Zum Inhalt springen
IGNORED

FDP jetzt klare Wahlempfehlung


Camouflage

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wie sollte man der Sache begegnen? Leitzins auf 4% und hoch verzinste Staatsanleihen auf 0% Restwert setzten?

Zum Beispiel, aber was hat die Staatsanleihe mit dem Leitzins zu tun ? Hier gibt es viel zu lesen (alle drei Teile lesen): http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_zukunft_der_finanzkrise_teil_1/

Ansonsten sollte diese goldene Grundregel gelten: „Für die Kredite ist ein sehr hoher Zinssatz zu verlangen. Das wird die Mehrzahl der Anträge von Häusern verhindern, die sie gar nicht brauchen.“ Walter Bagehot - aus Lombard Street [1873] - Nestor der Zentralbankkunst

warum hält man sich nicht daran ?

Geschrieben

Das ist mit Verlaub Quark. Der Unterehmer, welcher innovieren/investieren muss, nimmt immer Kredit, wenn er ihn braucht, egal wie hoch der Zins gerade ist,

Das Fluten das Geldmarktes mit dem Nullzins-Spielgeld der EZB sorgt für Schub am Anlagemarkt und Gewinne bei Investmentbanken,

Es mag Unternehmen geben die das Geld zu jeden Konditionen nehmen, aber die sind alles nur nicht die Regel. Und die Zahlen der Banken zeigen ja, dass das Geld auch bei den Kreditnehmern ankommt. Es gibt genug Unternehmen die Modernisierungen und Kapazitätserweiterungen vorweggenommen haben weil das Geld momentan günstig ist. Allgemein wächst durch die niedrigen Zinsen die Investitionsfreudigkeit. Und genau das ist es auch was die Zinspolitik erreichen soll.

Und ja Investmentbanken und Anleger profitieren davon natürlich auch, aber das geht nur solange gut wie die Zahlen der Unternehmen passen. Und die können nur passen wenn ausreichend Wachstum vorhanden ist. Das nicht das ganze Geld in der Realwirtschaft landet ist klar, aber gerade der Investmentbereich mit Sitz in Europa ist noch sehr überschaubar.

Geschrieben

Es mag Unternehmen geben die das Geld zu jeden Konditionen nehmen, aber die sind alles nur nicht die Regel.

Allgemein wächst durch die niedrigen Zinsen die Investitionsfreudigkeit.

Das erste ist schlicht falsch und das zweite eben der Wunschtraum der Zentralbankler und angeblichen Wirtschaftsexperten.

Es ist einem Unternehmer, der innovieren muss, schlicht egal, ob er 4, 5 oder 6 oder 7 % zahlt, wenn der auf der Kippe stehende Firmenwert (wenn der Wettbewerber ihn rausdrückt aus dem Geschäft) die zu erwartenden Zinsmehrkosten bei weitem übersteigt oder denkst du ein Unternehmer, der beim Konkurs seiner Firma sagen wir 1 Mrd € zu verlieren droht schert sich bei einem 200 Mio Kredit der ihn in der Konkurrenz vorn hält um 2 oder 4 oder auch 6 Mio mehr Zinskosten ? Vergleiche doch mal, selbst 6 Mio mehr Zinskosten gegen 1 Mrd Totalverlust bei Ausscheiden aus der Konkurrenz. Wie würdest du entscheiden ? Wer so argumentiert, weiss nicht was ein Unternehmen ist.

Geschrieben

Das erste ist schlicht falsch und das zweite eben der Wunschtraum der Zentralbankler und angeblichen Wirtschaftsexperten.

Dann schau dir doch bitte mal die Zahlen der großen Banken an.

Die zeigen dir, dass genau das der Fall ist. Fallen die zinsen... steigen die nachgefragten Kredite.

Außerdem machen den Großteil der Firmen in Deutschland die mittelständischen Unternehmen aus.

Und bei aller liebe die haben kein großes Finanzpolster und da machen 4-5% Mehrbelastung dann schon einiges aus.

Was bitte nützt es hier Millionen zu investieren wenn du dann Probleme mit der Liquidität bekommst und die Zinsen nicht tilgen kannst obwohl dein Unternehmen weiter wächst. Es ist nicht alles so einfach wie man sich das in seiner schönen theoretischen Welt vorstellt.

