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IGNORED

Störungsbeseitigung: Wir rennen nicht zur Standaufsicht


Balmi

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Leute,

Bitte nur weiter lesen, wenn Ihr

- tatsächlich Waffenbenutzer seid

- beim Fehlerbild "Waffe schiesst nicht" nicht gleich zur Standaufsicht rennt und 10min lang die Waffe auf die Scheibe halten müsst.

Es geht um das Festigen des instinktiven Störungsbeseitigen an der Pistole.

Das ganze geht wohl auch mit Langwaffen, habe dies jedoch nicht ausprobiert.

Dazu gibt es 2 einfache Handlungen:

1. Unverzügliche Reaktion:

- Tap: Dem Magazin von unten einen Stoss geben

- Rack: Ladebewegung machen

- Weiter schiessen

Falls 1. versagt:

2. Erweiterte Reaktion:

- Schlitten ziehen und mit Fanghebel arretieren

- Magazin raus

- Klären Patronenlager: 2x Ladebewegung

- Neues Magazin rein

- Ladebewegung

- ev. Ladekontrolle

- Weiter schiessen

Das beseitigt die allermeisten Waffenstörungen ("Double Feeds", Hülsenklemmer, ...).

Diese einfachen Handlungen sollen in Fleisch und Blut übergehen und entsprechend oft geübt werden.

Ich übe das nun wie folgt auf dem Stand (unter Einhaltung der 4 Sicherheitsregeln), mit einer Pistole und 3 Magazinen. Geschossen werden kann auf 25m statisch oder auch aus der Bewegung heraus (dann aber bitte sich hinter eine Deckung verschieben, wenn Waffenstörung)

1. Festigen Unverzügliche Reaktion und Nachladen:

Ablauf:

  • 3 Magazine: A = Voll, B = mit einer Patrone, C = Leer.
  • A in das Magazinholster oder Hosentasche hinten links
  • B und C in den Händen "mischen", sodass man nicht weiss, welches die Patrone hat und welches nicht. Das unbekannte Magazin aus B, C dann fast in die Waffe einführen, aber nicht einrasten lassen.
  • Schiessen ab Holster: Kontakt aufnehmen, Ziel identifizieren, Waffe ins Ziel bringen, zielen, schiessen.
  • Fehler "Waffe feuert nicht" passiert, sofort "Unverzügliche Reaktion" machen.
  • Bei Magazin B: Waffe feuert, Schlitten bleibt hinten (ausser bei X-Five oder Desert Eagle :-)). Nachladen mit A durchführen und weiter schiessen
  • Bei Magazin C: Tap-Rack resultiert in arretierten Schlitten. Nachladen mit A, weiterschiessen.

Tipps:

  • Magazine B und C können natürlich Munition enthalten, die Anzahl Patronen sollte maximal 1 Stück Patrone abweichen, falls man selbst mischt (weil allein am Stand), damit man die Magazine nicht am Gewicht unterscheiden kann.
    Besser: Kumpel präpariert.
  • Pistole muss Magazin durch Haftreibung halten können. Das ist typischerweise der Fall mit Waffen, die den Magazinhalter am Griffboden haben (z.B. SIG 210, 220)
  • Bei "Rack" das Patronenauswurffenster zum Boden neigen (und Regel 2 beachten)

2. Üben des Ablaufs der erweiterten Reaktion:

Ablauf:

  • 2 Magazine: A = voll, B mit 2 Patronen
  • A in das Magazinholster oder Hosentasche hinten links
  • Waffe mit Fehler "Double Feed" präparieren (bitte nicht Regel 2 verletzen beim hantieren) wie folgt:
    • Schlitten arretieren,
    • B laden und Einrasten,
    • Patrone durch das Auswurffenster in das Patronenlager laden,
    • den Schlitten laaangsam nach vorne gleiten lassen,
    • Verschluss kann wegen Jam nun nicht schliessen.

    [*]Waffe holstern

    [*]Schiessen ab Holster: Kontakt aufnehmen, Ziel identifizieren, Waffe ins Ziel bringen, zielen, schiessen.

    [*]Fehler "Waffe feuert nicht" passiert, also sofort "Unverzügliche Reaktion".

