Zum Inhalt springen
Das WO-Team wünscht Euch ein frohes Fest und einen guten Rutsch
IGNORED

Droht uns allen die rechtliche Entmündigung?


JDHarris

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wer sich in letzter Zeit bei der Entwicklung des Waffenrechts engagiert hat und die Dinge mitverfolgt hat, der weiss, wie kompliziert die Welt inzwischen geworden ist. Dies gilt nahezu für alle Bereiche, nicht nur dem Waffenrecht. Egal ob man als Autofahrer, als Arbeitnehmer/Angestellter, als Unternehmer oder als Mieter/Vermieter etc sein Recht bekommen möchte, jeder weiss, dass häufig ohne einen Rechtsanwalt gar nichts mehr läuft.

Damit ein Prozess nicht zur Kostenfalle für den Kläger wird, schliesst man heutzutage am besten eine Rechtsschutzversicherung ab, diese tritt dann für etwaige anfallende Anwaltshonorare und Prozesskosten ein. Leider muss eine solche Versicherung für jeden Fall separat abgeschlossen werden, so dass am Ende nicht selten 3, 4 oder sogar mehr als 10 Verschiedene Versicherungspolicen angehäuft werden, um für alle denkbaren Situationen rechtlich und Versicherungstechnisch gerüstet zu sein. Natürlich stellen solche Policen einen ständigen Posten im Haushalt dar, der in Zeiten knapper Kassen schnell der Streichliste zum Opfer fällt. Der notwendige Rechtsschutz bleibt damit für viele Leute unerreichbar, denn kaum jemand ist finanziell in der Lage, eine Klage auf eigene Kosten bis durch alle Instanzen durchzuziehen. Dazu kommt, dass viele Fälle nicht mehr mit einem Urteil, sondern mit einem Vergleich oder einer Einstellung beendet werden; der Prozessierende bleibt dann trotz scheinbar gewonnenem Prozess auf seinen Anwalts- und Verfahrenskosten sitzen und die können häufig dann sogar höher als der ursprüngliche Streitwert ausfallen.

Diese Situation dürfte sich in den nächsten Jahren noch dramatisch verschärfen, denn erst kürzlich trat ein neues Gesetz in Kraft, welches die Anwalts und Prozesskosten deutlich anhebt (in einigen Bereichen um über 70%!) . Auch die Anbieter von Rechtsschutzversicherungen werden dieser “Preisanhebung” im laufe der Zeit nachkommen müssen und ihre Kalkulationen den neuen Verhältnissen anpassen. Man kann sich leicht ausmalen, dass dies der Moment sein wird, wo viele Menschen aus Kostengründen aus solchen Versicherungen aussteigen werden und dann sozusagen zwangsläufig auf ihr gutes Recht verzichten. Es droht praktisch ein Zweiklassenrecht!

Und es wird wohl noch schlimmer kommen. Da die Verwaltungen ihre Ausführungsbestimmungen ständig an etwaige Gerichtsentscheidungen anpassen, wird es in vielen Bereichen sozusagen zu einem ungeklärten “Rechtsvakuum” kommen, in dem am Ende die Verwaltung bestimmt, was gemacht wird. Da der Gesetzgeber durch praktische Ermächtigungsgesetze nahezu unbegrenzt neue Verordnungen erlassen kann, ist es nur eine Frage der Zeit, wann auch der “klagefleissigsten” Bevölkerungsgruppe die Puste ausgehen wird. Selbst gut organisierten Verbänden und Interessengruppen, die sich zur Zeit noch ganz gut mit Sammelklagen behelfen können, werden über kurz oder lang nicht mehr mithalten können, denn der Staat kann sich Dank seiner unerschöpflichen Geldeinnahmequellen durch das tägliche Steueraufkommen genug Personal leisten, um diesen Kampf unbegrenzt zu führen und Dank seines Monopols auf Gewaltanwendung sogar notfalls unter Androhung von Gewalt durchsetzen. Der Bürger kann dies dann kaum noch beeinflussen; es sei denn er hat die berühmten “guten Kontakte”.

