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  1. Es geht ja um das Grundbedürfnis an Halbautomaten. Eine AR15 mit ggf. KK-Wechselsystem ist eh gebonkt. Dann noch eine SL-Flinte oder ein 9mm Karabiner. Und dann kommt eben für viele als Krönung des Grundbedürfnisses noch ein Halbautomat im "großen" Kaliber, also .308 Win und Konsorten. Und in diesem Vergleich wollte ich einfach mal auf die verhältnismäßig günstige Munition und nach wie vor neu erhältliche Selbstlader in diesem Kaliber 7,62x54R hinweisen. Wo bekommt man Hornady Matchmunition mit HPBT-Geschoss noch für 75 Cent/Schuss? Das geht selbst bei .223 Rem nicht mehr und bei .308 Win schon dreimal nicht. Bei 7,62x54R ist das aber ganz regulär möglich: https://www.schiesssportzentrum-berka.de/munition/langwaffenmunition/ Ich wollte hier kein Rezept für DM-Titel abgeben, aber auch das Vorurteil, Russenkaliber seien alles Gießkannen, die nur wild auf der Scheibe rumstreuen, ein bisschen begraben. Die Bedürfniserhalt-Diskussion ist dann wieder ein ganz anderes Thema. Ich denke aber sehr wohl, dass sich da auch die Schlinge zuziehen wird und man gut beraten ist, auch ein bisschen auf Kaliber+Munitionspreise zu achten...
  2. @Raiden Es ist sicher einfacher, mit einem AR15 Präzision rauszuholen als mit Tigr oder Kaschi-Klonen. Problem sind m.E. oft die Montage und erst recht die Billig-Zielfernrohre aus Weißrussland, sowie bei der Tigr auch wechselnde Auflagepunkte statt ein sauber montiertes Zweibein mit immer selbem Andruck. Sodann kommt mitunter die Schaftgeometrie (zu kurzer Schaft) dazu. Wenn diese Dinge gelöst sind und vernünftige Munition benutzt wird, ist die Präzision meist schon deutlich brauchbarer (ich rede über meine Erfahrungen mit Molot+Saiga). Die Russenkaliber an sich sind ja nicht unpräzise, wie man z.B. am neulich getesteten SIG 553R in 7,62x39 gesehen hat oder auch in dem Test auf 510 Meter, in dem das Tigr in 7,62x54R konsistent eine 24x25cm Metallplatte trifft. Auch da erkennt man aber: professionelle Montage und ein gutes Zielfernrohr (Nikon Monarch, wenn ich es recht verstanden habe): Und die 1,5 MoA Eigenpräzision findet sich hier erklärt: https://waffenforum.ch/forum/index.php?thread/1419-svd-vs-tigr/
  3. Naja - das Wörtchen "hochrechnen" scheint ein Reizwort zu sein. Tatsächlich ist es ein Instrument, mit dem man sich selber, aber auch seine Kinder toll motivieren kann und mit dem man schon das theoretische Potential (!) einer bestimmten Kombination aus Waffe - Munition und Mensch/Schütze abschätzen kann. Und manchmal geben Hersteller ja für ihre Waffe mit bestimmter Munition Präzisionsgarantien ab, mit denen man dann schon errechnen kann, was damit Ringzahlenmäßig bei optimaler Schießleistung des Schützen zusammenkommen könnte. Solche Überlegungen bis hin zu virtuellen Schusskreisen habe ich bei WO ab und an erstellt - ich finde das einfach interessant, was drin sein könnte und was ggf. eben nicht. Die Tigr wird vom Hersteller - Link liefere ich noch nach - im Originalkaliber mit 1,5 MoA Präzision definiert und liegt damit in etwa auf dem Niveau eines Stgw. 57. Eine HK MR308 soll hingegen mind. 1,0 MoA schaffen - ich hoffe, damit sind die AR10 Freunde wieder besänftigt. Dennoch ist auch mit 1,5 MoA Eigenpräzision einiges möglich, auch auf ner DM! Was mich aber stört, sind die teils sehr ungerechten Vergleiche bei Tigr gg. AR10: Den letzten Test eines AR10 fand ich in Caliber 9/2023 - von StagArms, ein AR10 für 2390 EUR. Testbedingungen Stagarms AR10 (.308 Win) Tigr in 7,62x54R Zielfernrohr/ Leupold Competition Billigoptik für 199,- Eingestellte Vergrößerung 45-fach 6-fach Montage Blockmontage made in Germany Integrierte Billigmontage (kein Midwest Industries o.ä.) Zweibein Fortmeier (High end) Sandsack Munition 8 Edelsorten Matchmuni, fast alle HPBT 6 Sorten Billigmuni 4xFMJ + 1xSurplus + 1xTM-Jagd Bester Streukreis (100m, 5 Schuss) 16mm 22mm WO-Meinung Es geht nichts über ein AR10. „Gießkanne“ ð Ist das ein fairer Vergleich????
