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IGNORED

Gauweiler hat das Problem erkannt


Daniel-Mark

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Gauweiler hat nur sich erkannt bzw. ein neues Thema gefunden, sich wieder in den Focus der Öffentlichkeit zu drängen.

Wann zuletzt war Gauweiler in den Medien gefragt bzw. in der Öffentlichkeit wahrgenommen???

Ich bin zwar völlig wertfrei zu dieser Person, aber so ist es nicht ganz richtig.

Er schreibt in einer relativ seriösen Tageszeitung im südbayerischen Raum 1-2 mal pro Woche Beiträge, die seit langem auf dieses und auf artverwandte Probleme hinweisen und prangert diese Probleme dort auch öffentlich an.

Geschrieben

Ich kann ja nur hoffen, dass die Überschrift ironisch gemeint war..

Erst Wachmänner in U-Bahnen, dann Waffenscheine für Alle und dann haben wir immernoch alle Paranoia, wie in den USA, bauen uns High-Tech-Schlösser und Alarmanlagen ein, trauen uns nicht mehr auf die Straße und zeigen mit dem Finger auf alles Fremde - und wundern uns dann, dass die Kriminalität unter Jugendlichen, und dank der Waffen dann auch unter Erwachsenen, weiterhin steigt. In einem Punkt hat er natürlich recht: Die Einwanderungspolitik muss geändert werden. Aber anstatt lange rumzulabern, könnte die Regierung einfach mal ins europäische Ausland schauen und z.B. die Einwanderungspolitik von den Schweden abkupfern...und wo wir gerade dabei sind, auch das Steuersystem aus Ungarn (wenn ich mich nicht irre, passt das nämlich auf einen Bierdeckel, wie von Friedrich Merz gefordert).

Nur mal als kleiner Denkanstoß: zählt mal die Toten, Verletzten und Beleidigten Personen im Straßenverkehr (5070 Tote für 2007 in Deutschland), oder durch Umweltkatastrophen oder durch's Rauchen (110.000 pro Jahr weltweit) zusammen, erscheinen die zwei Übergriffe die gerade durch die Medien geistern, verschwindend gering.

Natürlich ist es schlimm, wenn unbescholtene Bürger von asozialen Jugendlichen verprügelt werden. Aber die Politiker schüren diese Angst doch nur, um Stimmung für den Wahlkampf zu machen. Statistisch gesehen wird keiner von uns in nächster Zeit Opfer einer solchen Attacke. Nur lässt es sich so schön vermarkten.

Geschrieben
DEUTSCHLAND

Deine Lieder sind verklungen,

kalt und schweigend steht der Wald.

Die Laster schleichen eng umschlungen

in erschreckender Gestalt.

Wer kann noch deinen Tag behüten,

dein stolzes Gestern und dein Heute?

In deinen blauen Weiten wüten

unberechenbare Leute.

Wir müssen uns gemeinsam finden

mit neuem Mut zu alten Phantasien.

Lasst Kinder wieder Kränze winden,

bei schönen Liedern, die verbinden-

Wir hatten große Melodien.

Wir müssen werden was wir waren:

Bäcker, Dichter, Bauer, Schmied.

Wir fürchten uns vor den Gefahren,

daß etwas uns mit Haut und Haaren

erneut in einen Abgrund zieht.

HvK

Schönes Gedicht!!!

Geschrieben
Ich kann ja nur hoffen, dass die Überschrift ironisch gemeint war..

Ich sehe auch gar nicht wie "uns" diese Ansichten helfen sollen. Da wird wieder viel in die Aussagen hineininterpretiert. Gauweiler ist ein "Ordnungspolitiker"!

Und ganz ordentlich wird bestimmten Personen Waffenbesitz erlaubt oder nicht! Und im Zweifelsfall eher nicht.

Geschrieben
Ich bin zwar völlig wertfrei zu dieser Person, aber so ist es nicht ganz richtig.