Aber auch im politischen Bereich geht anscheinend nichts mehr ohne Anwälte. Egal ob in unserem Nationalen Bundestag, bei der EU oder internationalen Bereich bei der UNO etc, überall geben die Volljuristen die Marschrichtung an und nicht mehr das Volk. Von einer, wie in der Verfassung vorgeschriebenen “repräsentativen Demokratie” ist also keine Spur mehr zu sehen. Daher sitzen dort oftmals nur noch redegewandte “Gesetzeskenner“, die ohne jede Bindung an den Bürger ihr Programm abziehen. Dabei gäbe es durchaus den ein oder anderen “Lichtblick”. Parteien wie z.b. die FDP setzen sich seit Jahren für mehr Freiheit und mehr Eigenverantwortung der Bürger ein. Solange allerdings eine solche Partei bei mageren fünf Prozent rumdümpelt, dürfte es auch damit nichts werden; anscheinend wollen viele Menschen diese Form der Bevormundung.

Sind wir also in Zukunft praktisch so gut wie entmündigt, oder kann der Einzelne noch auf rechtsstaatliche Weise etwas dagegen unternehmen?

Geschrieben

...wenn die FDP ein Lichtblick ist - dann haben wir in D bereits ohne Sauron das "Reich der Finsternis" rolleyes.gif.

In der Opposition sind die immer ganz toll - aber nüchtern betrachtet sind gerade DIE mitschuldig an den von Dir zurecht beklagten Zuständen, denn genau DIE koalierten in der Vergangenheit mit wem auch immer möglich - Hauptsache an der Macht tongue.gif.

Ansonsten sind die von Dir erkannten Zustände wohl eine Folge langer, geregelter und friedlicher Perioden der Geschichte - wahrscheinlich unvermeidbar. In Tschetschenien hat man die Probleme glaube ich nicht blush.gif.

Mouche

Geschrieben

@Mouche:

Die FDP hat schon so manches Mal ein Mehr an Staat und gaengelei verhindert. Dass sie nciht mehr ihres Programms durchsetzen kann, liegt auch daran, dass eben nur so wenig Leute den Mut haben, weg vom Schnullerstaat und hin zum eigenverantwortlichen Leben zu wollen.

Geschrieben

Tja... leider landen wir in einem weder noch...

Weder Schnullerstaat noch richtige eigenverantwortung...

Dadurch entstehen dann Paradoxien wie die "ich-ag"s staatliche geförderte Scheinselbstständigkeit mit Null Kündigungsschutz und Tagelöhnerromante... 021.gif

Geschrieben

In Antwort auf:

@Mouche:

Die FDP hat schon so manches Mal ein Mehr an Staat und gaengelei verhindert. Dass sie nciht mehr ihres Programms durchsetzen kann, liegt auch daran, dass eben nur so wenig Leute den Mut haben, weg vom Schnullerstaat und hin zum eigenverantwortlichen Leben zu wollen.


Ja Promillo-manchmal hat sie das, ist in der Tat richtig - früher icon14.gif.

Aber das war eine FDP relativ unabhängiger und verantwortungsvoller Politiker - durchaus wählbar und eine echte Alternative wink.gif-

Aber DIE FDP gibt es leider schon lange nicht mehr frown.gif.

Und diese politische Spaßwelle- und Mümmelmann-, Spendenverschleirer- und Selbstdarsteller- Truppe heutzutage crazy.gifcrazy.gif - da ist mir wirklich nicht danach tongue.gif

Mouche

Geschrieben

Die Rechtsschutzversicherungen sind doch die Ursache für viele Prozesse. Es geht immer nach dem Motto: Klagen, klagen, klagen - es kostet ja nichts. Das böse Erwachen kommt erst bei der übernächsten Prämienerhöhung.

Was kann ein einzelner rechtsstaatlich ereichen? Gar nichts, das ist ja genau das Prinzip der repräsentativen Demokratie. Der einzelne zählt bei dieser Staatsform so wenig, daß er absolut nicht erreichen kann.

Auch beim "was erreichen" ist die Rechtsschutzversicherung des Teufels. Sie ist z. B. daran schuld, daß wir in Zukunft unsere Renten versteuern müssen. Ein (rechtsschutzversicherter) Beamter hat durch alle Instanzen geklagt er sei benachteiligt - und er hat gewonnen. Da der Staat nicht die Pensionen von der Steuer freistellen wollte hat er die Ungleichheit halt auf eine wirtschaftlichere Weise beseitigt. Bezahlt wurde diese Ungeheuerlichkeit von der Rechtschutzversicherung eines D****n, der unbedingt recht haben mußte.

