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IGNORED

Die Hausapotheke


Psychotic

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Hallo!

An die Kenner unter euch, was muss (auch für eine längere Versorgung) in der Apotheke drin sein? Es spielt keine Rolle ob verschreibungspflichtig oder nicht.

- Verbandsmaterial

- Schmerzmittel

- Desinfektionsmittel (Spray? Creme? Flüssig? )

- Antiobiotika

- Mittelchen gegen Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall

- Vitamin und Mineraltabletten

- ?

Grüße,

Psychotic

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Ich hab drin:

Hansaplast

Leukoplast

Peha-Haft

Wundauflagen

Betaisodona flüssig

Betaisodona Gel

irgendein Desinfektionsspay

Schere

hihi lecker Lakritz (keine Ahnung wie die da rein gekommen sind)

Schmerztabletten (Ratio Dolor akut)

Samarin (gegen Sodbrennen)

Bepanthen Wundheilsalbe

Magnesiumpräparat

Wick Vaporup

ich glaub das ist alles

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Interessante Fragestellung. Das wird nicht einfach werden.

Ich denke, wenn keine medizinische Grundversorgung mehr sichergestellt ist,

sollte sich eine "Hausapotheke" nach folgenden Grundsätzen richten:

Was kann dich gefährden oder außer "Gefecht" setzen?

1. Magen- u. Darmerkrankungen

2. Infektionen u. Fieber

3. Schmerzen

4. Kreislaufprobleme

Grundsätzlich sollte eine Wundversorgung gewährleistet sein.

D.h., Verbandmaterial, Wunddesinfektion, Wundversorgung und eine kleine Wundchirurgie.

Narkosemittel für die Wundversorgung sind kein Luxus.

Beruhigungsmittel und Mittel gegen Angstzustände sind ebenfalls kein Luxus.

BULLDOG

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Kommt auf deinen medizinischen Wissenstand an und wie weit du von einem Arzt bzw. medizinischer Versorgung unabhängig sein oder Utensilien für einen Arzt / medizinisches Personal bereithalten willst.

Minimalausstattung, alles nur apothekenpflichtig:

NSAR wie ASS und Ibuprofen/Diclofenac, Antidiarrhoikum Loperamid, Laxans Bisacodly, zentralwirksames H1-Antihistaminikum Diphenhydramin, peripher Cetirizin, Antacidum wie Hydrotalcid oder H2-Blocker Ranitidin, topisches Lokalanästhetikum mit Lidocain und Antihistaminkum z.B. Dimetinden, Nasenspray mit Xylometazolin, oder systemisch Pseudoephedrin, Antitussivum Dextromethorphan.

Als Haut-Desinfektionsmittel was mit Octenidin oder PVD-Jod, außerdem Isopropanol-Tupfer.

Optional und verschreibungspflichtig: systemische Breitbandantibiotika, ggf. Virustatika und Anthelmintika

sehr sinnvolles ein niedrigpotentes Opioid-Analgetikum wie z.B. Tilidin oder DHC, ggf. was höherpotentes z.B. Morphin oder Oxycodon (BTM), Nicht-Opioide wie Diclofenac (hochdosiert) und Metamizol, Universal-Benzodiazepin wie Diazepam, Lokalanästhetikum zum Injizieren (Mepivacain z.B.), Spasmolytikum (Butylscopolamin zum Injizieren), Antiemetikum wie MCP oder Domperidon.

Außerdem könnte man noch Notfallmedikamente einplanen um Schwerverletze, insb. mit Kreislaufstillstand oder Schock zu versorgen (u.a. Adrenalin, Atropin, Dopamin, Dexamethason, Amiodaron, NaHCO3 usw.) und Narkotika um behelfsmäßig Operationen durchzuführen oder auch nur eine gewisse Zeit Bewusstsein und Schmerzen auszuschalten, z.B. Ketamin, Propofol. Medikamente wie Insuline, Antiasthmatika und insbesondere Antidota wären u.U. nicht verkehrt! Bzgl. des Survival-Aspekts könnte man auch an Aufputschmittel denken. Nehrberg hatte immer Pervitin (Methamphetamin) dabei, aber auch ein schwächeres Amphetamin-Derivat könnte im Notfall die Leistungsgrenze entscheidend pushen, etwa Cathin. Als letztes Mittel dann Pentobarbital+Kaliumchlorid...