Er schreibt in einer relativ seriösen Tageszeitung im südbayerischen Raum 1-2 mal pro Woche Beiträge, die seit langem auf dieses und auf artverwandte Probleme hinweisen und prangert diese Probleme dort auch öffentlich an.

Danke für diesen Hinweis.

In Norddeutschland war und ist dieser Sachverhalt mir entgangen.

Mein Bauchgefühl (ver-)bleibt zu diesem Populisten weiterhin skeptisch.

Geschrieben
Mein Bauchgefühl (ver-)bleibt zu diesem Populisten weiterhin skeptisch.

Wie gesagt, ich halte mich absolut wertfrei zur Person Gauweiler.

Aber er hat zumindest ´86 den sog. "Gauweiler-Erlaß" durchgedrückt, der besagt, dass jeder Polizist in Bayern das RECHT hat, eine "private" Kurzwaffe zu erwerben und diese auch zu führen.

Geschrieben
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Erst Wachmänner in U-Bahnen, dann Waffenscheine für Alle und dann haben wir immernoch alle Paranoia, wie in den USA, bauen uns High-Tech-Schlösser und Alarmanlagen ein, trauen uns nicht mehr auf die Straße und zeigen mit dem Finger auf alles Fremde - und wundern uns dann, dass die Kriminalität unter Jugendlichen, und dank der Waffen dann auch unter Erwachsenen, weiterhin steigt. In einem Punkt hat er natürlich recht: Die Einwanderungspolitik muss geändert werden. Aber anstatt lange rumzulabern, könnte die Regierung einfach mal ins europäische Ausland schauen und z.B. die Einwanderungspolitik von den Schweden abkupfern...und wo wir gerade dabei sind, auch das Steuersystem aus Ungarn (wenn ich mich nicht irre, passt das nämlich auf einen Bierdeckel, wie von Friedrich Merz gefordert).

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In weiten Teilen der USA haben die Leute keine Paranoia und leben völlig Angstfrei.

In vielen Orten schliessen die Leute noch nicht einmal die Häuser ab.

Es gibt halt nur große Unterschiede in den einzelnen Stadtteilen/Vororten.

Das sieht man aber auch direkt wenn man dort langfährt.

Eine Bahnreise vom Land bis nach z.B. Chicago rein, ist sehr aufschlußreich.

Man kann genau sehen welcher Vorort wohlhabend und sicher ist und wo man nicht soviel Geld hat

Obwolh Waffenscheine für jeden (bsiherigen WBK Besitzer) fände ich auch nicht verkehrt :00000733:

Geschrieben
Erst Wachmänner in U-Bahnen, dann Waffenscheine für Alle und dann haben wir immernoch alle Paranoia, wie in den USA, bauen uns High-Tech-Schlösser und Alarmanlagen ein, trauen uns nicht mehr auf die Straße und zeigen mit dem Finger auf alles Fremde - und wundern uns dann, dass die Kriminalität unter Jugendlichen, und dank der Waffen dann auch unter Erwachsenen, weiterhin steigt.

- Wachmänner in U-Bahnen und U-Bahnhöfen: gibt's schon längst (über den Erfolg lässt sich streiten)

- Waffenscheine für "Alle": wenn damit alle Bürger gemeint sind, die unbescholten sind und dafür ausreichend sachkundig, dann wäre eine Waffenscheinvergabe an diese mit Sicherheit nicht die schlechteste Option

- alle haben Paranoia "wie in den USA": worauf gründet sich denn diese Erkenntnis ? Ich war mehrmals in USA, habe dort aber nicht mehr Paranoide angetroffen als hier... Ansonsten: s.o. (Michael He)

- wir bauen uns High-Tech-Schlösser und Alarmanlagen ein: ja, und ? Tut das weh ? Frag mal, was eine kriminalpolizeiliche Beratungsstelle rät...