Geschrieben

In Antwort auf:

... Da die Verwaltungen ihre Ausführungsbestimmungen ständig an etwaige Gerichtsentscheidungen anpassen,...


sei froh und dankbar chrisgrinst.gif

stell dir mal vor, das machen sie nicht...

siehe die ausführungen in den neuesten fwr-news über die lieblings-bummskeule der finanzverwaltung:

den berüchtigten

N I C H T A N W E N D U N G S E R L A S S gaga.gif

wie das fwr schon richtig bemerkt,

stellt euch DAS mal im waffenrecht vor tongue.giftongue.giftongue.gif

Geschrieben

In Antwort auf:

Bezahlt wurde diese Ungeheuerlichkeit von der Rechtschutzversicherung eines D****n, der unbedingt recht haben mußte.


Nee, wenn er ja gewonnen hat, brauchte die Versicherung nicht einen Cent löhnen. Das haben wir Steuerzahler auch noch aufgebrummt bekommen. Und scheinbar war er wohl im Recht, zumindest haben die Richter das so gesehen.

Wie Politiker dann so ein Urteil umsetzen, ist eine andere Geschichte. Und da kann weder der Mann etwas dafür, noch die Richter oder die Versicherung. Und nur deswegen auf sein Recht zu verzichten, weil sich Politiker wieder irgendeinen Schwachsinn ausdenken (was sie auch ohne Urteile wunderbar können), halte ich für absolut falsch. Und würdest du mit Sicherheit auch ncht machen!

Max

Geschrieben

Das ist doch usus, gerade bei den rotgruenen:

Eine ungerechte, ja ILLEGALE Abzocke wird nicht etwa durch ihre Abschaffung beendet, sondern dadurch, dass sie nachtraeglich legalisiert wird, in diesem Fall durch die Ausdehnung der Abzocke.

Geschrieben

In Antwort auf:

Wie Politiker dann so ein Urteil umsetzen, ist eine andere Geschichte. Und da kann weder der Mann etwas dafür, noch die Richter oder die Versicherung. Und nur deswegen auf sein Recht zu verzichten, weil sich Politiker wieder irgendeinen Schwachsinn ausdenken (was sie auch ohne Urteile wunderbar können), halte ich für absolut falsch. Und würdest du mit Sicherheit auch ncht machen!

Max


Sein "Recht" bestand lediglich darin andere bluten zu lassen. Dieses Ergebnis im "Erfolgsfall" war zu 100% vorhersehbar.

Geschrieben

(Was kann ein einzelner rechtsstaatlich ereichen? Gar nichts, das ist ja genau das Prinzip der repräsentativen Demokratie. Der einzelne zählt bei dieser Staatsform so wenig, daß er absolut nicht erreichen kann.) -Zitat

Eben! Und wer glaubt, daß eine Demokratie Freiheit bedeutet,

der glaubt auch, daß ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

Demokratie ist die Diktatur der Mehrheit.

Individuelle Freiheit und Entfaltung nach eigenen Vorstellungen gibt's nicht, es sei denn, eine staatlich geduldete Entfaltung gewisser Volksgruppen.

Diese Duldung gründet sich jedoch nicht auf eine freiheitlich demokratische Gesinnung, sondern auf Feigheit.

Gewisse Freizeit- und Hobbyaktivitäten lassen sich hingegen

leichter und ohne Schiß in der Hose haben zu müssen, staatlich abwürgen.

Geschrieben

In Antwort auf:

Auch beim "was erreichen" ist die Rechtsschutzversicherung des Teufels. Sie ist z. B. daran schuld, daß wir in Zukunft unsere Renten versteuern müssen. Ein (rechtsschutzversicherter) Beamter hat durch alle Instanzen geklagt er sei benachteiligt - und er hat gewonnen. Da der Staat nicht die Pensionen von der Steuer freistellen wollte hat er die Ungleichheit halt auf eine wirtschaftlichere Weise beseitigt. Bezahlt wurde diese Ungeheuerlichkeit von der Rechtschutzversicherung eines D****n, der unbedingt recht haben mußte.


Nur weil DU es nicht kapierst,wird DER noch lange kein Depp tongue.gif.

Es ist ein seltsames Verständnis von "Recht",wenn ein Gericht feststellt, daß seit Beginn der Bundesrepublik hier ein eklatanter Systemfehler vorliegt - und für Dich der Antragsteller zum "Depp" (er war übrigens Richter) und seine Rechtschutzversicherung zum Übel wird rolleyes.gif.

Außerdem ist diese Änderung aufkommensneutral umzusetzen - also die Rentenbeiträge sind steuerfrei zu stellen !

Dies ist ein absoluter Vorteil für jeden(!) Beitragszahler aber das ist Dir offenbar auch entgangen cool.gif

Mouche

Geschrieben

In Antwort auf:

Außerdem ist diese Änderung aufkommensneutral umzusetzen - also die Rentenbeiträge sind steuerfrei zu stellen !

