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IGNORED

Welche Schutzweste?


tina

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Hallo!

Ich muß mal wieder eine Anfängerfrage stellen: Ich spiele mit dem Gedanken, mir eine Schutzweste zuzulegen, die quasi die eierlegende Wollmilchsau ist. Da es die nicht gibt, hoffe ich auf ein paar Anregungen, um für das aus meiner Sicht interessante Anwendungsgebiet die optimale Lösung rauszusuchen und kein Geld in den Sand zu setzen! Die Schutzweste soll folgende zwei Aufgaben erfüllen:

1.) Ich sehe als Soldat im Auslandseinsatz eine Lücke klaffen zwischen der dicken Bristol und gar nichts anhaben. Ich würde mir gerne eine Unterziehweste zulegen, die sich noch so normal tragen läßt, daß man sie quasi morgens nach dem Aufstehen anlegt und abends beim ins-Bett-gehen wieder auszieht. Und natürlich dann, wenn die Bristol angesagt ist. In der Zwischenzeit geht es einfach darum, eine Chance zu haben, wenn etwas überraschendes kommt. Daß eine leichte Weste niemals das ganze Spektrum abdecken kann, ist mir klar. Ich suche nach relativ verläßlichem Schutz bei den gebräuchlichen Kurzwaffenkalibern, evtl. schwächere Langwaffen und Splitter, und Stichschutz/-hemmung wäre nett. Inwiefern das realistisch kombinierbar und dann noch tragbar ist, weiß ich nicht, deswegen frage ich.

2.) Aus tiefem Vertrauen in alle anderen priviligierten Waffenträger in diesem Lande wäre so ein Stück auch ein beruhigendes Gefühl bei Drückjagden, vor allem beim Durchgehen und Nachsuchen. In diesem Fall sollte gängige Jagdmunition aus den Standardkalibern aufgehalten werden. Zu jagdlichen Geschoßaufbauten findet man auf den Schutzwestenherstellerseiten leider überhaupt keine Info, aber eigentlich müßte den Westen die Deformations-/Splitterbauweise doch sehr entgegenkommen und die Schutzklasse kalibermäßig deutlich höher als bei VM-Geschossen angesiedelt werden können, oder? Von Solids vielleicht mal abgesehen.

Über ein paar Infos von Menschen, die sich damit wirklich auskennen, würde ich mich sehr freuen!

Gruß,

Tina

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hallo tina

Nun um das Geschoss zu stoppen braucht es nicht viel aber die Energieverteilung (Trauma) ist das andere!

Du musst Dir auch im klaren sein, dass Du in jeder Weste schwitzen wirst. Auch wirst du jede Weste fühlen wenn Du sie trägst.

Auf jedenfall solltest Du aber eine "Frauenweste" beschaffen! Der ganze Oberkörper ist anders geformt als bei Männern.

Dann gibt es noch verschiedene Normen wie die Deutsche SK (Schutzklasse) oder die US NIJ Normen! Schau doch mal welche dir am meisten zusagt und dann haben dir hier sicher einige eine "gute Adresse" !

cheers gunnerjoe

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Bei den Schutzklassen liegt schon das Problem: Ich finde nicht so richtig eine gute Übersicht, die die Kaliber mal ordentlich und halbwegs vollständig eingeteilt in SK und NIJ gegenüberstellt. Sachen wie Splitterschutz und Teilmantelgeschosse etc. tauchen überhaupt nicht auf.

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Hallo,

ich denke, dass für deine Bedürfnisse eine Unterziehschutzweste nicht ganz ausreichen wird. Meines Wissens nach sind die Westen auf die deutsche Schutzklasse 1 (amerikanisch: IIIA) beschränkt; d.h. sie dienen dem Schutz gegen gängige Faustfeuerwaffenkaliber (bis .44 Magnum Teilmantel). Höhere Schutzklassen sind, soweit ich weiß, nur mit entsprechenden Einschubplatten zu erreichen.

