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Bergler

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  1. Das hatte ich auch noch erwähnen wollen, die Läufe wiegen üblicherweise zwischen 70 Gramm (Glock 43) und 115 Gramm (Glock 17), bei Waffen mit Schwenkriegelverschluss mehr (Walther P5 150 g).
  2. Und in der Realität wiegt der Verschluss der VP70 423 Gramm. Dass die Züge ungewöhnlich tief seien konnte der Besitzer nicht bestätigen, das sehe etwa gleich aus wie bei der P210, messen kann er nicht. Von "erwünschtem" Gasschlupf wusste ich allerdings schon, bevor es Wikipedia gab, das muss mal irgendwo so veröffentlicht worden sein.
  3. Die Laufachse der P7 liegt sehr tief über der Hand, was zu geringem Mündungshochschlag führt. Der Rückstoss wirkt dadurch gerade nach hinten in die Hand. Kombiniert mit dem recht schmalen Griffrücken der M8 bzw. dem sehr breiten und kantigen der M13 wird das als unangenehm empfunden, die Waffe galt als "giftig" im Vergleich zur P5 oder P6. Diese Eigenschaft kann man aber auch als Vorteil sehen: Doubletten mit der P7 lagen bei mir immer sehr eng zusammen, das würde ich so mit keiner modernen Dienstpistole schaffen. Die M13 hat mir auch ordentlich auf einen Knochen am Daumenballen gehämmert, nach 200 Schuss ohne Handschuhe wurde das schmerzhaft. War einer von mehreren Gründen, warum ich sie verkauft habe. Die HS H11 hat übrigens eine Verschlussmasse von 230 Gramm, die SIG P365 260 Gramm. Bei auch sonst fast identischen Parametern schiesst sich die P365 deutlich weniger ruppig als die H11 (oder die P7). Neben den Masseverhältnissen dürften für den gefühlten Rückstoss noch einige Faktoren eine Rolle spielen, die sich nicht mit einfachen Überschlagsrechnungen erfassen lassen.
  4. Ich konnte vor Jahren mal eine VP70 (ohne Z) schiessen, kann mich aber nicht erinnern, dass das Durchladen übermässig schwer gegangen wäre, auch den Abzug habe ich nicht als so katastrophal in Erinnerung, wie die Legenden berichten (bin aber auch eher Behörden- als Sportabzüge gewohnt). Kann bei Gelegenheit mal fragen, ob die Waffe noch im Bestand ist. Ist aber inzwischen schon wieder weit weg vom ursprünglichen Thema.
  5. Nach meiner Erinnerung hat die aber auch recht tiefe Züge. Da nimmt man via Gasschlupf Energie aus dem System. Ob die P7 am Verschluss eingespannt repetieren würde, wäre ein interessanter Versuch. Ob da die Geschossreibung die Trägheit des Griffstückes überwinden könnte? Ich würde eher vermuten, dass das Geschoss aus dem Lauf ist, bevor die Massenträgheit überwunden ist...
  6. Und deshalb haben sie bei der P7M10 den Verschluss so absurd schwer gemacht? Ich denke, ganz so einfach ist es nicht, womöglich funktioniert es auch nicht bei jedem Kaliber. Wenn der Gasdruck niedrig und der Impuls hoch ist wie bei der .45 müsste der Piston dicker sein als der Lauf. Je länger man drüber nachdenkt, desto deutlicher wird, warum das ein Nischenprinzip geblieben ist, auch wenn es ein paar spezifische Vorteile hat.
  7. Das ist aber eine Frage des Timings. Im oben verlinkten Video funktioniert die Glock mit Dämpfer ja problemlos. Und bei der P7 muss das Timing auch perfekt abgestimmt sein, sonst würde es die Hülsen aufblasen...