Dies ist ein absoluter Vorteil für jeden(!) Beitragszahler aber das ist Dir offenbar auch entgangen
cool.gif

Mouche


Schau dir die Regelung doch mal im Detail an:

Die Beiträge werden keineswegs komplett steuerfrei gestellt. Steuerfrei sind ab 2005 60% der Beiträge wobei der Arbeitgeberanteil hier mitgezählt wird. Da der Arbeitgeberanteil 50% beträgt bedeutet das, daß nur 20% des Arbeitnehmeranteils steuerfrei sind. 80% müssen aus dem versteuerten Einkommen aufgebracht werden. Sowas nennt unsere liebreizende Regierung dann "Steuerfreiheit der Beiträge".

Es ist immer wieder erschütternd wie leicht sich die Bevölkerung durch die Politiker verarschen läßt

Geschrieben

Ja, Du hast recht - man muß sich sowas wirklich genau anschauen - und dazu gehört, daß man über 2005 hinausblickt rolleyes.gif.

Es ist doch logisch, daß eine solche Regelung nicht mit Stichtag sondern gleitend umgesetzt werden muß.

D.h. der versteuerte Anteil des Beitrags wird über Jahre hinweg gegen Null gehen - im Gegenzug dazu steigt der Anteil der Rente, der unter die Steuerpflicht fällt .

Tatsächlich ist diese Regelung absolut nicht nach dem Geschmack der Regierung, denn sie stellt aus verschiedenen Gründen eine Verbesserung dar - für den Beitragszahler wink.gif.

Obwohl Versicherungsmathematik zugegebenermaßen schwierig ist - ist nicht alles was breite Teile der Bevölkerung einfach nicht kapieren, deshalb gleich Verarschung cool.gif

Mouche

Geschrieben

Wie sich die Sache für den einzelnen darstellt hängt sehr stark von seinem Alter ab. Ich bin z. B. in der überaus glücklichen Situation von dieser "gleitenden" Regelung voll erwischt zu werden. Mehr als 80% meiner Lebensbeiträge werde ich aus dem versteuerten Einkommen aufgebracht haben um anschließend stolze 85% meiner Rente versteuern zu dürfen.

Über Versicherungsmathematik brauchst Du mir wirklich nichts zu erzählen, so schwer ist die auch nicht wenn man es kann.

Das die Regierung ein temporäres (Cash-Flow)Problem mit der Regelung hat ist ja der Grund dafür, daß sie so einen Schwachsinn verzapft hat.

Geschrieben

In Antwort auf:

Über Versicherungsmathematik brauchst Du mir wirklich nichts zu erzählen, so schwer ist die auch nicht wenn man es kann.


Dann bitte ich vielmals um Entschuldigung, wenn Dein Beitrag bei mir nicht diesen Eindruck hinterlassen hat blush.gif -

Wenn "man es kann" ist eigentlich alles recht einfach wink.gif-trotzdem dürfte meine Anmerkung,daß es breiten Schichten der Bevölkerung wohl fremdes Gebiet bleiben wird,so falsch nicht sein grin.gif

Mouche

Geschrieben

Was bedeutet Eigenverantwortung?Kopfprämie?Den Arbeitgeber komplett von der paritätischen Finanzierung Befreien.Alles

soll der Arbeitnehmer alleine bezahlen?Darauf kann ich verzichten.Mir scheint hier im Forum sind zu viele Unternehmer.Denn auch hier wird versucht die Meinung

zu beinflussen.Man sollte ein eigenes Politisches Forum aufmachen,da kann jeder seinen Schund ablassen und hoffen

das es genug dumme gibt die das glauben. gaga.gif

Geschrieben

In Antwort auf:

Den Arbeitgeber komplett von der paritätischen Finanzierung Befreien.Alles soll der Arbeitnehmer alleine bezahlen?Darauf kann ich verzichten.


Diesen Betrug glaubst du doch nicht wirklich?

Geschrieben

In Antwort auf:

Alles soll der Arbeitnehmer alleine bezahlen?


Das macht er indirekt auch so, da der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung natürlich auch vom Arbeitnehmer erwirtschaftet werden muß.

JM, Arbeitnehmer

Geschrieben

In Antwort auf:

Was bedeutet Eigenverantwortung?