Fakt ist. Das niedrige Zinsniveau führt zu einer höheren Nachfrage an Krediten. Nachzulesen in der Bilanz von Bank xy. Du hast freie Auswahl.

Geschrieben

Das niedrige Zinsniveau führt zu einer höheren Nachfrage an Krediten. Nachzulesen in der Bilanz von Bank xy. Du hast freie Auswahl.

Unternehmenskredite für wirkliche Investitionen in die Realwirtschaft ? Zeig her... die EZB hat noch vor einem oder zwei Jahren berichtet/gejammert, von jeden rausgereichten 5 € käme nur einer !!! in der Realwirtschaft an... und man müsse ein Gesetz machen, welches die Banken zwinge Kredite an die Firmen zu vergeben... Ja was stimmt denn nun ?

Ich glaube, bei dem was du da so erzählst, ist der Wusch der Vater des Gedanken, das hat in Japan nicht gefunzt, in USA auch nicht, aber bei uns nun ausgerechnet soll dieses mehr von dieser Medizin den Patienten nun aber doch heilen...

Geschrieben

Jetzt sollte da der Willen zur Veränderung groß sein. Im Weiteren werden Posten frei. Die FDP weiss selber, dass sie sämtliche Glaubwürdigkeit verloren hat. Wenn sich jemand mit der FDP identifizieren kann, dann ist gerade jetzt die Zeit für Engagement!

(...)

Mit Verlaub, du hast den Politzirkus nicht verstanden. Es werden keine Posten frei, sondern die Verlierer der Bundestagsmandate suchen händeringend nach lukrativen Pöstchen innerhalb der Partei. Und die kommen von oben und du von ganz unten.

Außerdem wird die FDP, wie jede andere Partei auch, den Teufel tun und sich mit dem emotional so aufgeheizten Thema "Legaler Waffenbesitz" die Finger zu verbrennen.

Geschrieben

Außerdem wird die FDP, wie jede andere Partei auch, den Teufel tun und sich mit dem emotional so aufgeheizten Thema "Legaler Waffenbesitz" die Finger zu verbrennen.

Wenn wir das als gegeben akzeptieren, können wir uns - in Bezug auf die LWB-Sache - künftig dann jede politische Diskussion sparen.

Geschrieben

Unternehmenskredite für wirkliche Investitionen in die Realwirtschaft ? Zeig her... die EZB hat noch vor einem oder zwei Jahren berichtet/gejammert, von jeden rausgereichten 5 € käme nur einer !!! in der Realwirtschaft an... und man müsse ein Gesetz machen, welches die Banken zwinge Kredite an die Firmen zu vergeben... Ja was stimmt denn nun ?

Es stimmt beides,

niedrige Zinsen hoche Nachfrage, aber jetzt kommt die Bank ins Spiel:

Die Nachfrage bedeutet nicht das der Kredit bewilligt ist. Bei hohen Zinsen werden Kredite großzügiger vergeben, ohne genau auf de Leistungsfähig des Kreditnehmer zu achten.

Beispiel Häuslebauer, Bei einem hohem Zinssatz sagen wir mal 8% vergibt die Bank auch gerne mal an Wackelkandidaten einen Kredit, sagen wir mal einfach 100.000€ heraus, denn hält trotz niedriger Anulität mal drei Jahre durch, dann sind es luckrative 22.000€ Zinseinahmen, denn die Bank muss ja nur selbst 1€ Kapital selbst besitzen um 100€ zu verleihen.

Geht der Häuslebauer nach 4 Jahren hopps hatt die Bank ja noch die Sicherheit des Hauses.

Ist der Zinssatz so wie zum Teil unter 3% ist das Geschäft schon nicht mehr so toll bei der gleichen Summe sind es noch rund gute 8500€, deshalb geht die Bank hier weniger Risiko ein.

Und genau so machen es die Banken mit Firmen, im Moment wird sehr verhalten Kredite vergeben, gerade da Unternehmer es sogar schwerer haben, als der Private, ein nachprüfbares Konzept zur Investitionsplanung ist nicht einfach aufzustellen, beim privaten Kunden kann die Banke ja einfach nach Einkommen, Sicherheit des Jobs die Bonität bestimmen.

