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IGNORED

Das neue Waffenrecht / Umfrage Uni Bremen / Persönliche Eignung


Neuser

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

mein Name ist Yorck Neuser und ich arbeite seit 2002 an der Uni Düsseldorf zum Thema der Persönlichen Eignung im WaffG. (siehe auch www.waffen.dynup.net) Ach ja und bevor einer fragt: Ich hatte nichts damit zu tun, dass diese Regelungen in das Gesetz gekommen sind, aber ich hatte es mir als Aktiver Sportschütze, er seit vielen Jahren Studenten im Rahmen des Hochschulsportes an Schusswaffen ausbildet, und als aktiver Jäger zur Aufgabe gemacht, diese Regelungen möglichst positiv im Sinne aller Betroffenen (Waffenbesitzer, Gutachter und Behörden) umzusetzen. Dass dies manchmal nur im eingeschränkten Maße möglich ist, dürfte wohl klar sein…

Der eine oder andere wird mich vielleicht noch aus meinen früheren Postings kennen oder noch von meiner Anwesenheit am Stand des FWR / der ELF auf der WBK. Dieses Jahr konnte ich leider nicht dabei sein, da ich am gleichen Wochenende einen anderen Kongress hatte, an dem ich als Redner teilnehmen musste.

Nachdem hier in der letzten Woche ziemlich viel Wirbel wegen einer „Umfrage“ der Uni Bremen war und mich Rau Meller vom FWR angerufen hat und ich danach auch ein paar Telefonate mit Uli Eichstädt und Oliver Selieger geführt habe, wollte ich auch mal ein Statement zu der ganzen Sache abgeben.

Zunächst einmal muss man wohl zusammenfassend sagen, dass die ganze Sache nicht so optimal gelaufen ist. Wohl auch dadurch, dass die Kollegen von der Uni Bremen völlig ohne Vorankündigung ihre Umfrage ins Netz gestellt haben und ein Teil der Formulierungen bezüglich des besonders sensitiven Testsystems etc. nicht so treffend waren und auch nicht wirklich dazu geeignet waren Verständnis und Vertrauen bei den Lesern der Foren zu erzeugen. Es wurde teilweise mit Phrasen um sich geworfen, ohne diese wirklich für die Leser des Forums zu erklären (wie bei einigen Versicherungsvertreten, wobei ich mich an dieser Stelle schon bei allen mitlesenden Versicherungsvertretern entschuldigen möchte).

Dies würde ich aber alles als noch nicht so schlimm auffassen.

Was mir dagegen nicht gefallen hat, ist der Umstand, dass im Rahmen dieser „Unfrage“ zeitweise eine Rohversion eines späteren Persönlichkeitsfragebogens zur ersten Vortestung ins Netz gestellt wurde. Dies ist nach meiner Auffassung aus mehren Gründen nicht in Ordnung:

1. Die Umstände in denen jeder Teilnehmer den Fragebogen ausfüllt, sind recht unterschiedlich. Der eine macht es vielleicht gerade nebenbei im Büro, der andere zu Hause, der eine hat gerade viel Stress parallele und der andere nicht.

2. Man weiß auch nicht ob derjenige, der angibt den Fragebogen zu bearbeiten, auch tatsächlich den Fragebogen komplett alleine bearbeitet. Man stelle sich vor, dass der Sohn aus Interesse anfängt den Fragebogen zu bearbeiten und ab der Mitte des Fragebogen gesellt sich er Vater dazu vor den Rechner und mischt sich in die Antworten des Sohnes ein. Hier kommen dann ganz andere Antwortmuster raus, die auch für die spätere Normiereung von Testverfahren ganz falsche Werte liefern, die auch für spätere Kandidaten zum Nachteil sein können (z.B. wenn die Normwerte der Personen von 21 – 25 Jahren massiv durch eben diese Einflüsse der älteren Personen, die sich als jünger ausgegeben haben, beeinflusst würden => ganz schlecht für die jungen GK-Schützen)

3. Die unter 1 und 2 genannten Gründe sind auch der Grund, warum Online-Befragungen in der Beruflichen Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 nicht zulässig sind.