    [*]Unverzügliche Reaktion: Versagt, also sofort weiter mit:

    [*]Erweiterte Reaktion

    [*]Weiter schiessen

Tipps:

  • Zuerst langsam üben und im Stehen. Wenn das sitzt: Im Zurückgehen üben oder Geschwindigkeit erhöhen.
  • Beim "Klären des Patronenlagers" wirklich 2x die Ladebewegung machen
  • Die Patrone, die manuell in das Patronenlager geschoben wurde, für die Übung nur 1x her nehmen, da das Projektil sich abnutzt. Oder für Übung 3 benutzen :rolleyes:

3. Festigen Unverzügliche Reaktion und erweiterte Reaktion

Ablauf:

  • 3 Magazine: A = voll, richtig beladen, B und C fehlerhaft geladen.
  • Präparation B und C in wilder Folge:
    • Statt Patrone abgeschossene Hülse laden, so 1..2 hinterenander ("muss nochmal Wiederladen üben")
    • Patrone verkehrt herum geladen ("was alles in der Nacht passieren kann")
    • 1 Hülse senkrecht laden (das ist jetzt echt gemein)
    • Manipulierpatrone laden ("Versager")
    • Zwischen diesen Fehlern auch 1..2 Patronen sauber laden
    • Oberste 2 Patronen sind in allen Magazinen korrekt geladen

    [*]Diese 3 Magazine wild mischen, eines laden und Pistole durchladen, die anderen beiden in das Magazinholster oder Hosentasche hinten links

    [*]Schiessen ab Holster: Kontakt aufnehmen, Ziel identifizieren, Waffe ins Ziel bringen, zielen, schiessen, analysieren, Umgebung beobachten

    [*]Falls Fehler "Waffe feuert nicht" passiert, sofort "Unverzügliche Reaktion".

    [*]Falls Unverzügliche Reaktion Versagt, sofort weiter mit der Erweiterten Reaktion

    [*]Nachladen wenn nötig, jedoch nicht mit einem Magazin, das man im Zuge der Erweiterten Reaktion ausgeworfen hat.

    [*]Übung ist zu ende, wenn alle 3 Magazine 1x geladen waren.

Tipps:

  • Beim Fehler nachstellen mit abgeschossenen Hülsen: Hülse niemals umgedreht (also mit Boden Richtung Patronenlager statt Zündstift) laden, da diese sonst durch eine Ladebewegung in das Patronenlager gepresst wird und nur noch mit Putzstock o.dgl. entfernt werden kann.
  • Kumpel, der die Magazine präpariert, ist hilfreich, ansonsten sollte man selbst beim Präparieren wild variieren.
  • Das Magazin A dient als Negativprobe: Man soll sich nicht darauf versteifen, dass nun ein Störungsdrill kommt.

Ich freue mich natürlich über fachliche/fundierte Bemerkungen (insbesondere weitere Übungsmöglichkeiten).

Viele Grüsse

Balmi

Geschrieben

Ich schieße 15 Jahre, aber zur Standaufsicht ?

Der Herr gab mir 2 Hände, ein Gehirn und ein paar bescheidene Plastehämmer, Schraubendreher usw., die ich IMMER, auf jedem Platz, mithabe.

Das Einzige, wo ich hinrenne, ist das Mittagessen, wenn die Zeit ran ist. :s73:

Geschrieben

Komisch dass diese Formulierungen hier jemanden wundern. Beim DSB ist es doch so, dass der Schütze im Falle einer Störung schön den Arm hebt und dann wartet, bis die Standaufsicht kommt - oder?

Ansonsten:

Verstehe ich Dich richtig, dass Du generell ein Tap-Rack propagierst, und erst, wenn dieser versagt, zur erweiterten Version rätst? Dies halte ich für unnötig. Wenn es "Klick" statt "Bang" macht, dann gibt es auch nach Deiner Klassifikation drei Bilder, die Du sehen kannst, wenn Du einen Blick auf Deine Waffe wirfst:

1. Schlitten ist geschlossen

Folge: Tap-Rack- (Intellektuelle Entscheidung, ob schießen oder nicht)

2. Schlitten ist nicht geschlossen, Hülse ist oben zu sehen

Folge: Tap-Rack-Flip- (Intellektuelle Entscheidung, ob schießen oder nicht)

3. Schlitten ist nicht geschlossen, Hülse ist unten zu sehen

Folge: Schlitten arretieren, Magazin raus, 2x Ladebewegung, neues Magazin rein, Ladebewegung (Intellektuelle Entscheidung, ob schießen, oder nicht)

Geschrieben
Beim DSB ist es doch so, dass der Schütze im Falle einer Störung schön den Arm hebt und dann wartet, bis die Standaufsicht kommt - oder?

