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IGNORED

Alte Waffe schießen


steinmarder

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

ich hab in meinem Schränkchen einen alten K98 stehen. Ich weiß nicht, wann damit zuletzt geschossen wurde. Habe ihn von meinem Vater übernommen und der weiß es auch nicht.

Das System und alles scheint äußerlich ok zu sein. Kleinere Roststellen gibts reichlich, aber nichts wirklich schwerwiegendes. Der Lauf ist innen ziemlich verdreckt, wird aber die Tage mal einer gründlichen Reinigung unterzogen.

Kann man das Ding schießen? Oder sollte man vorher auf jeden Fall zum Büchsenmacher zur Kontrolle? Gibt es irgendwelche K.O.-Kriterien, an die man denken sollte, bevor man mit der Waffe schießt?

Beschossen ist die Waffe 1975, Baujahr 1938.

Vielen Dank für Eure Tips,

Norman

Geschrieben

das teil hat ´nen gültigen beschuss, ich seh da kein problem.

nach einer grundreinigung ind ev. inspektion durch sachkundiges personal sollte einem schiessvergnügen nichts im wege stehen.

ich würd den mal komplett auseinander nehmen und ordendlich fetten und schmieren.

Geschrieben

Hab ich schon gemacht, leider konnte ich das System komplett vom Schaft trennen, da die eine Schraube unten nicht lösbar ist (habe allerdings noch nicht alle Möglichkeiten aus dem alteSchraubenLösenThread ausgeschöpft).

Alles andere hab ich aber schön zerlegt (mach ich mit allem was mir in die Hände fällt) und sogar wieder zusammen bekommen :)

Bin mal gespannt, wie das Ding schießt.

Dummerweise hat's hinten eine Metallkappe, meine Schulter schmerzt schon bei der Vorstellung :)

Geschrieben

Dummerweise hat's hinten eine Metallkappe, meine Schulter schmerzt schon bei der Vorstellung :)

Das ist das Schulterpolster, Mann ! :rotfl2:

Spass beiseite, ggf. vom Büxer den Verschlussabstand messen lassen.

Geschrieben

Dummerweise hat's hinten eine Metallkappe, meine Schulter schmerzt schon bei der Vorstellung :)

Fest in die Schulter einziehen, dann passiert auch nichts.

Geschrieben

Dummerweise hat's hinten eine Metallkappe, meine Schulter schmerzt schon bei der Vorstellung :)

Die Metallkappe brauchts damit vom Rückstoß das gute Schaftholz nicht splittert! :bud:

Geschrieben

Dummerweise hat's hinten eine Metallkappe, meine Schulter schmerzt schon bei der Vorstellung :)

Du setzt Dich vor dem Schuß in den Lotossitz und meditierst: Ohmmm es wird nicht weh tun... ohmmm es wird nicht weh tun...ohmmmm es wird nicht weh tun.

Nach dem Schuß versinkst Du ins Nirwana und ohmmmm... es tut nicht weh...ohmmm es tut gar nicht weh..

Zur Schulterpflege etwas Tigerbalsam auftragen und vorm nächsten Pinkeln die Finger waschen.........sonst brennts höllisch :rolleyes:

:yahoo::yahoo::yahoo:

Geschrieben

Die Metallkappe brauchts damit vom Rückstoß das gute Schaftholz nicht splittert! :bud:

So sehr stößt der auch nicht. Das bretzelt nur am Anfang ein weing. Aber bald schon wirst Du eine Schulter haben die sich sehen lassen kann ( nur eine). Meine Schaftkappen sind alle aus Holz.

Gummi ist was für Weicheier :D sowas kommt nur untenrum hin :D

Geschrieben

Na, was sollte ihm denn auch fehlen? System und Schaft zu trennen ist absolut unnötig wenn´s um die Betriebssicherheit geht.

Wenn der Lauf sauber, das Schloß Ok und die Munition in Ordnung sind -was soll groß passieren?