4. Als für mich am wenigsten OK ist, ist der Umstand, dass im Rahmen dieser „Umfrage“ zumindest eine Vorversion oder Paralleleversion eines späteren Testverfahren im Internet veröffentlicht wurde. Dies kann von unseriösen Testknackern genutzt werden und macht damit aus wissenschaftlicher Sicht schon heute einen auf Basis dieser Umfrage erstellten Test nicht mehr einsetzbar. Was das sollte ist mir schleierhaft.

Zum Schluss will ich aber auch noch ein paar allgemeine Dinge loswerden:

Ich halte es für wenig sinnvoll, nur aufgrund eines voll standardisierten Testverfahrens, dass auf Basis einer angeleiteten Selbstauskunft basiert (einfacher ausgedrückt: Persönlichkeitsfragebogen) einen Aussage über die Eignung oder die Nichteignung einer Person zu treffen. Dafür ist die menschliche Persönlichkeit doch etwas zu komplex und die Einflüsse der aktuellen Lebens- und Umweltsituation sind dafür auch zu wichtig. Ansonsten dürften nur die Menschen geeignet sein, die unter keinen theoretischen Umständen eine Waffen gegen einen anderen Menschen einsetzen würden und in diesem Falle würde ich mich als Psychologe, der noch in der Lage ist sich selbstkritisch zu betrachten, selbst als Ungeignet einstufen!!!! Hierzu kann ich jeden auch mal empfehlen sich unter http://www.waffen.dynup.net/x_files/n.pdf eine Publikation runter zu laden und dann wird jedem klar, dass ein isolierter Test nicht geeignet sein kann, alle Aspekte der Nichteignung zu erfassen. Dagegen sprechen auch verschiedene Forschungsergebnisse, die in diesem Artikel zitiert werden. Ein Persönlichkeitsfragebogen liefert immer nur eine Arbeitshypothese für eine spätere Untersuchung!

Nebenbei sind auch viele psychologische Fragestellungen möglich, bei denen man ganz ohne einen solchen Persönlichkeitstest auskommt. Bei früherer Alkoholabhängigkeit wird z.B. im Rahmen der Verkehrspsychologie seit Jahren kein Persönlichkeitsfragebogen mehr eingesetzt, da er bei dieser Fragestellung wenig sinnvoll ist, sondern es wird über Blutwerte untersucht, ob eine einjähre Abstinenz durchgehalten wurde, und welche übrigen Veränderungsprozesse sich vollzogen haben.

Den einzigen Bereich im § 6 WaffG den ich sehe, bei dem der Einsatz eines standardisierten Begutachtungssystems möglich ist, sind die Untersuchungen nach § 6 Abs. 3 WaffG. Dort ist die Fragestellung immer gleich und standardisiert. Aber auch dort sollte niemals nur aufgrund eines Persönlichkeitstestverfahrens ein Urteil getroffen werden.

Ich möchte mich jetzt zu diesem Thema heute auch nicht zu lange auslassen, da sonst die meisten keine Lust haben den Artikel zu ende zu lesen, aber ein paar Dinge musste ich einfach loswerden.

Grundsätzlich begrüße ich natürlich den Umstand, dass nun an mehreren Stellen zu diesem Thema geforscht wird und es ist auch durchaus angedacht worden, dass Düsseldorf und Bremen in Teilen dieser Forschung zusammenarbeiten werden. Hierzu wird es vielleicht Anfang des kommenden Jahres ein erstes Treffen geben und dann kann ich auch zu diesem Thema mehr sagen.

Vielleicht noch zum Abschluss eine kleine Bitte:

Unter http://www.waffen.dynup.net/umfrage.html könnt ihr an einer anonymen Umfrage zum Thema „Persönliche Eignung mitmachen. Ich babe mir jetzt ein wenig Zeit genommen, um auf mögliche Fragen einzugehen und werde bestimmt auch in Zukunft wieder häufiger Vorbei schauen. Wäre schön, wenn ihr eich auch ein paar Minuten Zeit für meine Umfrage nehmen könntet.

Bis dann

Yorck Neuser

Geschrieben

für mich als psychologisch vollkommen unbedarften Handwerker hört sich dieser Einstieg doch um einiges professioneller an wie der Andere.

@Neuser sei an dieser Stelle von mir herzlich willkommen geheißen. :icon14:

Geschrieben

Gut geschriebener Beitrag!

Was mich aber stutzen lässt:

Der eine oder andere wird mich vielleicht noch aus meinen früheren Postings kennen

....laut Profil hat er aber erst zwei Postings geschrieben - einschließlich des Vorliegenden.