Hallo Harry Callahan,

das hat sicher nur Sicherheitsgründe. Wenn dann die Standaufsicht beim Schützen ist, wird sie sich sicher nicht an der Waffe zu schaffen machen,

sondern dem Schützen ermöglichen (wenn er in der Lage ist) die Störung korrekt zu beheben.

Ich stelle mir gerade vor, als ich beim Wettkampf mal eine Störung an meiner Wildey Survivor hatte. Ich hätte den sehen wollen, der meint, daß er die

Störung besser hätte beheben können als ich selbst. Mit einer Ausnahme --> er hat selbst eine Wildey und kennt die Handhabung.

MFG RNehring

Geschrieben
das hat sicher nur Sicherheitsgründe. Wenn dann die Standaufsicht beim Schützen ist, wird sie sich sicher nicht an der Waffe zu schaffen machen, sondern dem Schützen ermöglichen (wenn er in der Lage ist) die Störung korrekt zu beheben.

Nun, es geht doch wohl eher darum festzustellen ob es eine anerkannte Störung ist, oder eine Störung zu lasten des Schützen.

BBF

Geschrieben
Nun, es geht doch wohl eher darum festzustellen ob es eine anerkannte Störung ist, oder eine Störung zu lasten des Schützen.

Hallo BBF,

ich glaube beim BDMP gehen Waffenstörungen immer zu Lasten des Schützen. Falls ich mich irre, möge man mich korrigeren.

Ist das beim DSB anders?

MFG RNehring

Geschrieben
das hat sicher nur Sicherheitsgründe. Wenn dann die Standaufsicht beim Schützen ist, wird sie sich sicher nicht an der Waffe zu schaffen machen,

sondern dem Schützen ermöglichen (wenn er in der Lage ist) die Störung korrekt zu beheben.

Spricht nicht gerade für viel Vertrauen in die Fähigkeiten der Schützen - oder?

Wie auch immer. Tatsache ist, dass beim DSB kaum die instinktive, schnelle Beseitigung von Störungen geübt wird. Gerade dies sollte aber Sinn dieses Threads sein. Also BTT.

Geschrieben
Spricht nicht gerade für viel Vertrauen in die Fähigkeiten der Schützen - oder?

Hallo Harry Callahan,

ja, das mag sein. Ich habe auch schon einige Schützen gesehen, die ziemlich unbeholfen an der Waffe hantieren.

Die Mehrzahl in unseren Vereinen kennt Ihre Waffen sehr gut und kann Störungen sicher beheben.

MFG RNehring

Geschrieben
Komisch dass diese Formulierungen hier jemanden wundern. Beim DSB ist es doch so, dass der Schütze im Falle einer Störung schön den Arm hebt und dann wartet, bis die Standaufsicht kommt - oder?

Oder!

Bei manchen (Teil-)Disziplinen - kombiniert mit manchen Störungen - erhält der Schütze die Gelegenheit die Störung in Ruhe zu beseitigen und erhält die Möglichkeit den Schuss zu wiederholen oder die Serie zu komplettieren.

Dazu muss natürlich die Störung bei der Wettkampfleitung (oder einem dafür Delegierten (Schießleitung, Aufsicht…)) angezeigt werden.

Dieser prüft die Störung und erkennt diese an oder nicht.

Das hat aber nix damit zu tun, mit einer gestörten Waffe zur Aufsicht zu rennen…

Hat der Schütze die Anzahl der möglichen anzuerkennenden Störungen im Rahmen eines Wettkampfes oder Teildisziplin schon in Anspruch genommen, behebt der Schütze die Störung ohne dass er diese anzeigt – ist ja logisch.

Gleiches gilt in Disziplinen, bei denen es keine anzuerkennenden Störungen gibt.

Beim BDS gibt es so etwas nicht, da gehen jeder Art von Störungen zu Lasten des Schützen.

Geschrieben
Hallo Harry Callahan,

das hat sicher nur Sicherheitsgründe. Wenn dann die Standaufsicht beim Schützen ist, wird sie sich sicher nicht an der Waffe zu schaffen machen,

sondern dem Schützen ermöglichen (wenn er in der Lage ist) die Störung korrekt zu beheben.