  4. Klar, aber es sind ja auch noch ein paar weitere ordentliche Streukreis dabei. Die Balkan Munition von Igman brachte immerhin 40 mm und Munition ähnlicher Qualität bringt auch aus nem AR10 nicht mehr. Wobei limitierend in beiden Tests das eher abenteuerliche 199 Euro Russenglas in 6fach gewesen sein dürfte. Demgegenüber ist die Tigr in 308 eher schlecht im VisierTest weggekommen. https://www.waffenschumacher.com/wp-content/uploads/2017/10/Visier_Izhmash_Tigr-308-01-2004.pdf Also im Fall der Tigr kann man schon sagen: 7,62x54R lohnt sich!
  5. Der Test von Visier ist kein Fake. Und das Argument, die seien gekauft, glaube ich nicht, weil Visier dasselbe Tigr auch in. 308 getestet hat und da gab es Streukreis von 70mm bis dreistellig! Von daher in .308 vielleicht ein bisschen Gießkanne, aber die Patrone 7,62*54R scheint doch eine vernünftige Eigenpräzision mitzubringen. @shortbreaker Derjenige, der im Grundkontingentüberschreiter noch einen großen Halbautomaten auf 100m sucht, der sollte einfach auch die Munitionspreise für die unterschiedlichen Kaliber beachten - es könnte sich lohnen! Was Cugir und Molot (vor allem die mit dem dicken 590mm Lauf) in 7,62*54R mit guter Matchmuni leisten, im Vergleich zur Tigr, weiß ich nicht, aber viele griffen früher immer automatisch zu den 308 er Versionen, was vielleicht ein Fehler war und aktuell bei den Munitionspreisen auch kein Sinn mehr macht.
  6. Es wurde hier im Thread behauptet, dass Halbautomaten in 7,62*54R wie wild auf der Scheibe rumstreuen. Die Zeitschrift Visier hat die Tigr in 7,62*54R getestet. Mit schnöder Sellier Bellot FMJ Fabrikmunition hat sie auf 100 m einen Streukreis von 22mm hingelegt und das mit russischem 6fach Zielfernrohr! Hochgerechnet auf einen Test mit Schmidt&Bender 25x und echter HPBT Matchmuni kämen wir das wahrscheinlich in Streukreis Bereiche, die selbst für teure AR10 Varianten unerreichbar wären. https://www.waffenschumacher.com/wp-content/uploads/2017/10/Visier_Izhmash_762er-Tigr_Saig-.223-09-2004.pdf Man lese den Test! Auch der Matchabzug mit 1kg ist wohl erste Sahne, also "Gießkanne" ist da verfehlt! Dass der Lauf sich nach 20 flotten Schuss aufheizt, stört auch nicht mehr unbedingt, denn beim BDS wird ja neuerdings bei allen Meisterschaften unterhalb DM verkürzt geschossen, sicher auch ein Entgegenkommen an die Grundkontingentüberschreiter.
  7. @shortbreaker Es gibt diese Diskussion bei WO öfter, was ausreichendes Training zum Bedürfniserhalt darstellt. Ein einschlägiger Rechtskommentar setzt dazu soweit ich mich entsinne 2-4 Stunden an. Behörden sollen teils die Auffassung vertreten, dass man zumindest eine Disziplin gemäß zugelassener Sportordnung durchschießen muss. Bei 12/18 kommt es zudem darauf an, dass man Trainings mit Langwaffen und Kurzwaffen jeweils getrennt nachweist. Ob jetzt SL oder Einzellader ist aber bislang wohl noch egal. Erst bei der Grundkontingentüberschreitung kommt es dann auf die einzelne Waffe genau an. Ob Jahr für Jahr ein jeweiliges DQ nach 1 Schuss als Wettkampfnachweis ausreicht oder ob das nicht dazu führt, dass die Behörde dann andere für den Legalwaffenbesitzer ungünstige Schlüsse zieht, überlasse ich Deiner Phantasie. Verkappte Schrankwaffen könnten zudem dadurch auffallen, dass die Behörde nie Munitionskäufe mitbekommt. Alles in allem lohnt es sich beim Waffenerwerb auch auf die Folgekosten zu achten. Eine Desert Eagle in .50AE ist als dritte Kurzwaffe unter Umständen künftig sehr teuer, falls dafür Trainings-- und Wettkampfnachweise gefordert werden sollten... Wer hingegen auf 100m/300m mit GK Langwaffen schiessen will, ist kostenmässig mit dem Kaliber 7,62x54R nicht schlecht bedient, zumal hier der §6 AWaffV bezüglich Hülsenlänge nicht zuschlagen kann.