Fast wie im Spielcasino, die Bank gewinnt immer.

Deshalb wäre so ein Gesetz auch sinnvoll, denn ein Neugründer ist somit immer auch auf die KFW angewiesen.

Geschrieben

Und die KfW lässt sich verdammt viel Zeit Anträge zu bearbeiten. Eine Bekannt macht das gerade durch. Alle erforderlichen Unterlagen da und trotzdem bewegt sich seit Monaten nichts.

Geschrieben
Beispiel Häuslebauer, Bei einem hohem Zinssatz sagen wir mal 8% vergibt die Bank auch gerne mal an Wackelkandidaten einen Kredit,...

Genau das hat uns dahin gebracht wo wir heute sind, am Rand des Abgrunds. In den USA waren es nicht nur Wackelkandidaten, sondern

jeder der das Wort Kredit richtig buchstabieren konnte, bekam auch einen. Die Sicherheiten haben sie sich in einem gegenseitigen Wettlauf

hochgerechnet. In Spanien lief die gleiche Nummer, bauen, auf Teufel komm raus ...jetzt haben die Banken Immobilien, die nix wert sind, und

jeder Menge faule Kredite. In Japan lief genau das gleiche nur 15 Jahre vorher, aber Erfahrung ist, wenn man den Fehler der anderen selbt auch mal macht.

Geschrieben

Genau das hat uns dahin gebracht wo wir heute sind, am Rand des Abgrunds. In den USA waren es nicht nur Wackelkandidaten, sondern

jeder der das Wort Kredit richtig buchstabieren konnte, bekam auch einen.

Nicht ganz,

unsere Banken arbeiten eben anders, die Rechnung geht mit mit 8% Zinssatz immer auf.

Die Sicherheiten haben sie sich in einem gegenseitigen Wettlauf

hochgerechnet. In Spanien lief die gleiche Nummer, bauen, auf Teufel komm raus ...jetzt haben die Banken Immobilien, die nix wert sind, und

jeder Menge faule Kredite. In Japan lief genau das gleiche nur 15 Jahre vorher, aber Erfahrung ist, wenn man den Fehler der anderen selbt auch mal macht.

Welche Bank läßt sich auf eine Immobilie oder eine Firma ein, die wollen Kohle sehen.

Zumindest bei uns in DE, wird dann die Zwangvollstreckung betrieben.

http://www.fr-online.de/wirtschaft/gekuendigte-immobilienkredite-banken-machen-doppelt-kasse,1472780,22014720.html

Und die EZB wollte mit niedrigen Zinssätzen, wobei ja die Bank sich nur 1% der Summe wo sie wieder herausgibt, selbst leihen muss, eigentlich das Investiert wird, um so die Wirtschaft anzukurbeln.

Nur wenn die Banken jetzt keine Kredite vergeben, gehen die Bestrebungen wieder nicht auf.

Weil es mit Firmenanlagen nicht so einfach zu rechnen ist, mal einfach so überschlagen eine Hausfinanzierung:

Kosten für den Häuslebauer Gesamt 300.000€ , Eigenkapital 100.000€

Von der Bank braucht er 200.000€, die Bank braucht selbst als Kapital nur 2.000€ von der Zentralbank leihen (aktuell 0,5% Leitzins)

Die Bank vergibt das für den Zinssatz von 2,75 % und 2% Anfangs Tilgung, monatliche Rate so 792€ und nach 5 Jahren kann der Häuslebauer weswegen auch immer, nicht mehr bezahlen.

Somit steht der Häuslebauer bei der Bank noch mit 178.870€ bei der Bank mit der Restschuld da.

An Zinserlösen hat die Bank in 5 Jahren 26.370€ selbst hatte die Bank mit 2000€ Einsatz und Zinsen 50€ aufgewendet.

Sollte jetzt die Zwangsversteigerung kommen, und das Objekt zum halben Verkehrswert weggeht, also 150.000€ hat die Bank immer noch ein 147.950€ als Erlös.

Somit wäre selbst das Geschäft kein Minus für die Bank, sondern nur ein Gewinnverlust, wenn man sonst rechnen würde, das dieser Kredit bis zur kompletten Tilgung weiter laufen würde.