Das ist ein 98er, gebaut um Jahrhunderte zu überdauern und der schießt vermutlich noch, wenn unseren Kindern kein Zahn mehr wehtut.;)

Minimalstpflege vorausgesetzt.

Man kann sich ja ein Beispiel am Wachbataillon in Berlin nehemn, laut Auskunft der Homepage dieses Vereins sind die Präsentationskarabiner noch "vereinzelt schußfähig".

Wirklich wahr..., womöglich hat der Rest seine Funktionsfähigkeit beim amtlich verordneten Rausmeißeln der WaA- Stempel verloren?

Oder durch den sauren Regen?

Als Buben haben wir sowas noch beim Bauern in der Scheune gefunden. Da lag das Ding seit Kriegsende und selbiges war seit xx Jahren vorbei.

Völlig ohne Pflege.

Der hat auch noch geschossen.

Sogar solange bis der Bauer kam und dann gabs Saures...

Also keine Sorge!

Der BüMa wird Dir natürlich mit Freuden 60 Euro für eine "professionelle Grundreinigung" anehmen.

Dauert ja auch seine Zeit.

Und er macht sie auch bestimmt sehr ordentlich....

Geschrieben

Das hört sich ja schon mal gut an. Meine ersten Laufreinigungs-Versuche heute waren eher von bescheidenem Erfolg gekrönt. Habe mit Liqui-Moly Guntec gearbeitet, 45 Min. stehen lassen, schwarze Soße in Mengen produziert, aber beim Durchschauen sieht's noch immer nicht viel besser aus.

Schaut so aus, als wär das Ding noch nie innen gereinigt worden.

Viele Flecken im Lauf (Rost), Felder und Züge sind nur mäßig scharf voneinander abgegrenzt.

Weiter schrubben? Laufreiniger über nacht drin lassen? Doch lieber Ammoniak-haltigen Laufreiniger verwenden? Mit der Bürste so lang schrubben, bis der Lauf innen blank ist (bzw. die Bürste weg ist)?

Was kann man überhaupt erwarten?

Vielen Dank für die vielen Tipps! :D

Bis dann, Norman

P.S.:Patronen hab ich auf jeden Fall schon mal besorgt :rolleyes:

Geschrieben

Bei einem schweren Fall hab ich schon mal auf Stahlwolle, Rostentferner und Rostumwandler vertraut. Auch wenn jetzt einige meinen, ich hätte nicht mehr alle Patronen im Magazin - das Ergebnis gab mir Recht. (NEIN - ich muß jetzt kein größeres Kaliber verwenden! ;))

Weiter schrubben? Laufreiniger über nacht drin lassen? Doch lieber Ammoniak-haltigen Laufreiniger verwenden? Mit der Bürste so lang schrubben, bis der Lauf innen blank ist (bzw. die Bürste weg ist)?
Ammoniak (besser: Ethanolamin) löst Tombak- und Pulverreste prima, eine über-Nacht-Behandlung ist eine gute Idee. Tiefe Rostnarben wirst Du nicht los werden, es sei denn, Du willst einen Schrotlauf draus machen. Also einfach damit leben, immer sorgfältig reinigen und auf guten Korrosionsschutz achten.
Geschrieben
Können Rostnarben im Lauf die Funktionssicherheit beeinflussen?
Ja, und zwar massivst, weil man aus der oberflächlichen Betrachtung nicht erkennen kann, wie tief der Rost die Laufwandung bereits tatsächlich "angefressen" hat.

Du kannst das mit einem Frostaufbruch in der Asphaltdecke einer Strasse vergleichen. Zunächst unauffällig, aber schon nach kürzester Zeit ein Riesenloch. Da auch die Laufkorrosion, wenn sie einmal angefangen hat zu arbeiten, auch mit intensiver Pflege lediglich verlangsamt, aber nicht mehr gestoppt werden kann, ist die Sollbruchstelle vorprogrammiert.