  8. Nur ist nicht ganz klar, was alles dazu beiträgt. Die "flutet chamber" macht offenbar nicht so viel aus, sonst würde die MP5 laufen. Es spielt sicher auch eine Rolle, dass der Lauf der P7 fix ist und die Hülse dadurch gerade nach hinten läuft und nicht auch noch nach unten muss wie bei Verriegelungen mit abkippendem Lauf. Nächste Frage wäre, wie das bei einer Beretta 92 oder der Walther P5 aussieht. Kann ich leider nicht testen, meine P5 habe ich letztes Jahr verkauft...
  9. Er heisst doch "gasgebremster Masseverschluss"! Noch eine Anmerkung zur Verschlussgeschwindigkeit: die ist nicht konstant, der Verschluss beschleunigt von 0 auf x und verzögert im Idealfall vor Erreichen des Anschlagpunktes schon wieder.
  10. Natürlich, du musst die Kraft, die deine Hand auf die Waffe ausübt, zur Massenträgheit des Griffstückes addieren. Das Problem ist als "limp wristing" bekannt und betrifft nicht nur Waffen mit gasgebremsten Verschlüssen, dazu finden sich unendlich Infos im Netz (wenn man Englisch versteht). Die Masse des Griffstückes bzw. die Kraft deiner Hand muss dem Rückstoss entgegenwirken, andernfalls würde sich die ganze Waffe im Schuss rückwärts bewegen, wodurch die relative Geschwindigkeit des Verschlusses im Verhältnis zum Griffstück sinkt, evtl. so stark, dass die Waffe nicht mehr vollständig repetiert.
  11. Liegt die Waffe beim Abfeuern einfach so auf dem Tisch, oder hast du die in der Hand und wirkst dem Rückstoss entgegen?
  12. Hätte er "LCC" gesagt, wüsste kein Journalist, worum es geht.
  13. Ich nicht, ich habe davon nur am Rande mitbekommen. War auch noch an der Stelle gerissen, wo die normalerweise reissen (Aussparung für den Verriegelungsblock), hat also vermutlich auch noch aufwendige Nachbearbeitung erfordert. Aber was solls, die Waffe wäre ohnehin Schrott gewesen, ist so noch eine Weile gelaufen. Und bei der Beretta besteht keine Gefahr für den Bediener, die hat eine Fangeinrichtung, die den hinteren Verschlussteil bei einem Bruch festhält. Ich könnte auch sagen: manche machen das einfach, weil sie es dürfen😝 Bei den P49 mit hinten gerissenen Griffstücken war das sehr professionell gemacht, von der Reparatur hat man hinterher praktisch nichts mehr gesehen, und das hält nun auch schon seit mehreren Jahren (bei allerdings eher tiefen Schussbelastungen).
  14. Genau, aber fragen kann sich lohnen. Ich weiss z.B. von mehreren Fällen geschweisster P49- Griffstücke, und das scheint zu funktionieren. Ein geschweisster Beretta 92- Verschluss hat allerdings auch nicht sehr lange gehalten.
  15. Was in der Schweiz keine Rolle spielt, muss der BüMa selbst verantworten.
  16. Anatomisch stimmt das sicher, statistisch aber nicht. Kommt auch darauf an, wie intensiv dein SV- oder Einsatztraining ausfällt und auf welche Szenarien es vorbereiten soll.
  17. Das ist ziemlich unübersichtlich, 2% spricht eher dafür, dass der Hersteller in "major capsaicinoids" misst, je nach Zielmarkt wird für dasselbe Produkt dann aber u.U. "10% Wirkstoffkonzentration" angegeben. Vielleicht kann ein Hersteller- FAQ aufklären, ich habe auf die Schnelle nichts gefunden, ausser https://www.sabrered.com/pepper-spray/tactical-pepper-gel-flip-top-belt-holster (runterscrollen). Anscheinend gibt es in verschiedenen US- Staaten gesetzliche Beschränkungen, einige Hersteller bieten ihre Produkte jedenflalls in unterschiedlichen Konzentrationen an (bei Sabre steht "red" meines Wissens für die höchste). Da OC aus Naturprodukten gewonnen wird, ist eine konstante Qualität offenbar eine Herausforderung. Bei den Behördenmodellen hat sich hier mittlerweile das synthetische PAVA durchgesetzt.
