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Rechtsmedizinischer Fall Lösungsvoschläge Notwehr?


Python357MAG.

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90 Rechtsmedizin 3 · 2000

Bisher haben sich nur wenige Veröffentlichungen

mit der MR-tomographischen

Beurteilung von metallischen

Fremdkörperverletzungen beschäftigt.

Allgemein wird angenommen, daß alle

unbekannten metallenen Fragmente im

menschlichen Körper als ferromagnetisch

betrachtet werden müssen und diese

daher für eine MRT-Untersuchung

nicht geeignet sind [2–9, 18–22].D iese

Meinung galt ebenfalls in unserer Abteilung

bis vor einigen Monaten.Zu dieser

Zeit stellte sich eine junge Frau mit einer

intraorbitalen Luftpistolenschußverletzung

zur weiteren Untersuchung

vor.D ie konventionellen Röntgenübersichtsaufnahmen

des Schädels in zwei

Ebenen zeigten den Befund eines metallischen

Fremdkörpers, der sich auf die

linke Orbita projizierte.Wegen Metallartefakten

brachte die computertomographische

Untersuchung keinen weiteren

diagnostischen Zugewinn.Aufgrund

der metallischen Zusammensetzung

(Blei mit Spuren von Antimon und Arsen)

sowie nach einer einfachen Vortestung

bezüglich der ferromagnetischen

Eigenschaften von Vergleichsprojektilen

wurde versucht,mit Hilfe der MRT eine

akkurate Projektillokalisation sowie eine

Beurteilung der vorliegenden Weichteilverletzung

durchzuführen.Die exzellente

Bildqualität der MR-Untersuchung

veranlaßte uns, weitere Untersuchungen

mit verschiedenen Geschoßtypen durchzuführen.

Material und Methoden

56 willkürlich ausgewählte Projektile

von verschiedenen Herstellern wurden

sowohl vor wie auch nach der

Schußabgabe mit Hilfe der MRT untersucht

(Tabelle 1).U m eine möglichst

große Bandbreite zu erhalten, wurden

Geschosse von Luftdruck- und Faustfeuerwaffen

sowie Gewehrprojektile

mit Hilfe eines Abschlaghammers gewonnen.

Al le 56 Geschosse wurden

bezüglich ihrer Ferromagnetizität sowohl

in einem Nieder- als auch in einem

Hochfeldsystem untersucht.D ie verschiedenen

Arten der Geschosse variierten

von reinen Bleiprojektilen über

Teilmantel- bis zu Vollmantelgeschossen.

D ie Masse lag zwischen 0,51 und

26,6 g und das Kaliber betrug 2,4–11,52

mm.A ufgrund der Tatsache, daß Gewehrprojektile

in der Regel den menschlichen

Körper durchschlagen, trennten

Rechtsmedizin

2000 · 10 : 90–95 © Springer-Verlag 2000 Originalarbeit

U.Hess1 · J.Harms2

1Institut für Radiologie und Nuklearmedizin,Technische Universität München

2Chirurgische Klinik und Poliklinik,Technische Universität München

Die MRT zur Beurteilung

von Schußverletzungen

Herrn Dr.med.Hans Hess

zum 77.Geburtstag gewidmet

Dr.U.Hess

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin,

Deutsches Herzzentrum München,

Lazarettstraße 36, 80636 München

(Tel.: 089-12184549,

Fax:089-12184513)

Zusammenfassung

Zur Beurteilung des Ausmaßes von Schußverletzungen

und zur Lokalisationsdiagnostik

werden allgemein konventionelle Röntgenübersichtsaufnahmen

sowie die Sonographie

und die Computertomographie angewendet.

Mit Ausnahme weniger Autoren

wird generell davon ausgegangen, daß Projektile

aufgrund der Generierung von Artefakten

in der Bildgebung und der Gefahr einer

sekundären Fremdkörperdislokation, bedingt

durch den Ferromagnetismus, nicht

mit der MRT beurteilt werden dürfen. 56 verschiedene

Projektile wurden nach entsprechender

Vortestung bezüglich ihrer Ferromagnetizität

mit je einem 0,2-T- und 1,5-TMRT-

Gerät in vitro und anschließend in

Schweinekadavern untersucht. Die Bildqualität

wurde mit denen von CT-Bildern verglichen.

Die ferromagnetischen Eigenschaften

der Projektile können leicht beurteilt werden,

indem man Vergleichsgeschosse desselben

Typs in das Magnetfeld des MRT-Gerätes

legt.Nach Ausschluß der Ferromagnetizität

übertrifft die MRT alle anderen bildgebenden

Verfahren. In allen Fällen gelang eine

exakte Projektillokalisation sowie eine überlegene

Darstellung der Weichteilverletzungen.

Aufgrund der Ergebnisse ist die MRT,

nach Ausschluß von ferromagnetischen

Fremdkörpern, ein exzellentes Verfahren zur

Beurteilung und Dokumentation von Schußverletzungen.

Abhängig von den Fragestellungen

kann dieses bildgebende Verfahren

auch in der Rechtsmedizin eingesetzt werden.

Schlüsselwörter

Geschosse · Verletzungen · MRT · Beurteilung ·

Dokumentation

Rechtsmedizin 3 · 2000 91

wir diese Geschoßgruppe von jener der

Faustfeuer- und Schrotwaffen (Tabelle

1).Entsprechend einer persönlichen Mitteilung

des Bayerischen Landeskriminalamtes

München werden die meisten

Schußverletzungen durch Faustfeuerwaffen

verursacht.Daher stand diese

Munitionsart im Mittelpunkt der Untersuchungen.

