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Das WO-Team wünscht Euch ein frohes Fest und einen guten Rutsch
IGNORED

Offener Brief an "Caliber"


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von kranich:

... 1. Um es nochmal klar zu stellen:

Ihr versucht hier, dass jeder (fast jeder, ich weiss...) eine Waffe tragen darf....

und wie ich Deinen Argumenten entnehme damit man sich selber schützen kann - und das ist Selbstjustiz!

...2. Sportwaffen sind zum Sportschiessen, Jagdwaffen zum Jagen.

zu 1:

nein. selbstverteidigung.

die justiz kommt später.

und beurteilt eine entscheidung, die du in sekunden während einer extremen ausnahmesituation treffen musstest, nachher in aller ruhe und gemütlichkeit nochmal nach und prüft und prüft und prüft und prüft wochenlang ...

... ob das denn alles so richtig war, oder ob man besser versucht hätte, die inhaber des gewaltmonopols zu rufen.

dann wäre man zwar ggf. tot, hätte aber völlig rechtmäßig gehandelt.

zu 2. das erinnert mich an das alte kinderlied "wasser ist zum waschen da, falleri und fallera", ist wiederum ein völlig nutzloser allgemeinplatz und führt nicht weiter.

konsequenz aus einem allgemeinplatz ist ein noch allgemeinerer allgemeinplatz ( mein alter deutschlehrer möge mir verzeihen ) wie z.b.

" waffen sind waffen "

nun ?

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von SteWe:

Als jemand der beruflich mit Waffenrecht und öffentlicher Sicherheit zu tun hat, schaue ich mir dieses Forum schon einige Zeit an.

Schön. Dass die spontane Neuregistrierung für diesen Beitrag sowie eine ganze Reihe inhaltlicher Aspekte Deiner Äußerungen so erhebliche Zweifel aufwerfen, haben andere schon deutlich gemacht. Aber lassen wir die Vorverurteilungen, setzen wir uns lieber mit den Fakten auseinander.

Zitat:

Da informieren die User Beckers, Clausi etc. darüber, daß es bei der Notwehr keine Verhältnismäßigkeit gebe und daß auch auf den fliehenden Dieb geschossen werden darf.

Das Gebot der Abwägung der Verhältnismäßigkeit gibt es im Falle der Notwehr tatsächlich nicht (eine solche Abwägung bezieht sich auf Notstandssituationen, wo mit Recht höhere Maßstäbe angelegt werden). NATÜRLICH weiß ich um die Notwendigkeit, auch in einer Notwehrsituation das schwächste Mittel anzuwenden, das geeignet ist, die Gefahr abzuwenden. Um es ganz klar zu sagen: Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, einen fliehenden Dieb (mit nicht geringwertigen Sachwerten) zu stoppen als durch einen Schuss, ist das lt. aktueller Gesetzeslage durch Notwehr gedeckt. Wohlbemerkt: Ich rede hier nur von der rein juristischen Seite. In der Praxis würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich schieße, weil das Ganze a) so oder so ein zumindest lästiges juristisches Nachspiel hat und B) ich wahrscheinlich nicht damit leben könnte, wegen eines (versicherten) Sachwerts auf einen Menschen geschossen zu haben. ABER: Wenn es um Leib und Leben geht, sieht die Sache ganz anders aus. Da hilft keine Versicherung und bei der moralischen Abwägung zwischen dem Schießen auf einen Verbrecher und dem Verlust des eigenen Lebens muss ich wirklich nicht lange überlegen.

Zitat:

Der Unterschied zwischen einer Schützen-WBK und einem Waffenschein wird in keinem der vielen Beiträge überhaupt angesprochen.

Ich setze voraus, dass alle hier an der Diskussion Beteiligten diesen Unterschied sehr genau kennen. Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass wir hier darüber diskutieren, was denkbar/möglich/wünschenswert wäre und nicht, was derzeit Gesetz ist. Sich an Gesetze zu halten, deren Sinnhaftigkeit aber gleichzeitig infragezustellen, schliesst sich keineswegs aus.

Zitat:

Entschuldigung: Aber es scheint in Deutschland immer noch möglich, eine Schußwaffe legal zu erhalten, ohne auch nur im geringsten mit den rechtlichen Grundlagen vertraut zu sein, bzw. diese verstanden zu haben.

Siehe meinen vorherigen Kommentar. Im Sinne einer sachlichen Diskussion möchte ich den polemischen Stil Deiner Äußerung mal unkommentiert lassen.

Zitat:

Die Vorstellung zu einer bewaffneten Auseinandersetzung gerufen zu werden, bei der dann ein Tar, Clausi ... ihren "Vorstellungen" von Recht bereits vermittels der Schußwaffe zur Geltung verholfen haben verursacht bei mir und jedem mir bekannten Kollegen Grausen.

Ich verwahre mich gegen derartige Unterstellungen. Ich bin weder "schiesswütig", noch habe ich in irgendeiner Weise fragwürdige Vorstellungen von Recht. Ausserdem halte ich das von Dir gezeichnete Bild für völlig absurd: Als Polizist kommt man in 99.9% mit einer ganz speziellen Sorte von Schußwaffen bei einer ganz speziellen Sorte von Menschen in Kontakt: nämlich illegalen Waffen in den Händen von Verbrechern.

Zitat:

1) Hier so einige mit dem Schießsport nicht ausgelastet sind, und gerne anderweitig einen auf "dicke Hose" machen wollen.

Lassen wir auch hier mal die Polemik weg, hast Du in einem Punkt natürlich Recht: Es besteht die GEFAHR, dass es solche Leute gibt. Deswegen sollten die Maßstäbe für ein Führen von Waffen in puncto Zuverlässigkeit, geistiger wie körperlicher Eignung und theoretischem wie praktischen Wissen - wie ich bereits mehrfach betonte - auch sehr hoch sein.

Zitat:

2) Das es mit der Kenntnis der rechtlichen Grundlagen (eigentlich Teil der Sachkunde) grauenhaft bestellt ist. In diesem Forum liefern gewisse User laufend Zeugnis Ihrer mangelnden Kenntnis -- was nichts anderes heißt als Zuverlässigkeit.

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich kenne das aktuelle Recht in- und auswendig (Strafrecht noch aus Studienzeiten, Waffenrecht aus der politischen Diskussion der letzten Monate sowie der Sachkundeprüfung als Sportschütze). Das hält mich nicht davon ab, einzelne Elemente der betreffenden Gesetze zur Diskussion zu stellen.

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von kranich:

Das Problem ist nur, ihr verwechselt eine WBK mit einem Waffenschein.

Ich denke, die Unterschiede sind allen Beteiligten sehr wohl bewusst. Es geht lediglich darum, über die Sinnhaftigkeit der Beschränkungen der WBK respektive die faktische Unmöglichkeit, einen Waffenschein zu erhalten, zu diskutieren.

