witog Posted November 19, 2004 Share Posted November 19, 2004 Hallo, habe soeben festgestellt, das in meinem Nagant das Laufinnere total rostig ist. Zuletzt geschossen habe ich damit vor ca. 3 Monaten. Ich putze meine Waffen grundsätzlich nach jedem Schiessen. Ich befürchte, das ich bei meinen Munitionstests einige korrosive Patronen dabeihatte. Was ist am besten zu tun um den Lauf wieder in Ordnung zu bringen ??????????????? Gruss witog Link to comment Share on other sites More sharing options...
Asgard Posted November 19, 2004 Share Posted November 19, 2004 Rostlöser und dann mit feiner Stahlwolle durchziehen. Ein paar Rostnarben werden schon überbleiben, solltest das Problem damit aber in den Griff bekommen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
AWO425 Posted November 19, 2004 Share Posted November 19, 2004 Man putze mit Seifenwasser!!!!!!!!!! WAs weggerostet ist, das bring man nicht wieder zurück. Hammerite Rostlöser Tauchbadkonzentration, in den Lauf füllen , über nacht stehen lassen, rausschütten und dann putzen. Hab so nen völlig hoffnungslosen M24 weider hinbekommen. Den Vorbesitzer soll der Teufel holen!!!!!!! MfG AWO425 Link to comment Share on other sites More sharing options...
frosch Posted November 20, 2004 Share Posted November 20, 2004 Moin! Yepp, die Beschreibung läßt eindeutig auf die Verwendung korrosiver Munition schließen... Fürs nächste Mal: 1. Mit Seifenlauge getränkten Docht durchziehen 2. Trockenen Docht durchziehen 3. Mit Seifenlauge getränkten Docht durchziehen 4. Trockenen Docht durchziehen 5. Öldocht durchziehen ... 6. ggfs zuhause Tombaklösende Behandlung des Laufes durchführen mit abschließender Ölung ... Nach 3 Tagen bis einer Woche 8. Trockenen Docht durchziehen 9. Mit Seifenlauge getränkten Docht durchziehen 10. Trockenen Docht durchziehen 11. Öldocht durchziehen Mit dieser Behandlung wird bei Verwendung korrosiver Zünder die Laufkorrosion zuverlässig verhindert. In unserer RK haben wir zigzehntausende Schuß NVA Munition in 8*57 IS mit korrosiven Zündern verschossen, ohne daß unsere 98er Schaden genommen hätten. Korrosive Zünderreste im Lauf neigen zum "Nachschlagen", deswegen die zweite Reinigung nach 3 Tagen... Angeblich soll das enthaltene Quecksilber durch Legierungsbildung eine erhöhte Übergangskegelerosion durch Legierungsbildung zur Folge haben, kann ich aber nicht bestätigen. Auf jeden Fall fördert das enthaltenen Kaliumchlorat die Rostbildung auf eine ganz gemeine Weise. Du denkst der Lauf ist sauber, aber... Zum Glück sind die Reaktionsprodukte sehr gut wasserlöslich, deswegen der Einsatz der Seifenlauge. Zum Rost im Lauf schließe ich mich den Vorschlägen mit Hammerite und feiner weicher Stahlwolle an. Narben werden natürlich im Lauf verbleiben, sind aber meistens für die Präzision nicht allzu nachteileig. Allerdingst hat man erhöhten Pflegeaufwand nach dem Schießen und solle sorgfältig reinigen. Gruß, frogger Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Lee Enfield Posted November 20, 2004 Share Posted November 20, 2004 Die "Frosch Methode" ist gut! Wenn der Lauf so richtig versifft ist dann kann man auch einen Eimer mit etwas heißem Seifenwasser hernehmen und die Waffe mit der Mündung reinstellen und mit dem Patch wie mit einem Kolben das Wasser im Lauf auf und ab pumpen. Natürlich sollen die Holzteile nicht ins heiße Wasser tauchen. Für die Enfields gab es z.B. sogar eigene "Hot water funnels" - also Trichter die man ins System steckte während man das gewehr mit der Mündung nach unten hielt und dann wurde einfach kochendes Wasser durch gegossen. zu dem Quecksilber: Es bildet mit Eisen keine Legierung (wird sogar darinn gelagert!), aber die Messinghülsen werden evtl. spröde. Link to comment Share on other sites More sharing options...
witog Posted November 20, 2004 Author Share Posted November 20, 2004 Danke für die prompten Antworten. Gruss witog Link to comment Share on other sites More sharing options...
frosch Posted November 20, 2004 Share Posted November 20, 2004 @John mir hat mal ein Chemiker erklären wollen, daß da eben doch was passiert. Man könne nicht Quecksilber im flüssiger Aggregatszustand mit dem im Plasmazustand vergleichen... Nun ja, scheint eh bei Ordonanzwaffen nicht so die Rolle zu spielen. Gruß, frogger Link to comment Share on other sites More sharing options...