Zu allererst muß vor jeder Untersuchung

die Frage der Ferromagnetizität

des Untersuchungsmaterials geklärt

werden.D ies gelingt am einfachsten,

indem man ein material- und baugleiches

Vergleichsprojektil in das Magnetfeld

des MR-Tomographen legt und

eine entsprechende Bewegung infolge

der magnetischen Anziehungskraft beobachtet.

Zur Bestimmung der Migration innerhalb

des Magnetfeldes und zur Reduktion

von Luftartefakten wurden die

Geschosse in ein 250 g schweres Butterstück

eingebettet und mit Speiseöl versiegelt

(Abb.1). Nach „Vortestung“ auf

Ferromagnetizität wurde zur Simulation

menschlicher Schußverletzungen ein

Beschuß von Schweinekadavern durchgeführt.

I nsbesondere erfolgte eine Beurteilung

der Eintrittswunde, von Knochen-

und Weichteilläsionen sowie der

Lokalisation des metallischen Fremdkörpers

(Abb.2).

Die MRT-Untersuchungen wurden

mit einem offenen Niederfeldsystem (Magnetom

Open, 0,2T, Fa.Siemen s, Erlangen,

D) und zum Vergleich mit einem

geschlossenen Hochfeldsystem (ACS II,

1,5T, Fa.Philips, Eindhoven, NL) durchgeführt.

Da bei wurden triplanare T1-

Gradientenechosequenzen (GE) sowie

T2-Turbospinechosequenzen (TSE) verwendet.

Z usätzlich wurden alle verfügbaren

Teil- und Ganzkörperspulen getestet.

Unter besonderer Berücksichtigung

des diagnostischen und auch des möglichen

therapeutischen Zugewinns wurden

nach regelrechter schriftlicher und

mündlicher Aufklärung bislang 5 Patienten

mit Schußverletzungen mit Hilfe

der MRT untersucht.D ie Bildqualität

wurde mit entsprechenden CT-Bildern

verglichen (Abb.3 und 4).

Ergebnisse

Entsprechend der metallischen Zusammensetzung

zeigten alle Luftdruck-,

Kleinkaliber- und die meisten Schrotgeschosse

(Ausnahme drei verschiedene

Weicheisenschrote) fehlende ferromagnetische

Eigenschaften.F erromagnetizität

konnte in 9/41 (22,0% ) der Projektile

der Schrot- und Faustfeuerwaffen

nachgewiesen werden.B emerkenswerterweise

zeigten jedoch 13/15 (86,7%) aller

Gewehrprojektile ferromagnetische

Eigenschaften sowie 8/11 (72,7%) aller

Vollmantelgeschosse.11/17 (64,7%) der

Teilmantelgeschosse waren ebenfalls ferromagnetisch.

Al le 11 Projektile stammten

aus Gewehrpatronen.Bleip rojektile

und -geschosse zeigten keine Ferromagnetizität.

Alle ferromagnetischen Geschosse

produzierten bei der MRT-Untersuchung

erhebliche Artefakte.Lediglich zwei nicht

ferromagnetische Projektile waren ebenfalls

durch Artefakte überlagert, jedoch

nicht so ausgeprägt wie bei den ferromagnetischen

Projektilen.D ie restlichen

nicht ferromagnetischen Geschosse

konnten exzellent in ihrer wirklichen

Dimension dargestellt werden (Tabelle

1).

Ohne das Risiko einer sekundären

Dislokation war es in der Tat möglich,

mit Ausnahme der zwei o.g. Geschosse,

alle anderen nicht ferromagnetischen

Projektile zu untersuchen.D ie Größe

und das Gewicht hatten keinen Einfluß

auf die Artefaktbildung.D ie Verwendung

von Spinechosequenzen ergab die

präziseste Geschoßlokalisation.G radientenechosequenzen

verursachten die

meisten instabilen und unfokussierten

Artefakte.Ein Vergleich der verschiedenen

MR-Spulen ergab erwartungsgemäß

keinen wertbaren Unterschied.Die

Stärke des Magnetfeldes (Niederfeldsystem

versus Hochfeldsystem) zeigte

keinen signifikanten Unterschied bzgl.

der Artefaktformation.Obwohl eine suffiziente

Lokalisation und Beurteilung

des Wundkanals und der Weichteilverletzung

mit beiden Feldsystemen gelang,

war die Bildauflösung des Hochfeldsystems

erwartungsgemäß besser.Eine

zuverlässige Darstellung der Projektile

war jedoch mit beiden MRT-Geräten

möglich.

Die klinische Relevanz der Methode

wurde beurteilt, indem wir Schweinekadaver

mit den verschiedenen Geschossen

beschießen ließen und anschließend

untersuchten.B ei nicht vorhandener

Ferromagnetizität der Projektile

überzeugte dabei die hohe Qualität

der Bildauflösung sowie die Reprodu-

U.Hess · J.Harms

MRI in the assessment

of gunshot injuries

Abstract

For the assessment of gunshot injuries, conventional

X-ray examination, ultrasound and

CT examinations are commonly used imaging

techniques.With the exception of some

authors, there is agreement that projectiles

indicate a contraindication for MRI because

of artificial imaging side-effects and the potential

of secondary dislocation due to ferromagnetism.

MRI testing was carried out on

56 projectiles for ferromagnetism and imaging

quality in vitro and in pig carcasses with

a 0.2 T and a 1.5T-MRI scanner.The image

quality was compared to that of a CT scan.