Und deshalb müsste auch mal gesetzlich geregelt werden, das Banken an Firmen das billige Geld weitergeben.

Egal wie, die Bank gewinnt immer, nur halt dann mit vielleicht weniger Provit .

.

Geschrieben

Genau das hat uns dahin gebracht wo wir heute sind, am Rand des Abgrunds. In den USA waren es nicht nur Wackelkandidaten, sondern

jeder der das Wort Kredit richtig buchstabieren konnte, bekam auch einen. Die Sicherheiten haben sie sich in einem gegenseitigen Wettlauf

hochgerechnet. In Spanien lief die gleiche Nummer, bauen, auf Teufel komm raus ...jetzt haben die Banken Immobilien, die nix wert sind, und

jeder Menge faule Kredite. In Japan lief genau das gleiche nur 15 Jahre vorher, aber Erfahrung ist, wenn man den Fehler der anderen selbt auch mal macht.

Nein!

Es gab zwar ein staatliches Subventionsprogramm für wirtschaftlich schwache Personen in den USA, aber anders als die Dresdner Bank in den 80ern Jahren, waren sich die Institute der Risiken bewußt und haben diese in Mortgage Backed Obligations (MBO) gepackt. Dabei sind bei MBOs aber ander als z.B. beim deutschen Immobilien Pfandbrief die Immobilienkredite und deren Sicherheiten keine zusätzliche Sicherheit für den Käufer der Papiere. Sie sind bei MBOs die einzige Sicherheit und Quelle für den Schuldendienst. Wer auch immer einmal die Anleihebedingungen für so ein Papierchen in den Fingern hatte, der bracht nicht einmal Englisch können, um zuverstehen, dass das gefährlicher Schweinkram ist und irgendwie die in den Anhängen dargestellte Kreditportfolii extrem wichtig sind. Aber da ohnehin Zinsflaute herrschte, griffen Portfoliomanager von Fonds, insbesondere auch Pensionsfonds, und bei Kreditinstituten für ein paar Basispunkte mehr gerne zu. Nur mit Mindeststückelungen von 500.000 US-$ oder gar noch größer sind diese MBO extrem wenig marktgängig. Dazu kam, dass oft zwei Drittel oder mehr einer einzigen Emission unter der Kontrolle bei einem Konzern landeten, z.B. im eigenen Bestand und in Fonds bei der Fondtochter. Das Zeug war extrem illiquide.

Wenn dann jemand versucht, größere Mengen derart illiquidem Zeugs zu verkaufen, fallen natürlich deren Marktpreise extrem. Das könnte noch Wurst sein. Aber Dank BASEL I waren weltweit die Kreditinstitute beim externen, bankaufsichtlichem Risikomanagement gleichgeschaltet worden - mit Value at Risk - Konzepten (VaR). Fallende Marktpreise, führen zu rechnerischen Tagesverlusten bei den betroffenen Anlagen. Rechnerische Tagesverluste erhöhen bei VaR das rechnerische Risiko einer Anlage. Bei einem höheren, errechneten Risiko, müssen Anlage mit einem höheren Anteil an Eigenmittel unterlegt werden. Dieser zusätzliche rechnerische Eigenmittelbedarf fehlte natürlich für das rechnerische Risiko anderer Geschäfte und Anlangen. Folglich wird die Anlage, deren rechnerisches Risiko steigt, verkauft. Also wird noch mehr von dem illiquiden Zeugs auf dem Markt geworfen, die Marktpreise fallen noch weiter, das recherische Risiko nch VaR steigt noch weiter, also Müssen noch mehr Geschäfte und Anlagen abbgebaut werden. Wenn das bei den MBO nicht geht, weil die so schnell keiner kauft, dann halt bei Aktien. Wenn aber massiv Aktien verkauft werden, fallen auch dort die Marktpreise. Darauf reagieren jetzt die klassischen Vermögensverwalter, deren Kredo seit Generationen "The Trend Is You Friend" ist, und verkaufen ebenfalls die fallenden Aktien. Das erhöht wieder herum die rechnerischen Risiken nach VaR. Die Krditinstitute müssen noch mehr Anlagen verkaufen und Geschäfte glatt stellen. Das lässt die Marktpreise weiter fallen, woruf hin die Vermögensverwalter noch mehr verkaufen. Das erhöht wiederum das VaR-Risiko und so weiter und sofort bis die Kreditinstitute sich von allem getrennt haben, was sie vertraglich noch loswerden konnten. Das letzte dabei waren die kurzfristigen Interbankenkredite. Was dann Lehman und über die Deutsche Pfandbriefbank deren Mutter, der HypoRealEstate, das Licht ausknüpfte und massenhaft Kreditinstitute mit rechnerisch nach VaR zu wenig Eigenmitteln hinterließ. :closedeyes:

Dass man, statt den Fehler in BASEL I zu korregieren, diesen mit BASEL II und III noch weiter fortschrieb und damit noch verschlimmerte, sollte eigentlich keinen überraschen. Die Politik reitet gerne tote Pferde, selbst wenn diese schon stinken. :sad:

Dein

Mausebaer

Geschrieben
Und deshalb müsste auch mal gesetzlich geregelt werden, das Banken an Firmen das billige Geld weitergeben.

Egal wie, die Bank gewinnt immer, nur halt dann mit vielleicht weniger Provit .

Auch wieder so ein Fall, wo man lieber gleich das Staatsmonopol mit der zugehörigen Planwirtschaft abschaffen sollte anstatt immer nur an den Symptomen (den Verzerrungen durch die konkrete Ausgestaltung der Planwirtschaft) rumzudoktern.

Geschrieben

Auch wieder so ein Fall, wo man lieber gleich das Staatsmonopol mit der zugehörigen Planwirtschaft abschaffen sollte anstatt immer nur an den Symptomen (den Verzerrungen durch die konkrete Ausgestaltung der Planwirtschaft) rumzudoktern.

Nun welches Staatsmonopol sollte man abschaffen?

Meinst Du die EZB oder die Bundesbank, aber das Bankenwesen funktioniert so ziemlich gleich:

Im Klartext: Banken verleihen Geld, das sie gar nicht haben. Die gewährten Kredite umfassen ein Vielfaches der angelegten Gelder. Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung werden Kredite nicht nur im Umfang der angelegten Spareinlagen vergeben, sondern umgekehrt entstehen die meisten Einlagen erst durch die weitgehend eigenmächtige Kreditvergabe der Bank. Sie stellt dem Kreditnehmer dann tatsächlich Geld zur Verfügung, das sie nicht besitzt. Das macht technisch zunächst keine Schwierigkeiten, da ein Kredit in aller Regel ja nicht in bar ausbezahlt wird. Das geschaffene Geld ist nicht mehr als eine Zahl auf einem Buchungskonto. Um trotzdem zu einer ausgeglichenen Bilanz zu kommen, greifen die Banken zu einem simplen sprachlichen Trick: sie vermischen ganz einfach das per Kreditgewährung aus dem Nichts geschaffene Geld mit dem real angelegten Spargeld der Kunden. Beides firmiert in der Bilanz gemeinsam unter dem Begriff "Einlagen". Wird der aus dem Nichts geschöpfte Kredit schließlich getilgt, verschwindet das Geld wieder. Im Gegensatz, wohlgemerkt, zu den Zinsen, die die Bank in der Zwischenzeit kassiert hat.

Probleme entstehen erst, wenn das "Luftgeld" von einer Bank zur anderen transferiert werden soll. Transaktionen zwischen verschiedenen Banken müssen selbstverständlich mit echten Werten unterlegt sein, um vom Empfängerinstitut akzeptiert zu werden. Doch auch da gibt es einen erstaunlich simplen Trick. Wenn nämlich alle Banken im System kontinuierlich in etwa gleich viel Geld aus dem Nichts schöpfen, gleichen sich die "Luftbuchungen" untereinander aus - und das Problem ist gelöst. Genau so wird es in der Realität gehandhabt.

Begrenzt wird die Geldschöpfung lediglich durch die sogenannte "Mindestreserve", das heißt, den Anteil der Einlagen, den eine Bank zur Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegen muss. In der Eurozone waren das (zumindest bis zum Dezember dieses Jahres) zwei Prozent, was bedeutet, dass die Banken etwa fünfzigmal mehr Geld schöpfen konnten, als sie real besitzen. Solange dabei mehr Kredite ausgereicht als getilgt werden, steigt die Geldmenge im Land immer weiter an - völlig unkontrolliert von der Zentralbank oder gar der Regierung - bis zur Krise oder gegebenenfalls dem Crash. Letztlich handelt es sich um einen gigantischen Betrug, der durch seine Dimension allerdings vielen Menschen unglaublich erscheint.

