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IGNORED

ZEN und der Schießsport


Murmelgießer

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Moin

Wer von Euch trainiert außer dem normalen Schießtraining den mentalen Bereich. Wer macht zB. Konzentrationsübungen mit geschlossenen Augen, bzw. Yoga, Zen, Tai Chi uäh. um seine Schießleistungen zu verbessern oder Vorkampfstreß abzubauen. Auf ZEN kam ich durch meinen franz. Karatelehrer Gilbert. Nach drei Jahren Schulung war ich in der Lage mit der Luftpistole und verbundenen Augen von 40 Schuß 37 mal den Karton zu treffen, allerdings mit einer Stunde Vorbereitungszeit. Werner Reiniger hat mal in der Schießsportschule Wiesbaden mit verbundenen Augen und der OSP 49 von 50 Ringen geschossen, bei laufenden Fersehkameras. Vorher hatte er sich mit ein paar hundert Schuß warmgeschossen rolleyes.gif. Ich habe mich mit russischen Trainern unterhalten, in Russland wird sehr viel Wert auf das "Mentale" gelegt. Die Haltekraft, um die Zehn zu treffen, hat man schon nach drei Monaten Bügeleisenhalten´s, das ist keine Kunst. Aber im Wettkampf trotz Muffengang´s!!!! eine Zehn nach der anderen zu knacken, ist weitaus schwerer. Ich habe da eine prima ZEN Übung für verheiratete. Wenn meine Ehefrau Murmels Geldbörse ausgeräubert hat und ich schaue danach rein, schließe ich automatisch meine Augen. confused.gifpissed.gif

Gruß Murmel

Ps: Meine Wolfshündin ist eine wahre ZEN Meisterin, sie kann stundenlang einen Würstchenrest auf dem Küchentisch hypnotisieren. chrisgrinst.gifchrisgrinst.gif

Geschrieben

Dass solche Übungen im Schießsport WIrkung zeigen, könnte ich absolut nachvollziehen. Du kannst uns ja mal einen Tipp geben, wie man am Besten in das Thema einsteigt. cool.gif

Geschrieben

nun, bei diesem Thema werde ich von allen Seiten gerne komisch angeschaut, denn für mich ist Schießen (Präzisionsdisziplinen) die europäische Form des Tai-Chi.

Selbst bei der Trainerlizenz war ich der einzige. Beim TC habe ich gelernt, Energien im Körper fließen zu lassen, beim Schießen lasse ich sie fließen smile.gif.....

Danke Murmel, es ist schön zu wissen, das man nicht alleine ist. laugh.gif

da ich "nur" Tai-Chi kenne, möchte ich gerne wissen, was Zen ist(die richtige antwort wäre evtl, das ZEN "nichts "ist laugh.gif)

In einem interssanten Bericht habe ich mal davon gelesen

"ZEN, die Lehre vom nichts" war da die Überschrift....

Geschrieben

Als jemand, der selbst über ein Jahr in Indien verbracht hat und dort auch viel Zeit in Ashrams investierte, kann ich dem nur voll beipflichten.

Schießen ist ein Sport der inneren Harmonie und der Einigkeit zwischen Körper und Geist die ihre Bestätigung auf der Scheibe wiederfindet.

Gruß

Makalu

Geschrieben

Interessantes Thema. Binn ich voll dabei.

Also ich probier´s mit so nem Entspannungstraining nach Reinkemeier. Die geht von progressiver Muskelentspannung über Autogenes Training und Atemübungen bis zur Brain Machine (sind so Töne die Beide Gehirnhälften wieder synchronisieren sollen).

Ich muss auch sagen dass es rein theoretisch super funktioniert. Ab und zu hat man so ein richtiges LmaA gefühl und dann sind die Ergebnisse hervorragen.

Leider bin ich noch nicht in der Lage es zeitlich so zu steuern dass ich es exakt dann abrufen kann wenn ich es brauche confused.gif

Es ist mehr so dass es ohne Logik klappt oder nicht klappt.

Geschrieben

also ich habe 1 Jahr autogenes Training gemacht und kann Dir empfehlen, es zu trainieren....gönn Dir jeden tag 3x 5 min, und es klappt viel besser

....das ist die Logik dahinter....ÜBUNG chrisgrinst.gif

Geschrieben

hi

gutes thema icon14.gif

meine art des mentalen trainings besteht aus autogenem, welches ich schon seit 15 jahre behersche.

ich flechte in meiner täglichen entspannungsübung das bild eines/des scharfen korns mit den entsprechenden technischen ablauf von-bis zum schuß ein.

nur leider fruchtet es nicht immer frown.gif sprich bin ich locker leiste ich >385 habe ich muffensausen gehts bis auf 370 runter, und bedingt durch die existensprobleme welcher man als selbständiger Zimmermeister in diesem scheiß land täglich mehr hat, sehen die schußleistungen zur zeit recht bescheiden aus.