CM

Geschrieben

Also doch die 60 Euro(?) für Grundreinigung/Funktionstest beim BüMa :unsure:? Ich nehme an der wird in der Lage sein, zu beurteilen, ob ein Schießen unbedenklich ist?

Werd ihn mal anrufen. Hat jemand nen guten Tip für einen Büchsenmacher im Raum Bonn?

Edit: Habe jetzt einfach mal bei ShootersPoint angerufen, war der einzige, der mir bekannt ist. Schaut sich die Waffe kostenlos mal an. Find ich doch mal super!

Geschrieben

Wie Cartridgemaster schon geschrieben hat im schlimsten Fall gits Schrott beim schießen. Im ungünstigsten Fall wie es mal bei mir war auch mit so einem alten Knochen die Präzision leidet erheblich. Die Rostnarben sind wie Schmirgelpapier für das Geschoß.

Dann muß ein neuer Lauf rein aber das Geld würde ich ausgeben.

Geschrieben

Dann muß ein neuer Lauf rein aber das Geld würde ich ausgeben.

Ich denke nicht, dann behalte ich sie lieber so wie ist, und verzichte darauf die alte Dame auszuführen. Ist schließlich nummerngleich und nix dran rumgebastelt, warum sollte ich jetzt damit anfangen?

Hatte überlegt sie evtl. im Herbst auf Drückjagden zum Durchgehen mitzunehmen. Evtl. muss ich mir dann einfach was anderes besorgen. Auf dem Gebrauchtmarkt kommt man ja schon sehr günstig an was passendes.

Geschrieben
Ich denke nicht, dann behalte ich sie lieber so wie ist, ... Ist schließlich nummerngleich und nix dran rumgebastelt, ...
Wenn Du den 98er gern weiter für dem Schießstand oder auch jagdlich nutzen willst, ist der Einbau eines neuen Laufs kein grosses Problem. Einbaufertige (weissfertige) neue Stufenläufe gibt's schon für 50,- bis 60,- €, die Kosten für den Einbau und Beschuss durch einen Büchsenmacher sollten nicht mehr als 120,- bis 150,- € betragen. Wenn das Gewehr sonst in einem guten und erhaltenswerten Zustand ist, kann man über eine solche Investition nachdenken. Damit würde auch nichts "verbastelt" und nummerngleich bleibt's auch.

CM :)

Geschrieben

Und wieder muß ich Cartridgemaster recht geben. Der Einbau eines neuen Laufes ist keine große Sache mein Büma hat mir mit Material und Stunden 160,00€ abgenommen und die Präzision passt wieder. Vorher war ein Streukreis von 20 cm drin durch Rostnarben. War fürchterlich.

Geschrieben

Wenn Du den 98er gern weiter für dem Schießstand oder auch jagdlich nutzen willst, ist der Einbau eines neuen Laufs kein grosses Problem. Einbaufertige (weissfertige) neue Stufenläufe gibt's schon für 50,- bis 60,- €, die Kosten für den Einbau und Beschuss durch einen Büchsenmacher sollten nicht mehr als 120,- bis 150,- € betragen. Wenn das Gewehr sonst in einem guten und erhaltenswerten Zustand ist, kann man über eine solche Investition nachdenken. Damit würde auch nichts "verbastelt" und nummerngleich bleibt's auch.

Ist mir jetzt nicht so ganz klar :confused: Der Lauf trägt doch ebenfalls eine Nummer!? Auf jeden Fall ist der Karabiner danach nicht mehr im Originalzustand und für jeden Sammler wohl wertlos. Wahrscheinlich ist er auch so nicht besonders viel wert, aber immerhin.

Hatte auch schon überlegt, ob man ihn nicht komplett zu einer Drückjagdwaffe umbauen sollte (neuer Lauf, Schaft, Abzug), ein Büma hat mir aber davon abgeraten: Neu kaufen wäre billiger (hat den Karabiner nicht gesehen, nur im Gespräch)

Je nach dem wie das Schießergebnis ist, werde ich mir das mit dem Lauf aber mal nochmal überlegen.

