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IGNORED

Krankheiten und Jagdschein/WBK


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Geschrieben

Hallo!

Ich plane vielleicht, im Herbst 2023 einen Jagdschein zu machen, weil die Thematik mich allgemein interessiert. Nun ist es so, dass ich Diabetiker bin (nachweisbar gut eingestellt mit Insulin) und unser Landratsamt diese "Fangfrage" hat, bei der man zu allen möglichen Krankheiten "nein" ankreuzt. "Ja" oder Raum zu Erklärungen gibt es nicht. Jetzt weiß nicht, wie man damit umgeht, zumal dort auch "schwere Diabetes" steht. Ich habe keine Ahnung, was damit gemeint ist, es gibt bei DEM Diabetes keine offiziellen Schweregrade.

Es gibt im Straßenverkehrsrecht aber Einstufungen bei Diabetes, danach wäre ich sozusagen unbescholten und könnte "nein" sagen. 

 

Das einzige, was ich zum Thema Jagdschein und Diabetes gefunden habe, war ein Urteil des VG Coburg aus 2017. Da wurde einer Frau die Eignung abgesprochen, weil sie eben auch solche Vorfälle hatte, die im Straßenverkehr erstmal zum Führerscheinentzug führen würden, bis man das auf die Reihe kriegt. 

Für die etwas Bewanderten: Ereignisse mit Blutzucker unter 50mg/dl und Angewiesenheit auf Fremdhilfe/Notarzt. 

 

Im Urteilsspruch steht auch, dass Diabetes nicht grundsätzlich bedeutet, dass man ungeeignet ist, aber die Möglichkeit von Unterzuckerereignissen und das Auftreten relevant sind. Ich bin jetzt sehr verunsichert, weil das natürlich theoretisch möglich ist, praktisch kommt es bei meiner guten Einstellung nicht vor. Die Frau hatte im Jagdkurs wohl mehrere Notarzteinsätze und der Jagdlehrer hat sie danach angezeigt. Den Schein hatte sie da schon bestanden. 

 

Also: was antwortet man da und wie sind allgemein meine Chancen? Oder wie geht man am sinnvollsten vor ohne Eigentore? So ein Jagdkurs ist ja nicht günstig, ich möchte nicht wie die Frau enden. Die hatte sogar schon eine WBK und vermutlich eine Waffe und alles gekauft. 

 

Danke für Antworten schon mal

Geschrieben

Ich spreche dir soviel Selbsteinschätzung zu, dass du bei mehreren Anfällen von dir aus die Waffen im Schrank lässt und nicht ansitzen gehst.

 

Bevor ich da ein Fass bei der Behörde aufmachen würde und eventuelle Gutachten beibringen soll, würde ich den pragmatischen Weg gehen.

Geschrieben

Ich würde da erst mit meinem Arzt reden, der sollte das einschätzen können und dann kann man auch mit dem Sachbearbeiter der Behörde reden.  Nichts angeben hört sich erst mal gut an, aber die Behörde bekommt da schneller einen Tip als man sich vorstellen kann und schon ist die Kacke am dampfen.

Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb Jenicano:

Nun ist es so, dass ich Diabetiker bin (nachweisbar gut eingestellt mit Insulin) und unser Landratsamt diese "Fangfrage" hat, bei der man zu allen möglichen Krankheiten "nein" ankreuzt. "Ja" oder Raum zu Erklärungen gibt es nicht.

 

frag ich mich gerade auch!

seit wann darf ein amt nach dem gesundheitsstatus fragen?!?

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Hunter375:

  Nichts angeben hört sich erst mal gut an, aber die Behörde bekommt da schneller einen Tip als man sich vorstellen kann und schon ist die Kacke am dampfen.

Dann kann die Behörde im schlimmsten Fall den Schein entziehen. Bei vorheriger Kenntnis Erlaubnis ablehnen oder Gutachten einfordern.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb HangMan69:

 

frag ich mich gerade auch!

seit wann darf ein amt nach dem gesundheitsstatus fragen?!?