Projectiles with ferromagnetic properties

can easily be distinguished from non-ferromagnetic

ones by pretesting the motion of

an projectile of the same type within the

magnetic field of the MR scanner.When ferromagnetic

projectiles were excluded,MRI

yielded the more precise images compared

to other imaging techniques.Projectile localization

and associated soft tissue injuries

were visualized without artifacts in all cases.

When ferromagnetism is excluded MRI gives

an excellent imaging procedure for the assessment

and documentation of gunshot injuries.

Therefore this imaging procedure may

be also useful for medico-legal investigations.

Keywords

Projectiles · Injuries · MRI · Assessment ·

Documentation

Rechtsmedizin

2000 · 10 : 90–95 © Springer-Verlag 2000

92 Rechtsmedizin 3 · 2000

Originalarbeit

Tabelle 1

Tabellarische Auflistung aller untersuchten Projektile mit Angaben über das Kaliber, die chemische Zusammensetzung, die Geschoßtypen,

die Hersteller, die Massen, die Magnetizität sowie die Artefaktbildung in der MRT

Kaliber (inch) Kaliber Zusammen- Typ Hersteller Gewicht Masse (g) Waffe Ferromag- Artefakte Artefakte

(mm) setzung (grain) netisch SE GE

.094 2,40 Pb Kugel Winchester 2 0,005 0,07 Schrot nein 1 1

.098 2,50 Fe Kugel Winchester 2 0,005 0,07 Schrot ja 3 3

.098 2,50 Pb Kugel RWS 1 0,005 0,08 Schrot nein 1 1

.117 3,00 Pb Kugel RWS 1 0,006 0,09 Schrot nein 1 1

.125 3,20 Fe Kugel RWS 1 0,010 0,16 Schrot ja 3 3

.137 3,50 Fe Kugel Federal 2 0,014 0,21 Schrot ja 3 3

.137 3,50 Pb Kugel RWS 1 0,016 0,24 Schrot nein 1 1

.137 3,50 Pb Kugel Federal 2 0,016 0,24 Schrot nein 1 1

.145 3,70 Pb Kugel RWS 1 0,017 0,26 Schrot nein 1 1

.156 4,00 Pb Kugel RWS 1 0,021 0,33 Schrot nein 1 1

.328 8,40 Pb Kugel Federal 2 0,198 3,05 Schrot nein 1 1

.172 4,40 Pb/Cu sphärisch H&N 2 0,033 0,51 Luftdruck nein 1 ‘1–2

.172 4,40 Pb/Cu sphärisch unbekannt 0,033 0,51 Luftdruck nein 1 ‘1–2

.176 4,50 Pb Diabolo RWS 1 0,034 0,53 Luftdruck nein 1 1–2

.176 4,50 Pb Diabolo RWS 1 0,032 0,5 Luftdruck nein 1 ‘1–2

.178 4,55 Pb sphärisch RWS 1 0,036 0,56 Luftdruck nein 1 ‘1–2

.178 4,55 Pb sphärisch H&N 2 0,036 0,56 Luftdruck nein 1 ‘1–2

.248 6,35 Pb Hallow Point H&N 2 0,051 0,78 Luftdruck nein 1 ‘1–2

.22 lfr 5,63 Pb massiv RWS 1 0,117 1,8 Kleinkal. nein 1 ‘1–2

.22 lfr 5,63 Pb massiv RWS 1 0,169 2,6 Kleinkal. nein 1 ‘1–2

.22 lfr 5,63 Pb massiv RWS 1 0,169 2,6 Kleinkal. nein 1 ‘1–2

.22 lfr 5,63 Pb massiv Federal 2 0,169 2,6 Kleinkal. nein 1 ‘1–2

.22 lfr 5,63 Pb massiv Remington 2 0,169 2,6 Kleinkal. nein 1 ‘1–2

.22 lfr 5,63 Pb massiv Winchester 2 0,169 2,6 Kleinkal. nein 1 ‘1–2

.248 6,35 Tombak vm RWS 1 0,207 3,2 Pistole ja 3 3

.248 6,35 Tombak vm S&B 4 0,207 3,2 Pistole ja 3 3

.248 6,35 Tombak vm Remington 2 0,207 3,2 Pistole ja 3 3

.299 7,65 Tombak vm RWS 1 0,305 4,7 Pistole nein 2 3

.32 8,19 Pb massiv Winchester 2 0,415 6,4 Pistole nein 1 ‘1–2

.352 9 Para Tombak vm RWS 1 0,518 8 Pistole ja 3 3

.352 9 Para Pb massiv H&N 2 0,518 8 Pistole nein 1 2

.352 9 Para Tombak vm RWS 1 0,518 8 Pistole ja 3 3

.352 9 short Tombak vm RWS 1 0,402 6,2 Pistole ja 3 3

.357 Magnum 9,14 Tombak vm RWS 1 0,661 10,2 Revolver nein 3 3

.357 Magnum 9,14 Tombak tm RWS 1 0,661 10,2 Revolver nein 1 2

.38 Special 9,73 Pb/Cu tm RWS 1 0,622 9,6 Revolver nein 1 2

.38 Special 9,73 Pb massiv Remington 2 0,661 10,2 Revolver nein 1 2

.44 Magnum 11,26 Tombak tm Remington 2 1,005 15,5 Revolver nein 3 3

.44 Magnum 11,26 Tombak tm Norma 5 1,011 15,6 Revolver nein 2 3

.45 ACP 11,52 Tombak vm Winchester 2 0,966 14,9 Pistole nein 1 2

.45 Colt 11,52 Pb massiv Remington 2 1,050 16,2 Revolver nein 1 2

.219 5,60 Tombak tm RWS 1 0,298 4,6 Gewehr nein 1 2–3

.254 6,50 Tombak tm RWS 1 0,454 7 Gewehr ja 3 3

.273 7,00 Tombak tm RWS 1 0,518 8 Gewehr ja 3 3

.273 7,00 Tombak tm RWS 1 0,726 11,2 Gewehr ja 3 3

.273 7,00 Tombak tm RWS 1 0,680 10,5 Gewehr ja 3 3

.273 7,00 Tombak tm RWS 1 0,745 11,5 Gewehr ja 3 3

.30–06 7,62 Tombak tm Remington 2 0,726 11,2 Gewehr nein 1 2–3

.308 7,62 Tombak tm RWS 1 0,758 11,7 Gewehr ja 3 3

