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IGNORED

Koppelschuhe für Schweizer Bajonett


Peekay

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vor 6 Stunden schrieb Swisswaffen:

Ich hoffe, dass meine Beträge (ausser den Seitenhieben) meines Kurzaufenthalts hier wenigstens konstruktiv und fundiert sind.....

Selbst die "Seitenhiebe", die ich eher als "sanfte Ironie" bezeichnen würde, haben mir gefallen und auf jeden Fall Danke für Deine Seite die mir bzgl. meiner "Schweizer" incl. den Bajonetten schon sehr geholfen hat.

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Jetzt mach ich mich mal richtig unbeliebt.Ich war in einem Schweizer Schützenverein.Ich besitze ein STGW 57 mit neuem Lauf aus dem Zeughaus und mit Diopter.Originalwaffe mit Dauerfeuer.

Weiter ein STGW 90 PE mit Diopter.Zu beiden auch die Bajonette.

Im großen Kanton ein germanisiertes PE 90.Diverse Repetierer hatte ich,nun immer weniger.Ich war der Erste der in der Neuzeit in der CH mit nem Vetterlie geschoßen hat.Auf dem Wichlen war ich einige Male.

Bis 1 000m geschoßen.

Ich hatte ein SIG 550/1 komplett mit allem Zubehör im Koffer.Es war eine der Vorführwaffen bei der GSG 9.

Ein STGW 57 PE germanisiert.  Beide Waffen sind verkauft und nicht mehr im Lande.

Grins,nun warte ich. Piet

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Um das Bajonett in den Ursprungszustand zu bringen, brauchst Du das Lederriemchen, welches an die Scheide genietet wird. Ich habe solche mal auf ricardo.ch gesehen, finde sie aber gerade nicht. Zusätzlich brauchst Du dann den Frosch.

 

Persönlich denke ich, dass es jedoch ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Es wird günstiger sein, ein zweites Bajonett mit korrekter Scheide und korrektem Frosch zu kaufen.

 

Allgemein:

Die Frösche, die Gewehre und die Bajonette lagerten in den Zeughäusern. Fasste ein Wehrmann sein Gewehr (welches während seiner Dienstkarriere i.d.R. SEIN Gewehr war und welches er nach Erfüllung der Dienstpflicht KOSTENLOS behalten durfte), wurde ein Bajonett an einen Frosch angepasst (die Lederriemchen am Bajonett waren ungelocht; gelocht wurde erst um es an den Frosch anzupassen). Zudem wurde genau zu diesem Zeitpunkt die Nummer des Gewehres in das Bajonett eingeschlagen. Der Grund war, dass es je nach Truppengattung verschiedene Bajonette gab (Dolchbajonette, Sägebajonette, Stichbajonette) und dies logistisch anders nur schwer zu lösen gewesen wäre.

 

Von den "alten" Fröschen gibt es auch verschiedene Modelle, breite, schmale, mit Nieten, ohne Nieten. Die Frösche sind hinten mit dem Jahrgang gestempelt. Die breiten Frösche nahmen auch Sägebajonette auf, in die schmalen Frösche passten diese nicht.

 

Zum Jahrgang des Bajonetts ist zu sagen, dass diese mehr oder weniger lang im Zeughaus lagen, bis sie ausgegeben wurden. Somit kann das Alter des Bajonetts nur GROB anhand der Waffennummer bestimmt werden. Der Frosch sollte grosso-modo dann mit dem Jahrgang überein stimmen. Es kann auch sein, dass Bajonette verloren gingen oder ausgetauscht wurden. Da wurde halt einfach ein Bajonett aus einer Kiste genommen und entsprechend nummeriert.

