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IGNORED

Ralf Schumann bei Olympia


raphael1966

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

[Rummäkelmodus AN] Abgesehen davon, dass ich nicht weiss was Schnellfeuer-Patronen sind (schiessen die besonders schnell ?) [Rummäkelmodus /AUS], ein sehr guter Bericht !

Und das

"„dann müsste man auch das Metzgerhandwerk verbieten. Statistisch gesehen werden mehr Leute mit Messern umgebracht als mit Pistolen“."

braucht gar nicht weiter kommentiert zu werden. Wie wahr, wie wahr !

Geschrieben
[Rummäkelmodus AN] Abgesehen davon, dass ich nicht weiss was Schnellfeuer-Patronen sind (schiessen die besonders schnell ?) [Rummäkelmodus /AUS],

Das ist die von ihm verwendete spezielle Patrone, deren Projektil das erforderliche Mindestgewicht aufweist und aus seiner Pardini die geforderte Vo bringt.

Der Bericht ist gut - nur wird von der Sportpistole gesprochen und die alte OSP gezeigt. Die ist heute nicht mehr erlaubt.

Die Aussage Schuhmanns, dass er aufhören würde wenn ein Junger Schütze besser wäre ist übrigens sehr gewagt.

Christian Reitz hat ihn schon ein paar mal geschlagen - und hält den Finalweltrekord!

Geschrieben

schade das diese Thema sowenig Interresse findet.

Alle jammern doch immer das die Schützen eine so schlechte Presse haben.

Das gerade die ZEIT einen so positiven Bericht über den Schießsport bringt finde ich persönlich schon bemerkenswert.

Geschrieben

Guten Morgen,

hab den Bericht schon länger gelesen - wir kriegen die Zeit auch so.

Ich war wirklich angetan von dem Bericht, sachlich fundiert und ohne Schwarzmalerei bzgl. Waffenbesitz oder dergleichen.

Vielleicht tut sich ja was, wenn man sich jetzt noch die Reportage des WDR anschaut...

Grülße

Head

Geschrieben

Hier ein Artikel in der BZ über Claudia Verdicchio.

Eine Trance bedeutet, dass man grundsätzlich trifft"

Die Freiburger Pistolenschützin Claudia Verdicchio vom SSV Pfaffenweiler

Von unserem Redakteur Sebastian Hautli

"Wenn ich ins Finale komme, ist alles möglich"

MARCH. Eine Trance ist das, was sich Claudia Verdicchio fürs Finale in Peking wünscht. Dann, wenn 20, 30 oder besser noch mehr Schüsse aus ihrer Luftpistole genau ins Schwarze treffen. Zehn Ringe pro Schuss sind das Beste, was die Freiburgerin im Vorkampf erzielen kann, im Finale wird noch genauer ausgewertet: 10,9 Ringe, das ist die Mitte der Mitte, ganz schwer zu schaffen. "Eine Trance bedeutet, dass man grundsätzlich trifft" , sagt die 33-Jährige. Bestimmte Gesichtsmuskeln sind jetzt angespannt, welche, das weiß sie nicht genau. Sie weiß nur: Diese besondere Anspannung zu produzieren geht nicht, sie muss einfach kommen. Sobald man anfängt zu denken, anfängt, die Umgebung wahrzunehmen, trifft man nicht mehr präzise genug.

Claudia Verdicchio schießt seit sie 14 Jahre alt ist. Sie war ein unruhiges Kind, konnte sich nicht konzentrieren. Spaß hatte sie an Handball und Hallenhockey, nicht aber am Schießsport, den die Lehrer empfohlen hatten. Der Spaß fehlte anfangs, der Erfolg

dafür war faszinierend: Auf Anhieb Vierte bei der deutschen Meisterschaft, der Deutsche Schützenbund hatte ein neues Spitzentalent, das er auf Lehrgängen und im Landesleistungszentrum Pforzheim förderte. "Ich wurde konzentrierter und willensstärker" , sagt sie heute — ein Jahr nach ihrem größten Einzelerfolg, dem Europameistertitel mit der Luftpistole. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde sie Europameisterin mit der Sportpistole. Mit sieben Schützinnen und Schützen wird sie nach Peking reisen.

Seit 1996 ist sie Sportsoldatin und gehört der Sportfördergruppe Todtnau-Fahl an. Dazwischen machte sie eine Ausbildung zur Finanzassistentin. "Das war meine härteste Zeit" , sagt Claudia Verdicchio in March, wo sie mit ihrem Lebensgefährten wohnt. Acht Stunden Arbeit, drei Stunden schießen, zwei Stunden Fitnessstudio. Für die Olympia-Vorbereitung ist sie freigestellt, jetzt steht nur das Training im Mittelpunkt, alles dreht sich um den Mittelpunkt der Zielscheibe.