.308 7,62 Tombak tm Hirtenberger 3 0,629 9,7 Gewehr ja 3 3

.313 8,00 Tombak vm unbekannt 0,823 12,7 Gewehr ja 3 3

.313 8,00 Tombak tm S&B 4 0,823 12,7 Gewehr ja 3 3

.313 8,00 Tombak vm Hirtenberger 3 0,758 11,7 Gewehr ja 3 3

.313 8,00 Tombak tm RWS 1 0,830 12,8 Gewehr ja 3 3

.313 8,00 Tombak tm RWS 1 0,823 12,7 Gewehr ja 3 3

.416 10,65 Tombak tm Federal 2 1,724 26,6 Gewehr ja 3 3

ACP = automatic colt pistol, lfr = long for rifle,Para = Parabellum, vm = Vollmantelgeschoß, tm = Teilmantelgeschoß

1 = Deutschland, 2 = USA, 3 = Österreich, 4 = Tsch.Republik, 5 = Schweden

SE = spin echo; GE = Gradientenecho; Bildqualität: 1 = gut, 2 = ausreichend, 3 = ungenügend

zierbarkeit der Lokalisation der Projektilposition.

Den Empfehlungen einer

adäquaten „Vortestung“ zum Ausschluß

einer Ferromagnetizität folgend, konnte

bei allen fünf schußverletzten Patienten

der metallische Fremdkörper optimal

dargestellt und die begleitende

Weichteilverletzung exakt diagnostiziert

werden.Al s Beispiel zeigen die Abbildungen

3 und 4 die Überlegenheit der

MRT gegenüber allen anderen bildgebenden

Verfahren im Hinblick auf die

Lokalisation des Geschosses und möglicher

Begleitverletzungen.

Diskussion

Neben den konventionellen Röntgenübersichtsaufnahmen

sind die Sonographie

und die Computertomographie allgemein

akzeptierte bildgebende Verfahren

zur Beurteilung des Ausmaßes von

Weichteilverletzungen durch penetrierende

Fremdkörper [2, 4, 5, 12–16, 18, 19,

21, 22].Mit der Ausnahme von wenigen

Autoren, die sich mit der Beurteilung

von metallischen Fremdkörpern mit

Hilfe der MRT beschäftigt haben, besteht

die generelle Übereinstimmung,

daß diese Fremdkörper und somit auch

Geschoßprojektile eine Kontraindikation

für eine MRT-Untersuchung darstellen.

A ufgrund des potentiellen Risikos

einer sekundären Dislokation, bedingt

durch die ferromagnetischen Anziehungskräfte,

und somit möglicher zusätzlicher

Gewebeschädigung wird die

MRT-Untersuchung von metallischen

Fremdkörperverletzungen abgelehnt [2,

4, 5, 11–16, 18, 19, 21, 22].Aufgrund der experimentellen

Untersuchungen von metallischen

Fremdkörpern und Geschossen

konnte gezeigt werden, daß die MRT

eine optimale Lokalisationsdiagnostik

und gleichzeitig eine exzellente Beurteilung

der Begleitverletzungen bietet.Unabdingbare

Vorraussetzung für diese

Untersuchung ist jedoch eine “Vortestung”

eines material- und baugleichen

Vergleichsmaterials zum Ausschluß der

Ferromagnetizität [10].D ies ist möglich,

falls der verwendete Geschoßtyp von

vornherein bekannt ist oder ein Projektil

chirurgisch (bzw.durch die Obduktion)

gewonnen werden kann.Dabei muß

aus rechtsmedizinischer Sicht darauf

hingewiesen werden, daß insbesondere

bei einer Fremdtäterschaft aus einer

Faustfeuerwaffe unterschiedliche Munition

verschossen werden kann.D ie For-

Rechtsmedizin 3 · 2000 93

Abb. 1 MR-tomographische

Darstellung (SE

T1-Wichtung) eines Gewehrprojektils

mit dem

Kaliber .30–06 (Fa. Remington,

USA) in einem

250 g Butterblock

Abb. 2 MR-tomographischer

(GE T1-Wichtung)

Nachweis eines

Revolverprojektils

(Pfeil) mit dem Kaliber

.44 Magnum (Fa.RWS,

D) im Spinalkanal eines

Hausschweines. Zusätzlich

excellente Darstellung

des Schußkanals

(gebogener Pfeil) sowie

Darstellung des Projektils

ohne Artefakte

Abb. 3 Orbita-CT einer

Luftpistolenverletzung

mit Darstellung

im Weichteilfenster.

Ausgeprägte Metallartefakte,

die eine suffiziente

Beurteilung von

Knochen- und Weichteildefekten

verhindern

derung nach einer initialen „Vortestung“

bezüglich der Ferromagnetizität dient

der Prävention einer sekundären Verletzung

des Patienten durch einen sich bewegenden

Fremdkörper.Daher sollte das

Vergleichsmaterial, d.h. in unserem Fall

ein material- und baugleiches Vergleichsprojektil,

möglichst durch den am Tatort

befindlichen Polizeibeamten oder Gerichtsmediziner

asserviert werden.S elbstverständlich

muß erwähnt werden, daß

dieses Vergleichsgeschoß ein Beweisstück

in einem Kriminalfall ist und der

Strafverfolgungsbehörde nach der „Vortestung“

übergeben werden muß.