 

Apropos Scheide:

Die Scheiden aller Dolchbajonette sehen äusserlich gleich aus. Doch die früheren Bajonette (Dolchbajonett 1889 und 1899) hatten das alte Mundstück (unten auf dem Bild); Bajonette 1918 verfügten über das neuere Mundstück (oben auf dem Bild):

alr7g06jb8j9.jpg

 

Falls eine Scheide mal verbeult war, konnte diese natürlich gerichtet werden. Dafür gabs ein Werkzeug:

a0limfkeh99p.jpg

 

 

aj9gawkcypca.jpg

Bearbeitet von Swisswaffen
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Noch was:

 

Bei den Langgewehren und Karabinern waren die Bajonette IMMER nummerngleich.

 

Bei den (ich sags gleich) vollautomatischen Sturmgewehren 57 hatten die Bajonette zwar eine Nummer, waren aber NIE mit dem Gewehr nummerngleich.

 

Bei den (und weils so schön war gleich nochmals) vollautomatischen Sturmgewehren 90 hatten nur die ersten 2'100 (nicht 2'500 wie ich oben geschrieben habe) eine Nummer (und auch nur die des Herstellers Victorinox), danach waren die nummernlos. Auch hier gab es NIE nummerngleiche Kombinationen aus Gewehr und Bajonett.

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Wie erkenne ich nun, ob eine Gewehr/Bajonett Kombination authentisch ist?

 

Fast unmöglich *g*

 

Hier eine sehr authentische Kombination aus K31, Dolchbajonett 18 und Frosch, welche ich erhalten habe (inkl. Magazintaschen und Putzzeug):

 

Der K31 hatte noch die Namenskarte unter der Schaftkappe:

axhox0ftaz34.jpg

 

Der Füsilier hat das Gewehr im Alter von 19 oder 20 in der Rekrutenschule erhalten. Das wäre dann 1935 oder 1936 gewesen. Er wird wohl der einzige Besitzer gewesen sein. Sollte der Besitzer wechseln, wurden die Gewehre neuinstandgestellt (und markiert, vgl. https://swisswaffen.com/artikel/neuinstandstellungsmarkierungen-an-schweizer-gewehren/cg4cdo2b1tq4), was hier nicht der Fall ist. Der Karabiner trägt die Nummer 524257 und wurde somit im Jahr 1934 hergestellt. Passt also zum Alter des Besitzers:

 

azf4kex5fxni.jpg

a5dz068j5kfu.jpg

alqq7r335ye7.jpg$

 

Das Bajonett wurde von der Waffenfabrik Neuhausen hergestellt. Es handelt sich also um ein frühes Dolchbajonett 1918. Später war der Hersteller "Elsener Schwyz" und dann "Elsener Schwyz Victoria". Ab welchem Zeitpunkt "Elsener Schwyz" drauf stand, weiss ich nicht. Bekannt ist jedoch, dass "Elsener Schwyz" bis ca. 1949 verwendet wurde; ab ca. 1950 war dann "Elsener Schwyz Victoria" drauf. Aber bei frühen K31 habe ich die Waffenfabrik Neuhausen Bajonette beobachtet. Also auch das passt:

a7qmys0035ed.jpg

 

Zu guter Letzt noch der Frosch. Jahreszahl 1934 auf der Rückseite. Passt.

a61eskqy85tv.jpg

 

 

Bearbeitet von Swisswaffen
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@Swisswaffen, danke für die Bilder und die Erläuterungen.

 

Solltest Du über diese Themen mal ein Buch schreiben, möchte ich hiermit eine Vorbestellung für ein Exemplar (bitte handsigniert) aufgeben.

Sind dann auch Vollautomaten in dem Buch zu sehen, hätte ich gerne zwei Exemplare.

 

:drinks:

Gruß aus Köln,

Rolf

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Psssssst: 11. Gebot: Du sollst in diesem Forum nicht "Vollautomat" sagen. Sonst ist man als Schweizer Gast im ach so fremden deutschen, regelbehafteten und regelkonformen Forum nicht erwünscht.