Geschrieben

Für den westlich orientierten Beobachter hat es schon etwas magisches, wenn man asiatischen Kampf-"KÜNSTLERN" zusieht. Aber um ZEN zu begreiffen, bedarf es schon mehr als einer schriftlichen Anleitung.

Darum ordentlich trainieren, Wettkampferfahrung sammeln, Konzentrationsübungen und die Ergebnisse werden besser (manchmal).

Gruß

Miriam

Geschrieben

@Maxe2k

Ich schließe mich an, es reichen 15 bis 20 Min täglich, man muß es nur konsequent durchziehen.

Nach meiner OP im Krankenhaus kam mal die Oberschwester zum Pulsmessen, der ist zu hoch meinte sie. Kommen sie nach einer Stunde noch mal und dann ist der runter auf 55. Nach einer Stunde kam sie noch mal zum Messen war baff.. und mir war´s dummelich nach einer Stunde Atemübungen. chrisgrinst.gif danach ist sie gleich zum Stationsarzt gehopst und hat das erzählt. Der Arzt war Koreaner und kannte das Spielchen mit Luft schlucken und Zwerchfell Atmung, den Asiaten kann man da nicht´s vormachen. Man zieht dabei langsam Luft über die Nase ein und schluckt sie gefühlsmäßig unter, läßt sie im Bauch kreisen und läßt sie über den Mund ganz langsam wieder entweichen. Das mache ich beim Präzisionsschießen schon ganz automatisch. Zwischen den Schüssen das Zielbild mental vorstellen und den gesamten Schußvorgang mental ablaufen lassen. Im Wettkampf mache ich das nach einer 8 oder wenn ich anfange zu verkrampfen. Es vor jedem Schuß zu machen, dafür reicht die Zeit nicht aus. Betrachtet mal die Bobfahrer oder den Hackelschorsch vorm Start, die fahren erst mal mental mit geschl. Augen, sieht ulkig aus bringt aber eine Menge. Nach zig Weltmeistertiteln und Olympiasiegen macht der das immer noch. So ist es auch im Schießsport, nur die ständigen Wiederholungen bringen den sauberen Schießrythmus.

Gruß Murmel

Geschrieben

Ich hab das Problem das meine Gedanken beim LG schießen häufig abschweifen und ich dann irgend nen mist schieß. an den meisten tagen hab ich das problem nicht, aber ab und zu hab ich das problem, und dann sinds gleich 30 bis 40 ringe weniger.

Und wenn ich mich über etwas ziemlich geärgert hab, kann ich mich meistens sehr gut konzentrieren.

Woran liegt das?

Geschrieben

@Maxe2K

Ich definiere Zen mal so : Tue was du tust richtig und konzentriert und denke nicht an das Ergebnis deines Tun´s.

Auf das Schießen umgelegt würde das bedeuten: Konzentriere dich 100% auf Körper, Geist, Waffe und Technik, das Ziel liegt im Verborgenen und fernab der Wirklichkeit.

Somit sind wir beim größten Fehler eines Schützen:

DIE JAGD NACH DER 10 icon13.gificon13.gif

Dazu ein einfaches Beispiel. Im Trainig schneide ich meinen Spezies mit einer Enzoklinge die 8 aus der Scheibe damit sie die Treffer nicht sehen. nach 20 Min kommt dann eine normale Scheibe drauf mit der Bemerkung: Es gilt für den Sieg die Zentrumswertung und ihr habt nur einen Schuß um zu gewinnen. 90% der Schützen semmelt den Schuß in die Botanik, nachdem der Druck weg ist geht´s dann wieder. Viele kriegen auch die Krise wenn sie 10er in Folge schießen, die warten förmlich auf den ersten "Luschen " mit dem Gedankengang: Jetzt hab ichs versaut, nun ist mir alles egal und schon läuft´s wieder bis zum nächsten "Dämpfer".