  8. Noch billiger wäre es dann, man kauft eine Luftpumpe mit 16 Joule, denn dann kostet das pro Training zum Bedürfniserhalt mit erwerbspfluchtiger Schusswaffe nur ein Diabolo... Aber mal ehrlich @Bounty : Würdest Du solche Trainingssessions als Aufsicht bestätigen? Es wird schon lange von Exekutive und Judikative am Mindesttrainings Umfang rumdefiniert. Am Ende wird das alles luftdicht durchreguliert und dann geht das mit Sicherheit eher in die Richtung meiner 40 Schuss pro Trainingstermin als in Deine Richtung mit 1 Schuss pro Training. Was ich aber noch nie gesehen habe, sind Vorschriften zum Trainingserfolg! Also wild auf der Scheibe rumstreuen ist trotzdem Training, solange Schusszahlen und Trainingsdauer stimmen. Abschließend ist klar, dass die Surplus eher streuen wird. Das Schöne an 7,62*54R ist aber doch, dass man auch z. B. beim SSZ Berka Matchmuni mit HPBT Geschoss in 7,62*54R von Hornady für 75 Cent bekommen kann. Matchmuni von Hornady in 308 HPBT kostet halt weit mehr. Und die von mir verlinkte Molot von Luxguns hat einen dicken 590mm langen Matchlauf mit imposanter Bremse, also da könnte auch in ZG4.308 was gehen... https://www.luxguns.com/de/produkt/molot-vpo-159-07-cal-762x54r-590mm-barrel/#gallery-1
  9. Die Zeiten von üppiger Surplus-Ware in .308 Win sind leider vorbei. Selbst Chemnitzer hat da nix mehr. Die letzten von DAG - mit abgeschliffenem Hülsenboden - gehen für rd. 83 Cent/Schuss per 1000 weg: https://www.egun.de/market/item.php?id=19392505 und sind damit ziemlich genau doppelt so teuer wie die tschechischen 7,62x54R für 43 Cent/Schuss ganz regulär beim Chemnitzer und vielerorts sonstwo kosten. Ordonnanz-Gewehre hatte ich im Übrigen nicht im Visier, sondern neue Halbautomaten. Und die gibt es m.W. nicht zu den o.,g. Molot-Preisen in 6,5x55 SE.
  10. Dass Frankonia sich beim Munitionspreis vertan hat, ist schade - aber ändert nichts daran, dass 7,62x54R doch deutlich günstiger als viele ähnlichen Gewehrkaliber (wie .308 Win oder 6,5 Creedmoor etc.) ist. @AWO425 Das russische Tigr lief mit der 7,62x54R deutlich präziser als mit .308 WIN. Verstehe daher nicht, warum dieses Kaliber in Halbautomaten generell ne Gießkanne sein soll. Richtig ist der Einwand, dass Munition generell immer teurer wird. Ich kann mich noch erinnern, dass vor gut 20 Jahren 1000 Schuss PMP im Kaliber .308Win nur 180 EUR kosteten... Von daher kann man jedem Einsteiger nur raten, sich zum neuen Gewehr gleich mal 1000-2000 Schuss Munition dazuzulegen. Die Anforderungen an den Bedürfniserhalt werden sicher nicht kleiner und die Munitionspreise steigen so oder so. Jeder, der aber eine Anschaffung vor hat, sollte auch die Folgekosten (v.a. Muni!) beachten und da ist derzeit die 7,62x54R einfach ein guter Tipp, finde ich.
