehr in Leutenbach (Baden-Württemberg). "Seit Anfang dieser Woche sind sie nicht mehr Bürger der Gemeinde", sagte der Leutenbacher Bürgermeister Jürgen Kiesl in einem Interview mit der "Waiblinger Kreiszeitung". Die Familie des Täters wohnte im Ortsteil Weiler zum Stein, verließ jedoch nach der Tat das Haus und zog an einen unbekannten Ort.    Gegen eine Rückkehr hatte es in der Bevölkerung zunehmend Widerstand gegeben.

finde ich boppers Brief sogar angebracht ...

irgendwie erinnert mich das an eine Zeit, in der ich - Gott sei Dank - noch nicht auf der Welt war ...

siehe :    Welt - online

 

und nochwas ist mir aufgefallen, im Aktionsbündnis sind die Angehörigen von 5 betroffenen Familien ...

    Aktionsbündnis Winnenden

da sollte sich jeder selbst seine Gedanken darüber machen ...

 

Gruß KLaus

 

 

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Es geht den Familien wohl weniger um monetäre Bereicherung als um die Bewältigung eines unerträglichen Schmerzes ...

Indem sie die Verantwortung auf Leute projezieren die nicht damit zu tun haben? Schöne Bewältigung, das nennt man Verdrängung und ist bestenfalls eine Ersatzhandlung.

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Es geht den Familien wohl weniger um monetäre Bereicherung als um die Bewältigung eines unerträglichen Schmerzes ...

Absolut OK!! Aber es sind nicht "die Familien" (dies impliziert eine geschlossene, alle umfassende Gruppe), es sind ca. ein drittel der betroffenen Familien.

Aber auch die dürfen sich Luft machen. Wenn man aber die allgemeinen Regeln in einem Gemeinwesen achtet, dürfen sie dies nur in einem Rahmen, der die anderen, unbetroffenen und nicht als Täter involvierten Bevölkerungsteile nicht über Gebühr verunglimpft, kriminalisiert oder beleidigt.

Auch wenn man verständlicherweise Nachsicht zeigt, bedeutet dieses noch lange keinen Freibrief für jeden sinnlosen Aktionismus. Insbesondere nicht, wenn er wie oa. andere tangiert.

Dass so viele ach so sehr betroffene Profilneurotiker aus Presse, Funk und Politik diese Gelegenheit nutzen um sich in Szene zu setzen, ändert daran nichts.

Ich finde den Brief ok, er zeigt ebenso wie die Äußerungen der öffentlich gewordenen Elternteile eine Betroffenheit über das demjenigen widerfahrene. Das ist sein Recht, insbesondere nach der nunmehr seit Wochen andauernden und offensichtlich sehr gut finanziell abgesicherten und auch anderweitig unterstützten Kampagne.

Ich habe es bereits an anderer Stelle geschrieben: Wer PC-mäßig alles richtig machen will, ist jedermanns Liebling. Leider wird jedermanns Liebling sehr schnell jedermanns rektale Öffnung.

Gefällt mir nicht, ist aber so.

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Da verwischen die Grenzen zwischen Aktionismus aus Trauer und Agitation mittels Trauer-Keule. Diese Leute nutzen doch ganz gezielt den Betroffenheits-Anspruch der Gesellschaft, womit sie ihre Gegner mundtot machen können.

Die Breite dieser Forderungen ist einfach nur unverschämt, sie betrifft jeden Bürger und viele Bereiche öffentlicher und privater Lebensgestaltung. Erziehungsfreiheit alle Eltern, sämtliche Medien und deren Pressefreiheit, Informationsfreiheit im Internet, Programmgestaltung der Fernsehsender, Millionen Computerspieler, die Spieleindustrie, Millionen Legalwaffenbesitzer usw.!

Ich hätte nichts gegen Appelle an jeden Einzelnen, über angesprochene Themen nachzudenken und aus freien Stücken das eigene Verhalten ggf. zu ändern. Was hier jedoch versucht wird, ist übelste politische Lobbyarbeit einer kleinen Gruppe um gesetzliche Freiheitseinschränkungen für die gesamte Gesellschaft zu erwirken.

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