Zitat:

Wer darüber hinaus ein besonderes Schutzbedürfnis hat, hat aufgrund seiner WBK nicht das Recht eine Waffe zu führen. Dafür gibt es strenge Regeln, an die sich jeder halten muss.

Und genau um diese Regeln geht es: Die besondere Gefährdung, die vom aktuellen WaffG für einen Waffenschein verlangt wird, ist geradezu zynisch. Sie verhindert in der Praxis die Ausstellung von Waffenscheinen fast vollständig. Und im wesentlich sagt sie: Wenn für einen Großteil der Bevölkerung eine Gefahr besteht, so rechtfertigt diese Gefahr nicht die Ausstellung eines Waffenscheins. Wenn es also jedem irgendwann mal passieren kann, überfallen zu werden, dann hast Du Dich als gesetzestreuer Bürger eben damit abzufinden. Vielleicht hast Du ja Glück, und die Polizei kommt so rechtzeitig, dass sie noch mehr tun kann als Spuren zu sichern ...

Zitat:

Falsch, Du beanspruchst ein Recht für Dich das es nicht mehr gibt - nämlich das der Recht hat der schneller zieht.

Was soll diese Polemik? Dieses Recht beansprucht niemand der hier Anwesenden für sich. Es geht lediglich um das Recht, sich gegen einen rechtswidrigen Angriff wirksam wehren zu können - und dieses Recht steht uns das Strafrecht explizit zu. Es ist lediglich so, dass ein untergeordnetes Gesetz (= WaffG) dieses Recht in der Praxis erheblich einschränkt.

Zitat:

m.E spricht nichts dagegen, dass auch Sportschützen ihre Waffe - zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der Waffe - transportieren, respektive führen dürfen....aber eben nur "Im Zusammenhang mit ihrem Sportlichem Bedürfnis"...
wink.gif

Ich will hier niemanden mit der formal korrekten Definition des Führens langweilen. Die Diskussion dreht sich um das zugriffs- und schussbereite Führen. Ich finde es allerdings merkwürdig, wenn Du das Führen der Waffe zum Schutz der Waffe (und der eigenen Person während des Transports der Waffe) für legitim hälst, nicht aber das Führen zum Schutz des eigenen Lebens in anderen Situationen. Wo bleibt da die Logik?

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Daytona:

demgegenüber muß ich auch leider feststellen, daß bei einem hohen prozentsatz (der Jäger) die handhabung der kurzwaffen mangels training einfach als katastrophal bis brandgefährlich anzusehen ist.

Ohne den Jägern jetzt grundsätzlich ans Bein pinkeln zu wollen, kann ich das nur bestätigen.

Als Sportschütze muss ich allerdings hinzufügen: Bei den meisten Sportschützen sieht es auch nicht viel besser aus. Die Unsicherheit merkt man häufig schon, wenn ein DSB-Schütze das erste Mal mit einer etwas zügigeren Disziplin wie IPSC in Kontakt kommt. Die sichere Handhabung einer Waffe in einer eher hektischen Situation, das Ziehen der Waffe, das schnelle Schießen, die zügige Beseitigung von Störungen etc. pp. sind Dinge, bei denen dem Gros der Sportschützen einfach die praktische Erfahrung fehlt.

Für Sportschützen wie Jäger gilt: Eine noch so gute Sachkundeausbildung hilft nicht im geringsten weiter, wenn es um den Einsatz der Waffe in einer Gefahrensituation geht. Ohne entsprechende Ausbildung mit Verteidigungsschiessen ist der Einsatz einer Schusswaffe in einer solchen Situation u.U. sogar höchst gefährlich für einen selbst und unbeteiligte Dritte.

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von kranich:

Drittens habe ich was dagegen, wenn auf einmal jeder Depp mit ner Kanone rumläuft.

Ich denke, mittlerweile sollte wirklich klar sein, dass sich niemand solche Verhältnisse wünscht.

Zitat:

Aber wer Tagein Tagaus mit einer Kanone rumlaufen will, nur weil er ja "irgendwann" mal in eine bedrohliche Situation geraten KÖNNTE, der gehört m.E. in die Klappsmühle! Leben wir im Dschungel oder in den tiefsten Slums?

Die dumme Polemik ("Klappsmühle") mal außen vor gelassen, kann ich nur feststellen, dass Du es noch immer nicht kapiert hast, worum es den meisten der hier Anwesenden geht:

Im derzeitigen Waffenrecht stellt das zugriffs- und schussbereite Führen einer (legalen) Schusswaffe eine STRAFTAT dar. Gleichzeitig ist ein Waffenschein praktisch nicht zu bekommen. Selbst wenn ich also alle Kriterien in puncto Zuverlässigkeit, Sachkunde, Schießfertigkeiten, Rechtskunde, Haftpflichtversicherung etc. pp. erfülle, dürfte ich auch nicht gelegentlich eine Waffe führen.

Ich gehe mal davon, dass die meisten der hier Anwesenden kein Interesse haben, DAUERHAFT eine Waffe zu führen. Glaub mir: Wenn Du mal das Vergnügen hattest, kennst Du auch die Schattenseiten. Im Sommer permanent mit ner Jacke rumrennen zu müssen, sich immer überlegen zu müssen, was man mit dem Ding macht, wenn man kurzentschlossen ins Schwimmbad gehen will usw., macht nicht wirklich Spass. ABER: Wenn ich spätnachts durch den finstersten Teil einer Großstadt muss, dann würde ich mich mit einer Waffe sehr viel besser fühlen.

Zitat:

Oder ist das einfach mangelndes Selbstbewusstsein vermischt mit Minderwertigkeitskomplexen?

Nein, lediglich die Angst, in einer echten Gefahrensituation einem Verbrecher auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein.

Geschrieben

Hallo,

inzwischen hat man ja schon Mühe, dem Thread überhaupt noch folgen zu können....

Dennoch möchte ich heute die E-Mail eines besorgten "Mitlesers" an mich einstellen. Ich habe ihn gebeten, dies tun zu dürfen, da ich glaube daß wieder echte Argumente in die Diskussion eingebracht werden, die gegen ein verstärktes Führen von Waffen sprechen - und das aus sehr praktischer Sicht, wie ich finde.

Name des Mitlesers ist mir bekannt (und Dirk Beckers auch).

Chris

"Hallo,

als Nur-Mitleser wollte ich auf diesem Weg auch mal meinen Senf dazugeben (als Nicht-Schütze habe ich am "Stammtisch" selber nichts verloren).

Vor der allgemeinen Grundsatz- und Glaubensfrage würde mich die praktische Seite von mehr "Laien-Bewaffnung" interessieren. M.E. schreckt sie auf jeden Fall mehr oder weniger viele Kriminelle ab. Da ja auf der Welt aber nichts umsonst ist, zahlt man dafür wahrscheinlich den Preis in Form von mehr Verwaltungsaufwand und mehr "Kollateralschäden".