  11. Munition - gerade für GK-Langwaffen - wird seit einiger Zeit unerträglich teuer und gleichzeitig werden die Nachweise für Training und Wettkämpfe zum Bedürfniserhalt immer strenger. Ein Geheimtipp bei Händlern ist daher schon länger das Kaliber 7,62x54R, z.B. Wysluch https://www.online-waffen-mv.de/produkt-kategorie/waffen/gebrauchtwaffen-gebrauchte-waffen/ empfiehlt: Aktuell hat Frankonia (siehe Anlage) 50 Schuss Hornady HPBT für sagenhafte 19 EUR im Angebot. Aber auch bei EGUN gibt es Hornady Matchmunition mit HPBT-Geschoss in 7,62x54R für 85 Cent/Patrone. https://www.egun.de/market/item.php?id=19417392 Vergleichbare Matchpatronen mit HPBT-Geschoss von Hornady im Kaliber .308 Win kosten gerne mal 1,50 EUR/Schuss. Und wer auf günstigst mögliche Ware steht: Tschechische 7,62x54R gibt es für 43 Cent/Schuss z.B. hier: https://sportwaffen-munition.de/preislisten/preisliste-fuer-endkunden/ Bei .308 Win fangen die Preise dann so bei 80 Cent/Schuss an... Die Auswahl an Halbautomaten in 7,62x54R geht weit über die üblichen Verdächtigen (SVT40 und Tigr) hinaus - und es gibt auch sportlich interessante Waffen in diesem Kaliber, nur mal 3 Beispiele: Cugir für 1750,00 EUR ab Lager lieferbar: Link Waffenpro oder hier für 1799,- beim VDB-Händler: Link (verfügbar) Molot mit Klappschaft in 7,62x54R bei Brownells Deutschland für 2000 EUR ab Lager verfügbar: Molot VPO-129 Oder ein amerikanisierter SL mit 590mm Lauf bei Luxguns für 2550,- EUR, ab Lager 2 Stück verfügbar: https://www.luxguns.com/de/produkt/molot-vpo-159-07-cal-762x54r-590mm-barrel/ Mal angenommen, ein Sportschütze trainiert mit gescheiter HPBT 5 Jahre lang 18 mal pro Jahr seine Disziplin mit nach Sportordnung 40 Schuss, mach 5 x 18 x 40 = 3600 Schuss in 5 Jahren zum Bedürfniserhalt. Wenn dabei jeder Schuss 65 Cent billiger kommt (HPBT in 7,62x54R = 0,85 EUR ggü. HPBT .308 Win = 1,50 EUR), so hat er schon 2340 EUR gespart, damit allein wäre also so ziemlich jeder der og Halbautomaten schon abbezahlt. Für alle, die über hohe Munitionspreise jammern und trotzdem ordentliche Kaliber auf 100m/300m und mehr schiessen wollen: 7,62x54R ist ein heisser Tipp! Auszug-Frankonia.Sportschützen-01.2024.pdf
  12. Meinst Du diese "Ausnahme": Auch Wechselsysteme und Vorderschaftrepetierflinten sind laut BDS LV4 vorerst von der Bedürfnisüberprüfung (Wettkampfnachweis) ausgenommen. Zudem braucht laut BDS LV4 der Wettkampf nicht in der Disziplin erfolgen, für die die Waffe beantragt+erworben worden war.
  13. Beides mag richtig sein. Immer wieder wurde aus jener Zeit auch kolportiert, dass der zuständige Bundesinnenminister einen halbautomatischen MP5-Klon auf den Tisch geknallt haben soll, dass er sowas nicht in Sportschützenhand sehen will. Ob das wahr ist/war, oder nur ein wildes Gerücht, weiß ich nicht. Dass allein die Beitler-Anzeigen im dwj, und nur die, an allem Schuld sind, halte ich für eine große Übertreibung. Wir hatten einen superscharfen Anscheinsparagraphen seit den 70er Jahren (§37 Waffg alt) und über kurz oder lang hätte es uns da auch wieder erwischt. Mal ne Detailfrage: Woher kam eigentlich die Bullpup-Verbotspassage in der AWAffV? Beitlers von Dir eingestellte Anzeigebildchen geben in der Richtung nichts her! Gab es etwa doch noch andere Auslöser für den §6 AWaffV als nur dessen Anzeigebildchen im dwj?
