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IGNORED

Welche Beschichtung ist am Verschleißärmsten?


de50ae

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Es gibt ja mittlerweile verschieden Beschichtungen, um eine Waffe vor Verschleiß zu schützen.

Die Frage ist nur, welche ist am besten?

Alu Titan würde mir am ehesten zusagen, nur wollte mir ein Büma nun verklickern, diese Beschichtung sei nicht so hart wie eine Hartverchromung und von daher nicht zu empfehlen.

Wie sieht es also aus mit den Beschichtungen ?

Geschrieben

Verschleiß habe ich bisher bei allen Beschichtungen nicht oder kaum feststellen können. Mein Grund für die Beschichtung war der Rostschutz. Brünierte Waffen sehen bei mir nicht sehr lange gut aus.

Die Hartverchromung rostet nie niemals nicht. Jedenfalls unter normalen Bedingungen.

Bei meinen nitrierten Kanonen muss ich im Sommer aufpassen, dass ich nach dem Schießen die Schweißspuren abwische. Sonst gibt's rote Pickelchen.

Dies tritt jedenfalls bei der schwarzen Nitrierung auf. Keine Ahnung, was das genau ist. Die leicht graue Beschichtung hatte bisher noch keine rostige Stellen.

MP

Geschrieben

In der Oberklasse der Beschichtungsverfahren rangiert immer noch die TiN-Beschichtung (Titannitrid).

Hat eine Oberflächenhärte von über 2000 HV !!!

Ist aber teuer und kann nicht jeder.

Gruß G43

Geschrieben

Ich denke, alle modernen Hartstoffschichten sind so hart, dass die Unterschiede für Anwendungen an Schusswaffen als irrelevant einzustufen sind. Interessanter ist die Qualität, in der das Ganze ausgeführt ist, insbesondere die Vorbehandlung des Bauteils und die erstens richtige und zweitens gleichmäßige Schichtdicke. Darüber, was letztlich die "richtigen" Parameter sind, kann man übrigens nichts endgültiges sagen. Die Verwendung von Hartschichten ist zwar längst gängige industrielle Praxis, aber noch nicht wirklich gut verstanden. Das soll einen aber nicht abhalten, nitriert wird auch seit Jahrzehnten, und erst jetzt beginnt man langsam, die Verfahren auch wirklich zu verstehen und rechnerisch zu erfassen.

Geschrieben

Der Zufall wollte es so, das ich gestern privat von einem guten Kumpel einen titanbeschichtete Colt 1991 A1 erwarb.

Hier mal zwei Bilder wie sowas aussieht. Man kann ohne weiteres varieren und es gibt unzählige Variationsmöglichkeiten dabei.

colt1911.jpg

colt1991.jpg

Es sind verschiedene Farbtöne bei dieser Waffe.

Geschrieben

Erfahrungen aus dem Messerbereich:

Titannitrit ist in der Tat zu empfehlen, sehr kratzfest, ebenso wie Boronkarbid. Letztere Beschichtung ist soweit ich weiß noch härter, aber noch schwieriger zu bekommen.

Problematisch bei Beschichtungen aller Art, vor allem, wenn sich nicht rostfreier Stahl darunter befindet, ist das Risiko, dass der Rost unter Umständen unter der Beschichtung blühen kann, während die Oberfläche noch wie neu aussieht. Daher ist eine weniger abriebfeste, aber relativ einfach wieder auftragbare Beschichtung wie die Brünierung unter Umständen vorzuziehen.

Geschrieben

Bei dem 1911er Colt sieht der Schlitten aus, als wäre er titancarbonnitriert. Als weitere Beschichtung neben Bornitrid, wäre da noch Wolframcarbid. WC sieht aus wie mattierter Stainless Steel.

Geschrieben

Plasmanitrieren (Ionitrieren) ist eines der besten und einfachsten :rolleyes: Verfahren um eine hohe Oberflächenhärte zu bekommen. Bei der sogenannten Hartstoffbeschichtung wird zB. Titan auf die Teile aufgebracht. Von Verchromen oder Vernickeln würde ich absehen, da diese Beschichtungen abplatzen können.

Für technische Details zum Plasmanitrieren siehe z.B.

http://www.mauer-mvt.de/

Geschrieben

Immer wieder wird von Titanbeschichtungen gesprochen. Nur um noch einmal daran zu erinnern: Es geht hier nicht um Metallschichten, sondern um keramische Hartschichten. Eine metallische Titanschicht würde auch keine nennenswerten Vorteile bringen.