- ansteigende Kriminalität "dank der Waffen" auch unter Erwachsenen: wenn du dich dabei auf deine vorherige Bemerkung mit den Waffenscheinen - also legalem Waffenführen - beziehst, muss ich dir sagen, du weißt nicht, wovon du redest. Viele Jahre legales Waffenführen in der Schweiz und zunehmende Waffenschein-Vergabe in USA haben dort nirgendwo zu einer registrierbaren Verschlechterung der öffentlichen Sicherheit geführt. Deine Argumentation ist (seitens der Waffengegner) alt, sticht aber nicht.

Nur so viel dazu.

Wenn du kein Problem damit hast, Opfer von Gewaltkriminalität zu werden oder dies resignierend für dich hinnimmst - bitte.

Wenn hingegen andere nicht zum Opfer werden und sich vorbereiten bzw. im Fall des Falles wirksam verteidigen wollen, ist das nicht deine Sache. Genauso wenig, wie für andere Menschen eine Risikoabschätzung zu treffen. Das können sie selber.

Gruß,

karlyman

Geschrieben
Obwolh Waffenscheine für jeden (bsiherigen WBK Besitzer) fände ich auch nicht verkehrt :00000733:
Regelungen wie in den 70ern lass' ich mir ja gefallen, aber grundsätzlich halte ich doch für bedenklich... so charakterlich ungefestigt wie sich hier einige angebliche Waffenbesitzer gerieren, wäre der vollkommen freie Umgang mit den Waffen vielfach sicherlich erstmal eine Gefährdung der öffenltichen Sicherheit, und damit würden wir uns schneller in die Zeit schärfster Restriktionen zurückbomben, als wir uns vorstellen könnten...
Geschrieben

@Karlyman: Bin ganz deiner Meinung!

Schön wenn man das Recht auf SV hat- einem der "Demokratische" Staat einem die effektiven Mittel dazu nimmt!

Diejenigen die durch das Gesetz belangt werden sollen schert es eh nicht und wird es nie... siehe GB!

Gruß

Sundowner

Geschrieben
...wäre der vollkommen freie Umgang mit den Waffen vielfach sicherlich erstmal eine Gefährdung der öffenltichen Sicherheit, und damit würden...

Spekulationen und Bauchgefühl, sonst nichts.

Wie gesagt, bitte die Erfahrungen aus der Schweiz bzw. aus den "CCW"-Staaten in USA heranziehen.

Dann können wir uns weiter unterhalten.

Geschrieben
Solange der CSU-Abgeordnete meines Wahlkreises im Dt. Bundestag mir nicht auf meine x-te Anfrage zur aktuellen Waffenrechtsnovellierung eine aussagekräftige Antwort gibt, werde ich die CSU NICHT (mehr) wählen.

Sicher ist das Waffenrecht nur ein kleiner Aspekt politischer Arbeit aber gerade bei diesem Thema zeigt sich mehr als deutlich, ob Mandatsträger wirklich politisch arbeiten wollen (Problemstellungen aufarbeiten, Fakten hinzuziehen, Meinungen anhören, danach Handeln) oder ob es nur Dampfplauderer sind.

Im Grundsatz ist aber richtig, daß man bei den Christdemokraten im Ansatz eher Volksvertreter findet, die weniger auf Polemik und eher auf Problemlösung setzen, als bei anderen. Man muß bei ihnen "nur" mit der Lupe suchen - bei den anderen Parteien wird man sogar mit dem Rasterelektronenmikroskop keine finden.

Sehr schön war gestern abend die Diskussion bei hartaberfair, u.a. mit Roland Koch und Frau Zypries zum Thema Jugendkriminalität und -gewalt. Auch ein Polizist war zugegen, der mal Tacheles geredet hat. Der anwesende Vertreter von Bündnis90/Grüne war für das Thema mehr als offensichtlich geistig untermotorisiert. Ich bein kein Freund von Koch aber er hat recht mit der Aussage, daß man z.B. das Thema "Gewalt von Jugendlichen mit Migrationshintergrund" nicht dem rechten Lager überlassen darf. Alle Parteien neigen zu einer schamroten Betretenheit, wenn man Behauptungen wie "Parallelgesellschaft" oder "kriminelle Ausländer" thematisiert. Es wird dann sofort mit der Entrüstungskeule draufgeschlagen ("auf dem rechten Auge blind" usw.) und gebetsmühlenartig mit der "deutschen Vergangenheit" gekontert. Dieses ständige tabuisieren von gesellschaftlichen Problemen führt in eine Sackgasse und zwar in eine sehr gefährliche.