  14. Ja, Beitler bewirbt darin (in den genannten Anzeigen) ausdrücklich mehrere Halbautomaten wie Pendants zum SIG PE90 als "vom BKA bundesweit zugelassen". Und das ist auch der Punkt: Diese Waffen von Beitler, Oberlandarms u.a. waren schon im Bundesanzeiger mit Bescheid+Bildern des BKA abgebildet veröffentlicht worden! Vermutlich also sind da die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter im Deutschen Bundestag wie auch die obersten Minister selber längst "aufgeschreckt" gewesen, egal ob der Kräußlich dann noch Anzeigen im dwj schalten lässt oder nicht. Juristen im Bundestag und den Ministerien schauen sich vermutlich eher im Bundesanzeiger was an als in Zeitschriften wie "caliber" oder "dwj"... Letztlich muss man aber sagen, dass der Anscheinsparagraph in der Tat ein vom BDS mit weiteren Verbänden abgestimmter Formulierungsvorschlag war - um in der damaligen Gemengelage (vgl. Brenneke und Co.) wohl Schlimmeres zu verhindern. Diese Diskussion gibt es seit 20 Jahren bei WO immer wieder, hier z.B. 2020: https://forum.waffen-online.de/topic/461084-quo-vadis-§6-awaffv/#comment-2960864 Aus meiner Sicht hilft jetzt ein Blick nach vorn. Das BKA beurteilt inzwischen deutlich gemäßigter (seit einem epochalen Urteil des VGH Hessen ...), die kritische Lauflänge wurde von 42cm auf 40 cm reduziert und vielleicht schafft man es, im nächsten Schritt m,al die Randzünder ganz rauszunehmen.
  15. Hallo @Bounty , für die Glock 17L haben wir in 2002 ein Bedürfnis bescheinigt bekommen. Damals war unser SLG-Leiter zugleich der BDMP-Bundes-Vize und glaub mir: dass die Glock 17L eine "fragwürdige" Dienstpistole war, davon hat uns niemand was gesagt, auch unser Bundes-Vize nicht. Die 17L war viele Jahre brav in der DP-Liste und als Anfänger will man ja nicht nur was Günstiges, sondern auch möglichst was Gutes kaufen. Der Händler aus der Region hat dann auch klar gesagt, mit der Glock 17 schieße er in DP1 so 135 Ringe und mit der 17L eben 142 Ringe - da war der Fall klar und diese Entscheidung in 2002 für eine Glock 17L willst Du mir und meiner Frau doch hoffentlich nicht vorwerfen. Natürlich fand der BDMP eine "Lösung" für die 17L Besitzer: sie dürfen als Altbesitzer in einer separaten Wertung "Dienstpistole offene Klasse" antreten. Nur hat nicht jeder Verband Lust, für ein paar Altbesitzer so eine Wettkampfklasse extra einzurichten. Also hat man jetzt u.U. eben doch ein Problem und muss gucken, wo man die Glock 17L einsetzen kann. Ich habe sie sogar schon bei IPSC open eingesetzt... und beim DSB. Aber dafür wurde sie eben nicht gekauft und ist jeweils auch nicht wirklich geeignet. Beim BDS ist es aber auch schon so gewesen, dass man bestimmte Wettkampfklassen abgeschafft (zeitweise Dienstsportgewehre SL) oder erheblich verändert hat (Umstellung von Kaliber auf Hülsenlänge als Trennkriterium für 100m Disziplinen, sodass die sportliche 7,62x39 plötzlich nur noch in der AR15-Klasse eingesetzt werden konnte, wofür man aber schon andere Waffen hatte). Insofern wäre es sehr wünschenswert, wenn die Verbände ihre Einteilungen für Überkontingentbesitzer möglichst "schonend" ändern, sodass es stets trotzdem sinnvoll und einfach möglich ist, weiter seine Bedürfnis-Wettkämpfe nachzuweisen. Klingt alles blöd, aber wenn das so überprüft wird, ist es wirklich wichtig, dass darauf Rücksicht genommen wird, damit JEDER auch weiter im Bedürfnis bleibt.