Oder verstehe ich da etwas falsch?

Gruß Habakuk

im FWR

Geschrieben

@habakuk

richtig erkannt .......

desweiteren ist die angegebene website keine website der uni düsseldorf.

klickt man auf den link "lehrstuhl iv" gibts nen site error.

macht man eine volltextsuche "waffenrecht" über die websiten der uni düsseldorf bekommt man

Keine Treffer bei 'waffenrecht'
.

cu

klaus

Geschrieben

...

Oliver Selieger

...

Hallo,

gewisse Aussagen machen wirklich stutzig.

Auch die Nennung eines 'freigesetzen' :rotfl2: Ex-Vorsitzenden ist für mich nicht unbedingt eine Empfehlung.

Und Frau Meller ruft Dich an?

Ach in diesem Fall keinerlei Information durch das FWR? Weder hier, noch auf deren Web-Site!

Gruß

s/42

Geschrieben

hmm, interessant mit google...

probiers mal mit der volltextsuche auf der uni-seite :ninja:

cu

klaus

Geschrieben

na klar...

es sind noch 13 tage bis weihnachten - die müssen wir irgendwie überbrücken :bud:

cu

klaus

Geschrieben

Yorck ist bekannt ! Er ist ein kompetenter Fachmann der sich nicht zu schade war , selbst in die Praxis einzusteigen :icon14: . Und er hat als Fachmann auf seinem Gebiet das bestätigt , was ich von Anfang an als Laie so empfunden habe : Das ganze Vorgehen der Bremer war einfach absolut DILLETANTISCH ! :rolleyes:

Es ist sicher nicht so , daß hier von vornherein eine grundsätzliche Ablehnungsfront besteht - aber wenn man den Eindruck hat , für "dumm verkauft zu werden" - dann ist diese Ablehnung (wenn auch nicht immer in der geposteten Form) richtig - und für die Leuts aus Bremen hoffentlich auch etwas lehrreich.

Um wirklich ernstgenommen zu werden muß man manchmal den "Elfenbeinturm" der Wissenschaft verlassen und sich ins richtige Leben begeben. Yorck hat das erkannt - die Jungs aus Bremen haben da noch Nachholbedarf - denn Legalwaffenbesitzer sind wohl ein außerordentlich zuverlässiger und gesetzestreuer Teil der Bevölkerung - das bedeutet aber nicht , daß man sie deshalb mit "Idioten per se" gleichsetzen kann , die willig alles mit sich machen lassen :s82:

Mouche

Geschrieben

Um wirklich ernstgenommen zu werden muß man manchmal den "Elfenbeinturm" der Wissenschaft verlassen und sich ins richtige Leben begeben.

In Bezug auf Waffenbesitzer legaler Art und Weise bedeutet das von einem Elfenbeinturm in den andern! :D:pro:

Geschrieben

Hab ich eben gefunden:

Zum Autor:

YORCK NEUSER,

Neuser ist seit 1996 Sportschütze und bildet seit 1998 Sportschützen in Waffensachkunde und Waffenhandhabung aus. Darüber hinaus verfügt er über mehrjährige praktische Erfahrungen im Bereich der verkehrspsychologischen Begutachtung und Beratung sowie der Eignungsdiagnostik. Neben seiner Tätigkeit an der Universität berät er außerdem Unternehmen der privaten Sicherungsbranche im Bereich Human Resources, Weiterbildung und als Experte in Fragen rund um das neue Waffenrecht. Er ist als Dozent für allgemeine Psychologie tätig und Qualitätsbeauftragter für Bildungseinrichtungen nach DIN ISO 9000ff.

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Psychologisches Institut

Prof. J. Krauth

Universitätsstr. 1

40225 Düsseldorf

T 0211/8112273

yneuser@web.de

Gruß Habakuk

im FWR

Geschrieben

Vielleicht noch ein paar Ergänzungen zu mir selber, da der eine oder andere mich vielleicht nicht mehr einordnen konnte.

2003 war ich sowohl bei Gunboard als auch bei WO aktiv, allerdings bei Gunboard ungleich mehr. Danach war ich mehr mit meiner Forschung beschäftigt, so dass ich mich sowohl bei Gunboard als auch bei WO neu anmelden musste, da mein alter Account inaktiv geworden war. Daher wird dieses Posting hier auch als erster Beitrag geführt.