Verwaltung braucht man, um die auch im Forum wohl unstrittigen Versagungen bei..., ja, ähhh, wem denn nun durchzusetzen. Der Kreis der fürs Waffenführen Zugelassenen wird im Forum meist allgemein als "gesetzestreue Bürger" oder "zuverlässige und kompetente" Personen usw. beschrieben. Wer legt aber nach welchen Maßstäben fest, wer das ist und wer nicht.

Soll z.B. der örtliche NPD-Funktionär (nicht vorbestraft und Mitglied einer bisher immer noch zugelassenen Partei) ausgeschlossen werden oder der Sprecher einer radikalen, aber legalen Islamisten-Initiative ohne Terror-Hintergrund? Und mit welchem Grund?

Beide dürften mit ihrem Stand in der Fußgängerzone gefährdeter sein als wir beide. Dann hätten wir da noch: mehr oder weniger halbseidene Türsteher, den beliebten "Nachbarschafts-Blockwart" sowie der eine oder andere aus dem Kreis der Inkasso-Branche usw usw - jeder dürfte wen kennen, den er "aus dem Bauch heraus" für nicht zuverlässig hält. Nur reicht der Bauch nicht als Versagensgrund.

Gesinnungsprüfung? Entscheidung nach Nase und "Behördenwillkür"? Schützen-MPU (die doch im Forum heftigst abgelehnt wird)? Was sind die Vorschäge, wie wird´s woanders gemacht?

"Kollateralschäden": schon jetzt gibt es bei Polizisten immer wieder Fälle, in denen das Konflikt- und Schießtraining im Ernstfall nichts geholfen hatte - und die im Forum auch heftigst kritisiert wurden: wahrscheinliche Überreaktion beim Schuss auf einen mutmaßlichen Automatenknacker in Nordhausen, 17 Schuss auf einen österreichischen Gangster ohne Treffer, Querschläger auf Passanten in der Schweiz - um nur ein paar der aktuellen Beispiele zu nennen.

Zwar kommen nicht alle so oft in Konfliktsituationen wie Polizisten, dafür fehlt ihnen aber im Zweifelsfall Training. Die z.B. im Visier-Forum zitierte Nord-Dortmunder Bäckersfrau wird bei noch so strengen Anforderungen nicht mehr Konflikt- und Schießtraining absolvieren als ein Polizist. Außerdem bekommt sie in ihrem Beruf weniger Erfahrung in Konfliktsituationen, so dass nicht unbedingt zu kühler Lagebeurteilung und zur Not zu sicherem Schießen in der Lage wäre.

Rein statistisch passiert immer etwas und rein statistisch müsste es mehr werden, wenn mehr Leute Waffen tragen - noch dazu, wenn es dann im Verwaltungsvollzug bei der Versagung zu Pannen kommt (wie will man über lange Zeit hinweg Zuverlässigkeit als gegeben annehmen oder ohne stasi-ähnlichen Aufwand kontrollieren - im Forum wird es ja jetzt schon heftig kritisiert, dass Vereine womöglich über die Schießaktivitäten von Mitgliedern Auskunft geben sollen - von sonstigem Problemverhalten ganz zu schweigen. Beim unbescholtenen und bewaffneten Türsteher, der aber z.B. nach einer Trennung zum Trinker oder Kokser wird, wäre die Frage doch sicher relevant).

Etwas absolut zu verhindern oder auszuschließen, ist unmöglich - zumindest war das die fast einhellige Meinung im Forum zu "Erfurt".

Bleibt die kühle und für jeden so oder so tatsächlich Betroffenen unbestritten bittere Frage, was unter dem Strich rauskommt: wieviel Verbrechen und damit Leid lässt sich verhindern und wieviel Leid wächst dafür aus Fehlreaktionen, wieviel Verletzte oder Getötete gibt es zusätzlich - bei einem nebenbei deutlich höheren Verwaltungsaufwand.

Die Pointe: wenn es tatsächlich einmal eine ernsthafte Diskussion außerhalb des "inner circle" hier geben sollte, in der es um Gesetzesänderungen geht, wird man doch wieder bei der "Glaubensfrage" nach der allgemeinen Waffen-Akzeptanz landen - und damit bei emotionalen Entscheidungen. Wer nicht in einem Thema tief drinsteckt oder unmittelbar betroffen ist, muss eher emotional als rational entscheiden oder aber entscheiden, welche der Pro- und Contra-Vertreter er für glaubwürdiger hält.

Das ist bitte sehr normal und keine dümmliche Vernachlässigung von Fakten. Schließlich kommen auch bei jedem von uns auf ein Thema, in dem man sich auskennt, 99 andere Themen, von denen man keine Ahnung hat und auch nicht haben kann. Oder könnten ich und Sie zu Kosten des Gesundheitswesens, Rentenreform, Drogenbekämpfung, etc. alle Fakten und Studien kennen - geschweige denn bewerten? Jeder kann sich selbst fragen, woraus er sich seine Meinung über die Position etwa einer Partei zu Außenpolitik, Tarifrecht oder Produktion in Billiglohnländern bildet - aus der tiefen und umfassenden Kenntnis aller Fakten geht es sicher nicht.

Wer Gehör für seine Fakten finden will, muss also glaubwürdig sein.

Schönen Gruß vom Mitleser"

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Chris:

... mehr oder weniger halbseidene Türsteher...

welche bereits in den durch die begründung zum neuen waffg manifestierten gedanken unseres allseits beliebten mr brennecke

(es muß verhindert werden, daß der sportschütze mit seiner pumpgun vor der disco als türsteher ... ) immer als unheilbringende berufsgruppe rumspukten.

Geschrieben

@Clausi

Deckt sich zwar nicht mit meiner Meinung, aber ist seit längerem der erste höfliche, sachliche und polemikfreie Beitrag. Dafür meinen Beifall und Danke! Es geht doch!!

REWA

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Wer Tippfehler findet, darf sie behalten

Geschrieben

Frisco,

Du hast Recht, ich bin kein Jurist. Dennoch hast Du mich keiner rechtlichen Unkenntnis überführt, die irgendwie von Belang wäre.

Du hast nichts anderes getan als meine Nebensätze zu sezieren ohne ein einziges Argument zu entkräften oder ein eigenes Argument anzubringen.

Ich habe jetzt erst mal keine Lust mehr, noch mal stundenlang riesige Beiträge zu verfassen und klinke mich mal für eine Weile aus. Es ist sehr unbefriedigend, wenn die eigenen Argumente einfach überlesen werden und die kleinen Geier im Forum sich nur auf die nebensächlichen Fehler stürzen. Mündlich kommst Du damit zum Glück noch weniger weit.