Zur „Vortestung“ muß das Projektil

mit einem Abschlaghammer aus der Patronenhülse

gewonnen werden.Die s

sollte nur durch einen erfahrenen Experten

(z.B. durch das LKA) vorgenommen

werden.S elbstverständlich sind

auch bei anderen metallischen Fremdkörperverletzungen

wie Meißel- oder

Splitterverletzungen, entsprechende

„Vortestungen“ notwendig.Die einfachste

Art der „Vortestung“ besteht in einem

Einbringen des Vergleichsgeschosses

in das Magnetfeld des MR-Tomographen,

womit die Frage der Ferromagnetizität

sicher und zuverlässig beantwortet

werden kann.Alle nicht ferromagnetischen

Projektile verursachten keine sogenannten

Metallartefakte, welche man

sonst bei Gefäß- oder OP-clips oder bei

Titanimplantaten beobachten kann.D ie

Erklärung hierfür liegt in der spezifischen

magnetischen Transmission der

untersuchten Metallkomponenten wie

z.B . Blei, Bleimantel oder Bleilegierungen.

Der Suszeptibilitätsgradient an

der Fett-Metall-Grenze verursacht eine

Störung des Hauptfeldes, welche bei

Gradientenechosequenzen zu Signalauslöschungen

führt.Da bei steigen diese

Suszeptibilitätsartefakte mit zunehmender

Echozeit (TE) an.Demgegenüber

zeigen Spinechosequenzen praktisch

keine Artefakte, da diese durch den

180° – Rephasierungsimpuls bekannterweise

unempfindlicher gegen statische

Feldinhomogenitäten sind und zudem

die Inhomogenitäten nicht so stark sind,

daß die Larmorfrequenzen der Spins

außerhalb des Anregungsbereichs der

applizierten Hochfrequenzpulse liegen.

Es wird angenommen, daß zusätzliche

Artefakte durch Wechselströme aufgrund

der schaltenden Gradientenfelder

verursacht werden.Daher sollten zur

MR-tomographischen Beurteilung von

metallischen Fremdkörpern Spinechosequenzen

mit einer langen Repetitions-

(TR) und einer kurzen Echozeit (TE)

verwendet werden.

Die Formation der Artefakte wird

weder von dem Projektiltyp (Teil- oder

Vollmantel) noch vom Gewicht beeinflußt.

Al s einzige maßgebliche Ursache

findet sich diesbezüglich die Zusammensetzung

und die metallische Reinheit

der Projektile.Der Vergleich mit

verschiedenen MR-Spulen ergab keine

wertbaren Unterschiede.D ie Stärke des

Magnetfeldes (0,2T versus 1,5T) zeigte

ebenfalls keine signifikanten Unterschiede

auf die Artefaktbildung.Obwohl

eine ausreichende Lokalisation der Geschosse

und Beurteilung der Begleitverletzungen

mit beiden Geräten möglich

war, zeigten sich bessere optische Ergebnisse

im Hochfeldsystem.Eine zuverlässige

Darstellung der Projektile war

jedoch mit beiden MR-Geräten möglich.

Die Untersuchung der Geschosse

vor und nach dem Abfeuern ergab keine

weiteren Artefakte, die eventuell

durch die Laufabreibung hätten erwartet

werden können.A uch die Untersuchung

der deformierten Geschosse bzw.

Geschoßteile ergab keine zusätzlichen

Artefakte.Das Problem einer möglichen

Erhitzung der Projektile durch das magnetische

Hochfrequenzfeld blieb irrelevant,

da die metallischen Fremdkörper

mit einer Länge von unter 3 cm wesentlich

unterhalb der Wellenlänge des anregenden

Hochfrequenzfeldes liegen.

Dies konnte durch experimentelle Untersuchungen

über Erwärmungseffekte

von kleinen metallischen Fremdkörpern

während der MR-Untersuchung nachgewiesen

werden [1].J edoch erfordert die

MRT von hitzeempfindlichen Organen

(z.B. Augen) entsprechend den SARRichtlinien

eine Reduktion der Schichten

und eine submaximale Verkürzung

der TR-Zeit bei Spinechosequenzen [17].

Alternativ bieten sich schnelle Bildsequenzen

mit einem kleinen Flipwinkel

an.

Abhängig von der elementaren metallischen

Zusammensetzung der Fremdkörper

und Projektile,wird gezeigt, daß

die MRT eine hohe auflösende Darstellung

ermöglicht und in bestimmten Fällen

anderen bildgebenden Verfahren

vorzuziehen ist.D ie Vorteile der MRT

bei der Beurteilung und Dokumentation

von Schußverletzungen schließt die

leichte Durchführbarkeit, das Fehlen

von Artefakten bei den meisten Faustfeuerwaffenprojektilen,

die fehlende

Strahlenbelastung sowie eine überlegene

Darstellung der anatomischen und

pathologischen Strukturen ein.Von Fall

zu Fall könnte diese vorgestellte Unter-

94 Rechtsmedizin 3 · 2000

Originalarbeit

Abb. 4 Korrespondierendes

craniales MRT

zu Abb. 3. Sagittale

Schichtebene (GE T1-

Wichtung) mit guter

Beurteilbarkeit des Musculus

rectus inferior.