Geschrieben

Also Leuts- erlaubt mir bitte, meinen Senf dazuzugeben:

Soll denn das Zeug ewig halten?

Macht Euch doch nicht zu viel Gedanken darüber!

In den USA haben mal einige Glock-Fans gemotzt, daß deren Beschichtung (Tenifer? oder wie das Zeug heißt) nach langem Gebrauch abpellte.

Jetzt mal zur Praxis:

Meine Colt Gold Cup ist 15 Jahre alt, poliert, brüniert, hat (habs nicht mehr gezählt) so an die 30 000 Schuß durch und mich juckt es überhaupt nicht, daß da keine neue Chemie drauf ist.

Weiter- ein Schützenbruder hat eine (auch mit dem Fohlen) 1911 von 1917 (ist ein Sammler), schießt ebenfalls damit recht fleißig (munitionsmengenmäßig).

Den juckt die Art der Beschichtung ebenfalls nicht.

Ich freue mich, daß durch meine "Arbeit" die Waffe richtig "eingefahren" ist.

Wenn ich an meiner Waffe überhaupt keine Verschleißspuren sehen möchte, hilft nur Eins:

Die Waffe neu kaufen, den Abzug nicht betätigen, die Waffe in Folie einschrumpfen, liegenlassen und später mal vererben.

Die Erben werden sich dann über eine Waffe ohne Verschleißspuren freuen- ich jedoch hab dann aber nix davon gehabt.

Also- benutzen, benutzen, benutzen!

(und noch ein Nachtrag: Viel wichtiger ist die verwendete Stahlqualität- eine 1911er gegossen geht - verschleißmäßig- eher in die Knie als eine geschmiedete. DARAUF sollte man achten).

Geschrieben

Ist ja soweit OK Deine Einstellung Ulrik, aber ich bin im Begriff mir ne Pistole für um die 2800€ zu kaufen, was für mich ne Menge Kohle ist, deshalb bin ich natürlich auch daran interessiert, dass das Teil so lange wir möglich auch seine Toppassungen zu behalten.

Danke für die Antworten zu den Beschichtungen, ist schon mal gut zu wissen, dass es in der Härte wenig unterschiede gibt. Rost ist eigentlich kein Problem, da ich die Waffen nach dem Schießen immer abreibe und in den FAW Säckchen aufbewahre, hatte bisher auch nie Probleme mit meinen brünierten Waffen.

Hat jemand mal ein gutes hochauflösendes Foto von einere TiAl beschichteten Waffe?

Geschrieben

Verschleissfester als TiN sollte auch TiCn sein....sind alles typische Werkzeugbeschichtungen,die dort auch für lange Standzeiten sorgen..

Hat jemand Adressen für solche Beschichtungsfirmen,die auch Einzelstücke von Privat annehmen??

Geschrieben

Hier

und hier

Du hast mit beiden schon geschossen.

MP

Von der Colt wusste ich es, von der DE nicht.

So rotstichig habe ich die Colt nicht in Erinnerung, liegt wahrscheinlich am Foto.

Die DE war ja vom Finish her wirklich schön, das wäre für meine 1911er OK.

Geschrieben

Es gibt ja mittlerweile verschieden Beschichtungen, um eine Waffe vor Verschleiß zu schützen.

Die Frage ist nur, welche ist am besten?

Alu Titan würde mir am ehesten zusagen, nur wollte mir ein Büma nun verklickern, diese Beschichtung sei nicht so hart wie eine Hartverchromung und von daher nicht zu empfehlen.

Wie sieht es also aus mit den Beschichtungen ?

am besten ist die, die man nicht braucht, weil die kanone zB stainless ist...

aber hartchrom, da hat der Typ recht, ist schon mit das härteste und auch robusteste was es so gibt...

ist ja auch immer die frage was beschichtet werden soll... lauf innen, verschluss aussen, gleitschienen usw... und obs optisch was hermachen soll... zB parkerisierung sieht scheisse aus, hält aber richtig gut...

titan ist schon sehr stabil, aber eben nicht hart... titannitrid/nitrat ist da wohl eher das richtige...

Und wenn du 2800 Ausgeben willst, dafür sollte doch ne wirklich, wirklich gute stainless zu finden sein, womit die Diskussion überflüssig wäre... ausser du magst das elsternhafte nicht...

Geschrieben

Hi Leute!

Hier meine Meinung zu Waffenbeschichtungen:

Bei einer neuen Waffe würde ich entweder zur guten Nitrierung raten- habe damit aber noch keine Langzeiterfahrung, alternativ aber zur gewöhnlichen Brünierung.