Dem besorgten Mitleser (der einzige Vertreter der "Gegenseite", der mit Argumenten auftaucht - Respekt!) sei die Vorschau auf das Lott-Buch, dass auch in dieser Diskussion schon als Link (Seite 11, Beitrag von Josef Magnum) aufgetaucht ist, empfohlen. Dort geht es genau um seine Bedenken. Zu mehr bin ich momentan zu müde.

Resignierte Grüße

Fury

------------------

Manchmal tut die Wahrheit eben weh.

[Dieser Beitrag wurde von Fury am 10. September 2002 editiert.]

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Chris:

inzwischen hat man ja schon Mühe, dem Thread überhaupt noch folgen zu können....

Wem sagst Du das ;-))

Zitat:

Dennoch möchte ich heute die E-Mail eines besorgten "Mitlesers" an mich einstellen.

Möchte ich in ein paar Punkten gerne kommentieren:

Zitat:

Der Kreis der fürs Waffenführen Zugelassenen wird im Forum meist allgemein als "gesetzestreue Bürger" oder "zuverlässige und kompetente" Personen usw. beschrieben. Wer legt aber nach welchen Maßstäben fest, wer das ist und wer nicht.

Soll z.B. der örtliche NPD-Funktionär (nicht vorbestraft und Mitglied einer bisher immer noch zugelassenen Partei) ausgeschlossen werden oder der Sprecher einer radikalen, aber legalen Islamisten-Initiative ohne Terror-Hintergrund? Und mit welchem Grund?

Das ist in der Tat eine ganz schwierige Sache. Sicher ist: Die Maßstäbe für das Führen müssten wesentlich höher sein als für den Besitz. Eins ist aber zu bedenken: Gefährlich wird es doch erst, wenn jemand eine (legale) Waffe für einen illegalen Zweck einsetzt (d.h. in einer anderen Situation als Notwehr). Wenn jemand so etwas plant, dürfte es ihn wenig kümmern, ob er die Waffe nur legal besitzen oder auch legal führen darf. In den o.g. Beispielen wäre also das Führen ggf. genau mit den gleichen Argumenten zu versagen, mit denen der Besitz versagt werden könnte. §5 WaffG bietet da schon eine Reihe von Ansatzpunkten.

Zitat:

Gesinnungsprüfung? Entscheidung nach Nase und "Behördenwillkür"? Schützen-MPU (die doch im Forum heftigst abgelehnt wird)? Was sind die Vorschäge, wie wird´s woanders gemacht?

Ich bin in diesem Zusammenhang sehr wohl für psychologische Gutachten. Wer wegen Nichtigkeiten cholerische Anfälle bekommt und dann die Kontrolle über sich verliert oder aufgrund aggressiven Verhaltens Gewalt provoziert, soll nicht mit einer Waffe rumlaufen dürfen.

Zitat:

Schon jetzt gibt es bei Polizisten immer wieder Fälle, in denen das Konflikt- und Schießtraining im Ernstfall nichts geholfen hatte - und die im Forum auch heftigst kritisiert wurden: wahrscheinliche Überreaktion beim Schuss auf einen mutmaßlichen Automatenknacker in Nordhausen, 17 Schuss auf einen österreichischen Gangster ohne Treffer, Querschläger auf Passanten in der Schweiz - um nur ein paar der aktuellen Beispiele zu nennen.

Die Anforderungen an die Schießfertigkeiten sollten ebenfalls sehr hoch sein. Dass es in dieser Hinsicht bei behördlichen Waffenträgern nicht immer zum Besten bestellt ist, wissen wir. Da fehlt bisweilen die Munition zum Training, und ansonsten ist beim normalen Streifenpolizisten das Training - soweit ich das beurteilen kann - zu selten. Ergo: Zivile Waffenträger müssten regelmässig trainieren, die derzeit für Waffenscheininhaber vorgesehenen Trainingsintervalle (einmal pro Halbjahr, wenn ich mich recht entsinne) sind ein Witz.

Zitat:

Die z.B. im Visier-Forum zitierte Nord-Dortmunder Bäckersfrau wird bei noch so strengen Anforderungen nicht mehr Konflikt- und Schießtraining absolvieren als ein Polizist. Außerdem bekommt sie in ihrem Beruf weniger Erfahrung in Konfliktsituationen, so dass nicht unbedingt zu kühler Lagebeurteilung und zur Not zu sicherem Schießen in der Lage wäre.

In diesem Beispiel würde ich auch MASSIV von der Nutzung einer Schusswaffe zur Selbstverteidigung abraten. Um es nochmal deutlich zu sagen: Wer eine Waffe führen will, muss im Schlaf mit dieser umgehen können. Für geübte Sportschützen und Jäger würde das eine ausführliche Zusatzausbildung erfordern, für Nicht-Schützen aber ohne Zweifel ein mehrmonatiges, intensives Training inkl. der nötigen körperlichen Ertüchtigung.

Last but not least kommt es jedoch darauf an, Waffenträgern noch viel mehr als reinen Waffenbesitzern einzubleuen, was passiert, wenn sie die Waffe illegal einsetzen. Ich rede hier nicht vom Verlust der Zuverlässigkeit sondern von strafrechtlichen Konsequenzen, also LANGJÄHRIGE GEFÄNGNISSTRAFEN für Tötungsdelikte, Körperverletzung und Nötigung.

Zitat:

Etwas absolut zu verhindern oder auszuschließen, ist unmöglich - zumindest war das die fast einhellige Meinung im Forum zu "Erfurt".

Stimmt ohne Zweifel. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Pervers ist lediglich folgendes: Das aktuelle Waffenrecht schränkt die Möglichkeiten der Notwehr durch gesetzestreue Bürger mit Legalwaffen praktisch erheblich ein (und damit auch die von Dir liebevoll Kollateralschäden genannten "Risiken und Nebenwirkungen"). Gewaltverbrecher, die gezielt und willentlich mit Schusswaffen andere Menschen bedrohen, verletzen oder gar töten, haben vom gültigen Waffenrecht nichts zu befürchten, was sie abschrecken würde. Ein solches Gesetz ist nicht nur unzweckmäßig, sondern schlicht und einfach pervers.

Zitat:

wieviel Verbrechen und damit Leid lässt sich verhindern und wieviel Leid wächst dafür aus Fehlreaktionen, wieviel Verletzte oder Getötete gibt es zusätzlich - bei einem nebenbei deutlich höheren Verwaltungsaufwand.

Entsprechende Statistiken aus USA sprechen eine klare und eindeutige Sprache: mehr (legale) Waffen (in den Händen gesetzestreuer Bürger) = weniger Verbrechen.

Zitat:

Die Pointe: wenn es tatsächlich einmal eine ernsthafte Diskussion außerhalb des "inner circle" hier geben sollte, in der es um Gesetzesänderungen geht, wird man doch wieder bei der "Glaubensfrage" nach der allgemeinen Waffen-Akzeptanz landen - und damit bei emotionalen Entscheidungen. Wer nicht in einem Thema tief drinsteckt oder unmittelbar betroffen ist, muss eher emotional als rational entscheiden oder aber entscheiden, welche der Pro- und Contra-Vertreter er für glaubwürdiger hält.