Die Geschoßlokalisation

(gebogener Pfeil) sowie

die umgebenden

Weichteilstrukturen

können ohne Artefakte

dargestellt werden

Rechtsmedizin 3 · 2000 95

suchungsmethode durchaus auch für

die Rechtsmedizin von großem Nutzen

sein.

Die Autoren danken den Herren Wasserburger,

Welter et al.vom Bayerischen Landeskriminalamt

München sehr herzlich für die

stets hilfsbereite und kompetente Unterstützung

bei allen auftauchenden Problemen

und Fragestellungen.Desweit eren gilt unser

Dank den Kollegen der Abteilung für Experimentelle

Chirurgie der Technischen Universität

München für die materielle Unterstützung.

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three-dimensional localization and

compositional evaluation of intraoccular and

orbital foreign bodies.Arch Ophthalmol 104:

1474–1482

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ja ja und ich der kaiser von china?

wirdste vielleicht mal studieren und hier nicht rumthreadten

was?
chrisgrinst.gif

Gibt ohnehin schon viel zu viel bummelstudenten!

was für existenzen es auch gibt?


ich studiere im 3.klin Semester (7.fachsemester)und befinde mich in der Regelstudienzeit.

Die Frage geb ich gerne wieder an Sie zuurück!!!

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leg doch den Patienten unter einen starken Elektromagneten
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Also, Du gehst mir mit Deinen kindischen Kommentaren echt auf den S...

Hier versuchen User ein ernsthaftes und interessantes Thema zu beschreiben und Du glänzt mit ziemlich geschmacklosen Kommentaren.

Irgendwann schaffst Du es auch diesen Thread zu schließen und das wäre wirklich schade.

Also bitte etwas mehr Niveau

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ja ja und ich der kaiser von china?

wirdste vielleicht mal studieren und hier nicht rumthreadten

was?
chrisgrinst.gif

Gibt ohnehin schon viel zu viel bummelstudenten!

was für existenzen es auch gibt?


ich studiere im 3.klin Semester (7.fachsemester)und befinde mich in der Regelstudienzeit.

Die Frage geb ich gerne wieder an Sie zurück!!!


Manchen Blinden muss man halt die Augen öffnen,bevor die Einsicht siegt.

Bleigeschosse sind z.B. nicht ferromagnetisch

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Stimmt schon,aber er kann ja noch Partronen in seiner Trommel haben,wenn die Waffe beschlagnahmt wird,oder man besorgt sich das zu vergleichende Geschoss anderweitig-bei tödlichen Verletzungen ist das aber ein zeitproblem-

also wäre es schon sinnvoll die Kugel zu entnehmen und dann

weitere diagnostik zu betreiben,

Ein Mrt dauert mit minimum 10-30min zu lange

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Ein Mrt dauert mit minimum 10-30min zu lange


Für Knie, Ellenbogen oder Schädel. Für größere Bereiche wirds wesentlich länger dauern.

(Wie gesagt: Zusätzlich zur Stunde, die Du brauchst um den Radiologen davon zu überzeugen, warum Du ein MRT brauchst und das das Geschoß wirklich nicht ferromagnetisch ist. Habe mal 2 Tage gebraucht, zu klären, ob ein Patient mit einem Ventrikulo-atrialen-Shunt ins MRT darf, oder nicht. Die Meinung sagen Dir da viele, eine rechtsverbindliche Aussage bekommst Du aber nie.)

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sach marl hast nix anderes im kopf als dein MRT?

Die Medi-Thréads gbts in anderen Foren.
mad1.gif


O-Ton: von zwergspeedy (Mitglied +50)

Zitat:"...seid mal nicht so naiv..."

Zitat:"Übrigens auch vom Knast aus kann man Geschäfte machen

Zitat:Übrigens proffesionelle Einbrecher kundschaften sowieso vorher ihren potentiellen Einbruchsort aus.

Zitat:China lockert was?

Das heist dann bestimmt dort Folter frei?

Zitat:Und wenn man bedenkt (trotz eigenen Reichtum) diese Royls

für steuergelder in den Allerwertesten gesteckt kriegen damit sie dann ihren ausufernden lebenstiel ihren "Untertanen" in goldener Kutsche vorführen können.

Zitat:"Manchmal ließt sichs so als wenn man lieber unschuldige opfer in Kauf nimmt haupsache diesem sch..Gesetz wird genüge getan."

Ziatat:"ist auch nicht geil nackend aufm OP-Tisch zu liegen,die blutgen Kleider in Plastiksäcke verstaut!

gaga.gifgaga.gifgaga.gif021.gif

Dieses w-Online Mitglied hat heute seinen persönlichen Nachrichtenmodus abgeschaltet.Warum wohl bloß???? 021.gif

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Muhahahaha... du solltest wissen, Python, daß dieses spezielle Mitglied sich anscheinend schon in vielerlei Inkarnationen in WO rumgetrieben hat und mit schöner Regelmäßigkeit einen abrupten, unfreiwilligen Abgang machen mußte.

Irgendjemand eine Wette, wie lange es dieser jetzige Nick macht? 021.gif

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Muhahahaha... du solltest wissen, Python, daß dieses spezielle Mitglied sich anscheinend schon in vielerlei Inkarnationen in WO rumgetrieben hat und mit schöner Regelmäßigkeit einen abrupten, unfreiwilligen Abgang machen mußte.

Irgendjemand eine Wette, wie lange es dieser jetzige Nick macht?
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Servus Trooper!

Danke für die Info!

Manche Leute muss man halt mit ihren eigenen Waffen schlagen!!!

....aber irgendwann ist die "Moas" auch bei mir voll.