  16. @ASE hat hier einen extrem wichtigen Punkt genannt, den auch ein VDB (wenn er erfolgreiche Lobbyarbeit betreiben will) unbedingt aufgreifen und politisch bzw. ggf. auch juristisch angreifen müsste. Dieser Satz "So wenig Waffen wie möglich..." wird den LWBs vor den Gerichten immer um die Ohren gehauen, daher gibt es Serienniederlagen vor Gericht, weil die Richter immer wieder diesen Satz als obersten Willen des Gesetzgebers unterstellen, der jedwede anders gerichtete Argumentation zerschlägt. Dieser Leitsatz (oder "Doktrin" wie @ASE das nennt) wird uns Legalwaffenbesitzern seit den 70er Jahren von den Gerichten um die Ohren gehauen - und das oberste Verwaltungsgericht gab schon damals unverblümt zu, dass die Bedürfnisregelung (hier im Urteil von 1975 für Selbstschutz, in der Folge von den oberen Gerichten aber auch für Sportschützen usw. ausgeweitet) aus dem Reichswaffengesetz von 1938 zugrunde liegt https://research.wolterskluwer-online.de/document/1c44c657-a292-4afb-9bc9-2e9c9197fe1e Bundesverwaltungsgericht Urt. v. 24.06.1975, Az.: BVerwG 1 C 25/73 Allerdings kannte das Reichswaffengesetz m.W. eine Bedürfnisregelung nur für Kurzwaffen (und die waren damals auch richtig kurz bis 40 cm und bisweilen als Reihenfeuerpistole sogar vollautomatisch), nicht für Langwaffen... und heute wird das Bedürfnisprinzip ja eher noch auf Luftdruck und Co stetig ausgeweitet...
  17. Dieser "Unsinn" hat zu früheren Zeiten durchaus Sinn gemacht, denn ganz früher war die gemeinsame Lagerung der Waffen noch nicht eindeutig geregelt und da standen dann für ein Ehepaar als Anfänger 2 Waffenschränke zur Debatte (ich rede jetzt über WaffG alt vor 2003, aber auch die ersten Jahre WaffG neu ab 2003). Auch für Vereins-WBKs wird es dann wohl in Zukunft einen dauerhaften Bedürfnisnachweis geben, so fürchte ich. Es heißt ja eigentlich nicht "So wenig Waffenbesitzer wie möglich...", sondern "So wenig Waffen wie möglich..." (in privater Hand).
  18. @Sal-Peter Das ist eine Einzellösung im absoluten Ausnahmefall für Kinder ab 16, nicht ab 12. Wer aber erst mit 16 das Training beginnt... kommt idR zu spät. Insofern gibt es da schon eine Lücke für Eltern, die früher problemlos war.
  19. Du kannst vielleicht einme Ausnahmegenehmigung zum KK-Schiessen ab 12 bekommen, aber sicher keine Kinder-WBK. Sowas kennt das Deutsche Waffenrecht halöt auch nicht. Und wenn es mehrere Berechtigte/gemeinsame WBK gibt, dann iost auch die Frage, ob jetzt jeder der Berechtigten einen Wettkampfnachweis liefern muss oder sonst als Mitberechtigter wieder ausgetragen wird. Also hier sehe ich schon Doiskussionsbedarf.
  20. @matokla Nein, da hast Du mich falsch verstanden. Natürlich meine ich nicht, dass Du der Troll bist. Es ist schade, dass wir Albert noch weiter bedienen bzw. weiter diskutieren darüber... dafür istr der Thread zu wichtig!
  21. Es ist ein bisschen schade, dass dieses an sich sehr wichtige Thema nun in's Trollige abgleitet. Praktikant Albert ist hier gut bedient worden... Überkontingente und deren dauerhafter Bedürfnisnachweis ist ein Thema, das ungemein spannend ist. Der unselige Satz "so wenig Waffen wie möglich" steht nicht im Grundgesetz, sondern eigentlich nur in irgendeiner Präambel zu einer der Waffenrechtsverschärfungen. Dieser Satz muss auch nicht wegen EU-Vorgaben so gnadenlos ausgelebt werden, wie es momentan auch in der Judikative geschieht. Mit einer gut aufgestellten Lobby müsste dieser Satz eigentlich angreifbar/korrigierbar sein. Trotzdem mal ein paar Detailfragen: Wie ist es, wenn eine gemeinsame WBK existiert oder mehrere Berechtigte für eine Waffe eingetragen sind? Genügt es dann, wenn