An Medizinprodukten würde ich Mullkompressen, versch. Verbände, Verbandtücher, Dreieckstücher, NaCl-Lösung zum Spülen und Infudieren, ggf. Ringer-(Lactat)-Lsg, Infusionssystem, Spritzen, Kanülen, Skalpelle, Schere, Nahtmaterial und ggf. Intubationsset bereithalten.

Das mal alles nur als Denkanstoß; hab auch sicher einiges vergessen.

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Das mal alles nur als Denkanstoß; hab auch sicher einiges vergessen.

Natürlich nur als Denkanstoß, was auch sonst.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Deine Liste finde ich aber sehr gut. Gewisse Kenntnisse scheints du auf alle Fälle zu besitzen.

Von meiner Seite darfst du gerne weiter "denken". ich hör (les) dir gerne zu.

BULLDOG

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Was noch zu sagen wäre, dass man viele Medikamente aufgrund ihres breiten Wirkspektrums prinzipiell (mehr oder weniger gut und nebenwirkungsbehaftet) bei ganz unterschiedlicher Indikation einsetzen kann. D.h. im Notfall könnte man vielfach improvisieren.

Z.B. ASS als Schmerzmittel und zur Thrombose-Prophylaxe

Diphenhydramin bei allergischen Symptomen, Übelkeit sowie als Schlafmittel

Lidocain zur Lokalanästhesie aber auch als Notfallmittel bei Herzrhythmusstörungen

Diazepam bei Krampfanfällen, Muskelkrämpfen sowie als Beruhigungs- und Schlafmittel

Adrenalin zur Reanimation, bei anaphylaktischen Reaktionen, bei Atemnot, lokal zur Blutstillung, verlängert gemischt mit Lokalanästhetika so auch deren Wirkung, oder z.B. bei einem Schlangenbiss o.ä. lässt sich die Bissstelle damit unterspritzen und die Resorption des Gifts verlangsamen

Atropin zur Reanimation, Sekretionshemmung, als Antidot, niedrig dosiert gegen Unterleibskrämpfe, auch gegen Übelkeit

Ketamin zur Narkose, Kreislaufstabilisierung, bei Asthmaanfall, als Schmerzmittel

Amphetamine zum Aufputschen, aber auch einsetzbar bei Schnupfen, Asthma, niedrigem Blutdruck

Opioide als Schmerzmittel, zur Narkose, gegen Durchfall

Außerdem sind viele wichtige Substanzen in Pflanzen enthalten, sodass man vielfach auf Heilpflanzen zurückgreifen könnte, wenn pharmazeutische Präparate fehlen.

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du schreibst zwar explezit hausapotheke, aber bei der auflistung an medikamenten scheint mir der hinweis doch angebracht, dass bei reisen ins ausland vorher drauf zu achten ist, das bestimmte medikamente in unterschiedlichen ländern anders eingestuft sind. schlaftabletten bei einreise in singapur nur mit rezept erlaubt, sonst illegal. ketamin in deutshcland verschreibungspflichtig aber nicht dem betäubungsmittelgestz unterlegen, in england allerdings ist es seit knapp 3jahren als dorge eingestuft und privatbesitzverboten und strafbar. gibts noch einige mehr, daher aufpassen.

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Das Verbringen ins Ausland ist noch mal eine ganz eigene Geschichte. Die Gesetze sind sehr unterschiedlich, in Frankreich und der Schweiz etwa bekommt man moderat dosierte Codein-Präparate rezeptfrei - in islamischen Ländern kann man damit schnell im Knast versickern, egal was man an Rezepten vorlegen kann. Besonders gefährlich ist Saudi-Arabien, dort wurden schon Leute festgenommen und mit vier Jahren Haft bedroht, weil sie vor Reiseantritt ein Mohnbrötchen gegessen hatten und ein paar Mohnsamen an der Kleidung hafteten!