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Hast gewonnen, Python... 'n Bierchen auf mich, falls wir mal auf einem WO-Shooting übereinander stolpern sollten smile.gif

Ich hätte ihm vielleicht noch so zwei Tage gegeben, aber anscheinend machte das sein... ähm, überschäumendes Temperament nicht mehr mit 021.gif

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Bingo,

hattest ein gutes Näschen
chrisgrinst.gif

Gruß Usta


Danke....

Ist schon traurig,wenn man kein sachliches Interesse zeigt,dann sollte man wenigstens fernbleiben und nicht die Leute so nerven

Schade das es so etwas überhaupt gibt...

Egal,das sollte uns vielleicht noch mehr motivieren

noch sachlicher und objektiver zu argumentieren

gegen guten und geschmackvollen Humor habe ich überhaupt nichts,eher im Gegnteil,,,man sieht sich

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irgendwie juckt es micht, aber leider für die "Schulstunde" zu spät.

1. Schußrichtung aufwärts = Schütze sagt über seine knieende Position die Wahrheit.

2. "Unmittelbare Nähe" ist gegeben aufgrund von Pulverpartikeln. Auf jeden Fall sind es kaum "mehrere Meter" gewesen, die der "Kugelfang" entfernt war.(näheres müsste ein Pathologe wissen/beurteilen; Menge der Partikel u.s.w.)

3. die routinemäßige Abklärung des Schußkanals über Kontrastmittel i.v. würde ich sein lassen!!! Weil: entweder blutet der "Kunde" nicht mehr (Glück gehabt) oder doch noch, dann hat er es eher eilig operiert zu werden, um die Blutung zu stoppen!! Das Geschoss kann man auch später noch suchen (x-ray) und ggf. entfernen, es stellt an sich durch seine Existenz keine akute Gefahr dar (wenn keine neurologischen Probleme für eine Wirbelsäulenverletzung sprechen)!!!

Grundsätzlich stellt sich zuerst die Frage in welchem Allgemeinzustand sich der Angeschossene befindet. Wenn der gut ist kann man sich Gedanken über die Geschossposition machen, sonst nicht - dann gilt es ihn zu stabilisieren.

Also, ab auf den Tisch und unter´s Messer, an den Tropf, Blut abtupfern oder -saugen und Wunden versorgen aber rapido!!! - Es lebt sich mit einer blutenden Milz oder Leber nicht besonders lange.

4. rechtliche Situation?

Jedenfalls müsste man mehr Informationen haben/erlangen (z.B. Zeugen). Außerdem gilt "vor Gericht und auf der See begibt man sich in Gottes Hand".

Ich habe zumindest nie ne Wumme dabei, und wenn doch, dann verschlossen in einem Koffer ("nicht zugriffsbereit") und getrennt von Mun, auf dem Weg zum Stand - so wie es sich gehört!!!

Selbst mit WBK macht er sich des "unberechtigten Führens einer Schußwaffe" schuldig (anders zu Hause oder auf dem Schießstand)! Legale Wummen darf er nun alle abgeben, illegale sowieso! ;-)

Aus kürzester Entfernung kann ein Messer höchst gefährlich sein, somit ist es möglich, daß die Schußwaffe u.U. als "verhältnismäßig" im Rahmen der Notwehr beurteilt wird. Ob Notwehr vorgelegen hat, läßt sich ohne weitere Info´s nicht bewerten. - Allerdings macht der Verletzte aufgrund seiner unstimmigen Angaben einen sehr schlechten/unglaubwürdigen Eindruck! Die evtl. "tötliche" Waffe des Verletzten wäre noch wichtig. Wo ist die eigentlich geblieben? War es vielleicht ein Löffel? ;-)

Ich würde somit sagen, daß der Schütze glimpflich davon kommen könnte. Auf jeden Fall kann er nach der Lage der Dinge nicht des Mordversuches angeklagt werden, nur weil er eine Schußwaffe verwendet hat, egal ob sie legal oder illegal geführt wurde! - Warum hat der eigentlich gekniet?

und zu der obigen Bemerkung auch noch was (kann doch nur ein Scherz sein!?):

Schuldig. Mordversuch !!!

Als Bürger im allgemeinen und Sportschütze im Besonderen hat man sich nicht zur Wehr zu setzen, sondern soll deeskalierend wirken und die Polizei benachrichtigen. Der Staat soll das Gewaltmonopol haben und der Mordschütze sollte mit der ganzen Gewalt des Gesetzes bestraft werden.

Kommentar:

Wenn ich eine Waffe in der Hand hätte und jemand mit einer "tötlichen" Waffe auf mich zu käme (z.B. einem Messer), ich nicht entfleuchen könnte, dann würde ich nicht auf die Kavalerie warten. Es gibt doch Beine! - Bisher habe ich mich aber jedem Konflikt entziehen können durch Rückzug.

Gruß an die diskutierende Runde

F.

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@ josefsp20

Zum größsten Teil Deines interessantens Posting gibst eigentlich nichts zu meckern, fast Deiner Meinung icon14.gif

Allerdings eines leuchtet mir nicht so recht ein:

Antwort auf:

Wenn ich eine Waffe in der Hand hätte und jemand mit einer "tötlichen" Waffe auf mich zu käme (z.B. einem Messer), ich nicht entfleuchen könnte, dann würde ich nicht auf die Kavalerie warten. Es gibt doch Beine! - Bisher habe ich mich aber jedem Konflikt entziehen können durch Rückzug.


Ich kann nicht entfleuchen, kann aber trotzdem den Rückzug antreten ?? crazy.gifconfused.gifconfused.gif

Wie denn das ?