Bezüglich der Kontakte zwischen mir und dem FWR und der ELF kann ich ganz schnell folgendes sagen:

Es besteht ein mehr oder weniger regelmäßiger Kontakt zwischen mir und Sylvi Meller vom FWR und wir ergänzen uns auch immer gegenseitig, wenn Fragen bestehen. Aus diesem Grund war ich 2003 und 2004 auch jeweils mehrere Tage am Stand des FWR auf der WBK und habe mich dort interessierten Waffenbesitzern unterhalten und sie über die Fragen des § 6 WaffG informiert. Darüber wurde auch damals u.a. in der Onlineausgabe von Visier berichtet. Dass das nicht in alle Ewigkeiten auf der FWR-Seite vermerkt ist, ist doch wohl klar, da wahrscheinlich zum aktuellen Zeitpunkt die offenen Verwaltungsvorschriften wichtiger bzw. interessanter sind.

Die Seite www.waffen.dynup.net gehört sehr wohl zur Uni Düsseldorf. Dies ist nur ein Shortcut für http://epikur.psycho.uni-duesseldorf.de . Ich verwende allerdings immer lieber den shortcut, da ich, auch wenn es meine langen Postings nicht vermuten lassen, eher zu den schreibfaulen Leuten zähle….

Der Grund übrigens, warum der Weg zurück zum Lehrstuhl ein Fehler liefert, liegt daran, dass gerade das Design der Uni-Seiten umgestellt wird und einiges neu programmiert werden muss. Den Fehler hatte ich selber auch noch nicht bemerkt, insofern danke dafür.

Ich hoffe dass ich damit ein paar Unklarheiten aus der Welt räumen konnte und euch damit die lange Wartezeit bis zum heiligen Abend verkürzen konnte.

Vielleicht noch als ganz kleine Ergänzung der Link zur Deutschen Psychologen Akademie (DPA), an der ich in der Vergangenheit Fachgutachter zum Thema "Persönliche Eignung" ausgebildet habe.

Dort habe ich damals auch gegen den Willen des Kollegen Baumgärtel aus Bremen durchgesetzt, dass an der DPA die praktische Ausbildung an Schusswaffen und das Schießen mit Schusswaffen ein Teil dieser Fortbildung ist.

http://www.dpa-bdp.de/kurse_print.php?id=30776

Geschrieben

...

Das ganze Vorgehen der Bremer war einfach absolut DILLETANTISCH ! :rolleyes:

...

Meinst Du "zu offensichtlich" ? Sozusagen so verpackt, dass es jeder erkennt und einem die Schuppen aus den Haaren fallen ?

Ok, der zweite Versuch ist schon besser. Aber hier geht es darum die Verantwortung auf irgendein Testverfahren zu verlagern.

Also ich würde Ihnen die Waffe ja gern aushändigen, aber die Software sagt leider nein.

Wertet doch einfach mal die Aussagen in diesem Forum aus, stellte fest ob eine Verbindung zu einem real existierenden Täter existert und schickt das SEK vorbei....

Ooops, ich sollte das evtl unter einem neuen Namen posten !!!!!

Geschrieben

1. Vielleicht noch ein paar Ergänzungen zu mir selber, da der eine oder andere mich vielleicht nicht mehr einordnen konnte....

2. Dort habe ich damals auch gegen den Willen des Kollegen Baumgärtel aus Bremen durchgesetzt, dass an der DPA die praktische Ausbildung an Schusswaffen und das Schießen mit Schusswaffen ein Teil dieser Fortbildung ist....

1. die wo-suchfunktion sollte eigentlich allgemein bekannt sein...

2. dies ist nicht grade ein pluspunkt für baumgärtel.

ob ihn darüberhinaus allerdings seine bisherigen interessengebiete besonders qualifizieren, nunja... :

aus: http://www.diagnostik.uni-bremen.de/mitarb...baumgaertel.htm

Forschungsschwerpunkte.

Seit 1966 Entwicklung der Grundlagen einer integrierten Kinderpsychotherapie

(damals noch mit Schwerpunkt programmierter Trainings), die ich seither auch in zahlreichen Fort_ und Weiterbildungskursen praktisch vermittelt habe.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der psychologischen Diagnostik auf empirisch _ naturwissenschaftlicher Grundlage (mit einem Schwerpunkt bei der Entwicklung von projektiven und systemischen Verfahren für Kinder, Jugendliche und Familien auf der Basis psychometrischer Auswertungen sowie von Fragebogen).