Von der Warte aus betrachtet freue ich mich immer über Politiker die noch den Mut haben sich einmal gegen diesen Wind zu stellen. Auch wenn sie dann meistens von einem Sturm der Entrüstung und nicht selten auch von den eigenen Parteikollegen weggeblasen werden.

Gruß,

OLEEver

Das Problem mit den kriminellen Ausländern besteht doch bereits seit den 80ern. Damals haben schon Politiker vor einer "deutschen Minderheit" gewarnt...und wurden danach kaputtgemacht. Jeder, der heute etwas gegen einen Ausländer sagt, ist sofort ein Nazi. Ich weiß nicht, wohin das noch führen soll. Ich habe an beiden Weltkriegen nicht teilgenommen und muss mich aber dafür entschuldigen. Wenn ich einen Ausländer schlage, um meiner Frau zuhelfen, die von ihm belästigt wird und er nach meiner Aufforderung, es sein zu lassen, mit Schlägen droht, werde ich sofort in die politisch rechte Szene gesetzt. Egal, ob ich es bin oder nicht. Unsere Politiker sind viel zu weltfremd, um unsere Probleme zu erkennen. Dennoch bin ich gegen einen Waffenschein für "alle". Wenn ich mit einer Schusswaffe ausgerüstet bin und sie mir eventuell entwendet wird, verschlechtert sich nicht nur meine situationj, sondern auch noch die anderer, unbeteiligter Menschen. Außerdem hätten dann auch Kriminelle leichteren Zugang zu Schusswaffen. Wir haben doch nur "Saubermänner", dienach Deutschland umsiedeln.

Geschrieben

...da kommt man ja mit dem lesen gar nicht hinterher, wie schnell hier geschrieben wird.

Gauweiler ist ein (manchmal unangenehmer) Zeitgenosse. So denke ich wird er von den Politiker-Kollegen gesehen.

Ein heißes Eisen, wie ich denke. Warum? Nun, er kommt aus der "Nische" und spricht ein heikles Thema an.

Einige werden denken, es ist ein Schritt in die "braune" Vergangenheit (Selbstbewaffnung oh Gottogott, was da alles passieren kann...).

Andere werden denken, endlich wird es Zeit, das das mal angesprochen wird.

Letztendlich wird sich in der Zukunft zeigen, ob wir mehr "wertgeschätzt" werden (als legale Waffenfreunde) oder ob man uns noch mehr "ächtet" als

bisher. Denn die Zukunft wird zeigen, wie das Thema "vermarktet" wird, soll heißen springen andere Politiker mit auf dem Zug auf (vor allem

Politiker, die "angesehen" sind wie z.B. ein Beckstein),

oder lehnen die bekannten (beliebten) Politiker kategorisch ab, evt. noch mit einem kleinen Skandal für Gauweiler, das erst recht alles madig geredet wird.

Grundsätzlich ist die Forderung Gauweiler´s für mich ok. Durchgehen wird das als Gesetz freilich nie, aber wenn man das maximale fordert, kommt evt. eine "kleine" gesetzliche Erleicherung für uns legalen Sportschützen in Betracht, in welcher Art und Weise auch immer. Und der Anlass dazu kommt gerade Recht.

Mal ehrlich, hätte sich früher von euch je einer vorstellen können, das in der Politik jetzt so offen über kriminelle Ausländer gesprochen wird? Bisher hat es immer geheißen, das Taten von Personen verübt wurden. Wenn´s deutsche waren, stand das explizit dabei. D.h. wo nix dabei stand, waren es Ausländer oder Leute mit Emigrationshintergrund. Das ist ein Codex der Presse gewesen, um nicht "ausländerfeindlich" aufzufallen. Jetzt wird über das Thema ganz offen gesprochen und Täter werden mit der Nationalität genannt. Und allmählich werden auch denen die Augen geöffnet, die das jahrelang nicht sehen wollten, vor allem und gerade in der Politik.