  18. Naja, irgendwo hier im Forum wurde mal über robuste Gehstöcke philosophiert. Noch nix für mein Alter, aber ich habe einen Schirm. Der ist in Deutschland sicher auch verboten.
  19. Das ist nicht korrekt. Zivil werden (wurden?) in Deutschland Produkte von Sabre (red) vertrieben, habe ich mal bei Globetrotter gesehen. Auch andere US- Marken sind mir schon untergekommen, die 10% OC angeben. Würde mich interessieren, wenn da in letzter Zeit gesetzliche Beschränkungen eingeführt wurden. Die dienstlich gelieferten RSG (meist wohl von Hoernecke) weisen eine deutlich geringere Wirkstoffkonzentration aus. Das hängt sicher nicht zuletzt damit zusammen, das gesprayte Personen, derer man habhaft wurde, bis zum Abklingen der Symptome überwacht werden müssen, was Personal bindet. Ausserdem hat man in diesem Umfeld immer weitere Einsatzmittel als Rückfallebene und ist auch kaum allein. Die Wirkstoffkonzentration ist nicht unbedingt mit Wirksamkeit gleichzusetzen, und einige Hersteller geben SHU an, weil "Millionen" nach mehr klingt. Mit den bekannten US- Marken kann man sicher nichts falsch machen, ich würde mich aber auch mit einem Hoernecke oder Curds nicht underequipped fühlen. Im Zweifel einfach selbst testen...
  20. Das ist symptomatisch, die Leute kaufen sich irgendeine Waffe, kennen aber die Basics der Einsatztaktik nicht. Wenn rechtlich Notwehr gegeben ist, also ein Angriff unmittelbar bevorsteht, gibt man (gleichzeitig mit der Ansprache je nach Kontext, z.B. "Auf den Boden, Waffe weg!" oder "sofort aufhören") einen Sprühstoss auf den Angreifer ab, sofern er sich innerhalb des Wirkungsbereiches (den man kennen sollte) befindet. Dann wird sofort seitlich ausgewichen. Zeigt der erste Sprühstoss Wirkung, ist jetzt Gelegenheit zur Flucht. Läuft der Angriff weiter, erfolgt ein 2. oder 3. Sprühstoss, jeweils wieder mit sofortigem seitlichen Ausweichen. Falls es der Angreifer bis Kontaktdistanz schafft, sollte er bereits derart beeinträchtigt sein, dass deine Chancen mit Fusstritten (und/oder Stock, wenn vorhanden) deutlich besser ausfallen sollten als ohne Einsatz des Sprays. OC hat selbstverständlich keine 100%ig sichere Stoppwirkung und muss deshalb in ein Konzept eingebettet sein. Als das OC aufkam, haben wir mal praktisch getestet, wieviele Bruchtestbretter man nach einer Ladung OC noch durch bekommt. Antwort: keines, man kann nicht mehr sicher genug zielen. Einen Sandsack verdreschen kann man aber mit Willenskraft noch recht lang. Deshalb ist es so wichtig, kein stehendes Ziel zu bieten. Da räumliche Zwänge die Bewegungsfreiheit einengen können, ist Überblick und Raumaufteilung gefragt, aber das ist bei der SV immer ein entscheidendes Element, das geübt werden muss. In die eigene Gaswolke nach vorn zu laufen würde ich wenn immer möglich vermeiden, weil du damit den Vorteil, den dir der Spray verschafft hat, wieder egalisierst. Wenn man für eine Festnahme nach vorn muss, lohnt es sich, die Windrichtung zu checken und den Weg entsprechend zu wählen. Man bekommt aber praktisch immer auch selbst eine Nase voll ab. Ein Problem sollte man noch beachten, wenn man mit scharfen Waffen trainiert und dann eine SRS zur SV führt: im Schiesstraining wird immer "center mass" geübt, mit der SRS ist aber dann "Richtung Kopf" verlangt.