Das Umgekehrte ist aber besser, bei einer 10 hat man alles richtig gemacht, wozu nervös werden? Es bringt mehr einen schlechten Schuß zu analysieren, damit man den gleichen Fehler nicht noch mal begeht. Und man macht Fehler, das kann ich aus Erfahrung sagen. Hinterher frage ich mich dann immer: Wieso machst du den gleichen Fehler immer wieder und warum hast du die Waffe nicht abgesetzt??!! Klaus Tamm hat mal in München zu mir gesagt: Wir Schützen sterben keines natürlichen Todes, wir landen alle als Psychowrack´s in der KLAPSE chrisgrinst.gif

Gruß Murmel

Geschrieben

Also ich versuchs mal. Das Ergebnis vorweg: Ha, es hilft saustark, anfangs ist man ein bisschen wie "belämmert" und man fährt wie in "trance" (Übertrieben!) zum Schiesstand und man denkt das kann nicht gutgehen weil man viel zu faul und zu müde ist um zu schiessen. Das belämmerte Gefühl muss man "kennenlernen" und akzeptieren, sonst schafft es wieder unbehagen. Aber man kann das ja vor dem TRAINING üben.

DAS SIND DANN DIE TAGE WO`S VON SELBER LÄUFT.

Jetzt ein Erklärungsversuch:

Die Brain Machines sind Töne (und evtl. Lichtreflexe) die direkt aufs Gehirn wirken. Die Töne sind auf einer normalen Casette und man kann sie mit einem normalen Tonbandgerät abspielen. Es gibt da verschiedene Programme. Meine Casette von Reinkemeier (war/ist?) der Psychodokter der Nationalmannschaft, hat mehrere Programme zur Auswahl. Das geht von Beruhigung/Stressbewältigung über "Ansporn" (ist für mich besser als zuuu ruhig) bis über der Synchronisation der Beiden Gehirnhälften. DAS ist der Hammer chrisgrinst.gif

Wenn ich die Beschreibung noch richtig in Erinnerung habe erklärt sich das so, dass jede Gehirnhälfte für was anderes zuständig ist. EINE sagen wir mal für das rationelle wie Sprache, Denken, alles was Du tust ect.

Die andere für das emotionale usw.

Aus der beruflichen tätigkeit ergibt sich dann das jeder EINE der Beiden Hälften ständig beansprucht während die andere nichts zu tun hat und damit langsam aber sicher verkümmert. EIN Programm ist nun dazu da, diese Beiden Gehirnhälften wieder zu synchronisieren bzw. auf "null" zu stellen damit das Verhältnis wieder stimmt.

ICH habe leider nur die Casette, d.h. ich arbeite nur mit den Tönen (ist keine Musik oder Entspannungstöne wie man sich das vorstellt. Das sind brutale "Hammertöne" die im ersten Moment an eine Computertomographie erinnern). ZUSÄTZLICH werden diese Töne angeblich über eine entsprechende Brille in Lichtreflexe umgewandelt und wirken dann über die geschlossenen Augen ebenfalls auf das Gehirn.

Ich muss aber sagen dass ich obwohl ich anfangs alles versucht habe, nirgends so eine Brille bekommen habe. Ich mach das also wie gesagt nur über das Ohr.

So, jetzt hab ich soviel geschrieben dass ich nicht mehr weis ob ich ALLES hab.

Wie gesagt, Wirkung ist saugut aber man muss sich auch daran gewöhnen. ANFANGS ist einem so komisch dass es auch wieder ein Gefühl von Unsicherheit schafft. Man wird aber viel viel abgeklärter und die Wettkampfangst kann man damit auf alle Fälle reduzieren. Wenn ich den Zustand hab dass ich meine ich würde im Stehen sowieso einschlafen und dass Schiessen ein "Depperlspiel" ist dann passt´s chrisgrinst.gif

Geschrieben

In Antwort auf:

Ps: Meine Wolfshündin ist eine wahre ZEN Meisterin, sie kann stundenlang einen Würstchenrest auf dem Küchentisch hypnotisieren.
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Bei uns ist es nur eine Schäferhündin, aber das hat sie auch drauf chrisgrinst.gifwink.gif

Manchmal hab ich Angst, das sie an Ihrm eigenen Sabber ertrinkt, so läuft ihr die Lülle im Maul zusammen 021.gif

Gruß Markus

Geschrieben

In Antwort auf:

und wo bekommt man sowas her?


Taj, das ist die Frage. Ich hab das Vor vielen vielen Jahren bei Schiessport Stelljes gekauft. Von dem Reinkemeier war damals sogar eine Adresse und Telefonnummer angegeben. Als ich aber für einen Kollegen noch eins besorgen sollte hatte es weder Stelljes im Angebot noch hab ich den Reinkemeier "erwischt". Die angegebene Telefonnummer hats nicht mehr gegeben (was ein Wunder, kann ich mir gut vorstellen dass er das 1000ma bereut hat die auf der Kasette anzugeben).