Also ich find´s gut, das es, egal wer auch immer (in dem Fall Gauweiler), sowas mal anspricht. Mal schauen wie sich´s entwickelt.

P.S. Ich denke da an unser Asylantenheim bei uns im Dorf vor einigen Jahren. Nachdem von Anfang an z.T. täglich mehrmals die Polizei gerufen wurde (meistens von den Asylanten selbst) und oft ein Sani mitkam, weil´s eine Messerstecherei gab, traute sich niemand mehr abend´s raus. Die Jungen mit 12 Jahren haben schon die Frauen belästigt und beschimpft mit Worten, die ich hier gar nicht schreiben will. Aufbrüche in den Nachbarschaften ohne Ende. Niemals war was in der Zeitung gestanden. Da gab es ein Abkommen zwischen Presse und Polizei.

Heute ist das (leider nur etwas) anders, und ich finde es gut so.

Nicht das jemand denkt ich bin gegen Ausländer. Aber eine Gleichbehandlung sollte schon sein. Und wer total rechtswidrig lebt, sollte auch dafür betraft werden, egal ob Ausländer oder Deutscher. Jetzt reichts aber, ich schweife zu sehr ab.

Grüße Hunnnter

Geschrieben
Wenn ich mit einer Schusswaffe ausgerüstet bin und sie mir eventuell entwendet wird, verschlechtert sich nicht nur meine situationj, sondern auch noch die anderer, unbeteiligter Menschen

Hab' keine Sorge. Der Gesetzgeber in D denkt genauso.

Und hat daher bereits hinsichtlich des bloßen Erwerbs und Besitzes die waffenrechtliche Marschrichtung ausgegeben

"So wenig Waffen wie möglich ins Volk".

Du siehst, alles in "Ordnung"...

Geschrieben

Okay, das Thema ist also folgendes:

- Steigende (Jugend-)Kriminalität in Dt., bes. mit "Migrationshintergrund",

- Verweise auf und Vergleich mit deutschem Engagement in Afghanistan,

- dann gleich nochmal ein Rundumschlag gegen die derzeitige Einwanderungspolitik und (implizit) die zu hohe Steuerbelastung.

Zentral gehts hier dann um: Gewalt, "Ausländer", Bewaffnung des Volkes. So weit so gut.

Zu den Jugendlichen mit Migrationshintergrund:

Hier ist in den letzten Jahrzehnten viel versäumt worden, sowohl von Seiten des Staates als auch von Seiten der Migranten. Fakt ist doch aber: diese Jugendlichen sind Deutsche, auch wenn das manchem vielleicht nicht passt.

Diese Jungen Menschen sind hier heimisch, sind hier aufgewachsen. Wohin sollen sie denn bitteschön abgeschoben werden?

"Abschieben" - zack und weg - und keine Probleme mehr? Bitte, das greift viel zu kurz.

Aber das ist letztlich die Grundlage des Populismus: Einfache Lösungsvorschläge für scheinbar (!) einfache Probleme.

In einem Land mit über 80 Mio Einwohnern sind gesellschaftliche Probleme eben nicht einfach gestrickt, sondern viel zu komplex, um sie mit Stammtischparolen zu lösen.

Die Integrationsleistung unserer Gesellschaft ist - trotz der vielen Probleme - immens hoch. Nach erschütternden Überfällen in der U-Bahn leckt sich der Boulevard zwar die Finger und verreißt sie wunderbar in allen Medien. Statistisch sind wir aber noch ein durchaus sicheres Land. In gewissen "hotspots" in Deutschland hat sich die Jugendkriminalität zwar erhöht, weitgehend ist sie aber leicht gesunken - ganz im Gegensatz zu Frankreich und Großbritannien, die größere Probleme mit eben diesen Jugendlichen haben.