Klar. Ich denke, die meisten von uns geben sich sowieso keinen Illusionen hin, dass es in absehbarer Zeit zu einer Liberalisierung des Waffenrechts kommen könnte.

Geschrieben

ZITAT SPOPI:

Als beruflicher oder berufener Waffenträger ist man in erster Linie gefordert, in einer akuten Gefahrensituation, die objektiv betrachtet den Einsatz einer Schusswaffe rechtfertigen würde, durch präventive und deeskalierende Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, das kein Schusswaffengebrauch, auch nicht dessen Androhung, stattfindet. Gleichwohl muß man auch für diese Option bereit und befähigt sein, ebenso wie für die Fortbildung in allen erdenklichen deeskalierenden Maßnahmen und Prävention. Das ganze ist nie frei von einer gewissen Last der Verantwortung, das sollte man nicht unterschätzen.

ZITAT SPOPI ENDE:

Ich selbst kam über das hobbymäßige sportlich Bedürfnis IPSC zum Thema Waffen und schießen.

Mittlerweile habe ich auch viele verschiedene Kurse im Verteidigungsschießen hinter mir, bin selbst Waffenträger und bilde auch selbst aus.

Ich denke es gibt zwar eine klare Trennung zwischen Sport und Verteidigung jedoch bin ich dafür, dass die Möglichkeit Verteidigungsschiessen zu trainieren jedem legalen Waffenbesitzer zustehen soll (die Illegalen tuns sowieso). Ich leide persönlich unter diesem Verbot und würde mir eine Änderung hierzu wirklich wünschen.

Das Recht eine Waffe zu tragen ist wiederum ein anderes Thema.

Das Problem hierbei ist und bleibt der verantwortliche Umgang und die entsprechende Ausbildung.

Schlimm genug, was man/ich in verschiedenen Schützenhäusern schon zum Thema sichere Handhabung und Umgang gesehen habe. Ohne Verantwortung und Ausbildung geht das einfach nicht.

Sollte man die beiden Punkte überzeugend hinkriegen hätte ich persönlich nichts gegen eine Erleichterung der Trageerlaubnis. Aber bitte nicht all die Rübennasen mit gefährlichem Halbwissen.

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Tactical Risk Management

OPS Associate Germany

Options For Personal Security

Cutting Edge Training Across The Globe

http://www.tacticalrisk.tk

http://www.optionsforpersonalsecurity.com

Email: sierra.45@policeone.com

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Big Dawg # 994

..no comment

Mitglied im FWR Nr. 15487

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Sierra:

...Rübennasen...

JEHOVA !

Geschrieben

@ Peter40:

Nein, nicht STOPP !!!!

Wir kämpfen AUCH HIER um unsere Freiheit. Freiheit ist Freiheit. Ein "kleiner Rest" ist keine Freiheit.

Im Moment geht es hier sehr speziell um das Führen von Waffen aber die Kernaussage meines "Offenen Briefes" ist: Sportschießen ist moralisch, Verteidigungsschießen ist das AUCH, auch wenn es nichts mit Sportschießen im engeren Sinn zu tun hat. Wenn die öffentliche Verdammung des VERTEIDIGUNGSschießens aufhört, steht das SPORTschießen auch nicht mehr unter Rechtfertigungsdruck. Auch gibt es keine "guten Sportwaffen" und "böse Gebrauchswaffen" mit diesem Klischee dienen wir WEDER dem (zu recht geforderten) Verteidigungsschießen NOCH dem Sportschießen.

Ich bin amtierender Landesmeister im statischen 25 m Präzisionsschießen mit der Großkaliberpistole. Mit einer fabrikmäßigen Glock 17. Mit dieser "bösen" Gebrauchswaffe habe ich besser geschossen, als Einige mit ihrer "guten" SIG 210. Es ging mir nicht NUR ums Führen, mir ging es generell um die schizophrene Art und Weise, wie wir über das Thema "Waffen in der Hand des gesetzestreuen Bürgers" reden und argumentieren. Ich stehe zu meinem Hobby Sportschießen. Ich möchte aber AUCH in der Lage sein, mich gegen kriminelle Gewalt wehren ZU KÖNNEN, wenn mir die Polizei NICHT RECHTZEITIG helfen kann.

Als freier Bürger sind für mich Sportschießen und Verteidigungsschießen ZWEI Seiten EINER Medaille, nämlich legaler Waffenbesitz durch rechtstreue Bürger.

Geschrieben

Hallo Leute,

erstmal meinen Respekt den Disputanten, die hier , (das erste Mal ,an das ich mich erinnere), tatsächlich mal die Kurve zurück zu einem akzeptablen Diskussionsverhalten geschafft haben, ich hoffe das bleibt so. smile.gif

Hmm, was mir in diesem Thread auffiel,ist dass die Sicht von Waffen zur Selbstverteidigung hier von völlig verschiedenen Menschenbildern ausgehend zu den jeweiligen Standpunkten zu führen scheint. Es scheint mir auch noch tiefer zu gehen als die hier bereits vorgebrachten Ausgangsbetrachtungen wie "Ich bin Jäger; ich darf Waffen (manchmal) führen" oder "ich bin Sportschütze und will nicht, dass Waffen anders als Sportgeräte betrachtet werden".

Nein, ich denke hier zeigt sich eher, ob ein Mensch ein, IMHO in einer demokratischen Gesellschaft notwendiges, gewisses Grundvertrauen in die Rechtschaffenheit seiner Mitbürger hat, gepaart mit dem pragmatischen Wissen, dass eine Demokratie eben auch immer das Risiko des Missbrauchs birgt. Hieraus resultiert oftmals ein etwas gelassenerer Standpunkt in Bezug auf den Einsatz von Schusswaffen zum Zweck des Selbstschutzes, denn man hat weniger Angst vor dem Mitbürger, der eine Waffe haben mag, als vor dem Kriminellen, der sich eh nicht um Waffenverbote kümmert, und dessen Tatbegehung in aller Regel auch nicht durch angedrohte Strafen sonderlich beeinflusst wird.