DVC Posted November 20, 2004 Share Posted November 20, 2004 Können korrosive Zünder auch für stainless Läufe, oder dem Glock 17 Lauf gefährich werden? Oder ist das ein Problem, dass nur bei alten Läufen auftritt? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Makalu Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 Dieses Quecksilberzeugs macht dir alles kaputt, außer hartverchromte Läufe, solange sie noch keine Risse haben, was aber in der Regel nicht zu lange auf sich warten lässt. Stainlessläufe und nitrierte Läufe sind rostträge, wobei die zweiten eigentlich sogar noch träger als die ersten, rosten tun sie aber alle. Man muss halt etwas länger warten bis man das Resultat seiner Arbeit bewundern kann. Wer so Zeugs verfeuert, sollte die Rezeptur von Frosch unbedingt anwenden, ansonsten ist viel Freude sicher. Ich habe mal so Kraut aus meinem Norinco 305 verfeuert. Es hat etwa 2 Stunden vom Stand bis zu mir gebraucht und wie ich das Gewehr ausgepackt habe, war der Mündungsfeuerdämpfer so richtig mit Flugrost überzogen, nur der hartverchromte Lauf hatte noch nichts, was aber dann einige Monate später durch die Risse im Chrom nachgekommen ist. Gruß Makalu Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Lee Enfield Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 Hallo Frosch, Hm, kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen, da sich zwar die Reaktionsfähigkeit mit steigender Temperatur erhöht aber die Stabilität der Amalgame dafür deutlich abnimmt und ab einer gewissen Temperatur die Reaktion nicht mehr ablaufen kann. So reagiert Quecksilber bei niederen Temperaturen mit einigen Metallen zu Amalgamen die man durch erhitzen wieder völlig spalten kann und das Quecksilber gasförmig abdestilliert. Nutzt man z.B. beim Feuervergolden aus. Ich hab nochmal Nachgeschlagen und gelesen daß keine Amalgame von Eisen, Mangan, Nickel, Cobalt, Wofram und Molybdän existieren, also können eigentlich auch die üblichen Legierungszusätze (über Chrom hab ich jetzt auf die Schnelle aber nichts gefunden) davon nicht angegriffen werden. Meiner Meinung kommen die Schäden bei korrosiver Munition vom Kaliumchlorid wenn es nicht ordentlich rausgeputzt wird. Der größte Feind das Laufes ist und bleibt aber die Hitze und die oxidierende Atmosphäre beim Pulverabbrand, aber dagegen ist halt kein Kraut gewachsen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
wave Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 sagt mal : welchen Grund gibt es , ausser chronischem Geiz, seinen Waffen, sich selbst, anderen Schiesstandbenutzern diesen hochgiftigen Sondermüll anzutun ? Ihr versaut Eure Waffen , kontaminiert den Schiesstand und die Atemluft mit Quecksilberabbauprodukten und das alles nur, weil saubere Munition wenige Cent teurer ist ? In meinen Augen egoistisch und rücksichtsloser Geiz ! Link to comment Share on other sites More sharing options...
DVC Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 Zusammengefasst für den unbedarften Konsument: Welche Munitionstypen können der Lauf korrodieren, und woran erkennt man sie? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Der Grenadier Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 Antwort auf: Zusammengefasst für den unbedarften Konsument: Welche Munitionstypen können der Lauf korrodieren, und woran erkennt man sie? Grundsätzlich viele Arten von Surplusmunition. Besonders aus dem Ostblock und alte Sorten (bis 1970er?) aus Jugoslavien etc. Erkennbar: Äusserlich nicht. Einziges Merkmal: günstiger Preis, Gestank beim Abfeuern.. Meine Persönliche Worst Case Erfahrung: MAS 7,5mm aus irgendeiner Hinterpartisanistan-"Fertigung". Peng, Peng, Stink, Peng, Bamm - Feuerball.., Peng.. Pöfff, Pöfff-Rauchwölkchen aus der Mündung (danach Kontrolle ob Geschoßstecker im Lauf), Peng.. Derartig unterschiedlich geladene Patronen hab ich noch nie erlebt! Dreckig, Rostfördernd und allgemein untauglich... Falls es billig sein soll: Neue Barnaul Patronen. Die Stinken zwar auch, sind aber garantiert nicht korossiv! Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Lee Enfield Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 Wave: So schlimm ist die Sache nun auch wieder nicht wenn man bedenkt daß die echten Quecksilberfulminatzündsätze zuletzt im 1. Weltkrieg verwendet wurden und später eigentlich die Bleitricinat Sätze in Verwendung kamen. Denn wer schießt schon Surplus aus dem WKI?? Die wäre eher nicht ein paar Cent billiger sondern paar Euro teuerer als moderne Mun. Paar Ausnahmen mag es immer geben und einige Hersteller werden auch noch später mit Fulminaten gearbeitet haben aber der Großteil stieg auf andere Mischungen über bzw. reduzierte den Fulminatanteil deutlich. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucky Luke Posted November 21, 2004 Share Posted November 21, 2004 Hallo, ich frag mich nur wie unsere Väter / Opas das früher ( WK2, davor und danach)gemacht haben mit dem Putzen, denen müssten doch die Läufe nur so weggerostet oder auseinander geflogen sein. Laut Aussage meines Vaters hatte er seinen 98k während seiner Kriegszeit (9 Mon.) nicht geputzt, da andere Sorgen. Andres Beispiel: In den 70zigern (ich war noch ein Pimpf) ging`s zu Silvester immer zu einem Bekannten mit dessen 98k schießen. Dieser stand das ganze Jahr über in einer Ecke in der Scheune und musste erst mit einem Handbesen abgestaubt werden, dann wurde ebenso vergammelte WK2 Mun.reingestopft und ...RUUUUUMMMMS...das etwa 20 mal... ...und einmal durfte ich... Und danach kam der 98k wieder in die Scheunenecke (ungeputzt)bis zum nächsten Silvester. Und es ist nix Passiert!!! Für mich heute unbegreiflich. Lucky Link to comment Share on other sites More sharing options...