Warum gerade Jugendliche mit Migrationshintergrund?

Warum immer wieder die? Man hört das doch ständig.. Kommen hier her, machen Stress ,verprügeln Leute. Ist doch so. Das weiß ja jeder.

Oder? Wer da jetzt wild zustimmt und Abschiebeparolen vor sich hinspricht, sollte nachdenken, ob einem unglaublich komplexen gesellschaftlichen Phänomen eine Hand voll Sätze zur Erklärung gereichen.

Nein. (andere Sozialstruktur, Familienstruktur, z.T. durch Umfeld und Arbeitslosigkeit anders geprägte Wertvorstellungen, andere Wohngegenden, u.v.m.)

Deutsches Engagement in Afghanistan.

Toller Vergleich. "Terror im Ausland für die Regierung wichtiger als Terror im Inland?" - so würde ich mir das Übersetzen.

Obwohl der Vergleich mit dem Terror irgendwie passt. Sowohl überbordende Jugendkriminalität als auch Terror sind zwar bemerkbar, jedoch nicht zwangsläufig Staatsgefährdend. Beide sind in ihrer Wirkung punktuell begrenzt und nicht zentral organisiert.

Und: Beide lassen sich wunderbar für politisch-polemische Stellungnahmen so nutzen, dass es den Bundesbürgern von Nord nach Süd oder West nach Ost eiskalt den Rücken herunterrinnt und man sich in ständiger Gefahr wähnt. Das sind Populismus und Paranoia, die von allen irgendwie "sicherheitsbezogenen" Interessenvertretungen reichlich genutzt werden. Denn mit Angst lässt sich vieles durchsetzen, auch und vor allem unnötiges.

Kurz vorm Schluss noch schnell eine Anmerkung: weder der hausgemachten Jugendkriminalität noch dem Terrorismus kommt man auch nur mittelfristig mit Gewalt bei. Waffen nicht mehr als "Werkzeuge" oder "Geräte" des Sport- oder jaglichen Schießens sondern primär der Selbstverteidigung (was ein Waffenschein für Bundesbürger bedeutete) zu betrachten, ist deshalb irreführend und gefährlich.

Waffen scheinen für solche Probleme eine wunderbar einfache und kurzfristige Lösung zu sein, letztlich sind die Ursachen der o.g. Probleme aber vielschichtig und komplex. "Private" Abschreckung, Gewaltandrohung und mögliche Anwendung von Gewalt sorgen für ein kurzfristiges subjektives Sicherheitsempfinden, das den Problemen aber einfach nicht genügt.

Zudem sorgt dies für eine weitere Erosion des demokratischen Staates, da dieser (als abstraktes Ordnungsgefüge) für den ausreichenden Schutz seiner Bürger zwangsläufig den Primat der Gewaltanwendung inne haben muss. Falls er diesen durch fehlende Mittel nicht mehr sicherstellen kann, fangen die unteren Schichten der Gesellschaft (Schicht hier als wertneutrale und Kapitalbezogene Einordnung im sozialen Raum) an, mit ihren Mitteln Selbstjustiz und damit Chaos zu verbreiten, während die Oberschicht sich durch private Sicherheitsfirmen bewachen und abschotten lässt.

Zu ersterem Beispiel verweise ich auch die Situation in den Favelas in Brasilien, das zweite zielt auf die in oberen Schichten immer "beliebter" werdenden "Gated Communities" in den USA.

Das sei nun eine mögliche Aussicht zum Thema "Steuersenkung" und dadurch weniger Mittel, die dem Staat zur Verfügung stehen.

Gesellschaftliche Probleme wie Jugendkriminalität und Terrorismus (der letztlich auch ein Produkt der Gesellschaft im Allgemeinen ist) können mit so einfach dahergeredeter Polemik nicht gelöst werden. Sicher, es ist einfacher, die so angebotenen Fix-und-Fertig-Lösungen der Politiker einfach so hinzunehmen, anstatt sich mit den Ursachen der Probleme zu befassen. Das kann ich auch von niemandem Verlangen, Probleme gibt es dafür im alltägliche Leben viel zu vielen.