Auf der anderen Seite dieser Medaille scheinen mir diejenigen Bürger zu sein, die zu jedem Gedanken an eine Liberalisierung des Waffenrechtes zuallererst mit einem entsetzten „Ja, aber wenn dann einer ... “- Ausruf ihr generelles Misstrauen gegenüber dem mündigen Bürger zu m Ausdruck bringen. Worauf diese Haltung beruht, ist mir, offen gesagt, rätselhaft, denn nichts könnte meinem Menschen- und auch Demokratieverständnis ferner sein. Und gerade bei den Verfechtern dieses Weltbildes sind oftmals jene zu finden, die die Diskussion mit unzulässigen Mitteln führen und ganz gern mal. Ihrem vermeintlichen „Gegner“ das Wort im Mund herumzudrehen versuchen, diffamieren und Tatsachen anzuerkennen sich weigern. Obwohl man zugeben muss, dass mancher Beitrag von den Forumsteilnehmern, die ein liberaleres Waffenrecht anstreben, tatsächlich etwas, nun, grobschlächtig, daherkommt. Es ist der Situation des legalen Waffenbesitzes wahrlich nicht gedient, wenn jemand bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit klarstellt, dass ihn das Leben eines, offenbar stets erwarteten, Einbrechers nicht kümmern würde. Aber es ist nunmal sein verbrieftes (!) Recht zum Einen: Seine Meinung zu äußern und zum Anderen: sein und seiner Familie Leben, Gesundheit und Eigentum zu verteidigen. Wer ihm dies verwehren will, verlässt schlicht den Rahmen unseres Rechtssystems und unseres Grundgesetzes (zumindest solange er nicht zufällig der Betreiber dieses Forums ist wink.gif). Wie man sich dann auch noch die Kappe des moralisch sich im Recht befindlichen gesetzes- und gesellschaftskonformen Bürgers aufsetzen kann, und Bann und Acht über einen Andersmeinenden ausrufen kann, ist mir unverständlich. Wäre ich jetzt auch einer jener, die anderen Menschen ohne Kenntnis ihrer Person etwas unterstellen, könnte ich ja mal die Frage in den Raum stellen, ob, sich hier nicht vielleicht jener Teil der Gesellschaft zu Wort meldet, der selbst nicht immer so ganz legal handelt und daher auch von anderen vermutet, dass sie ganz gern mal die Gesetze brechen; so jemand bin ich aber nicht, also tu ich sowas auch nicht.

Und nun noch ein paar Worte zum Schiessen, dem „guten Sportschießen / Jagen“ auf der einen und dem „bösen Verteidigungsschiessen“ andererseits. Ich betreibe, ähnlich wie Sierra, beides, und es sind meiner Erfahrung nach Welten zwischen diesen beiden Formen des Waffengebrauchs. Kaum ein Element des Sportschießens ist IMHO eins-zu-eins ins Verteidigungsschiessen zu übertragen und umgekehrt. Dennoch, und das wurde ja auch schon angeführt, verlangt der Gesetzgeber auch von einem Sportschützen Kenntnisse über die rechtlichen Grundlagen der Notwehr und des Notstandes, auch und gerade in Bezug auf Schusswaffen; liegt hier also nicht wenigstens die ansatzweise Einsicht der damaligen Gestalter des Waffenrechts zugrunde, dass die Art des Gebrauchs von Schusswaffen zwar immer von demjenigen bestimmt wird, der sie besitzt,aber dass auch die jeweilige Situation darauf Einfluss hat und dass es nunmal auch vorkommen kann, dass ein Sportschütze sich in einer Situation wiederfindet, in der er eine Schusswaffe zu einem anderen als den vorgesehenen Zweck einsetzen muss. Und dass es daher besser wäre, ihm zumindest Kenntnisse über die Rechtmäßigkeit seines Handelns im Notwehrfall zu vermitteln und diese auch zu prüfen? Dann liegt aber auch die Frage zurecht im Raum: Warum man diese Kenntnisse denn dann nicht auch praktisch vertiefen darf, wenn man sie ja theoretisch beherrschen muss? Es ist ja so ziemlich der einzige Fall, wo einem Bürger per Gesetz die Erlangung von Fertigkeiten abgesprochen wird. Da müsste schon eine stichhaltige, objektive Begründung zugrunde liegen, um eine solche Beschränkung der persönlichen Entfaltungsmöglichkeit zu rechtfertigen, nur wo wäre diese?

Ein pauschales Denk- und Diskussionsverbot zu fordern,nur weil man keine Argumente aufbieten kann, ist doch nicht nur mehr als armselig, es zeigt auch, dass die Werte unseres Grundgesetzes un unseres Staates heutzutage mehr und mehr abhanden kommen. Ich will nicht in einem Staat leben, wo die selbsternannten Guten heute sagen was man denken darf und morgen die jagen, die nicht lautskandierend ihre dumme Meinung, selbst wider besseres Wissen; zu verbreiten helfen. Das hatten wir schonmal und brauchen`s nun wirklich nicht wieder.

Die persönliche Meinung, ob ihm solcherlei Forderungen und Gedanken zusagen, sei jedem persönlich überlassen, aber ich verlange, richtig: ich bitte nicht nur darum, ich fordere, dass die demokratischen Grundlagen unserer Gesellschaft auch in solch hitzigen Debatten nicht verlassen werden. Ich finde, das sollte man heutzutage viel häufiger machen, es bringt, grad in Amtsstuben, oft erstaunliche Eindrücke in die Gedankenwelt mancher Mitbürger.

Abschließend noch meine ganz persönliche Meinung zum Schusswaffeneinsatz durch Sportschützen im Notwehrfall; ich halte es für weitestgehend unsinnig, sich auf solche Situationen zu versteifen, wie,“was mach ich denn, wenn die bösen Wasauchimmer kommen und meine Familie bedrohen etc.“. Meist ist es dann eh so, dass Murphy`s Law zuschlägt,ergo die Waffe im Safe / beim Büchsenmacher / grad im anderen Zimmer im Rücken der Aggressoren liegt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Zudem fallen die allermeisten Einbrüche in eine Tageszeit in der der „Herr des Hauses“ nach den Erfahrungen der Täter eh nicht im Haus ist, also in die Vormittagszeit. Weitaus sinnvoller als das Erlernen von Szenarios, wie man mit einer Sportwaffe Haus und Hof verteidigt, ist hier eine durchdachte Konzeption passiven Einbruchsschutzes, wie durchbruchhemmende Türen und Fenster, Einbruchmeldeanlagen und dergl.. Erst danach sollte, wie ich finde, der Einsatz von Schusswaffen zur Selbstverteidigung erwogen werden. Wer sich auf seine Schusswaffe verlässt, um Wohnungseinbrüchen vorzubeugen, ohne auch ein begleitendes Sicherheitspaket zu installieren, handelt meiner Ansicht nach verantwortungslos. Nicht nur der Täter wegen, sondern auch einfach angesichts der Tatsache, dass ein Schusswaffengebrauch im urbanen Bereich nunmal auch eine nicht zu unterschätzende Hinterlandgefährdung mit sich bringt. Wer jedoch trotz ausreichender Sicherheitsmaßnahmen in die Bredouille gerät, sollte dann auch die Möglichkeit haben, ohne Vorwurf sein Leben und seine Gesundheit zu verteidigen. Wobei dann allerdings eine Gebrauchswaffe bessere und sicherere Optionen eröffnet, ein erleichterter Erwerb für solche Bürger einmal durchdacht werden sollte.