einer der Berechtigten einen Wettkampf nachweist - oder müssen ALLE Berechtigten ran? Wie ist es, wenn z.B. eine halbautomatische KK-Waffe angeschafft wurde, weil man seine Kinder damit trainieren lassen wollte? Das läuft in der Praxis doch über das elterliche Kontigent, da Kinder nunmal idR "nicht berechtigt" sein können, solange sie <18 sind. Reicht es dann, wenn die Kinder Wettkämpfe geschossen haben, oder müssen die Eltern als formal Berechtigte auch noch jeweils ran? Ist der Bedürfnisnachweis in erster Linie Waffen-bezogen (solange die Waffe für Wettkämpüfe genutzt wird, muss sie nicht abgegeben werden) oder Besitzer-bezogen (nur Wettkämpfe des formalen Besitzerssind relevant)? Inwiefern ist das Bedürfnis auch nach >10 Jahren noch Verbands- oder Disziplinen-bezogen? Wenn z.B. eine Dienstpistole aus der Dienstpistolenliste rausfällt (z.B. die Glock 17L), muss dann ein neues Bedürfnis für eine andere Disziplin oder einen anderen Verband erbracht werden - oder reichen einfach andere Wettkämpfe aus? Oftmals wurde eine Überkontingentwaffe angeschafft, die faktisch auch als Ersatzwaffe dient. Gibt es hier "Umwidmungen"/angepasste Bedürfnisbescheinigungen, die erleichternd für die Schützen wären (eine Ersatzwaffe braucht keinen WK-Nachweis)? Wäre es nicht sachgerechter, von einem Schützen mit 6 Halbautomaten und 4 Kurzwaffen zu verlangen, dass für die über dem Kontinget liegende Anzahl an Waffen jeweils 1 Wettkampfnachweis erfolgen muss - in dem Fall also nach Wahl des Schützen Wettkampfnachweis für 3 seiner 6 Halbautomaten und für 2 seiner 4 Kurzwaffen?
  22. Juristisch natürlich nicht, aber schiesssportlich ggf. schon. Du kannst beim BDS mit einer umschaltbaren Flinte im Repetiermodus auch Repetierflintendisziplinen mitschiessen. Mache ich seit vielen Jahren.
  23. 1. Bedürfnis: BDS 4702 Trap Vorderschaftrepetierflinte ==> Der Schütze kauft sich ne schöne jagdliche Vorderschaftreptierflinte m. von 4 auf 2 Schuss plombierten Magazinrohr, damit er auch auf dem DSB-ähnlichen Tontaubenstand in seiner Nähe schiessen darf. 2. Bedürfnis: BDS Disziplin 4403 (Fallscheibe Rep.Flinte offen) Schütze beantragt eine Repetierflinte mit Komp. und offene Visierung für Fallscheibe. Laut BDS ist eine Mindestladekapazität von 5 Schuss vorgeschrieben ==> Schütze kauft ne Remington 870 DM (mit Kastenmagazin): https://www.arms24.de/remington-870-dm-12/76-vorderschaftrepetierflinte . Die laut SpO vorgeschriebene 5 Schuss Mindestkapazität hat VRep.Flinte 1 nicht. Und die Remi870DM mit nem Mündungseinsatz geht auf 4702 nicht. 3. Bedürfnis: BDS Disziplin 4505 Mehrdistanz Rep.Flinte offene Vis. Schütze beantragt eine Repetierflinte mit offener Visierung für Mehrdistanz. Laut BDS dürfen dabei KEINE Rep. Flinten mit Wechselmagazin benutzt werden! ==> Keine der bisherigen Flinten ist dafür zugelassen. Also kauft sich der Schütze ne Revolverflinte, z.B. og MT255s . Dummerweise ist die 5schüssige Revolverflinte für 4702 nicht zugelassen (weil kein Vorderschaftrep.) und für 4403 nicht geeignet (6. Schuss ist matchentscheidend bei Fallscheibe). 4. Bedürfnis: BDS Disziplin 4404 (Fallscheibe Optik). ==> Da bisher keine Rep.Flinten mit Optik vorliegen, kauft der Schütze nun eine Vorderschaftrepetierflinte mit Optik und Kastenmagazin. Die Remi 870 DM hat es ihm angetan, also kauft er ne 2. Flinte, diesmal mit fest montierter Optik. 5. Bedürfnis: BDMP Disziplin RF1 oder BDS 8202 IPSC Modified ==> Hier wir eine Rep.Flinte (o. SLF) mit Optik, aber ohne Kastenmagazin benötigt. Diese Kombi hat der Schütze nicht, also gibt es die 5. Repetierflinte, z.B. ne Mossberg 9+1 Schuss m. Optik+Röhrenmagazin. 