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Sprengsstoffgesetz / Polnisches Feuerwerk


Gast

Empfohlene Beiträge

vor 6 Stunden schrieb rwlturtle:

Wenn Du beim Bund warst, kennst Du vielleicht Kal. 4 Schallmesspatronen, so ähnlich, nur nicht so laut.

Die schlagen die Starenschreck um Längen. Steigen nur höher. Deswegen wirken sie leider. Man kann sie aber auch durch Öffnungen in geschlossene Räume schießen...

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Am 7.12.2018 um 05:30 schrieb HogHunter:

Schon lustig, in Polen kaufen das die Kids und hier machen sie ein Fass auf und transportieren es, wie eine 500KG Bombe aus WK2.

Die dramatische Sprache ist irgendwie lustig. "Teil einer grenzüberschreitenden Operation mit dem Ziel der Zerschlagung von Täterstrukturen"--mein Hintern, da hat sich jemand einen in einem EU-Nachbarland völlig legalen Feuerwerkskörper gekauft, der halt im Gegensatz zu den meisten anderen Haushaltsartikeln aus irgendwelchen Gründen nicht unter die Binnenmarktregeln fällt. Sinnvollerweise würde man das als Ordnungswidrigkeit bearbeiten wenn man halt jemanden auf der Straße damit sieht. Jedenfalls steht die Dramatik der Sprache in deutlichem Kontrast mit den Berichten über allerlei Straftaten, die sich mit erheblicher Schwere gegen klar definierte Rechtsgüter mit klaren Opfern richten, z.B. wenn es laut Pressemitteilung zu einer "Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern" gekommen sein soll...

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vor 3 Stunden schrieb Sal-Peter:

Die haben einfach Angst, jemand könnte "Remember, remember the ..." erstens richtig übersetzen und zweitens die dort beschriebene Tat wirklich umsetzen, diesmal erfolgreich ...

Wobei die Hoffnung, auf diese Weise z.B. den sunnitischen Islam als Staatsreligion zu installieren, vermutlich genauso realistisch ist wie die damalige Hoffnung, auf diese Weise den römischen Katholizismus als Staatsreligion zu installieren. Im Übrigen sind zwei bis drei Tonnen ja doch eine ganze Menge. Damals war die moderne Stickstoffchemie noch nicht bekannt und die Petrochemie auch nicht. Heute wäre für derartige Aktionen vermutlich ein Besuch des Handels für landwirtschaftlichen Bedarf (wenn's einem wichtig ist mit vorhergehendem Erwerb eines Hofs) oder Diebstahl beim Bauern naheliegender.

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Nicht alles Feuerwerk, das in Polen verkauft wird, ist tatsächlich in Polen legal. Gewisse Teile sind wohl selbst dort illegal.

In Ostdeutschland kann man an Silvester immer intensiv miterleben, welche Sachen die lieben Mitbürger erfolgreich über die nahe Grenze geschmuggelt haben. Es geht hier nicht 'bloß' um Bodenknallkörper, die halt etwas lauter sind als unsere und 'nur' dem Anwender die Hand wegsprengen können, sondern hier explodieren auch mitten über dem Wohngebiet in niedriger Höhe gigantische Kugelbomben. Falls bei so einem Teil z.B. das Mörserrohr gesprengt wird und die Kugel nicht hoch genug fliegt, oder falls die Lunte der Kugel zu langsam abbrennt und sie erst zündet, wenn sie schon wieder zu Boden gefallen ist, dann gibt das mit Sicherheit Tote.

 

Es gab übrigens vor ein paar Jahren einen Fall in Deutschland, da ist ein Unbeteiligter gestorben, bloß weil ihn ein Gipsbrocken eines Bodenknallkörpers zufällig am Hinterkopf getroffen hat. Die Pappröhren dieser illegalen Böller werden nämlich oftmals mit harten Materialien wie Beton oder Gips vergossen und weil die Sprengkraft so groß ist, fliegen diese Bestandteile dann als potentiell tödliche Geschosse weg.

 

Ich fände ein System ähnlich dem auf Malta gut, wo Laien in Feuerwerksvereinen gemeinsam mit Profis basteln können, also der Umgang mit Großfeuerwerk für entsprechend veranlagte Normalbürger ohne große Hürden möglich ist, aber zugleich sichergestellt wird, dass dabei gewisse Sicherheitsstandards eingehalten werden.

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vor einer Stunde schrieb Schwarzseher:

dann gibt das mit Sicherheit Tote.

Na ja, da wirst Du ein wenig Deinem Namen gerecht. Um mit einer Explosivladung "mit Sicherheit Tote" zu produzieren braucht es schon einiges, zumal wenn sie nicht spezifisch auf Zerstörungswirkung gebaut ist und nicht gezielt eingesetzt wird. Das sieht man schon wenn man einmal die in modernen Kriegen von reichen Ländern verschossenen Mengen an Explosivstoffen in Relation zu den erzeugten Verlusten setzt. (In Vietnam waren es wohl sieben Millionen Tonnen--die Ergebnisse mit Gewehrmunition waren auch nicht viel anders.) Daß es gefährlich sein kann ist keine Frage, aber dramatisieren muß man es auch nicht.

 

Damit wäre halt die Frage, wieweit die Gefahr sich wirklich materialisiert. Die Anzahl von toten Unbeteiligten bei nicht zugelassenem Feuerwerk, und wo das bei zugelassenem Feuerwerk wahrscheinlich anders ausgegangen wäre, dürfte ja sehr überschaubar sein. Ich persönlich denke, der Umgang mit den Ladungen hat einen weitaus größeren Effekt als die reine Art und Menge. Ich war z.B. einmal zufällig zur Neujahrsnacht an einem belebten Platz in einer deutschen Großstadt. Da wurden völlig selbstverständlich Raketen horizontal geschossen und Böller in Glasflaschen gezündet, und eine Verfolgung fand offensichtlich nicht statt. Da würde ich mich mit ein paar Leuten der freiwilligen Feuerwehr auf dem Land, die noch nüchtern und besonnene Leute sind, und die halt mal sehen wollen, was ein auf sichere Distanz gezündeter Fünf-Pfund Böller für eine Pilzwolke macht, wesentlich sicherer fühlen.

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Jo Alder, wenn man die Rechtslage so einrichten wollte, daß diese Jungs nicht sich selber oder anderen Schaden zufügen können, dann muß man aber die Republik in eine geschlossene Abteilung verwandeln. Keine Kraftfahrzeuge, kein Feuer und offenes Licht, kein Besteck aus Metall, keine Trinkgefäße aus Glas. Bloß: Wer soll dann in diesem kollektiven republikweiten Irrenhaus als Wärter fungieren?

 

Wie wird man aber eigentlich so blöd? Ich denke, daß jedenfalls ein Faktor von vielen eine überbehütete Kindheit ist, in der man nicht in einem Rahmen, in dem die Schäden vermutlich überschaubar bleiben, es aber schon mal richtig wehtun und dramatisch aussehen kann, lernt, daß manche Sachen eher bescheuerte Ideen sind. 

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