Wenn ich den Rückzug antreten kann, kann ich ja entfleuchen oder kannst Du teleportieren ??

Der Rückzug ist sicherlich die intelligentere Lösung, falls man nicht eine beschützenswerte Person zurückläßt, aber einem Angriff mit einem Messer würde ich auch mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln kontern, egal ob der Angreifer anschließend von Quincy oder von Harry Callahan seziert wird.

Aber in dem Zusammenhang eine Frage an die Mediziner :

Obwohl ich nie in die Verlegenheit kommen möchte, würde es mich interessieren, wie Schußverletzungen chirurgisch behandelt werden.

Wird die Einschußwunde großflächig aufgeschnitten, um dannn Zentimeter für Zentimeter den Schußkanal zuzunähen, Blutgefäße neu zu verbinden,Defektes Gewebe,Knochenspliter,Dreck entfernt ?

Wie kann man sich das praktisch vorstellen ?

Oder vorn und hinten rundes Pflaster drauf ??Glaube es nicht

Sollte ich mir wegen unaufmerksamer Standaufsichten ( grin.gifgrin.gifgrin.gifgrin.gif) ins Bein oder sonst wohin schießen,will ich schon mal wissen, was man unter Narkose mit mir macht.

Also, was macht man bei einer solchen Verletzung als Mediziner außer Kreislaufstabilisieren,Blutverlust ausgleichen , Formulare ausfüllen ?? chrisgrinst.gifchrisgrinst.gif

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Antwort auf:

und zu der obigen Bemerkung auch noch was (kann doch nur ein Scherz sein!?):

Schuldig. Mordversuch !!!

Als Bürger im allgemeinen und Sportschütze im Besonderen hat man sich nicht zur Wehr zu setzen, sondern soll deeskalierend wirken und die Polizei benachrichtigen. Der Staat soll das Gewaltmonopol haben und der Mordschütze sollte mit der ganzen Gewalt des Gesetzes bestraft werden.


Eigentlich war ich überzeugt, dass man Satire auch ohne explizite Erwähnung erkennt. Scheinbar ist dies nicht immer so.

Also daher: (Satire Modus an) Schuldig. Mordversuch !!!

Als Bürger im allgemeinen und Sportschütze im Besonderen hat man sich nicht zur Wehr zu setzen, sondern soll deeskalierend wirken und die Polizei benachrichtigen. Der Staat soll das Gewaltmonopol haben und der Mordschütze sollte mit der ganzen Gewalt des Gesetzes bestraft werden.

(Satire Modus aus...)

Harry

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Antwort auf:

sondern soll deeskalierend wirken und die Polizei benachrichtigen.


Zumindest das ist ja nicht ganz falsch. Es gibt aber nach wie vor im deutschen Recht keine Rückzugspflicht. Der Grundsatz "Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen" ist elementarer Bestandteil unseres Notwehrrechts.

Problematisch wird es nur dann, wenn die Meinungen des Notwehrenden und des Gerichts über Lappalien wie gegenwärtiger rechtswidriger Angriff oder geeignetes Mittel auseinandergehen... smile.gif

mfg

Trooper

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  • 2 years later...

Auch wenn ich jetzt als Leichenschaender gelte: naechster Fall zum Rumraetseln:

Ein 30-jaehriger Mann wird in die Notaufnahme gebracht. Er is somnolent, zeigt einfeutige Schockzeichen und wird in Bauchlage transportiert. Nach der Abnahme der Verbaende (sonst ist der Pat unbekleidet) ist auf der rechten Seite des Rueckens ist etwa eine einige Fingerbreit unter dem letzten durchgehenden Rippenogen (fragt mich bitte nicht welcher LWK) ein sternfoermiger Einschuss mit leichtem Rand zu sehen. Es fallen keine Pulvereinsprengungen auf. Bei der Not-OP wurden Verletzungen im Bereich der Niere, des Darmes sowie der vorderen Beckenschaufel gefunden. Ein Geschoss im Kaliber .30 wird aus dem (reichlich vorhandenen) Bauchfett, ca. in Hoehe des Einschusses entfernt. Die Paramedics teilten Euch bei der Uebergabe noch mit, dass der Patient in einer Blutlache im Bett gefunden wurde, nachdem die Nachbarn einen Schuss gehoert hatten und Polizei sowie Rettung verstaendigten.

Waehrend die OP bereits vorbereitet wird, kommt es zu einer Nachfrage der Polizei, ob das Opfer vielleicht vernehmungsfaehig waere. Man haette eine Person vom Tatort fluechten sehen....

Fragen:

1) Wie Kommt es zur Lage der Kugel im Bauchfett?

2) Aus welcher Entfernung und Richtung wurde der Schuss abgegeben? Die Tatwaffe wurde von der eintreffenden Polizei neben dem Bett sichergestellt.

3) Vorschlag zum Tathergang?

Viel Spass beim Raetseln!

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ein sternfoermiger Einschuss mit leichtem Rand

Ich dachte sternförmige Löcher sind immer die Ausschußlöcher ?! :confused:

Eventuell keine Sternform sondern Stanzmarke der Waffe (aufgesetzter Schuß), also absoluter Nahschuß ? Dann wären die Pulvereinlagerungen im Unterhautgewebe...

Da die Tatwaffe neben dem Bett lag, wird es wohl kein Fernschuß gewesen sein, es sei denn das Schlafzimmer des Herrn war übernormal groß.

Ich tippe auf wütende Ehefrau, die ihm die Kanone auf den Rücken drückte um sich von ihm "scheiden" zu lassen.

Bin aber kein besonders guter Ermittler...

Gruß,

Oliver

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