6. Bedürfnis: BDS Disziplin 8204 IPSC Standard Reptierflinte ==> zapperlot! 5 Rep.Flinten und keine erfüllt das "IPSC Standard" Reglement. Also gibt es ne 6. Rep.Flinte. 7. Bedürfnis: BDS Disziplin 9106 Cowboy Action Shooting UHR -Flinte bis 1887 https://www.frankonia.de/images/multimedia/pdf/142767.pdf Der Schütze hat bisher keine UHR-Flinte, also klares Bedürfnis! Die UHR ist wieder nur 2schüssig, also erfüllt die Anforderungen an die ersten 6 Disziplinen nicht, bzw. ist keine VRep.Flinte, also auch für Trap nicht zugelassen. 8. Bedürfnis: BDS Disziplin 9105 Cowboy Action Shooting Vorderschaftrepetierflinte bis 1897 Der Schütze hat bisher kein so altes Baumodell einer VRep.-Flinte, also klares Bedürfnis! Fazit: Wenn man nur EIN Verband (BDS) heranzieht und die möglichen Disziplinen ein wenig auslotet und geschickt einkauft, kommt man schon auf mind. 8 Bedürfnisse allein für Repetierflinten. Weitere Bedürfnisse ergeben sich ggf.: in anderen Verbänden mit ggf. anderen Schaftformen, anderen Waffengewichten, anderen Abzugsgewichten, anderen Flintenkalibern, 1 vs. 2 Magazinrohren (letztere im BDMP für RF1/2/3 verboten, im BDS erlaubt, also wieder ggf. nen Bedürfnis mehr) als Ersatzwaffen für Wettkampfschützen ==> Am Ende hat man eine schöne Grundlage für eine WBK rot "Technische Sammlung: Repetierflinten" 😉
  24. Ja, noch hanebüchener wird es, wenn man bedenkt, dass der Sportschütze, der gleich 3 Repetierflinten sein eigen nennt, diese in keinem einzigen Wekttkampf einsetzen muss, solange die Repetierflinten auf halbautomatisch umschaltbar sind... und somit seinem Langwaffen-Grundkontigent für 3 HA entsprechen... Was den Jäger anbelangt: Der muss allerdings zeitlebens den Nachweis erbringen, jährlich seinen Jagdschein zu lösen.
  25. Im NWR wird genau EIN (1) "Bedürfnisgrund" angegeben. Wenn man für dieselbe Waffe, die man z.B. zuerst als Jäger erworben hat, dann noch eine Bedürfnisbescheinigung als Sportschütze vorlegt, so passiert genau nichts. Ein zweiter Bedürfnisgrund kann nicht in das NWR eingetragen werden, so erläuterte mir das die Behörde. Und wenn z.B. ein Familienangehöriger die Waffe mit Bedürfnisgrund Jäger erworben hat und der zweite Familienangehörige, der als "mitberechtigt" oder "gemeinsame WBK mit..." ein sportliches Bedürfnis für diese Waffe hat, so ändert das nichts daran, dass im NWR die Waffe nur mit dem ersten Bedürfnisgrund "Jagd" eingetragen bleibt. Zwei Bedürfnisse auf 1 Waffe einzutragen, das geht anscheinend nicht. Man kann allerdings den Bedürfnisgrund ändern lassen, das geht schon, aber dann ist es wieder nur 1 Bedürfnisgrund, nie 2 oder mehr. Ansonsten gilt §2, Abs.1 GG - das Juraforum führt dazu aus: Damit könnte man ultimativ argumentieren. Wer seine Sportwaffe für die Jagd (sofern nach BJagdG nicht verboten) nutzen möchte, sollte die Handlungsfreiheit dazu auch haben. Ist nicht explizit verboten, es sei denn, es findet sich ein Vermerk/Auflage in der WBK "Diese Waffe darf nur als Sportschütze genutzt werden."(o.ä.) Im Waffenrecht finden diese Freiheitsrechte zwar oft ihren Gegenpart in der Gefahr für die öSuO, aber welche Gefahr genau geht davon aus, wenn ein Sportschütze und Jäger sich statt zweier MR308 (1 für Jagd ujnd 1 für Sport) nur eine MR308 (1 Waffe für beides) besorgt. Dann sollte die letzte Variante (1 für beides) mit Sicherheit keine größere Gefahr für die öSuO darstellen. Und wie sagte @Homi doch: Auf der Waffe klabt kein Bedürfniszettel "Ich habe das Bedürfnis, nur jagdlich geschossen zu werden!" Das Bedürfnis hat derjenige, der die Waffe führt/schiesst etc., nicht die Waffe selber.
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