Da bei einer brünierten Waffe der Abrieb durchs Schießen wieder ( und immerwieder) durch das Verchromen aufgebracht werden kann ist eigentlich eine "unendliche Klapperfreiheit" gewährleistet. :00000733: Ob die Nitrierung wirklich so lange "stabil" bleit wird die Zukunft zeigen. ( Obwohl das kann dauern, da ich jetzt Production schieße :gutidee: )

Liebe Grüe aus Graz

Bernd :s75:

Geschrieben

aber hartchrom, da hat der Typ recht, ist schon mit das härteste und auch robusteste was es so gibt...

titan ist schon sehr stabil, aber eben nicht hart... titannitrid/nitrat ist da wohl eher das richtige...

Kann man alles so nicht wirklich stehen lassen. "Hartchrom" ist mit Sicherheit nicht "das härteste was es gibt", man würde es eigentlich überhaupt nicht als Hartstoffschicht einordnen. Neben richtigen keramischen Hartschichten verblasst es bei den Härtewerten. Nun ist die Härte allerdings auch nicht unbedingt ein gutes Eignungskriterium für eine Waffenbeschichtung. Es geht vielmehr um Haftfestigkeit, Verschleissfestigkeit (keine reine Funktion der Härte!) und Durchlässigkeit (nicht jede Hartschicht ist dicht!).

Titan als Beschichtung auf technischen Oberflächen ist mir völlig fremd und wäre auch ziemlicher Blödsinn. Mag sein, dass man es in irgendwelchen Bereichen aus optischen Gründen macht, aber höchstwahrscheinlich nicht auf Schusswaffen. Titannitrat wird ebenfalls nicht verwendet.

Geschrieben

Zitat:

""Stainless" ist auch nicht Verschleissfester als der übliche Waffenstahl..."

genau, eher das Gegenteil...

Svenni

nunja... wie kommst du darauf ??? meine kanonen sind fast alle rostfrei, und höheren verschleiss ggü. derjenigen der kollegen in Carbon kann in keinester weise festgestellt werden... eher das gegenteil...ich hab weniger oberflächenkratzer als deren... weil stainless, idR auch härter und zäher als carbon ist, kommt vom rel. hohen Ni und Cr anteil... hast mal versucht das zu bohren oder zu schweissen im gegensatz zu carbon ??? echt ekelig....

geht es nicht auch darum, wie es nach jahren aussieht ??? Brünierung adé, stainless olé, weil da verbraucht sich nichts... wenn nicht, hab ich nix gesagt...

Kann man alles so nicht wirklich stehen lassen. "Hartchrom" ist mit Sicherheit nicht "das härteste was es gibt", man würde es eigentlich überhaupt nicht als Hartstoffschicht einordnen. Neben richtigen keramischen Hartschichten verblasst es bei den Härtewerten. Nun ist die Härte allerdings auch nicht unbedingt ein gutes Eignungskriterium für eine Waffenbeschichtung. Es geht vielmehr um Haftfestigkeit, Verschleissfestigkeit (keine reine Funktion der Härte!) und Durchlässigkeit (nicht jede Hartschicht ist dicht!).

Titan als Beschichtung auf technischen Oberflächen ist mir völlig fremd und wäre auch ziemlicher Blödsinn. Mag sein, dass man es in irgendwelchen Bereichen aus optischen Gründen macht, aber höchstwahrscheinlich nicht auf Schusswaffen. Titannitrat wird ebenfalls nicht verwendet.

das wörtchen "mit" in bezug auf das hartchrom in dem text ist dir aber schon aufgefallen ???

es ging hier doch um beschichtungen und nicht nur um keramikhartschichten, oder ??? ... und dazu zählen auch galv. metallbeschichtungen (chrom, Nickel usw)... und dabei kommt hartchrom nunmal nicht so schlecht weg... zumindest besser als Ni... und nicht jedem gefällt dieses gelb des TiN....

und was das nitrid/nitrat angeht, war ich mit nicht ganz sicher, was die beim nitrieren benutzen, habsch halt beide hingeschrieben... :D:D:D

Geschrieben

Eigenschaften und Anwendungen von CARBOCER©

CARBOCER© - Beschichtungen (Diamond-Like Carbon, DLC) mit den wesentlichen Eigenschaften: extrem hart, niedrigste Reibwerte, flexibel und korrosionsfest. CARBOCER© -M Schichten haben aufgrund der metallischem Zwischenschicht beste Haftungseigenschaften.