Körperliche und geistige Eignung

 

Die Beurteilung steht im Ernstfall der Behörde bzw. den Mitarbeitern nicht zu, die sind nicht qualifiziert.

 

Ich persönlich würde offene Gespräch suchen

 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Hunter375:

Und was wäre im Zweifelsfall falsch daran wenn ein Gutachten verlangt wird?

Aufwand, Kosten. Aber er kann ja das offene Gespräch suchen, hat ja noch über ein Jahr Zeit, bis er dann alles vorlegen muss.

Geschrieben
vor 54 Minuten schrieb Jenicano:

Nun ist es so, dass ich Diabetiker bin (nachweisbar gut eingestellt mit Insulin)

 

... und auch noch nie irgend welche "ausfälle" hattest oder anderweitig deshalb (z.b. mit dem kfz) aufgefallen bis!?

 

dann halt ja die schnautze!!!

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Minuten schrieb P22:

Aufwand, Kosten.

Der Aufwand und die Kosten dürften da im Verhältnis eher unbedeutend sein. Ich würde erst mit dem Arzt und dann mit der Behörde sprechen.. und das dürfte auch kein Problem sein weil es jede Menge Waffenbesitzer/Jäger mit Diabetes gibt. Warum also versuchen das zu vertuschen?

 

Das Netz gibt dazu auch einiges her

https://www.fachanwaltfrankfurt.de/jagdscheinentzug-aufgrund-diabeteserkrankung/

 

https://forum.wildundhund.de/threads/diabetes-und-der-jagdschein.91373/

 

Bearbeitet von Hunter375
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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Hunter375:

 und das dürfte auch kein Problem sein weil es jede Menge Waffenbesitzer/Jäger mit Diabetes gibt.

 

eben.

 

vor 1 Minute schrieb Hunter375:

 

Warum also versuchen das zu vertuschen?

 

Was ist der Mehrwert der Offenbarung durch den TE? Es scheint ihm doch ganz gut zu gehen und der Erteilung des Jagdscheins nichts im Wege zu stehen. Für ein gutes Gefühl den extra Aufwand riskieren? Wer’s braucht.
 

Aber das werden wir nicht abschließend klären und entscheiden. Da ist die Herangehensweise zu unterschiedlich.

Geschrieben

Also es ist ja so: ja, es gibt zig Diabetiker. Aber mit Insulin wird ja meist gar nicht behandelt. Nachdem man mit Methformin keinen Unterzucker herbeizaubern kann, ist das halt wirklich irrelevant. Ich hatte mich jetzt vor allem auf Gerichtsurteile gestürzt, da finde ich nur das eine.

Falls die Frage mit Fachsprech und guten Infos auf mich abzielt: ich hatte mich schon schlau gemacht, was das in Bezug auf den Führerschein bedeutet. Das ist auch ein Nebenproblem, die Fahrererlaubnisbehörde weiß nichts vom Diabetes, weil ich erst seit 3 Jahren Diabetes habe aber seit 20 Jahren den Führerschein. 

Und nein, ich hatte deswegen noch nie Probleme, weil man grundsätzlich nicht unter 90mg/dl fährt, sonst hat man im Zweifelsfall eine Teilschuld wie bei Alkohol im Fall eines Unfalls. Jedenfalls kann man hinterher Probleme bekommen. 

Geschrieben

Ich kann mir nicht vorstellen das ein Diabetes allein ein Problem darstellen wird. Wenn dem so wäre dann wären die Schützenvereine ziemlich leer, aufgrund des zum Teil hohen Alters der Mitglieder dürfte Diabetes da recht häufig sein und Brillenträger müssten dann auch als ungeeignet angesehen werden und überhaupt hat jeder Mensch irgendetwas (überlege mal wie gefährlich eine Erkältung sein kann wenn man genau dann niesen muss wenn man den Finger gerade krümmt).