Es war ein "Trainingsprogramm Sportpsychologie" mit besagter Kasette, Trainingsplan und ein paar Begleitheftchen.

Aber wo man das HEUTE bekommt weis ich leider selbst nicht.

Geschrieben

@ Smithy

Reinkemeier ist sehr empfehlenswert icon14.gificon14.gificon14.gificon14.gif

Ich glaube mich daran zu erinnern, daß Herr Reinkemeier uns immer mit jeder Menge Psychotestbögen bombardiert hat. Weiß jemand zufällig wie alt Herr Reinkemeier ist? Irgendwo habe ich auch noch eine Casette rumliegen. Ich glaube der hat immer den linken Trockenanschlag "zwischendurch" gepredigt um den "Rechtsruck" chrisgrinst.gif auszugleichen . Das mache ich heute noch, manchmal trainiere ich auch mit links, das geht prima weil ich ein umerzogener Linkshänder bin.

Gruß Mumpel

Geschrieben

@Hermes

Was heißt hier " nur !!!!!!" eine Schäferhündin.

Meinen Wuffi hat man auf der Autobahn ausgesetzt. Wolfshündinnen werden im Vergleich zu Wolfshundrüden nicht sonderlich groß. Ich schätze daß bei klein Sarah irgendein Rüde " reingepoppt " hat. Für einen reinrassigen Irish Wolf muß man jede Menge Euos hinblättern. Da nehme ich doch lieber ein armes Mischlingsschwein aus dem Tierheim. Bei meiner hat halt der Wolfshund voll durchgeschlagen, auch was das Gemüt angeht, den Hund kann nichts erschüttern, so lange Herrchen sie beschützt. chrisgrinst.gifchrisgrinst.gif

Sie wird nur dann richtig giftig wenn jemand Kinder schlägt, woher das kommt weiß ich nicht, ich habe sie mit ca. 5 Monaten bekommen, was der Hund vorher erlebt hat ist nicht nachvollziehbar.

Gruß Murmel

Geschrieben

Heinzi sieht nur so alt aus... - er ist Jahrgang 1955 (der Seniorschütze ein Namensvetter), erfreut sich bester Gesundheit, etwas schlaflos, seitdem er Vater geworden ist (Mutter: Gaby Bühlmann, Ex-Weltrekordhalterin LG). Er hat ein neues Haus in der Nähe von Münster bezogen, ist aber seit Anfang 2004 kein Landestrainer beim WSB mehr (aber weiterhin zuständig für die Psycho-Betreuung der Olympia-Gewehrschützen). Nur mit Internet und E-Mail darf man ihm nicht kommen...

Die Brain-Machines, über die auch VISIER um 1993 mal berichtet hat, sind etwas aus der Mode gekommen und kaum noch erhältlich. Sie werden, da findet man sie noch, bei Lernprogrammen und Sprachkursen eingesetzt (ab 1000 € aufwärts, sah ich neulich auf einer Messe irgendwo).

Und zum Thread-Thema zurück:

Bei mir war Zen immer in der Mitte der Scheibe (heißt ja auch "Zen - drum".) crazy.gifgaga.gifchrisgrinst.gif

Geschrieben

Hi,

ein gutes Buch zum Thema "Mentales Training" u.a. für den Schießsport gibt´s beim ISPC-Crack Saul Kirsch zu kaufen: http://www.doublealpha.biz/shop/shop_movie.html

Es heißt wie folgt:

With Winning in Mind (Book)

The Mental Management system

By Lanny Bassham

Hat mir bisher sehr geholfen. Ist zwar in Englisch, aber gibt sehr verständlich darüber Auskunft, was mentales Training ist, wie man sich Ziele setzt und diese erreichen kann. Der Kauf des Buches hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt!!! Kann ich nur empfehlen icon14.gificon14.gificon14.gif

Geschrieben

Bringt das wirklich was?

Ich bin zwar ein miserabler Präzisionsschütze, aber trotzdem der einzige Schütze im Verein, der 10 Schuß in 20 sec. mit einem 85er Schnitt auf die Scheibe bringt. Und zwar mit einer Glock 21 mit richtiger Powermunition.

Je länger ich mich konzentriere, desdo schlechter sind die Ergebnisse.

Vielleicht gibt es einfach Schützen, die bedächtig und langsam schießen können und dabei eben bessere Ergebnisse erzielen.

Andere, wie ich, müssen eben alles schnell und intuitiv rausrotzen, sonst werden sie nervös und schießen noch schlechter.

Vielleicht ist es einfach nur eine Frage der Mentalität.

Gruß

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