Weitere Schwerpunkte.

Evaluationsverfahren zur Verlaufs_ und Effektkontrolle psychotherapeutischer Behandlung und Beratung (Schwerpunkt Interaktionsforschung), Entwicklung von systemischen Therapieverfahren zur Behandlung von Suchtfamilien >>> achtung : drogungen ! <<, interdisziplinän: Kommunikation als Basis der Zusammenarbeit z.B. im rechtlichen Bereich. Entwicklung und Evaluation von multimediabasierten Aus_ und Weiterbildungscurricula, z.B. im Bereich Diagnostik, Kinderpsychotherapie und beruflicher Rehabilitation.

Wichtige Publikationen

Meine am meisten verkaufte Publikation: Buggle, F. & Baumgärtel, F. (1972). Hamburger Neurotizismus_ und Extraversionsskala für Kinder und Jugendliche. Göttingen Hogrefe.

Meine wichtigste Publikation: Baumgärtel, F. (1975). Das Erziehungsverhalten von Müttem im Spiegel eines projektiven Verfahrens. Hamburg: Psychol. Diss. :00000733:

Meine populärste Publikation: Baumgärtel, F. (1976). Theorie und Praxis der Kinderpsychotherapie. München: Pfeiffer. :eclipsee_gold_cup:

Meine liebste Publikation:

Baumgärtel, F., Meibeck, K. & Pils, J. (1985). Aspekte des Kinderspiels.In D. Albert (Hrsg.). Bericht über den 34. Kongreß der DGfPs in Wien 1984, Band 1. Göttingen: Hogrefe. verbunden mit den Filmen: Aspekte des Kinderspiels I: Entwicklungspsychologische Aspekte und Aspekte des Kinderspiels (1983), 11: Art und Strukturen von Kinderspielen (1985), 111: Kinderspiel und Therapie (1999). :00000733:

Meine teuerste Publikation:

Epidemiologische Untersuchung zum Nachfrageverhalten potentieller Klienten und Patienten in einer deutschen Großstadt (das gesamte empirische Datenmaterial, das über vier Jahre gesammelt war, wurde mir zusammen mit dem Im Computer gespeicherten Manuskript bei einem Autoeinbruch in Frankreich gestohlen). :gaga:

persönliche anmerkung: ein waffenbesitzer wäre in einem solchen fall schon unzuverlässig. aber wichtiges datenmaterial, das kann man ja ruhig im auto lassen, gell, herr professor

Meine neueste Publikation: Baumgärtel, F. (2000). Rechtspsychologie im Spiegel Ihrer Praxis. Bonn: DPV.

Geschrieben

Egal wer es macht, ein einfaches, abgesichertes Testverfahren zur Persönlichen Eignung ist nicht im Interesse der Sportschützen.

1. Ein einfaches Verfahren weckt die Begehrlichkeit es auf einen größeren Personenkreis als bisher anzuwenden.

2. Ein abgesichertes Verfahren läßt sich im Klageweg weit schlechter angreifen als eines ohne zugrundeliegende wissenschaftliche Absicherung.

3. Ein einheitliches Verfahren schränkt die Möglichkeiten Betroffener ein, durch Aufsuchen meherer Gutachter zum gewünschten Ergebnis zu gelangen.

4. Ich vermute das wegen 1.,2. und 3. Mittel für die Forschung zur Verfügung gestellt wurden.

5. Die Veröffentlichung der Testverfahren schafft Transparenz. Die Homepage dafür wird sich auch noch finden

6. Zu der nachfolgenden Aussage hätte ich gerne mehr gewußt. "...Nebenbei sind auch viele psychologische Fragestellungen möglich, bei denen man ganz ohne einen solchen Persönlichkeitstest auskommt. Bei früherer Alkoholabhängigkeit wird z.B. im Rahmen der Verkehrspsychologie seit Jahren kein Persönlichkeitsfragebogen mehr eingesetzt, da er bei dieser Fragestellung wenig sinnvoll ist,...."

WH

Amadeus

Geschrieben

@ ganymed

Lies mal mein Statement genauer durch. Dort schreibe ich explizit, dass ich nichts davon halte, die Verantwortung für eine Gutachtensentscheidung ausschließlich in ein Testverfahren zu legen. Außerdem muss immer den Umweltfaktoren Rechnung getragen werden.