Das einzige, was ich mir wünsche, ist nur ein kleiner Funken Skepsis. Skepsis gegenüber den einfachen Antworten.

Denn die Zeiten, in denen solche noch funktionierten, sind lange vorbei.

Mit freundlichen Grüßen

C. F.

Geschrieben
Ich kann ja nur hoffen, dass die Überschrift ironisch gemeint war..

Erst Wachmänner in U-Bahnen, dann Waffenscheine für Alle und dann haben wir immernoch alle Paranoia, wie in den USA, bauen uns High-Tech-Schlösser und Alarmanlagen ein, trauen uns nicht mehr auf die Straße und zeigen mit dem Finger auf alles Fremde - und wundern uns dann, dass die Kriminalität unter Jugendlichen, und dank der Waffen dann auch unter Erwachsenen, weiterhin steigt. In einem Punkt hat er natürlich recht: Die Einwanderungspolitik muss geändert werden. Aber anstatt lange rumzulabern, könnte die Regierung einfach mal ins europäische Ausland schauen und z.B. die Einwanderungspolitik von den Schweden abkupfern...und wo wir gerade dabei sind, auch das Steuersystem aus Ungarn (wenn ich mich nicht irre, passt das nämlich auf einen Bierdeckel, wie von Friedrich Merz gefordert).

Nur mal als kleiner Denkanstoß: zählt mal die Toten, Verletzten und Beleidigten Personen im Straßenverkehr (5070 Tote für 2007 in Deutschland), oder durch Umweltkatastrophen oder durch's Rauchen (110.000 pro Jahr weltweit) zusammen, erscheinen die zwei Übergriffe die gerade durch die Medien geistern, verschwindend gering.

Natürlich ist es schlimm, wenn unbescholtene Bürger von asozialen Jugendlichen verprügelt werden. Aber die Politiker schüren diese Angst doch nur, um Stimmung für den Wahlkampf zu machen. Statistisch gesehen wird keiner von uns in nächster Zeit Opfer einer solchen Attacke. Nur lässt es sich so schön vermarkten.

Statistisch gesehen wird man auch selten vom Blitz getroffen oder vom Meteoriten erschlagen. Und die zwei "Übergriffe" (nett umschrieben) sind nur die Spitze des Eisbergs. Waffenscheine für ALLE wird nicht gefordert, sondern für loyale Bürger, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen. Und das durch waffentragende loyale Staatsbürger die Kriminalität steigt, ist Unsinn und mehrfach wiederlegt.

Übrigens: Nur weil ich Paranoid bin, heißt das noch lange nicht, das ich nicht verfolgt werde. ;)

Geschrieben

Natürlich bin ich pro -legale Schusswaffen- für Sportschützen, Jäger und auch zur "Heimverteidigung"

Aber Führen ?

Das finde ich ist eine sehr schwierige Kiste.

- Ich möchte mit Sicherheit nicht, dass die selben Schützen die ich ab und zu auf dem Stand sehe eine Waffe führen...der Umgang ist auch dem Stand schon grauenhaft...

- Bis heute ist die Erlaubnis zum Führen an keinen vernünftigen praktischen Standard gebunden.

- Alle wollen eine Schusswaffe führen. Doch was ist mit dem Einsatz der selbigen ? Rechtskenntnisse ? Weil Dir n Paar Kid´s auf die "Fresse" hauen wollen kann man nicht gleich von der Schusswaffe Gebrauch machen.

- Ich bin mir nicht sicher ob die "Waffenkultur" in D schon so weit ist..wie in CH, DK o. USA....

Geschrieben
Endlich mal einer, der Tacheless redet!