Meist ist die Einfuhr von Nicht-BTM des persönlichen Bedarfs, Menge der Dauer der Reise angemessen, aber problemlos möglich. Mit BTM sieht es schon heikel aus, selbst für Schengen-Staaten benötigt man eine spezielle Bescheinigung des Arztes, die behördlich beglaubigt wurde: http://www.bfarm.de/nn_683960/DE/Bundesopi...andsreisen.html

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Danke für die tollen Antworten!

Ich werde wohl auf jedenfall meine (gedankliche) Liste um Diazepam erweitern, da es vielseitig zu sein scheint und allgemein als Medikament anerkannt ist.

Gibt es Probleme bei der Verträglichkeit oder der Anwendung?

Mfg :)

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diazepam (umgangsprachlich "dias") gehört zu den benzodiazepinen (umgangsprachlich "benzos") und kann abhängig machen (psychisch und physisch). daher vorischtig, nicht zu lange nehmen (nicht länger als sechs wochen) und vorsichtshalber langsam ausschleichen.

wegen dem abhängigkeitspotential nicht bei patienten mit suchterkrankung einsezten bzw. mit äußerster vorsicht.

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Außerdem die sehr lange Halbwertszeit beachten, bei den Metaboliten bis zu 100h. Von der Wirkung hat man auf jeden Fall zwei Tage lang etwas, nachweisbar evtl. auch noch nach einer Woche. Sehr problematisch beim Autofahren. Es beeinträchtigt ähnlich wie Alkohol.

Deutlich kürzer wirksam ist Bromazepam (aber immer noch ca. 24h HWZ), das hat ein fast identisches Wirkspektrum. Gibt es allerdings nicht fertig als Injektionslösung, welche ich bei allen diesen Notfallmedikamenten prinzipiell vorziehen würde, da man so auch bewusstlose Personen versorgen kann und es vor allem intravenös sehr schnell wirkt. Ansonsten kann man die Lösung auch trinken, andersherum ist Tabletten zu spritzen keine gute Idee.

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im grunde geht das auch schon über die hausapotheke hinaus. bevor jemand zu hause , ohne wissen, mit injektionen von atropin oder benzos etc hantiert, dann sollte er den notarzt rufen. bevor nen laie einem fmilienmitglied bei nem status epilepticus ne spritze geben kann ist der anfall schon am abklingen. lieber porfesionelle hilfe rufen.

ich will nicht sagen das man mit loperamind nichts falsch machen kann, aber ne runde durchfall, übelkeit oder zahnschmerzen behandeln kann jeder zu hause. aber viele notfallmedikamente die aufgezählt sind würd ich jetzt nicht als nowenidigkeit in die hausapotheke einordnen. zb. morphine. herzinfarkt hat man auch nicht täglich zu hause, und bei schmerztherapie geht ne behandlung vorraus bevor man zu opiaten greift.

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Wir sind hier im Survival-Board, da gehe ich schon davon aus, dass wir von Situationen sprechen, wo die gewohnte deutsche Rundumversorgung mit Notfallapotheke alle paar Kilometer, KV-Notdienst, Krankenhäusern und Eintreffen des Rettungsdienstes in <15 Minuten, nicht mehr so ganz funktioniert.

BTW der Status Epilepticus zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass er nicht ohne Weiteres abklingt. Das ist IMHO ein sehr gutes Beispiel für eine sinnvolle Notfall-Medikamentengabe durch den Laien, da sich eigentlich nichts falsch machen lässt. Benzos sind ja sehr sicher und statt Injektion geht auch rektale Applikation. Natürlich nur im echten Notfall, so eine Verabreichung stellt schließlich immer eine Körperverletzung dar.