Vielleicht als Ergänzung auch noch ein Artikel aus der Zeitschrift Visier, der sich auch mit genau dem Thema beschäftigt hat:

http://www.waffen.dynup.net/x_files/skrobanek.pdf

Grundsätzlich soll es nie im Sinne eines psychologischen Gutachters sein, Menschen unnötig in ihren Freiheiten und Möglichkeiten zu beschränken. Genauso werdet ihr mir aber auch Recht geben müssen, dass es auch Menschen gibt, bei denen man noch nicht einmal Psychologe sein muss, um zu erkennen, dass sie besser nicht eigenverantwortlich mit einer Waffe umgehen.....

Wichtig dabei sollte immer auch der bedürfniskonforme Umgang sein, vor allem wenn es um körperliche Mängel geht.

Ich hoffe die meisten Leser werden mir zustimmen, dass ein Mensch, der an Epilepsie leidet und bei dem es immer wieder zu Anfällen kommt, nicht geeignet sein wird als Jäger eine geladene Waffe auf einer Treibjagd zu führen (diese Meinung würden bestimmt auch die dort anwesenden Jäger teilen :D ). Derselbe Mensch könnte aber durchaus als Waffensammler problemlos mit seinen Exponaten umgehen.

Das war auch der Grund, warum ich und der BDP uns bisher immer dafür eingesetzt haben, dass auch so etwas wie eine bedingte Eignung in die Verwaltungsvorschriften aufgenommen wird, um eben genau solche Menschen nicht pauschal vom Waffenbesitz auszuschließen. Dies habe ich auch im BMI im Rahmen der Anhörung aller betroffenen Interessenverbände vorgetragen.

Geschrieben

@neuser

danke für die klärung der offenen punkte/fragen.

cu

klaus

Geschrieben

Von den Falschen Propheten,

Mt. 7,15 - 23 Hütet euch vor den falschen Propheten, sie kommen zu euch wie harmlose Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?

Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte.

Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen, und ein schlechter Baum keine guten.

Geschrieben

Das Problem dieser Welt liegt nicht in den ursprünglichen Intentionen.

Das Problem liegt darin begründet was daraus erblüht. Ich könnte zig Beispiele aufzählen.

Es liegt mir auch fern eure gute Absicht in Frage zu stellen aber ich bitte zu bedenken, dass das Gegenteil von "Gut" eben "Gut gemeint" ist.

Und keine Statistik der Welt oder ein noch so ausgefeiltes Profil ist das Papier wert auf dem es geschrieben wurde wenn Extremsituationen eintreten.

Nur weil ihr im Gegensatz zu den Meteorologen noch nicht erkannt habt, dass wir in einem chaotischen System leben, werde ich nicht akzeptieren irgendwann einmal vor einem Rechner zu sitzen und einen Psychotest zu absolvieren.

Egal was ihr veranstaltet. In der heutigen Welt wird das Waffenrecht nicht gelockert werden.

Mit einem wissenschaftlichen Anstrich lässt sich aber mit Sicherheit noch so mancher entwaffnen der in einer potenziell extremen Situation potenziell überreagieren könnte.

Kümmert euch lieber um wurmmordende Angler oder die Autofahrer.

Geschrieben

@ Amadeus

ein paar deiner neueren Aussagen wollte ich auch noch kurz aus meiner Sicht kommentieren und auch auf Deine offene Frage eingehen:

zu 1. Ein einfaches Verfahren weckt die Begehrlichkeit es auf einen größeren Personenkreis als bisher anzuwenden.

sehe ich ähnlich. Außerdem sehe ich die Gefahr, dass es auch auf Fälle angewendet wird, für die es gar nicht mehr optimal geeignet ist (weil es zu einem anderen Zweck konstruiert wurde) und es dadurch zu Fehlern kommen kann

zu 2. Ein abgesichertes Verfahren läßt sich im Klageweg weit schlechter angreifen als eines ohne zugrundeliegende wissenschaftliche Absicherung.

sehe ich nicht ganz so. Aus eigener leidvoller Erfahrung in einem anderen Bereich des Waffengesetzes weiß ich: Vor Gereicht und auf hoher See ist man nur in Gottes Hand…

zu 3. Ein einheitliches Verfahren schränkt die Möglichkeiten Betroffener ein, durch Aufsuchen meherer Gutachter zum gewünschten Ergebnis zu gelangen.