Kreuth (AFP) - Zum Auftakt der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth hat der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler Staat und Politik vorgeworfen, das Problem krimineller ausländischer Jugendlicher vernachlässigt zu haben. "Deutschland wird in der Münchner U-Bahn verteidigt, am Bahnhof Zoo in Berlin und in der Frankfurter Innenstadt", sagte er. Angesichts der "zahllosen Verletzten, Beleidigten und sogar zu Tode Gekommenen" sei das, was Staat, Justiz und Polizei dagegen täten, "geradezu läppisch im Vergleich zu den riesigen Anstrengungen in Sachen Terrorismus am Hindukusch oder sonst wo."

Gauweiler, der in den 80er Jahren Kreisverwaltungsreferent in München war, sagte der "Bild"-Zeitung weiter: "Es wird zu wenig abgeschoben und zu viel undifferenziert hereingelassen. Jeder weiß das." Weiter sagte er: "Die Promis von Politik und Gesellschaft beobachten die abstoßende Brutalität in unseren U- und S-Bahnen wie aus einer VIP-Loge, aber mit immer mehr Leibwächtern. Dabei ist jede Kellnerin, die nachts mit der S-Bahn nach Hause fährt, im Durchschnitt mehr gefährdet als ein deutscher Minister."

http://www.afp.com/deutsch/news/stories/ne...1eb5ac.761.html

Hm, man merkt schon, in Bayern wird bald gewählt <_<

Das Problem ist seit Jahren bekannt und wurde immer von allen "größeren" Parteien totgeschwiegen, dahingegen wurde überall in Sachen Jugendarbeit Geld gekürzt und Polizei auf der Straße massiv abgebaut. Zudem wurde/wird dem mündigen Bürger nicht zugestanden sich im extremsten Falle mit legalen Mitteln verteidigen zu dürfen.

Meiner Meinung nach wird gerade extrem an der Wahltrommel gerührt und man versucht das Stammtischpersonal einzufangen. Und wenn jamand wie jetzt Herr Koch in Hessen auf plötzlich einen auf "Sheriff des Rechtsstaates" machen möchte, dann ist das nur :peinlich: ! In Hessen wurde durch eben diesen besagten Herren alles nur mögliche falsch gemacht!

Mit bestem Gruß aus München

Geschrieben
Regelungen wie in den 70ern lass' ich mir ja gefallen, aber grundsätzlich halte ich doch für bedenklich... so charakterlich ungefestigt wie sich hier einige angebliche Waffenbesitzer gerieren, wäre der vollkommen freie Umgang mit den Waffen vielfach sicherlich erstmal eine Gefährdung der öffenltichen Sicherheit, und damit würden wir uns schneller in die Zeit schärfster Restriktionen zurückbomben, als wir uns vorstellen könnten...

Wer einen Waffenschein hat geht in der Regel auch äusserst gewissenhaft mit seiner geführten Waffe um. Vielleicht sollte nicht jeder Sportschütze und Jäger einen bekommen, da sich ein Überfall in dem Sinne ausserhalb des Privatbunkers nur sehr selten ereignet, weil das Risiko in Anbetracht der Grösse der Beute zu hoch ist. Jedem Sammler hingegen sollte es regelrecht zur Pflicht gemacht werden, eine Waffe zu führen, da bei einem Überfall eine Menge Waffen in die Hände von Gangstern geraten würden, wenn er Ihnen vor dem abendlich beleuchteten Bäckerladen seinen um den Hals getragenen Schlüssel aushändigen muss, weil er sonst vielleicht nur noch eine Trillerpfeife mit sich führt, deren Gepiepse man bestenfalls für nächtliche Ruhestörung halten würde - DAS liegt einer unverschuldeten Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wesentlich näher. Wir leben inzwischen in einer Zeit der Unmoral und des Verbrechens - so schlimm, dass einem die Polizisten in nächtlichen Einsätzen wie kleine Himmelfahrtskommandos vorkommen. Für diesen Durchblick waren die Augen der Politkommissare jahrzehntelang verkleistert, weil sie mit ihren Gehältern, Hartz 4 und anderen Selbstgefälligkeiten beschäftigt waren. Jetzt befindet sich das Kind auf halbem Wege seines berühmten Falls in den Brunnen...

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