Vorteil der Unterziehwesten ist natürlich, dass man sie wirklich fast dauernd tragen kann ohne, dass sie einen zu sehr stören - vorausgesetzt man achtet auf die Passform / richtige Größe. Ich selbst trage eine Mehler Weste mit ballistischer Kevlar-Einlage von DuPont (die Standardweste der Polizei BW eben). Ist sicherlich nicht mehr auf dem allerneuesten Stand, aber trotzdem noch sehr angenehm zu tragen. Zugegeben, wenns etwas wärmer wird, merkt man die Weste trotzdem noch deutlich. Inzwischen dürfte es deutlich leichtere und dünnere Westen gleicher Leistung geben. Vielleicht schaust du mal bei der homepage von COP nach, die dürften auch eine Tabelle eingestellt haben, aus der die Besschränkungen der Schutzklassen hervorgeht.

Ein passabler Stichschutz ist übrigens auch mit einer Unterziehweste der SK 1 gegeben - habe es selbst an einer alten Weste einmal ausprobiert.

Ich hoffe etwas weiter geholfen zu haben

Gruß Glockmad

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Molle Plate Carrier ist dann wahrscheinlich auch zu "Aufdringlich" und schwer ?

Die Frage ist wie die normalen Schutzwesten gegen Splitter und auch Messer usw. schützen.

Ab 7,62 braucht es glaube ich auch meistens die Einschubplatten aus Keramik oder Stahl, mit entsprechenden Gewicht dann.

Ich hab hier eine US Weste hängen die ist übrigens nicht besonders sicher gegen Messer.

Hab das selbst mal mit einem Stiefeldolch getestet.

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Molle Plate Carrier ist dann wahrscheinlich auch zu "Aufdringlich" und schwer ?

Die Frage ist wie die normalen Schutzwesten gegen Splitter und auch Messer usw. schützen.

Ab 7,62 braucht es glaube ich auch meistens die Einschubplatten aus Keramik oder Stahl, mit entsprechenden Gewicht dann.

Ich hab hier eine US Weste hängen die ist übrigens nicht besonders sicher gegen Messer.

Hab das selbst mal mit einem Stiefeldolch getestet.

Das ist auch das, was ich so gelesen habe: Die normalen Westen bieten ohne separate Ausstattung kaum Stichschutz. Aber gerade das wäre mir relativ wichtig, weil ich die Wahrscheinlichkeit als noch relativ hoch einschätze.

Eine 7,62 wird man nur mit Keramikplatten abfangen können, soweit ist das klar.

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Jepp, da die meisten "kugelsicheren Westen" Schutzklasse 1 sind hat sich das wohl erledigt.

HIER mal eine übersicht über die Schutzklassen.

Also unter 2 geht da in Kriesengebieten nichts, 3-4 wäre wohl sinnvoll.

Da ist amn aber schon wieder bei der großen BW Weste.

Das ist schon klar, es geht ja auch nicht drum, in maximalen Gefährdungssituationen mit der Weste auszukommen. Dafür hat man ja die Bristol. Aber die trägt man halt nur dann, wenn es unbedingt sein muß. Und ich bin am überlegen, sich selber etwas für die Zeit dazwischen zu besorgen, in der theoretisch auch jederzeit etwas passieren kann. Frei nach dem Motto "Besser SK1 statt gar keiner".

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Das Problem warum Schutzwesten kaum Schutz gegen Messer u.ä. bieten ist deren geringe Geschwindigkeit bei sehr geringer Fläche. Die Faser ist dafür nicht ausgelegt.

Für Tina läuft es darauf hinaus eine Weste deutsche SK maximal 2 zu besorgen, weil alles andere entspricht dem Gewicht der BW Weste.

TD

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Die normale Splitterschutzweste der BW sollte für gut 70% der Bedrohungen wohl reichen. Ansonsten geht mit Sk1 etwas mehr, aber wer schießt schon mit Pistolen auf Soldaten? Wenn du eine SK1 Weste anhast und du wirst von einem Gewehrgeschoss getroffen, kann die Sache schnell schlechter aussehen als ohne Weste. Gegen Gewehrschüsse geht selbst mit der 7,62 x 39, die noch das „harmloseste“ militärisch genutzte Langwaffenkaliber darstellt, unter SK3 nichts. Und wenn du auf weite Schüsse spekulierst, brauchst du dir auch keine Sorgen machen: Die 5,56 Nato haut auch auf gut 800 bis 900 m eine SK1 Weste durch und selbst mit der 7,62x39 wird das noch auf gut 400 bis 500 m klappen und da trifft dich ohnehin keiner mehr.