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/2.html

Geschrieben

@ oetzi

Was willst Du mit diesem knapp an der Wahrheit vorbei schrammenden Artikel über die Giralgeldschöpfung privater Banken? :confused:

Natürlich können auch Kreditinstitute immer nur Teile desssen Geld als Darlehen vergeben (nicht verLEIHEN!!!), dass sie auch besitzen, auch wenn sie sich das Geld selbst als Darlehen besorgt haben und es nicht ihr Eigentum ist. Banken können nie mehr Geld als Darlehen gewähren, als sie als Eigen- und Fremdkapital besitzen bzw. besaßen. Das ist bereits bilanztechnisch nicht möglich, weil ex Definition die beiden Bilanzseiten immer gleich groß sein müssen.

  • Leihe = regelmäßige Verwarung; es muß genau das zurückgegeben werden, was ausgeliehen wurde. Beispiel: Buch aus der Bücherei
  • Darlehen = unregelmäßige Verwahrung; es brauchen nur Güter der gleichen Art, der gleichen Menge und gleicher Güte zu denen, die man sich borgte, zurückgegeben werden. Beispiel: Die Nachbarin mit der berühmten Tasse Zucker oder Rolle Klopapier. Da will keiner das selbe Klopapier nach Gebrauch zurück haben.

Dein

Mausebaer

edit: zu früh am Montagmorgen für Orthografie. :closedeyes:

Geschrieben

Natürlich können auch Kreditinstitute immer nur Teile desssen Geld als Darlehen vergeben (nicht verLEIHEN!!!), dass sie auch besitzen, auch wenn sie sich das Geld selbst als Darlehen besorgt haben und es nicht ihr Eigentum ist. Banken können nie mehr Geld als Darlehen gewähren, als sie als Eigen- und Fremdkapital besitzen bzw. besaßen. Das ist bereits bilanztechnisch nicht möglich, weil ex Definition die beiden Bilanzseiten immer gleich groß sein müssen.

Keine Buchung ohne Gegenbuchung, ja stimmt.

Angenommer Kunde Schulz bekommt ein Darlehen ausbezahlt, Summe 100.000€

Wie wäre es mit dem Buchungssatz:

3399999 Schulz: 100.000€ / 160000 Einlagen Kunden 2.000€

/ 160001 vergebene Darlehen 98.000€

Beide Seiten sind damit ausgeglichen.

Nun was wollte ich mit dem Artikel ausdrücken?

Um Aufzuzeigen,. das es eigentlich gar keine Bankenkrise geben könnte, und das Instrument Leitzins von der EZB zwar gut gemeint ist, aber von den Banken torpediert wird, in dem Zusammenhang, bei niedrigen Zinssätzen wenig Kredite an Firmen vergeben werden, und auch die Sparer wenig Zinsen für die Einlagen erhalten.

Und es gab ja weiter oben auch den Bericht, das hier die Regierungen etwas unternehmen sollten, das die Banken diese Praxis des Blockieren aufgeben sollten.

Mehr Wachstum gleich höhere Steuereinnahmen sollte die Gleichung lauten.

Geschrieben

Keine Buchung ohne Gegenbuchung, ja stimmt.

Angenommer Kunde Schulz bekommt ein Darlehen ausbezahlt, Summe 100.000€

Wie wäre es mit dem Buchungssatz:

3399999 Schulz: 100.000€ / 160000 Einlagen Kunden 2.000€

/ 160001 vergebene Darlehen 98.000€

Beide Seiten sind damit ausgeglichen.

Was sollen denn "160001 vergebene Darlehen" sein? Da "Schulz" offensichtlich über mindestens 98.000€ direkt verfügt hat (nur Einlagen Kunden i.H.v. 2.000€ vorhanden; dh: mehr kann auch Schulz von seinen Darlehen nicht mehr bei der Bank liegen haben) müssen die 98.000€ woanders hergekommen sein. Hat Schulz vielleicht eine Lieferantenrechnung damit bezahlt und der Lieferant hat sein Konto bei einer anderen Bank. Dann könnten die 98.000€ Verbindlichkeiten gegenüber Kreditistituten sein. :rolleyes:

Nun was wollte ich mit dem Artikel ausdrücken?