sehe ich genau so. Allerdings würde ich es auch nicht im Sinne der lagelen Waffenbesitzer sehen, wenn dem so wäre. Dann könnte es nämlich zu dem Supergau für die legalen Waffenbesitzer schlechthin kommen: Ein auch für nicht psychologisch geschulte Menschen offenkundig ungeeigneter Mensch sucht einen Gutachter nach dem anderen auf, bis er an einen unqualifizierten Gutachter gerät, der ihm trotzdem ein positives Gutachten erstellt, obwohl z.B. bereits Anzeichen dafür bekannt waren, dass er vor hat, sich selbst und seine Frau zu töten. Dies tut er dann auch….

Das wäre wahrscheinlich in der Kombination noch schlimmer als das Unglück in Erfurt.

Vielleicht sollte man zumindest grundsätzlich zugestehen, dass es durchaus sehr vereinzelte Fälle gibt, in denen es sowohl für die Betroffenen als auch für deren Umwelt besser ist, wenn sie keine erlaubnispflichtigen Waffen legal bekommen.

Zu 4. Ich vermute das wegen 1.,2. und 3. Mittel für die Forschung zur Verfügung gestellt wurden.

Für meine Forschung hat es nie besondere Mittel gegeben, da ich es damals sehr schlecht angesehen hätte, wenn man gewartet hätte, bis irgendwann mal Mittel zur Verfügung gestellt worden wäre. Dann hätten die ganzen Altbesitzer, die nach § 58 WaffG ein Gutachten hätten beibringen müssen, große Probleme bekommen. Ich habe sogar umgekehrt damals die ersten 20 Probanden kostenlos begutachtet, dafür, dass sie an den Voruntersuchungen teilgenommen haben. Insofern hätte ich unter wirtschaftlichen Gesichtpunkten das ganze besser seien lassen und die Leute ihrem Schicksal überlassen. Das wollte ich aber den ganzen jungen Leuten, die an der Uni Düsseldorf sportlich schießen, nicht antun!

Zu 5. Die Veröffentlichung der Testverfahren schafft Transparenz. Die Homepage dafür wird sich auch noch finden

Sehe ich grundsätzlich anders. Das ist bestenfalls der Nährboden für viele Selbsternannte Hobby-Sachverständige und wirkt sich nicht selten sogar zum Nachteil der Betroffenen aus. Des Weiteren kann es im schlimmsten Fall zu einer Art Wettrüsten zwischen Gutachtern kommen und Coaches, die auf solche Begutachtungen vorbereiten (schafft natürlich auch neue Arbeitsplätze). Bei dieser Situation sind die legalen Waffenbesitzer auf jeden Fall die Dummen.

6. Zu der nachfolgenden Aussage hätte ich gerne mehr gewußt. "...Nebenbei sind auch viele psychologische Fragestellungen möglich, bei denen man ganz ohne einen solchen Persönlichkeitstest auskommt. Bei früherer Alkoholabhängigkeit wird z.B. im Rahmen der Verkehrspsychologie seit Jahren kein Persönlichkeitsfragebogen mehr eingesetzt, da er bei dieser Fragestellung wenig sinnvoll ist,...."

Ist genauso wie ich es sage. Es gibt auch Fragestellungen in der Praxis, für die auch später kein besonderes sensitives Testverfahren notwendig ist. Und das könnten sogar durchaus später die Mehrheit sein.

@ ganymed

Da ich selber auch Jäger und Sportschütze bin, ist es eher meine Intention eben auch diesen Wildwuchs zu unterbinden. Ich lebe auch in der selben Welt wie Du und ich weiss auch wozu selbsternannte Gutmenschen fähig sind. Des weiteren habe ich ja bereits geschrieben, dass beinahe jeder Mensch theoretisch in der Lage ist, eine Waffe gegen einen anderen Menschen einzusetzen (Hier zähle ich mich ausdrücklich dazu!). Es geht hier auch nicht um Extremsituationen, sondern um Situationen des alltäglichen Lebens der jeweiligen Person (wenn dieses natürlich nur aus einer lang andauerndes Extremsituation besteht, sollte sich dieser Mensch selber ein paar grundsätzliche Fragen stellen ;) )

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