Andrè1 Posted November 22, 2004 Share Posted November 22, 2004 Die ( deutsche) Muni war nicht generell korrosiv. Gruß André Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Lee Enfield Posted November 22, 2004 Share Posted November 22, 2004 @Lucky Luke: Ja und wie haben die Läufe ausgesehen?? Ich vermute mal daß bei beiden angesprochenen Waffen die Läufe auch ziemlich armseelig ausgesehen haben. Es ist ja nicht so daß ein Gewehr gleich in Stücke fällt blos weil es nicht geputzt wird obwohl man korrosive Munition geschossen hat aber der Läuf wird einfach rostig und immer rauher. Beim Gewehr deines Vaters wird das vielleicht gar nicht so schlimm gewesen sein da er vermutlich sehr regelmäßig damit geschossen hat und es gar keine Zeit gab daß der Lauf Rost ansetzte aber die Puschka die zu Sylvester ein wenig geschossen wurde und dann wieder ein Jahr Zeit hatte in der Ecke vor sich hin zu schimmeln und zu rosten, der wirds evtl. wesentlich schneller den Lauf in ein Wasserrohr verwandelt haben. Ich vermute auch daß ihr zu Sylvester kein Präzisionsschießen veranstaltet habt und da fällt es ja gar nicht auf wenn das Teil keine Felder und Züge mehr hat sondern nur mehr eine Mondkraterlandschaft im Inneren des Laufes. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucky Luke Posted November 23, 2004 Share Posted November 23, 2004 da hast du wohl Recht John Lee, aber wie gesagt ich war damals 12-13 Jahre alt und hatte von Zügen u. Feldern wenig Ahnung. Hauptsache es hat ordentlich gekracht. Mich wundert heute nur das die Krachlatte den 1. Schuss ausgehalten hat, denn so ein ordentlich verrosteter Lauf bremst doch das Geschoss ganz gewaltig! Auch der Auszieher schafte es nicht mehr die Hülse aus den Lager zu ziehen, diese wurde mittels Eisenstange und Hammer enfernt Lucky Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Lee Enfield Posted November 23, 2004 Share Posted November 23, 2004 Daran habe ich gar nicht gedacht daß beim ersten Schuß ja der ganze aufgebaute Rost eines Jahres rausgeblasen wurde. Na, Gott sei Dank, ist der K98 ja nicht gerade schwachbrüstig ausgelegt. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Megashooter Posted November 25, 2004 Share Posted November 25, 2004 Hallole Zusätzlich zu den Maßnahmen wenn der Rost bereits zugeschlagen hat lege ich immer ein Sächchen mit diesen Kügelchen in den Tressor die die Luftfeuchte senken sollen und sich somit min. theoretisch weniger Rost an den Waffenteilen bilden kann. Ausserdem reibe ich die blanken Teile mit WD40 ein und ziehe nach dem Reinigen keinen trockenen Filz durch sondern trockne den Lauf erst vor Einsatz der Waffe. Ich bilde mir ein daß ich somit weniger Probleme habe und es ist definitiv so, daß ich noch keinen Rost an meinen Waffen entdecken konnte obwohl ich auch einige Ordonazwaffen im Schrank habe. Gruß, Uwe Link to comment Share on other sites More sharing options...
peter becker Posted November 25, 2004 Share Posted November 25, 2004 @ megashooter ich mache es ähnlich,wie du, wenn der lauf sauber ist, gehe ich mit einem quatschnassen filz mehrmals durch den lauf und stelle die waffe zwei tage in den tresor,wenn man dann nach zwei tagen nochmals mit einem trockenen filz durchzieht,ist es wieder etwas grau ( es wäscht sich noch etwas von den rückständen aus dem laufstahl) danach ziehe ich wieder mit einem quatschnassen filz durch und dann bleibt auch das "kontrollfilz" nach weiteren tagen sauber. wenn ich eine waffe (bei gewehren) längere zeit nicht schiesse, verwende ich ein eigentlich viel zu kleines filz und ziehe den sauberen!!! lauf mit (säurefreiem) fett durch. man braucht dann zwar etwas beim " reaktivieren" aaaaber der lauf bleibt absolut rostfrei sauber,da das fett nicht ablaufen kann,wie bei öl. viele grüsse peter Link to comment Share on other sites More sharing options...
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