2 x Nein.

Es geht nicht um Sicherheitsgründe, sondernd arum ob die Störung anerkannt wird.

Es gibt durchaus Fälle, bei denen "der Prüfer" die Art der Störung selbst prüfen wird.

Geschrieben
Spricht nicht gerade für viel Vertrauen in die Fähigkeiten der Schützen - oder?

Wie auch immer. Tatsache ist, dass beim DSB kaum die instinktive, schnelle Beseitigung von Störungen geübt wird. Gerade dies sollte aber Sinn dieses Threads sein. Also BTT.

Mann, seid ihr schnell mit euren Vermutungen... ich komme ja kaum mit den Richtigstellungen hinterher...

Zum ersten Teil habe ich schon geschrieben, dass es nicht um die Fähigkeiten des Schützen geht, sondern darum festzustellen, was es für eine Art der Störung ist (also anzuerkennen oder nicht).

Zum zweiten Teil ist zu sagen, dass "beim DSB" (was immer du darunter verstehst) sehr wohl die schnelle Störungsbeseitigung geübt wird... sogar ausgiebig!

Es macht nämlich einen Unterschied, ob ich z.B. in der 20 Sekunden-Serie eine Störung beheben kann - oder ob ich einen oder mehrere Fehler angerechnet bekomme.

Das Gleiche gilt für z.B. eine Störung in der Duell-Serie bei der Spopi.

Geschrieben
ja, das mag sein.

Nein - wie schon geschrieben, das ist nicht der Grund.

Ich bin jetzt verwirrt. Am Anfang hast Du mir widersprochen, danach aber genau das bestätigt, was ich geschrieben habe. :rolleyes:

Weil die Fälle, in denen eine Störung angemeldet werden können eine verschwindend geringe Anzahl aller Störungen ausmachen.

Bei den allermeisten Störungen ist keine Eile geboten, z.b. Einzellader Lang- oder Kurzwaffen.

Bei den Störungen in Zeitserien (SpoPi, GK uws) ist Eile geboten und die schnelle Beseitigung wird geübt uns muss geübt werden!

Geschrieben
...

komplexe Zusammenhänge

...

Und genau da liegt leider auch oft das Problem.

Nehmen wir uns mal die zwei Ansätze vor:

Deiner:

Blick auf das Ende des Schlittens. Wegen schlechtem Lichteinfall ist hier eventuell wenig zu sehen. Also eventuell noch das Ankippen der Waffe nicht zu vergessen.

Feststellung: Schlitten ist zu.

1. Schlitten ist geschlossen

Folge: Tap-Rack- (Intellektuelle Entscheidung, ob schießen oder nicht)

Oder: Feststellung: Schlitten ist auf.

Suchen nach dem Grund (Unter schlechten Lichtverhältnissen immer so eine Sache):

Möglichkeit 1->Ofenrohr.

2. Schlitten ist nicht geschlossen, Hülse ist oben zu sehen

Folge: Tap-Rack-Flip- (Intellektuelle Entscheidung, ob schießen oder nicht)

Möglichkeit 2-> Doppelzuführung

3. Schlitten ist nicht geschlossen, Hülse ist unten zu sehen

Folge: Schlitten arretieren, Magazin raus, 2x Ladebewegung, neues Magazin rein, Ladebewegung (Intellektuelle Entscheidung, ob schießen, oder nicht)

-> Weiterschießen.

Zweiter Ansatz:

Klick->Waffe ranziehen und Schlag auf den Magboden-> Durchladen und kippen->Weiterschießen.

Wenn nicht "bumm", dann

Schlitten arretieren ->Magazin rausreißen->Zwei bis drei Ladebewegungen->Neues Mag greifen und einlegen->Durchladen->Weiterschießen.

Meiner Meinung nach ist es weniger interessant, in welchen Variationen die Waffe nichtmehr funktioniert. Interessant ist vielmehr, mit welchen Mitteln man die Kiste wieder zum rennen bekommt. und das hat der Themenstarter sehr gut erläutert.

Geschrieben
Meiner Meinung nach ist es weniger interessant, in welchen Variationen die Waffe nichtmehr funktioniert. Interessant ist vielmehr, mit welchen Mitteln man die Kiste wieder zum rennen bekommt. und das hat der Themenstarter sehr gut erläutert.