Um Aufzuzeigen,. das es eigentlich gar keine Bankenkrise geben könnte, und das Instrument Leitzins von der EZB zwar gut gemeint ist, aber von den Banken torpediert wird, in dem Zusammenhang, bei niedrigen Zinssätzen wenig Kredite an Firmen vergeben werden, und auch die Sparer wenig Zinsen für die Einlagen erhalten.

"ZINS" ist der Name eines Entgelts für die Überlassung zur vorrübergehenden Nutzung; Mietzins, Pachtzins und Kreditzins.

Der "Leitzins" einer Zentralbank ist nur das Entgelt für die Art von Zentralbankkredit, der in einer Gesellschaft als der informativste Zins der Zentralbank betrachtet wird. I.d.R. ist das der Zins der Form von Zentralbankkredit, der am meisten in Anspruch genommen wird.

Der Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft wird als der wichtigste Leitzins der EZB betrachtet und wird daher häufig auch als „der“ Leitzins bezeichnet. Zu diesem Zinssatz wird den Geschäftsbanken in einem wöchentlichen (!!!) Tenderverfahren Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt. Damit hat dieser Zinssatz ansich erst einmal sehr wenig mit den Zinssätzen für einen Kredit mit 5, 10 oder gar 30 Jahren Zinsbindung zu tun. Lediglich über Bodensatzkonzepte kann ein kleiner Teil über Fristentransformation mit entsprechenden Zinsänderungsrisiken zur Finanzierung längerfristiger Kredite verwendet werden. Wer in der Finanzkrise zweifelsfrei zuviel Fristentransformation betrieben hatte war die DePfa-Tochter der HRE (siehe oben). :diablo:

Die Bildung der Zinssätze für längerfristiges Fremdkapital ist i.w. immer noch eine Frage von Angebot und Nachfrage. Eine Extrawurst bekommen hier derzeit nur "hilfsbedürftige" Staaten gebraten, deren Anleihen die EZB zu Preisen kauft, die keiner sonst am Markt zahlte.

Wenn etwas die Kreditvergabe an Privatpersonen und Wirtschaftunternehmen torpediert, dann ist es die Politik, die mit BASEL II und III sowohl auch die Buchkredite in die VaR-Berechnung mit einbezieht als auch für jeden Klekerles-Kredit ein Rating vorschreibt. Hatte früher der Bauer Huber noch problemlos einen Kredit bekommen, weil man bei seiner Raiffeisenbank "wußte", dass der Bauer Huber seine Kredite zurückzahlt, weil der das schon immer gemacht hatte und außerdem ein Händchen fürs Wetter und die Marktlage von Agrarprodukten hat, so muß der Bauer Huber Heute erst einmal ge-rate-t werden. Auch wenn der Bauer Huber, früher einen eher günstigen Kreditsatz bekam, weil man ja wußte, dass er zurückzahlt, so geht das so nicht mehr. Jetzt muß nachvollziehbar dokumentiert sein, warum der Huber 0,027% weniger zahlt als der Meier. ... Und wenn der Meier vielleicht in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnte, weil er dieses Jahr zu früh ausgesäät hatte, belastet das über VaR die Eigenmittel, so dass dem Huber nur entsprechend weniger Kredit gegeben werden kann bzw. die RaiBa entsprechend teuere Absicherungsgeschäfte tätigen müßte. Und überhaupt. Den ganzen Kram mit Rating, VaR und Absicherungsgeschäfte, die muss ja auch noch einer machen.

Und es gab ja weiter oben auch den Bericht, das hier die Regierungen etwas unternehmen sollten, das die Banken diese Praxis des Blockieren aufgeben sollten.

Mehr Wachstum gleich höhere Steuereinnahmen sollte die Gleichung lauten.

Nur lautet die Gleichung für die Politiker eher: mehr Volksverblödung = mehr Wählerstimmen = länger einen guten Job haben :closedeyes:

Dein

Mausebaer

Geschrieben

Nur lautet die Gleichung für die Politiker eher: mehr Volksverblödung = mehr Wählerstimmen = länger einen guten Job haben :closedeyes:

OK damit sind wir uns einig.