Mein Vorschlag: Die Rente in ihrer jetzigen Umlageform wird abgeschafft. ALLE Erwerbstätigen zahlen zwangsweise in eine KLEINE staatliche, ggf. kapitalgedeckte "Rentenkasse" ein. Damit sie bei Bedarf Ansprüche haben. Aber nur in Höhe des Sozialhilfesatzes.

Die Arbeitgeber könnten ihren Leuten folglich einen WESENTLICH höheren Teil des eigentlichen Bruttogehaltes auszahlen. Was die damit machen (sind doch alles erwachsene, sprich mündige Bürger), ist deren Sache.

Sie können z.B. privat vorsorgen, damit ihr Geld wirklich für sie (und ihre Familie) arbeitet. Dann haben sie im Alter eine echte Basis geschaffen. Sie können das Geld aber auch verprassen. Dann müssen sie im Alter eben kleine Brötchen backen. Durch die "Zwangsminirente" ist jedoch sichergestellt, daß sie der Gesellschaft (Sozialamt!) nicht auf der Tasche liegen.

Auf diese Weise hätten wir erstmalig wirkliche Gerechtigkeit, die zudem nicht auch noch mehr kostet! Ich bin übrigens auch selbständig, das heißt: Wenn ich ausfalle oder Urlaub mache, verdiene ich kein Geld. Darüber beschwere ich mich aber nicht. Ich habe es schließlich so gewollt. Außerdem freue ich mich, daß ich in diesen staatlichen Rentenmoloch nicht mehr einzahlen muß.

Und daß an der privaten Vorsorge kein Weg vorbeigeht, sehe ich als erwiesen an. Nur frage ich mich, wovon der Durchschnittsverdiener privat vorsorgen soll, wenn ihn Vater Staat vorher schon abzockt.

Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Forumsthema.

Grüße aus Oberfranken, wo die Sonne scheint........Krawumm!

Geschrieben

Zu Anwaltskosten : Schon die bisherige Gebührenordnung liess alternativ eine Abrechnung nach Stundensätzen zu. Gesetzlich vorgeschrieben ist dabei ein Rahmen von 150 - 600 Euro / Stunde blush.gif. Nur zum Vergleich: Ich bin als Arzt mit mehrjähriger Uniklinikerfahrung sicher nicht schlechter qualifiziert als so ein Anwalt, aber wenn ich eine Überstunde überhaupt mal bezahlt bekomme, dann sind das rund 23 Euro brutto - netto bleibt kaum die Hälfte. Ein niedergelassener Allgemeinarzt kommt manchmal noch auf weniger. Wenn jeder Anwalt locker das zehnfache nach BRAGO abrechnen darf als ein Arzt nach GOÄ, dann stimmt was nicht: müssen die Anwälte so abzocken - und das auch noch gesetzlich geschützt? Vor allem das im internationalen Vergleich einzigartige Rechtsberatungsmonopol muss fallen! icon13.gif

Zur Rechtsschutzversicherung : Leider ist es den Versicherern erlaubt, fast beliebige Daten über ihre Kunden miteinander auszutauschen. Wer als Kunde prozessfreudig ist, fliegt raus und kommt nirgends mehr unter! Hat die Politik so gewollt (totale Vertragsfreiheit und total freier Datenaustausch sind halt LIBERALer als Verbraucherschutz wink.gif )

Eine nur vermeintliche Rechtsschutz-Alternative stellen die erwähnten Verbände dar. Im ärztlichen Bereich reden die den Jungärzten regelmässig aus, ihre Chefs/Arbeitgeber auch bei noch so klarer Rechtslage zu verklagen und so ist die Frage, für wen diese Verbände mitunter "Rechtsschutz" gewähren.

Leider ist es auch beim Thema Waffenrecht so: So mancher Verbandsvertreter AZZANGEL.gif kann und will sich eine harte Linie vor Gericht gar nicht erlauben, weil sein Business im Zusammenhang mit Waffen viel zu sehr von behördlichem Goodwill abhängt. Das muss und kann man auch verstehen.

Da wir Legalwaffenbesitzer aber alle brave Leute sind und kaum einer "es sich mit seinem Sachbearbeiter oder seiner Behörde" etc. verscherzen will (die unter uns mit Ausnahmegenehmigungen gleich dreimal nicht), sehe ich da inzwischen keine waffenrechtliche Prozesswelle auf Deutschland - zurollen - leider. crying.gif

Die 68er und Abtreibungsbefürworter gingen da ganz anders zur Sache. Die sind gegen GG und §218 angestürmt, haben Gerichte+Politik zermübt, Presse+Statistiken missbraucht und heute dürfen Sie zwar rechtswidrig aber immerhin straffrei die Ungeborenen töten. frown.gif

Aber wie gesagt: Wir Legalwaffenbesitzer sind dafür zu anständig - und zu abhängig, zumal wir nur "Privilegien" im Zusammenhang mit Waffenbesitz und kein generelles "Recht auf Waffenbesitz" beanspruchen.