Also, besser ruhig durchatmen und einfach schneller schießen oder in Deckung gehen.

Gruß

Makalu

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Ich hab vor längerer Zeit eine SK 1 Weste gesehen, die man wie eine normale Weste vorne schließen konnte ( mit sich überlappendem Schutzbereich ).

War als Über- und Unterweste tragbar. Die Weste fiel mit damals auf, weil ich das Konzept für sehr alltagstauglich hielt.

Den Herstellernamen hab ich leider vergessen, aber ich muss mal schauen, müsste irgendwo noch einen Prospekt rumliegen haben.

War ein deutscher Hersteller.

Ansonsten bin ich auch der Meinung das eine SK1 Weste im militärischen Bereich nicht viel bringt.

Es sei denn,man darf mal wieder irgendwo Polizei spielen.

( für den Fall gibt es auch SK1 Westen mit Stichschutz ).

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Moin!

Ich finde die Seiten von BSST recht gut.

Die haben einiges an Informationsmaterial zu den verschiedenen Ausführungen ihrer Schutzwesten

und informieren auch über die verschiedenen Schutzmaterialien.

www.bsst.de

Gruß,

frogger

PS

Wer besser schiesst, hat mehr vom Leben...

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Wie wärs, zusätzlich in die normale Splitterschutzweste einfach Einschübe Klasse 1 mit reinzupacken, geht ohne Probleme.

Schick mir bitte mal deine dienstliche Lono-Adresse. Dann bekommst genauere Infos.

Gruß A-Th

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Ich meine,

irgendwo mal gelesen zu haben, daß die neueren Entwicklungen für die 5,45x39Surplus-Mun mittlerweile wohl so effektiv seien, daß selbst bei SK-3 noch von einem Durchschlagen innerhalb der üblichen Kampfentfernungen (bis 200m) ausgegangen werden muss.

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@Nimrod

War SechondCahnce nicht die Fa., die in den USA mit Schutzwesten löchrig wie Schweizer Käse Furore machte?

Die Zylon Faser soll schuld sein und Bayern hat wohl auch einige Millionen für deren Schutzwesten im Orcus versenkt.

Jedenfalls hält Toyobo überhaupt nichts vom Einsatz seiner Faser in Schutzwesten und rät davon ab.

Gruß,

frogger

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Auch sehr gut erklärender Text von der COP GmbH

http://www.cop-gmbh.de/schutzwesten_kugelsichere_weste.php

Was mir aufgefallen ist unter der Rubrik "Schutzklassen" der cop-gmbh, dass bei der Schutzklasse 2 die Rede von 357 mag mit einem 7,1g Messinggeschoss die Rede ist.

Ich dachte immer, dass der klassische "Schutzwestenknacker" die 7,62 x 25 Tokarev wegen der hohen vo ist. Wobei die Schutzklasse 1 ja auch nur bis zu einer vo von 420 m/sec angegeben ist. Die Tokarev dürfte, glaube ich darüberliegen.

Was macht denn die 357mag so exotisch? Die hohe vo, oder die Nichtverformung des 7,1gr Messinggeschosses?

Gibt es überhaupt Patronen in 357 mag mit einem Messinggeschoss im Handel? :D

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Könnte sich um die teflonbeschichtete KTW-Munition handeln, evtl. auch "Arcane"-Munition (französisch). Die genauen Geschoßgewichte beider Patronen kenne ich aber nicht. 7,1 g sind 110 grs, das ist für HV-Munition im Kaliber .38 und .357 im normalen Rahmen. Und .357 Mag. sollte inzwischen hierzulande wesentlich weiter verbreitet sein als 7,62 mm Tok. oder 7,63 mm Mauser... (kurz nach dem 2. Weltkrieg war es sicher anders... ;) )

Meint jedenfalls Jake C.

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