Sehe ich nicht ganz so.

Beseitigung eines Failure to feed (Tap-Rack) wird ebenso wie die eines Stove Pipes mit Erkennung vielleicht 1-2 Sekunden dauern.

Beseitigung eines Double Feeds wird mit Erkennung etwa 4 Sekunden dauern.

Nun addieren wir mal die Varianten von Balmi:

Störung 1: 2 Sekunden

Störung 2: 2 Sekunden für Tap-Rack + 1 Sekunde fürs Erkennen, dass die Störung nicht beseitigt ist + 4 Sekunden für Variante 2 = 7

Störung 3: Siehe Störung 2 = 7 Sekunden

Nach meiner Variante:

Störung 1: 2 Sekunden

Störung 2: 2 Sekunden

Störung 3: 4 Sekunden

Für welche Variante würdest Du Dich nun im Notfall entscheiden wollen ?

Geschrieben
Beseitigung eines Failure to feed (Tap-Rack) wird ebenso wie die eines Stove Pipes mit Erkennung vielleicht 1-2 Sekunden dauern.

Beseitigung eines Double Feeds wird mit Erkennung etwa 4 Sekunden dauern.

Nun addieren wir mal die Varianten von Balmi:

Störung 1: 2 Sekunden

Störung 2: 2 Sekunden für Tap-Rack + 1 Sekunde fürs Erkennen, dass die Störung nicht beseitigt ist + 4 Sekunden für Variante 2 = 7

Störung 3: Siehe Störung 2 = 7 Sekunden

Nach meiner Variante:

Störung 1: 2 Sekunden

Störung 2: 2 Sekunden

Störung 3: 4 Sekunden

Für welche Variante würdest Du Dich nun im Notfall entscheiden wollen ?

Hallo Harry Callahan,

wenn ich auf dem Stand unter Zeitdruck bin, ist bei den Störungen Deine Variante natürlich besser.

Notfälle sind hier "nur noch 5s bis Ende der Serie, und der Konkurrent ist schon fertig!" Da würde ich wohl Nuller kassieren, weil nicht zuende geschossen.

Die Variante u.a. der Schweizer Armee hat dafür andere Vorteile: Die funktioniert auch, wenn der Schütze richtigen Stress hat, und nicht lange überlegen kann:

- Alles dunkel (Tupperwarefan hat dazu ein Beispiel genannt)

- Die Ziele schiessen zurück :chrisgrinst:

Wie man sowas üben kann, hat sinnigerweise ein Kardiologe, der auch Militärausbilder ist, beschrieben: Leute sprinten lassen und dann unverhofft 1m vor den Schützen in den Boden schiessen - Die Pumpe dürfte dann locker auf 180 gehen :17:

Letztendlich kommt es natürlich auf den Anwendungsfall an.

Viele Grüsse

Balmi

Geschrieben
Sehe ich nicht ganz so.

Beseitigung eines Failure to feed (Tap-Rack) wird ebenso wie die eines Stove Pipes mit Erkennung vielleicht 1-2 Sekunden dauern.

Beseitigung eines Double Feeds wird mit Erkennung etwa 4 Sekunden dauern.

Nun addieren wir mal die Varianten von Balmi:

Störung 1: 2 Sekunden

Störung 2: 2 Sekunden für Tap-Rack + 1 Sekunde fürs Erkennen, dass die Störung nicht beseitigt ist + 4 Sekunden für Variante 2 = 7

Störung 3: Siehe Störung 2 = 7 Sekunden

Nach meiner Variante:

Störung 1: 2 Sekunden

Störung 2: 2 Sekunden

Störung 3: 4 Sekunden

Für welche Variante würdest Du Dich nun im Notfall entscheiden wollen ?

Man sieht in dieser Rechnung genau das du viel zu viel durch IPSC oder IPDA beinflusst bist und im Grunde, obwohl es dein Steckenpferd ist wenig durch Combat/Defensiv schiessen.

Und Störung zwei durch Flip Tap Rack zu beseitigen funktionniert manchmal, nicht immer, nicht bei jeder Waffe und verlangt Feinmotorik und Analysefähigkeiten die im Stress nicht vorhanden ist.