Anders steht es um das Führen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit, hier haben Sportwaffen IMHO nun absolut gar nichts, ich wiederhole und betone: gar nichts zu suchen. Wer eine Waffe legal, aus welchen Gründen nun auch immer, außerhalb seines befriedeten Besitztums führt, hat eine Gebrauchswaffe zu wählen. Aber wer soll denn nun eine Waffe führen dürfen? Meiner Meinung nach jeder Bürger, der zuverlässig ist, die entsprechende Legitimation besitzt und dies wünscht, vorausgesetzt, er hat eine entsprechend ausreichende und fundierte Ausbildung. Die Inhalte einer solchen Ausbildung sollten allerdings nicht nur den sicheren und verhältnismäßigen Gebrauch einer Waffe vermitteln, sondern, und das ist noch weit wichtiger, die Deeskalation und die Vermeidung eines Schusswaffeneinsatzes, sowie auch Kenntnisse und Erfahrungen darüber, was eine Waffe leisten kann und was eben nicht. Ich schätze, dann würde einigen Leuten auch deutlich vor Augen geführt, dass sie den praktischen Nutzen einer Schusswaffe, grade im urbanen Bereich, doch überschätzen. Aber, von einem kann man getrost ausgehen, und das lehrt mich auch meine ganz persönliche Erfahrung, nämlich dass jeder Trottel, der eine Waffe mit herumschleppen will, das auch tut, illegal hin oder her. Warum also den gesetzestreuen Bürgern verwehren, was sich Kriminelle eh herausnehmen? Ein Versuch in Richtung liberaler Waffengesetzgebung hat bisher noch in keinem Land der Erde, das mir bekannt wäre, geschadet.

Fazit: Ein unbescholtener Bürger, der eine Waffe besitzen möchte, und ie erforerliche Sachkunde nachgewiesen hat, sollte meiner Meinung nach auch die Möglichkeit haben, sie zu erwerben, auch wenn er nicht dem hehren Schützenwesen huldigt oder das grüne Abitur abgelegt hat. Legaler Waffenbesitz war in einer Demokratie noch nie ein nennenswertes Sicherheitsrisiko.

Nun noch ein Hoch auf den Schachtelsatz und ein „Nieder mit der Rechtschreibreform“. wink.gif

Gruß

BigBlock

P.S.: Nachdem ich zwei Tage an diesem Beitrag gebastelt hab, wollte ich ihn nicht einfach löschen, obwohl mich die Threadentwicklung ja wohl überrollt hat. smile.gif

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Hüte Dich vor dem Zorn eines sanftmütigen Mannes.

Geschrieben

Super, Tom! grin.gif

Ich musste mir heute anhören "eine 9mm Pistole mit .22er WS ist für sportliches Schießen nicht geeignet" - irgendwelche Fragen?

Ich könnte mich kringeln, wenn es nicht so traurig wäre...

[Dieser Beitrag wurde von tar am 12. September 2002 editiert.]

Geschrieben

Hallo "Diskutanten"!

ich will -trotz des Fortschrittes des Threads- auch einige Auszüge meiner sehr persönlichen Antwort auf die Mail des "Mitlesers" hier zur Diskussion einstellen. Das schließt auch in Teilen an den letzten Beitrag von BigBlock an: ist ein Sportschütze ein "Verteidigungsschütze"?

"Sehr geehrter Mitleser,

...

Ich denke auch, daß jeder ein Recht darauf haben sollte, eine entsprechende Erlaubnis zum Führen einer Waffe zu erhalten. Auch der NPD-Funktionär, auch der KPD-Funktionär (gibt?s die noch?), auch der Türsteher. Alle können Angriffen ausgesetzt sein, die ihr Leben ernsthaft bedrohen. Und dazu hat niemand ein Recht, auch wenn z.B. die NPD nicht unbedingt sympathisch ist. Aber wer das Leben eines anderen bedroht, ist für mich kurz gesagt ein Verbrecher, unabhängig von der politischen Ansicht!

...

Viele Menschen werden es ablehnen sich zu verteidigen, sagen es ist besser dem Verbrecher zu geben was er verlangt, und so eventuell unbeschadet den Angriff überstehen wollen. Das ist ihr gutes Recht. Ebenso ist es mein Recht zu sagen, ich will mich dagegen wehren können, der Angreifer ist im Unrecht, wenn er mein Leben zwecks Erlangung von materiellen Werten bedroht. Und wie oft wurden Menschen getötet, nachdem der Angreifer bekommen hat, was er wollte!

Zurück zu Ihren Fragen, meine ganz persönliche Meinung: grundsätzliche Freigabe ja, selbstverständlich Versagungsgründe und sehr hohe Anforderungen an die Sachkunde (Training) und die Zuverlässigkeit (Vorstrafen, gern auch eine ?MPU?). Warum grundsätzliche Freigabe? Die Gesetze und ihre ausführenden Organe können es nicht verhindern, daß sich jeder Verbrecher eine illegale Waffe beschaffen kann. Dem normalen Bürger wird die Beschaffung gleichwertiger ?Werkzeuge? verwehrt. Das ergibt ein Ungleichgewicht zugunsten der Kriminellen. Jeder Vebrecher kann sicher sein, nur auf unbewaffnete und in dieser Hinsicht damit wehrlose Opfer zu treffen!

Letztlich gäbe es aber nur sehr wenige Leute, die die meiner Ansicht nach erforderlichen Voraussetzungen erfüllen würden. Eine sehr solide, umfangreiche Ausbildung und fortlaufendes, regelmäßiges Training (auch Entscheidungstraining Schießen oder Nichtschießen, Waffe ziehen oder nicht ziehen, den Kampf ?annehmen? oder lieber weglaufen) wäre eine Grundvoraussetzung.

...

Die in ihrer Schießausbildung tatsächlich zum Teil hervorragend ausgebildeten, an den brisantesten Einsätzen teilnehmenden Beamten der MEK und SEK haben die wenigsten tatsächlichen Schußwechsel!

...

Das Recht, eine Waffe zu führen wäre deshalb durch die Teilnahme an den entsprechenden Trainings eine Art ?Lebensaufgabe?.

...

Der Bereich des ?Verteidigungsschießens? wäre also ein ganz eigener Bereich des Schießens, denn ich denke sogar daß die wenigsten Sportschützen in der Lage wären die von mir genannten erforderlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Die für Sportschützen erforderlichen Verhaltensweisen sind zum Teil den für das ?Verteidigungsschießen? notwendigen Handlungen entgegengesetzt.

...

Ein ?Verteidigungsschütze? muß entscheiden ? schießen oder nicht, Gegner oder Unbeteiligter. Die im Sportschießen angeeigneten Reflexe (Ziel=Schießen) sind da nachteilig. In letzter Konsequenz meine ich sogar, daß ein Sportschütze seine bisherige Disziplin aufgeben müßte, um ein ?Verteidigungsschütze? zu werden, da er auf einen Reiz (Ziel) wohl kaum zwei verschiedene Reflexe (schießen/nicht schießen) in der erforderlichen kurzen Zeit kontrollieren kann.