Mit den Standardanlagen CVD-Piccolo, CVD-Domino und Porta900 kann dieser Prozess bei niedrigen Temperaturen, sicher, sauber und günstig für vielfältigste Substrate – weitgehend unabhängig von deren Geometrie – appliziert werden.

Specifications: CARBOCER©

Härte: 2000 – 6000 kg/mm2

Reibungskonstante: 0,02 (Vakuum) bis 0,7 (Luft)

Sezifische Dichte: 2 – 2,8 g/cm3

Spezifischer Widerstand: 1x106 – 1x1016 Wcm

Oberflächenqualität: Keine Veränderung der Rauhigkeit

Chemische Beständigkeit: Säuren, Laugen, Organika

Thermische Stabilität: < 450 °C

Biokompatibilität: Ja

Schichtdicke: Einstellbar von 0,5 bis 6 µm

Farbe: Anthrazit – Schwarz

Substrate: Metalle und Halbleiter wie z.B. Aluminium, Eisen, Molybdän, Wolfram, Titan, Chrom, Silizium, Germanium, Glas, Keramik und Titannitrid. Gut haftende Schichten sind auch auf ausgewählten Kunststoffen möglich.

Anwendungsbeispiele: CARBOCER© - Schichten sind dort einsetzbar, wo sehr gute Haftung, große Härte, geringer Verschleiß und geringe Reibung verlangt werden:

Gleitlager, Laufbuchsen, Ventilführungen, Umformwerkzeuge, chirurgische Instrumente, Implantate...

hier noch ein link

Geschrieben

nunja... wie kommst du darauf ??? meine kanonen sind fast alle rostfrei, und höheren verschleiss ggü. derjenigen der kollegen in Carbon kann in keinester weise festgestellt werden... eher das gegenteil...ich hab weniger oberflächenkratzer als deren... weil stainless, idR auch härter und zäher als carbon ist, kommt vom rel. hohen Ni und Cr anteil... hast mal versucht das zu bohren oder zu schweissen im gegensatz zu carbon ??? echt ekelig....

geht es nicht auch darum, wie es nach jahren aussieht ??? Brünierung adé, stainless olé, weil da verbraucht sich nichts... wenn nicht, hab ich nix gesagt...

das wörtchen "mit" in bezug auf das hartchrom in dem text ist dir aber schon aufgefallen ???

es ging hier doch um beschichtungen und nicht nur um keramikhartschichten, oder ??? ... und dazu zählen auch galv. metallbeschichtungen (chrom, Nickel usw)... und dabei kommt hartchrom nunmal nicht so schlecht weg... zumindest besser als Ni... und nicht jedem gefällt dieses gelb des TiN....

und was das nitrid/nitrat angeht, war ich mit nicht ganz sicher, was die beim nitrieren benutzen, habsch halt beide hingeschrieben... :D:D:D

Rostträger Stahl ist weicher, aber elastischer als Carbonstahl. Die meisten verschleißenden Teile in einer Waffe werden alternierend oder repetierend auf Gleiten beansprucht. Hier ist der hauptsächliche Verschleiß durch Abrassion zu erklären, besonders da Schmauch eine keramische Verbindung mit extrem hoher Härte enthält. In diesen Fällen ist Elastizität wichtiger als Härte, denn harte Oberflächen bilden bei Mikrofurchen oder -spanen sehr scharfkantige Riefen, die unter Umständen die Bindung der Hartstoffschicht an das metallische Grundgefüge schwächen, und es kann zum oben erwähnten Abplatzen kommen. Außerdem sind solche scharfkantigen und ausgebrochenen Riefen die Ursache für noch mehr Verschleiß. Elastische Oberflächen bilden meist etwas weicher ausgeformte Riefen, werfen aber an den Rändern "Wälle" auf, was den Reibwert erhöht, bis sie wieder abgetragen sind. Es muß also immer ein Kompromis aus Härte und Elastizität gefunden werden. Verschleißfrei wird es dabei nie.

Geschrieben

das wörtchen "mit" in bezug auf das hartchrom in dem text ist dir aber schon aufgefallen ???

Bei der Aussage, Hartchrom sei "mit das härteste, was es so gibt", könnte beim unbedarften Leser der Eindruck enstehen, das Zeug sei als relativ hart einzustufen. Eben als "mit das härteste, was es so gibt". Das ist aber eben weit von der Realität entfernt, daher mein Einwand.

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