Grüsse,

Schwarzwälder

Geschrieben

verzeih mir die harten worte, schwarzwälder, aber von der rechtsanwaltsvergütung hast du offenkundig keine ahnung; vermutlich genau so wenig, wie ich von der goä (aber ich weis, dass ich öfter vierstellige arztrechnungen bezahle als ich vierstellige honorarrechnungen stelle *sic*).

nach gesetz gab und gibt es gar keine stundenvergütung. sie kann gleichwohl vereinbart werden, darauf muss ich der mandant aber nicht einlassen. im gegenzug arbeitet nicht jeder spezialist für das butterbrot nach brago/rvg.

die gebühren im übrigen bestimmen sich im regelfall nach dem gegenstandswert und es gibt auch keine steigerungssätze, die ohne oder mit minimalistischer begründung angewandt werden können, wenn der arzt dies für angemessen erachtet.

was die neue rechtsanwaltsvergütung am 1.7. betrifft, so bin ich noch nicht ganz firm, aber tatsache ist, dass strafverteidigung erheblich teurer und familienrecht (scheidungen etc.) erheblich billiger (!) wird.

insgesamt erhöhen sich die rechtsanwaltskosten im schnitt um ca. 14% (errechnet vonm bundesjustizministerium, das nicht in dem ruf steht, anwaltsfreundlich zu sein), d.h., da die letzte anhebung 10 jahre her ist, um 1,4% p.a., also weniger, als die inflationsrate.

die horrorzahlen der versicherungswirtschaft werden gezielt lanciert um

1. eigene gebührenerhöhungen zu rechtfertigen (obwohl die in den letzten 10 jahren ohnehin schon wesentlich mehr als um lausige 14% gestiegen sind) und

2. angststimmung zu schüren ("arme können nicht mehr vor gericht"... schon mal was von prozesskostenhilfe oder pflichtverteidigung gehört? in beiden fällen ist der rechtsschutz u.u. sogar umsonst!) um mehr policen zu verkaufen.

noch ein wort zum rechtsberatungsmonopol:

wenn ich jetzt schreibe, dass das beratungsmonopol letztlich den bürger schützt würdest du es mir eh nicht glauben; als arzt könntest du eigentlich wissen, wie es ist, wenn konkurrenz mit magerausbildung (heilpraktiker usw.) in den selben gewässern fischen darf.

ich kann auf das monopol gut verzichten: wer will kann meinetwegen auch zum pfuscher gehen, statt zum studierten, geprüften, beaufsichtigten, organisierten und haftpflichtversicherten rechtsanwalt, das wird regelmässig teurer, als die kosten für den ra (sehe ich immer schön, wenn die gegenseite bei den selbsternannten spezialisten vom mieterverein war und in aussichtslose klagen rennt chrisgrinst.gif).

in strafsachen hat der sparsame bürger unter umständen viel zeit um drüber nachzudenken, ob er nächstes mal nicht doch ein paar euro in einen verteidiger investiert.

Geschrieben

In Antwort auf:

.....(aber ich weis, dass ich öfter vierstellige arztrechnungen bezahle als ich vierstellige honorarrechnungen stelle *sic*).


Aufrichtige Genesungswünsche von mir wink.gifwink.gif

Entweder bist Du gesundheitlich ziemlich angeschlagen - oder Deine Kanzlei läuft nicht besonders gut - Beides wäre schlecht frown.gif.

Aber Deine sonstigen Ausführungen stimmen schon sehr mit der Realität überein icon14.gificon14.gif

Mouche

Geschrieben

In Antwort auf:

was die neue rechtsanwaltsvergütung am 1.7. betrifft, so bin ich noch nicht ganz firm, aber tatsache ist, dass strafverteidigung erheblich teurer und familienrecht (scheidungen etc.) erheblich billiger (!) wird.


Gott sei Dank ! Dann bringen die sich nicht mehr um sondern lassen sich einfach scheiden ! grin.gif

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Bitte beachten Sie folgende Informationen: Nutzungsbedingungen, Datenschutzerklärung, Community-Regeln.
Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.