  21. Das kommt auf Strahlform und Packungsgrösse an. Die Familienpackung reicht über 7 m, der Strahl geht aber schon recht auf und wird auf diese Distanz windanfällig. Bei den 60- bzw. 100 ml- Dosen liegen die Einsatzentfernungen nach meiner Erfahrung (Markenprodukte von Mace und Sabre) bei Strahl über 5m, Foam bis ca. 5 m und bei Spray bei 2-3 m. Die abgegebene Reizstoffmenge ist (bei den guten Produkten, manche Behörden- RSG enthalten nur 0.3% PAVA) höher als bei SRS, und bei Strahl bzw. Foam ist das Zielen auf Maximaldistanz einfacher, weil man sieht, wo die Ladung landet. Da die Dosen ein Ablaufdatum haben (bei mir aber immer auch 2 oder 3 Jahre danach noch zuverlässig funktioniert haben) kann man das mit einer abgelaufenen Packung im Wald gut selbst testen. Dabei wird sich auch die manchmal geäusserte Meinung, dass Foam für Innenräume geeignet sei oder nicht vom Wind verfrachtet wird, etwas relativieren. Es gibt inerte Traininssprays, die man (anders als eine SRS) auch ins FOF- Training integrieren kann, selbst mit Laien in einem SV- Kurs. Die Frage ist aber "SRS oder Spraydose", und bei mir lautet die Antwort "bloss keine SRS, solange ich einen guten Spray mit passender Strahlform haben kann".
  22. Und mal was dagegen: Vor fast 30 Jahren habe ich einen Querschnitt solcher Waffen gekauft und getestet. Die Pistolen erwiesen sich mit wenigen Ausnahmen als nicht handhabungssicher. Keine Fangrast, keine Entspannfunktion, Schlagbolzensicherung sowieso nicht. In einem Fall liess sich die durchgeladene, gesicherte Waffe ohne Abzugsbetätigung auslösen, indem der Hammer nach hinten gezogen und losgelassen wurde. Modelle mit einer Sicherung à la PPK waren in gesichertem Zustand problemlos, müssten aber (über den Abzug) entspannt und gesichert geführt werden. Die Zuverlässigkeit bewegte sich zwischen katastrophal und passabel. Auf Schussbelastung ausgelegt waren die alle nicht, in einem Fall ist der Verschluss gerissen, bei anderen zeigten sich Stauchmarken. Die beiden getesteten Revolver waren handhabungssicher, die Schlösser waren ziemlich genaue Kopien der scharfen Vorbilder. Allerdings verliess ein Grossteil der Gase diese Waffen nicht durch den Lauf nach vorn, sondern seitlich durch die recht grossen Trommelspalte. Muss nicht heissen, dass das bei heutigen Konstruktionen auch noch so ist, aber ich wäre vorsichtig. Mit OC- Spray hat man abgesehen vom fehlenden Lärm die bessere Wirkung, bei weniger Nebenwirkungen in verschiedenen Belangen. Wie sind in D eigentlich die Piexon JPX und Guardian Angel rechtlich gestellt, braucht man für die auch einen kleinen Waffenschein?
  23. Da gibt es noch andere Möglichkeiten. Ich habe mal ein Kantholz auf den Boden gelegt, längs oder quer, beide Füsse müssen in Schiessposition drauf sein. Hat erstaunlich häufig den Gleichgewichtssinn überfordert und wenig Begeisterung hervorgerufen.
  24. Passend zur Debatte ein Video aus seriöser Quelle, das beweist, dass das HK doch das beste von allen ist.
  25. Das bezog sich auch nicht aufs KSK, sondern auf die Aussage von proud NRA member, dass das "Privileg" von Polizisten, die Dienstwaffe mit nach Hause zu nehmen, nicht zu rechtfertigen sei, weil die nicht stärker gefährdet seien als der Durchschnitt. Und für dieses "Privileg" habe ich eine weitere Begründung beigesteuert.
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