 

Wäre was für Monty Phyton: "Die Paragraphen-Ritter treffen auf die Ritter, welche immer 'Vollautomat' sagen"

Bearbeitet von Swisswaffen
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Am 12.2.2020 um 09:10 schrieb karlyman:

 

.30 Carbine und Bajonettverwendung... Was habe ich in einem VISIER-Ordonnanzwaffen-Special zum Thema .30 Carbine mal gelesen?

 

Das für die Carbines verwendete Laufmaterial sei relativ weich. Folge: "Wenn der GI dann sein Bajonett benutzte, traf er bald nicht einmal mehr ein Scheunentor"....

 

Hat natürlich mit "Habenwollen" aus Liebhaber-/Sammlerzwecken nichts zu tun.

 

Was Ähnliches hat mir vor ca. 15 Jahren mal ein Amerikaner aus dem Swiss Rifle Forum erzählt; er war 1944 Waffenmechaniker im Rück beim D-Day. Wenn sich der GI auf dem .30 M1 abgestützt hat, war danach alles verzogen. Bajonette gab es am D-Day für den .30 M1 noch keine, die waren damals noch ohne Bajonetthalter im Felde.

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  • 9 Monate später...
Am 11.2.2020 um 21:34 schrieb Swisswaffen:

Hier protze ich noch etwas mit Dolchbajonetten 1957 (ohne Vollzitat):

 

aw96pagf16qo.jpg

 

Oben Frosch mit Halteschlaufe, in der Mitte das allererste Modell mit altem Frosch und unten der neuste Frosch.

 

Uebrigens passen diese Bajonette unheimlich gut zu meinem vollautomatischen Sturmgewehr 57 *kopfeinzieh*

Zitat

Oben Frosch mit Halteschlaufe, in der Mitte das allererste Modell mit altem Frosch und unten der neuste Frosch.

Und ab welchem Modell ist die Scheide nicht mehr aus Metall, sondern Plastik ? Nehme an beim unteren Bild.

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Am 11.2.2020 um 21:12 schrieb Swisswaffen:

Ich bin da, wenn man mich ruft.....

 

Also, das abgebildete Bajonett (vermutlich ein Dolchbajonett 1918, kann ich aber ohne Bild der Klinge nicht beurteilen) hat den falschen Koppelschuh (oder "Frosch" wie wir in der Schweiz sagen).

 

Der abgebildete Koppelschuh stammt vom Bajonett Modell 57, dem Bajonett zum Sturmgewehr 1957.

 

Original hatten die Bajonette zu den Langgewehren und Karabinern an der Scheide ein Lederriemchen, welches dann in die Schnalle des Froschs passte. Da aber die Frösche zu diesen Bajonetten relativ selten sind und die Frösche für die Stgw 57 Bajonette in den 1990er und 2000er Jahren noch in Massen zu haben waren, haben findige Verkäufer das Riemchen der Scheide abgetrennt und einen Frosch Modell 1957 montiert. Wie gesagt, immer nachträglich: in der Schweizer Armee ist das nie passiert.

Meiner Meinung nach sind die abgetrennten Riemchen die Zerstörung jeglichen Sammlerwerts. Solche verunstalteten Scheiden sehe ich häufig auf egun, aber auch in der Schweiz. Abtrennen ist ja sooooo einfach. Was nicht passt, wird passend gemacht.

 

Mit Einführung des Stgw 57 waren noch viele alte Frösche vorhanden. Die allerersten Scheiden zum Bajonett Modell 1957 hatten auch noch das Riemchen für den alten Frosch. Danach hat die Armee begonnen, alte Frösche in die Modelle 1957 umzuändern.

Zitat

Meiner Meinung nach sind die abgetrennten Riemchen die Zerstörung jeglichen Sammlerwerts.

Die Gaunerei auf dem antiquarischen Waffenmarkt gab es schon immer und wird es immer geben. Bin öfters drauf reingefallen, jetzt mit Internet kann man sich besser informieren, aber davor hättest Du eine ganze Bibliothek mit Spezialwissen haben müssen. Die Gier des Sammlers ist da natürlich auch schuld.

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