Claudia Verdicchio ist sehr diszipliniert, ihr Tagesablauf ist straff organisiert. Um sieben Uhr steht sie auf und geht ins Fitnessstudio. "Es gibt talentierte Schützen, die das schleifen lassen und zu oft ausschlafen. Oft sind das Männer" , sagt sie mit Augenzwinkern. Der olympische Wettkampf startet um 9 Uhr in der Früh, drei Stunden davor sollte man wach sein. Für den Organismus sollte das nichts Außergewöhnliches sein.

Am olympischen Schießstand in Peking schießen alle zur gleichen Zeit, 86 in einer Reihe. Claudia Verdicchio hat 75 Minuten Zeit für 40 Schuss. Nach jedem Abdrücken wird sie ihren Arm senken, die Ladeklappe öffnen und einen winzigen Diabolo aus Blei hineinlegen. Kurz wird sie in Richtung Decke zielen und während dem Absenken den Zeigefinger leicht krümmen bis zum Druckpunkt. Die letzten Millimeter, die sie ihren Finger bewegt, werden kaum mehr sichtbar sein. Fünf Sekunden davor wird sie ein letztes Mal blinzeln — dann wird sie schießen. In March-Neuershausen zeigt der Kontrollmonitor an diesem Samstagmorgen 10,8 an. Würde jeder Schuss so gut sitzen, wäre sie Olympiasiegerin.

Im Falle einer Goldmedaille bekommt sie 15 000 Euro Prämie. "Im internationalen Vergleich bekommen die deutschen Schützen am wenigsten" , sagt Claudia Verdicchio. Von einem Amerikaner weiß sie dagegen, dass er sich von seiner Siegprämie einen Sportwagen gekauft hat.

2004 hat Claudia Verdicchio bei den Olympischen Spielen in Athen mit 380 Ringen den 16. Platz belegt (zum Vergleich: 10 Ringe sind das Maximum pro Schuss, 40 Mal wird geschossen). Sie weiß, dass sie mehr kann, vor allem dieses Jahr. "Technisch war ich noch nie so stark wie zurzeit. Wenn ich ins Finale der besten Acht komme, ist alles möglich." Falls es nicht klappt: "Mit 33 ist man noch längst nicht zu alt, manche zählen noch mit 45 zur Weltspitze."

Claudia Verdicchio

Geboren am: 24. Mai 1975 Geboren in: Freiburg Wohnort: March-Buchheim Beruf: Finanzassistentin, Sportsoldatin

Olympia-Disziplin: Luftpistole Olympiastart am: 10. August

Größte Erfolge: Europameisterin 2007 (Luftpistole); Weltcup-Vierte 2003 und 2004 (Sportpistole); Mannschaftseuropameisterin 2003 und 2005, Mannschaftsweltmeisterin 1994 (Sportpistole), mehrfache Deutsche Meisterin

Geschrieben

Sind ja alles wirklich schöne und gute Berichte/Reportagen.

Vorurteilsfrei und mehrheitlich wirklich gut recherchiert.

Wünschte ich mir öfter!

Gruß aus dem Norden des Südens in den Süden

Geschrieben
Im Falle einer Goldmedaille bekommt sie 15 000 Euro Prämie. "Im internationalen Vergleich bekommen die deutschen Schützen am wenigsten" , sagt Claudia Verdicchio. Von einem Amerikaner weiß sie dagegen, dass er sich von seiner Siegprämie einen Sportwagen gekauft hat.

Klar kommt es hier (sollte es jedenfalls) nicht aufs Geld an. Aber der Vergleich sagt trotzdem einiges aus...

Klasse Artikel über Claudia V. übrigens.

Geschrieben

Wobei man in den USA "Sportwägen" auch schon ab 30.000$ Dollar bekommt... wenn man keinen 911er will (aber wer wollte den NICHT?).

Trotzdem find ich es insgesamt relativ seltsam, daß die Gewinner ÜBERHAUPT etwas bekommen. Immerhin sollte m.E. der olympische Gedanke im Vordergrund stehen. Daß (finanzielle) Unterstützung in der Vorbereitung, im Training, für Flug und Unterkunft bezahlt werden, finde ich natürlich wichtig und richtig. Aber mit wieviel Euro lässt sich eine olympische Goldmedaille, die man sich doping-frei verdient hat aufwiegen?

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