Hallo Forengemeinde,
ich lese jetzt seit einiger Zeit in eurem Forum mit und habe schon viele kompetente Beiträge gelesen. Jetzt habe ich eine akute waffengesetzliche Frage, habe aber dieses Thema so hier nicht gefunden.
Vorausschicken will ich jedoch, dass ich seit Februar Mitglied eines Schützenvereins bin und den Sachkundelehrgang absolviert habe. Außerdem will ich keine halbseidenen Gesetzeslücken ausnutzen, sondern zuverlässig auf der sicheren, sprich legalen Seite sein und bleiben. Bisher schieße ich vornehmlich LP und gelegentlich KK.
Ich habe über einen ortsansässigen Waffenhändler online eine GK-Pistole ersteigert, genauer, ich habe den Auftrag zur Ersteigerung erteilt (ich glaube, das war ein Schnäppchen). Nun liegt die Waffe beim Händler. Ich möchte natürlich auch gern damit am nahen Vereinsschießstand trainieren, allerdings kann ich eine grüne WBK eben erst im Februar nächsten Jahres beantragen, nach der obligatorischen Zwölfmonatsfrist und den damit verbundenen Auflagen und Bescheinigungen. Natürlich könnte ich jetzt noch zwei Monate die Luft anhalten und abwarten, aber mich juckt’s doch bissle im Abzugsfinger.
Ich frage mich nun, ob der Händler mir die Waffe nicht – weisungsgebunden natürlich – zum Training überlassen kann. Wenn ich § 12, (1), 3.b richtig lese, heißt es dort wörtlich:
(1)„ Einer Erlaubnis zum Erwerb und Besitz einer Waffe bedarf nicht, wer diese...
3. von einem...Berechtigten erwirbt, wenn und solange er...b)als...Mitglied einer schießsportlichen Vereinigung...
den Besitz über die Waffe nur nach den Weisungen des Berechtigten ausüben darf.
Für mich bedeutet das, dass der Händler mir die Waffe zum Training überlassen kann (wenn er denn will). Mache ich einen Denk – oder Interpretationsfehler?
Ich möchte auch nicht den Händler einfach mit diesem Vorschlag überfallen.
Für eure fachkundige Meinung wäre ich sehr dankbar.
Faust