Von der Buchung her.

erst kommt immer das soll zu haben. Ist doch ein Aktivkonto oder siehst Du das anders.

Geschrieben

Eigentlich ging es um das Buchungsergebnis, die Bilanz. Die üblichste Buchung bei einem Buchkredit wird "Darlehen xyz" xxx an "Kontokorrent xyz" xxx sein und dann gehen vom Kontokorrent des Kunden die Verfügungen und ggf. Entgelte für Nebenleistungen wie Sicherheitenbewertung, Kosten für Grundbucheinträge oder sonstige Bearbeitungsentgelte ab. Nicht die Buchung des Barkredits*) sondern die Verwendung des bereitgestellten Geldes stellt die Notwendigkeit der (Re)Finanzierung des Kredits dar. :closedeyes:

Dein

Mausebaer

*) Es gibt auch Kredite als Bürgschaften und Garantien. Die Buchung erfolgt zwar auch formell ausgeglichen als "per Soll an Haben" aber der Ausweis erfolgt nur nachrichtlich und einseitig unter der Bilanz solange nicht die eigentliche Inanspruchnahme aus der Bürgschaft oder Garantie erfolgte.

Geschrieben

Und deshalb müsste auch mal gesetzlich geregelt werden, das Banken an Firmen das billige Geld weitergeben.

Wenn es denn so liefe, wie du es dir vorstellst, nur eben tut es das nicht, denn deine Vorstellungen sind eben nicht die Realität, sondern eben nur Vorstellungen. Selbst wenn es das Zentralbankgeld für lau gäbe, die Geschäftsbanken würden maroden Firmen trotzdem kein Geld leihen.

Und nebenbei, die Bankeneinlage/möglicher Kreditsumme ist 1/10, nicht 1/100.

Geschrieben

Wenn es denn so liefe, wie du es dir vorstellst, nur eben tut es das nicht, denn deine Vorstellungen sind eben nicht die Realität, sondern eben nur Vorstellungen. Selbst wenn es das Zentralbankgeld für lau gäbe, die Geschäftsbanken würden maroden Firmen trotzdem kein Geld leihen.

Es geht doch nicht um marode Firmen.

Sondern eher darum, das gerade die Niedrigzinspolitik nicht in der Wirtschaft ankommt, weil es verhindert wird.

Ich sehe das Spiel gerade, weil ich ein Objekt verkaufe, und dabei auch, wie sich potentielle Käufer mit solidem Kapital schwer tun, nur mal so ein 3 Mio Projekt zu stemmen.

Schon allein wie lange die KFW braucht, ist nicht normal, dabei hat der Kaufinteressent die Kaufsumme vom Objekt als Eigenkapital, also so ca 30% der Gesamtsumme. Das Konzept mit BHKW ist schlüssig und würde sich auszahlen, also kein Luftschloss etc.

Und nun ein paar Arbeitsplätze würden auch herausspringen, aber das scheint sich in die Länge zu ziehen.

Genau so wie der Investor hier Zeit braucht, genau so geht es mir, ich bekomme ja nicht alles von dem Verkaufserlös, aber damit habe ich geplant ein Haus zu kaufen / bauen, welches Vermietet wird. Und damit wäre auch wieder die Wirtschaft angekurbelt.

Natürlich könnte es beim jetzigen Wahlausgang auch passieren, das ich meine Haushälfte ebenfalls verkaufe und damit ins Nachbarland auswandere.

Und nebenbei, die Bankeneinlage/möglicher Kreditsumme ist 1/10, nicht 1/100.

Schau mal hier :

Und so müsste die erwähnte Mindestreserve im Interesse einer stabilen Ökonomie weit mehr betragen als die 1 Prozent (wie nun in der Euro-Zone), 10 Prozent (wie in den USA), oder auch 20 Prozent (wie in China). Banken dürften de facto nicht mehr Geld verleihen, als ihnen real anvertraut wurde.

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/3.html

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Bitte beachten Sie folgende Informationen: Nutzungsbedingungen, Datenschutzerklärung, Community-Regeln.
Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.