 

Es wird darum gehen ob die Krankheit (egal welche) gut eingestellt ist, wenn das der Fall ist geht vom Diabeteskranken genauso viel oder wenig Gefahr wie von einem kurzsichtigen oder vollkommen gesunden.

 

Eine falsche Angabe im Antrag würde ich aber auch nicht machen, das kann durchaus als Unzuverlässigkeit ausgelegt werden (und wäre auch eher gerechtfertigt als die eigentliche Krankheit die man zu verschweigen versucht) falls es doch irgendwie rauskommen sollte. 

Eine offene Frage an die zuständige Behörde (per email damit man die Antwort schriftlich hat) würde ich hier ggf. als zielführend ansehen und wenn man ganz ängstlich ist kann man vielleicht einen Freund der keinerlei Interesse an einer Waffenrechtlichen Erlaubnis hat die Email verfassen lassen.

Geschrieben

Die Idee mit dem Freund finde ich gut. Ansonsten denke ich auch, dass mir wohler wäre, da mit offenen Karten zu spielen. Wenn man das irgendwie zugeben will, geht es auch nicht anders als durch ein Gespräch, weil die Frage so formuliert ist. 

Geschrieben

Weil Typ 1 Diabetiker nur einen geringen Prozentsatz ausmachen. Wenn es immer heißt "x Millionen Diabetiker" bezieht sich das primär auf Typ 2. Da ist Insulin in Deutschland erst die letzte Eskalationsstufe wenn Tabletten nicht mehr allein helfen. Ist ja im Prinzip auch egal. Nicht jeder Diabetiker hat Insulin, darum ging es mir. Und das treibt mich in dem Zusammenhang auch um, weil manche Leute fälschlicherweise mit "schwerem" Diabetes eigentlich "insulinpflichtigen" Diabetes meinen und das wäre für mich ja wohl sehr ungünstig. Deswegen überhaupt meine Frage hier.

Geschrieben

also ich hab in meinem jagd-kollegen kreis etliche typ 1. bis auf einen haben alle die diagnose typ 1 NACH dem erhalt des jjs erhalten!  sollen die nu alle zum amt rennen und fragen ob sie ihre scheine abgeben sollen/müssen?

 

und es gibt wesentlich mehr typ 1 als du anscheinend an nimmst...

 

der anteil derer deren diabetes "schwer einstellbar" ist, ist hingegen "gering"!

Geschrieben

Ich kann das schwer beurteilen. Ich kenne persönlich tatsächlich nur eine einzige Person mit Typ 1, aber bestimmt 10 ältere Leute mit Typ 2. 

Aber ihr habt nich diesbezüglich schon etwas beruhigt, ich war einfach so alarmiert wegen der sonstigen Auflagen und Probleme, die auftreten könnten. Einer den ich über ein Forum kenne, hat z.B. seinen Flugschein verloren. Da kann man noch so gut eingestellt sein, bestimmte Maschinen darf man nicht fliegen. Solche Sachen halt. 

 

Danke für die Rückmeldungen. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 58 Minuten schrieb HangMan69:

also ich hab in meinem jagd-kollegen kreis etliche typ 1. bis auf einen haben alle die diagnose typ 1 NACH dem erhalt des jjs erhalten!  sollen die nu alle zum amt rennen und fragen ob sie ihre scheine abgeben sollen/müssen?

Hin rennen wird da kaum einer, aber was kreuzen die bei der Verlängerung des Jagdscheines an?

 

Die Frage auf dem Antrag ist ja wohl klar und deutlich formuliert oder?

 

Körperliche oder geistige Mängel (z.B. schwere Formen von Sehschwäche -Angabe der Dioptrie- -links und rechts-, Farbuntüchtigkeit,
Nachtblindheit, Einäugigkeit, Hirnverletzung, schwere Herz- und Kreislauferkrankungen, Zuckerkrankheit, Anfallsleiden,

 

Falschangaben sind da schon gewagt.. Unzuverlässig ist man schneller als man denkt.
 

Bearbeitet von Hunter375

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