...

Ihre Frage: gäbe es ein Sicherheitsplus? Ich denke ja, denn das Risiko für die Verbrecher wird größer.

...

Würde das Risiko für Unbeteiligte steigen? Mit der richtigen Ausbildung der Waffenträger wie beschrieben nicht. Und mit der richtigen Munition nicht...

Ist die Gefahr durch ?ausrastende? Schützen größer? Nun, ich glaube auch nicht. Die Statistik der bei Tötungdelikten verwendeten Waffen würde sich nur etwas zuungunsten der legalen Waffen verschieben. Wenn jemand ausrastet, greift er nur zur Schußwaffe, wenn er eine hat ? wenn nicht, nimmt er Messer, Beil, Schere, Hammer, Golfschläger, Knüppel, Schraubenzieher, Eisenstange..........

...

Denn die Entscheidung dafür, eine Waffe zu tragen, kann ja unbestritten auch sehr schnell im Gefängnis enden!

..."

Chris

Geschrieben

In unserer "DEMOKRATIE" wird Waffenbesitz schärfer gehandhabt und geregelt,als Waffenbesitz in sogenannte "Diktaturen"

Beispiel:....?

In Albanien ist laut Gesetz Waffenbesitz verboten.

Dennoch hat fast jeder ,vorwiegend in Ländlichen Gegenden,eine Kalashnikov,oder 9mm Tokarev,usw.

Das wissen die dortigen "Beamten" machen aber nichts.

Selbst in den Grossen Städten wie Durres oder Thirane,laufen viele mit Waffen rum,und wenn,s mal auffällt,wir dem Beamten eben etwas Geld zugesteckt,und das wars dann.

Auch gibt es dort kaum Bürokratie!

Wenn einer ein Haus bauen möchte,und das Grundstück bereits besitzt,braucht er keine Behörde um Erlaubnis zu fragen.Da kümmert es keinen,wie ein HAUS auszusehen hat!

Hier in Deutschland muss ein Haus den NORMEN entsprechen.

In Albanien ist bestimmt noch kein Haus eingestürtzt.

Es soll mir niemals wieder einer sagen,das in Demokratien das Leben FREIER sei!

Demokratie ist einfach eine Durch und Durch Geregelte Gesellschaft.

Nun,wers braucht!

MFG

Geschrieben

Was, bitte ist der Unterschied zwischen einer Sport- und einer Gebrauchswaffe? Ist mein .44er Super Blackhawk wegen der verstellbaren Visierung vielleicht eine Sportwaffe? Oder eine Verteidigungswaffe? Dann viel Spaß damit in einem geschlossenen Gebäude. Meine .45er Colt Goldcup ist wohl eine Sportwaffe, oder? Als Gebrauchswaffe aber auch nicht zu verachten, vor allem der Knall ist noch erträglich. Meine 9mm Para ist ganz gewiß keine Sportwaffe mit der starren Visierung, wird aber dafür benutzt. Ich will jetzt keinen ganzen Waffenladen aufzählen, aber kann man wirklich so genau differenzieren? Ist ein .357er mit 6" Lauf eine reine Sportwaffe? Ehe ich so ein Gerät in der Wohnung abfeuern würde, gäbe es für den berühmten Einbrecher lieber eine Tasse Kaffee. Sorry, konnte mir das nicht verkneifen. Es wäre m. E. schon ein gewaltiger Fortschritt, wenn man seine Vorderladerkanone oder welche Waffe auch immer, ohne Furcht, gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen, über die Strasse ins

Auto tragen dürfte.Macht das mal unter den Augen der Nachbarn mit einem Luftgewehr!Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als z.B. ein .22er "Landmann -Automat" noch ab 18 ohne irgendwelche Formalitäten im Laden zu erwerben war. Herrschte da vielleicht Chaos? Tut mir nicht leid, aber ich halte unsere derzeitigen Waffengesetze einfach für total blödsinnig!

Mögen ein paar Polizisten auf Anfrage die weisen Häupter schütteln, so werden sie das während der Dienstzeit wohl müssen, privat habe ich schon von Menschen dieses Berufsstandes ganz was anderes gehört! Was sind illegale Waffen"? Ich nehme mal an, die in den Händen "richtig" Krimineller sind vorwiegend gemeint. Was ist mit dem damals frei verkäuflichen Kleinkalibergewehr, das unangemeldet unter irgendeinem Bett herumliegt? Der Schrotflinte vom Opa? Der war Jäger. Der Pistole, die ein längst verstorbenes Familienmitglied aus dem Krieg mitgebracht hat? Liegt seit damals im Kleiderschrank der Witwe. Mit vollem Magazin. Die Witwe würde das Teufelsding nie anrühren. Davor hat sie vielzuviel Angst. Ist sie kriminell? Bei uns ja!So ein Schwachsinn!!! Es soll noch Veteranen geben, die eine voll funktionsfähige MP samt Munition oder ein MG liebevoll pflegen. Sind sie deshalb Verbrecher? Bei uns ja. Mit den Dingern wird nie eine Straftat begangen werden. Der alleinige Besitz zählt schon als solche. Legalisierung der Teile praktisch unmöglich.

Wird die Oma mit der Waffe im Kleiderschrank

etwa dafür einen vorschriftsmässigen Blechkasten kaufen? Nein! Sie denkt sich einfach nichts dabei. Interessiert sie sich für irgendein Waffengesetz? Nein! Wird sie damit jemals eine Straftat begehen? NEIN!

Dann gibt es noch eine Vielzahl nichtdeutscher Bürger, für die es einfach selbstverständlich ist, ein Schießeisen (egal in welcher Form) zu besitzen, bei Bedarf herumzuschleppen und auch mal zu benutzen. Etwa, wenn es um die Familienehre (oder wasimmer man darunter versteht) geht. Interressieren die sich vielleicht für irgendwelche deutschen Waffengesetze? Bleiben noch die übrig, die Waffen für böse Taten einsetzen. Hier wird viel zuwenig differenziert! Die Einzigen, die durh gesetzliche Regelungen getroffen werden, sind paradoxerweise die, die sich am meisten bemühen, sie einzuhalten!!!! Und denen macht man es immer schwerer. Irgendwie eine völlig verkehrte Welt!

Grüße von einem völlig frustrierten Josef

Geschrieben

Danke BigBlock,

ich wollt eigentlich auch was langes verfassen, habs dann aber aus "Faulheit" gelassen.

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Big Dawg # 994

..no comment

Mitglied im FWR Nr. 15487

Geschrieben

Danke BigBlock,

ich wollte eigentliche auch was langes verfassen, habs aber dann aus "Faulheit" gelassen.

Respekt

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