Man muss die ganze Sache in den Kontext stellen. Jemanden schiesst auf einen oder wird es in der nächtsen Sekunde tun, bzw jemanden greift einen mit einem Messer an.

Dann macht es Klick, :huh: der Stresspegel wird in diesem Moment alles übersteigen was man sich vorstellen kann. Jetzt weil ich dressiert wurde mit einem Timer zu arbeiten bleib ich an Ort und Stelle und beseitige die Störung, egal mit welcher Methode das Resultat wird sein 1:0 für den BG und ob es 2 Sekunden oder 7 Sekunden dauert tod oder schwer verletzt wird man allemal sein.

Irgendwie suboptimal nach meinem Empfinden. :ninja:

Also heisst wenn es klick macht sich zu bewegen und so lange in Bewegung bleiben bis das die Störung beseitigt ist oder man eine Deckung gefunden hat.

Und jetzt baut man alles zusammen, man rennt, behält den Angreifer im Auge und gleichzeitig behebt man die Störung, das ganze mit einem Puls bei 220/min, die Feinmotorik eines 2 Jähirgen Kindes und die analyse Fähigeiten eines schwer Minderbemittelten.

In dieser Situation ist es völlig ausgeschlossen, zwischen verschiedenen Zuständen der Waffe zu unterscheiden und noch dazu differenzierte Handlungen zu unternehmen um das Problem zu beseitigen

Deswegen die Methode: Klick = Tap Rack, geht nicht Verschluss hinten fixieren, Magazinraus, Schlitten 2-3 mal bewegen, neues Magazin rein, laden und je nach Situation weiterschiessen.

Das geht sicher länger als die Waffe anschauen und differenziert die Störung beheben, nur genau dies klapt im Gefecht nicht. Es klapt bei dynamschen Sportschiessen, das ist ja aber eben nicht der Sinn.

Zu der ganzen Sache kommt, wenn man mit einer vernüftigen Waffe unterwegs ist mit einer guten Munition wird mit Tap Rack wenn am Anfang die Waffe nicht will in 99.99% der Fälle das Problem gelöst, denn der Grund ist meistens: Waffe unterladen oder Magazin nicht richtig sitzend.

Wenn im Gefecht es klick macht ist es in 99.9% der Fälle das man die Waffe leergeschossen hat. Das Problem ist meistens das im Gefecht viele gar nicht merken das die Waffe nicht mehr schiesst und weiter einfach auf den Abzug drücken selbst wenn die Waffe leer ist.

Nochmals im Combat/Defensiv schiessen sollte man Timer in die Tonne kippen, die sind kontraproduktiv, was natürlich macht das es unmöglich ist einen kompetitiven Aspekt zu haben. Ist irgenwie analog zur SV mit nackten Händen wo man auch keinen Kampfsport draus machen kann ausser man acceptiert ausgestochene Augen, zerstörte Adamsapfel oder kapute Knie in einem Wettkampf und acceptiert das jemand seinen Stylo einem in den Arm oder sonstwo hin bohrt.

Wenn jetzt jemand reines Sportschiessen betreibt ohne je den Anspruch zu haben die Waffe zur SV einzusetzen, brauch man sicher nicht solche Störungsbeseitigungs Techniken.

@Zeuss

Tu nicht so, du weisst das genau..

Joker

Geschrieben

Hallo Joker,

dass das Tap, Rack (unverzügliche Reaktion) die allermeisten Waffenstörungen schon beseitigt, habe ich mit Verblüffen festgestellt: So wie ich die Magazine präpariert habe (s.o.), habe ich eigentlich mit schlimmeren gerechnet.

Viele Grüsse und bis zum 24.7. in Lussy (IPP)

Balmi

Geschrieben
Hallo Joker,

dass das Tap, Rack (unverzügliche Reaktion) die allermeisten Waffenstörungen schon beseitigt, habe ich mit Verblüffen festgestellt: So wie ich die Magazine präpariert habe (s.o.), habe ich eigentlich mit schlimmeren gerechnet.

Viele Grüsse und bis zum 24.7. in Lussy (IPP)

Balmi

Ich bin zu diesem Datum am Surfen in Kreta, also sehen wir uns nicht...

Sonst noch zum nachdenken, wenn du in der Pampa bist und nur ein oder zwei Magazine hast und du kommst in die Situation wo tap rack nicht reicht... :rolleyes:

Joker

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