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okay, survival hab ich übersehen, hatte mich nur an die hausapotheke in der überschrift erinnert.

ich dachte auch an die rektiole, aber ich glaube selbst i.m. injektionen sind für laien die sowas noch nie gemacht haben ein problem.

wenn ich nur an s.c. spritzen denke was ein aufstand das sein kann. klar, eine notfallsituation ist was anderes, kann aber auch das gegenteil bewirken, das jemand zu garnichts mehr fähig ist.

und blos weil ich ne tasche voll notfallmedikamenten habe heißt nicht das ich die auch einsetzen kann.

klar, bei ner 4 wochen trekkingtour fern der zivilisation (st. paul´s trail o.ä.) ist es gut sowas dabei zu haben.

gibts es kurse die über die erste hilfe hinausgehen? (die auch den einsatz von notfallmedikamenten erklären)

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1 - 2 Gute Bücher zum Thema Diagnostik und Erweiterete Erste Hilfe solte man schon dazunehmen. Es gibt da ganz nette für Freizeitkapitäne die aufgrund ihres Hobbys mal mehrere Tage vom Arzt entfernt sind.

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1 - 2 Gute Bücher zum Thema Diagnostik und Erweiterete Erste Hilfe solte man schon dazunehmen. Es gibt da ganz nette für Freizeitkapitäne die aufgrund ihres Hobbys mal mehrere Tage vom Arzt entfernt sind.

Könntest du diese Bücher hier beim Namen nennen?

Danke

BULLDOG

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  • 4 Wochen später...

irgendwie entsteht der eindruck, dass manche einen ganzen notfallkoffer mitschleppen wollen. ist unrealistisch, auch wenn all die aufgelisteten medis mit etwas aufwand durchaus zu beschaffen sind (trotz rezeptpflicht oder btmv). ich würde mich auf drei wesentliche bereiche beschränken : schmerzen, infektionen, "drogen" ( = aufputsch- und schlafmitteln).

gegen schmerzen : ibuprofen, tramal (vorsicht suchtpotential und psychotrop !), kombipräparate (sind bei ärzten verrufen, aber gut wirksam)

gegen infektionen : breitbandantibiotika, 2-3 sorten in ausreichender menge sowie etwas antivirales, z.b. aciclovir, desinfektonsmittel

"drogen" : coffein, benzos (alternativ stilnox oder diphenhydramin), wer`s unbedingt braucht, amphetamine etc.

alles andere ist in laienhand eh kaum zu gebrauchen. ihr wollt doch flüchten und überleben, nicht ein mobiles krankenhaus gründen. und als "ultima ratio" hilft eine kugel im genick oder ins herz (aber das ist ein anderes thema).

ps : habe das verbandszeug vergessen.

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Was richtig wirkt, birgt eine Suchtgefährdung. Deshalb würde ich es bei einer formalen Apotheke belassen. Nimmt man echte Schlaftabletten, oder echte Schmerztabletten, dann wird man vermutlich die lokale Polizei am Hals haben, mehr aber nicht. Der Krämpel ist für Krankenhäuser, da wird der hauptsächlich per ml/h verpumpt, dann baut sich keine Affinität auf.

Moderne Apotheker empfehlen nur noch Einzelverpackungen, ziemlich teuer aber erwünscht. Vermutlich sehen die Ärzte das auch so.

Einzelpflaster

Desinfektionsspray

Gazeauflagen, Mull, Pflaster

Salben für Augen, Abschürfungen, Verbrennungen, Insektenstiche

Fieberthermometer

Pinzette, Schere

Schmerzmittel: Dolormin, ASS, Paracetamol

Krampfmittel: Magnesium, Kalzium

Vor Ort kaufen: Erkältungsvernichter wie Wick Medinight, Verdauungsmittel

Wasserdesinfektionstabletten sowie Sulfonamide, wenns in Richtung Sonne geht.

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Hm, zu meiner aktiven Zeit (bis 2000) unterlag das in D dem BTM-Gesetz?!

Wurde wieder herausgenommen, weil es kein Sucht- und nur geringes Missbrauchspotential gezeigt hat.

Man munkelt, daß einige Piloten in Afghanistan diese Go-Pills einwarfen

Die "Go-Pills" sind aber klassischerweise D-Amphetamin.

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  • 1 Monat später...

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