Geschrieben

Andersrum formuliert (und um keine evtl. unrichtigen Interpretationen meines Vorpostings zuzulassen):

Der Umstand, daß eine Waffe nur einfach alt ist, stellt keinerlei Problem dar, -Verwendung der richtigen Munition vorausgesetzt.

Natürlich spielen Pflegezustand und Lagerung über die Jahre eine gewichtige Rolle, wenn die Lagerung zum Beispiel miserabel war. Also bei sog. "Dachboden- oder Scheunenfunden", die es ja immer mal wieder gibt.

Ein Blick des Fachmannes kann da sicherlich nicht schaden, eine vorausgehende gründliche Reinigung auch nicht.

Würde mal dem Schaumreiniger versuchen, den es bei Frank&Monika gibt.

Dann tüchtig mit dem Putzstock durch und weitersehn.

Man kann mit einem Stück Watte auf dem Putzstock, -der Länge nach durch den Lauf geschoben - gut überprüfen ob dieser rauh ist. Dann bleiben nämlich einzelne Fäden aus dem Bausch an der Innenwandung hängen und das sieht man.

Wenn dem so ist (und das kommt schomal vor!) , dann bist Du am Scheideweg.

Für einen Sammler ist er mit neuem Lauf tatsächlich entweret. Für einen Schützen oder Jäger fängt dann der Spaß erst richtig an.

Wenn Du ihn als Erinnerungsstück behalten willst , lass ihn.

Nachdem ich erst vor kurzem den Markt durchforstet habe, kann ich Dir als Richtpreis für ein nummerngleiches Exemplar mit schlechtem Lauf so um die 3-400 Euro nennen. Händler Verkaufspreis wohlbemerkt.

Ob das jemand bezahlt steht auf einem anderen Blatt. Ich habs z.B. nicht getan.

Ein guter Büma überarbeitet Dir das Ding auf Wunsch so, daß keiner mehr sieht daß da mal der Lauf getauscht wurde. Inclusive Nummernfolge und neuem Beschußzeichen an versteckter Stelle.

Dann kannst Du das Teil auch wieder 100% nutzen.

Ist billiger als einen kompletten guten Nummerngleichen zu kaufen, soviel kann ich Dir glaubhaft versichern:), da kann man problemlos das Dreifache und mehr ausgeben...

Putz ihn erstmal richtig und probier ihn ggf. aus. Eventuell kannst Du ja auch mit einem Quentchen weniger an Präzision leben?

Have fun!

Geschrieben

So, war mein Büma, meint wär kein Problem. Hat mir empfohlen, das Ding nochmal über Nacht mit Hoppes no9 zu füllen, da würde ich mich wundern, was da noch rauskommt. Dann bei nächster Gelegenheit zum Stand und mal sehen, was ich so zustande bringe.

Vielen Dank nochmal für die vielen Antworten :s75: Super Forum hier!

Geschrieben

Mit Hoppes No9 kannst einweichen, bis Du rabenschwarz wirst, damit geht der Gammel NIEMALS raus.

Der Lauf ist rostig, das ist Fakt.

Da brauch es was anderes, als teure Wundermittelchen vom örtlichen Gundealer.

Man gehe in nen gut sortieren Baumark und kafe Dort Hammerite Rostentferner Tauchbadkonzentration(weiße 0,5l Flache mit blauer Bauchbinde).

Lauf innen entfetten, patronenlagerseiteing verkorken und mit dem 1:1 mit Wasser verdünnten Rostentferner auffüllen.

Über Nacht stehenlassen, auskippen und mit WAsser durchspüühlen und bürsten.

Der schwarze Schmodder, der dann rauskommt war mal Rost.

Der Lauf ist nun innen Rostfrei und auch passiviert, waas aber nicht heißt, dass er nicht geölt werden muß!!!!!!!!!

Und nix auf die Brünierung kommen lassen, di eist dann auch weg!

Das Verfahren ist mehrfach erprobt und sicher.

MfG

AWO425

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