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Waffeningenieure im Zwielicht


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Waffeningenieure im Zwielicht – Die Mauserwerke, die HASAG und die Gründungsgeschichte von Heckler & Koch, von Rainer Karlsch, Stefanie van de Kerkhof und Andrea H. Schneider-Braunberger, ca. 450 Seiten, ISBN 978-3-8275-0191-2.

 

Die Autoren behandelt die Geschichte der Mauser-Werke, die Hugo Schneider AG (Arbeitgeber von Hrn. Heckler) sowie die Gründung und den Aufstieg von HK. Bei letzterem geht es vornehmlich um die Zeit bis ca. 1960, also um den Weg vom CETME zum G3. Anzumerken ist, dass die Autoren nicht auf die Technik eingehen, sondern einen Blick aufs große Ganze werfen.

Wie der Titel des Werks bereits vermuten lässt, erfolgt eine besonders erhellende Durchleuchtung der Lebensläufe bis ins Jahr 1945. Der Autor und die beiden Autorinnen sind Wirtschaftshistoriker bzw. in Richtung Unternehmensgeschichte unterwegs und verstehen es, faktenbasiert und mit neutraler Sichtweise die unternehmerischen Zusammenhänge darzustellen. Mein Wissen über HASAG kann man als nicht vorhanden bezeichnen und über Mauser bzw. HK kennt man Veröffentlichungen, deren Autoren sich meistens auf die Darstellung der Waffen konzentriert und in die Tiefe gehende Details zu den Firmen meist nur in der Heranführung an das Thema abfrühstücken. Das Autorentrio recherchierte sorgfältig, stützte das Literaturstudium aber auch auf die waffenlastigen Klassiker wie Seel, Kersten, Dallhammer, Lusar, Musgrave/Nelson, Stevens und Field/Martens.

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Na, da befinde ich mich ja in seriöser Gesellschaft in der Zunft der Waffenhistoriker.

 

In der Einleitung des genannten Buches steht ziemlicher Quatsch über Walter Schmid und sein familiäres Herkommen. Über seinen Nachfolger als Oberndorfer Leiter des Museums und Leiter des Stadtarchivs habe ich meine eigene Meinung. Ich hoffe, dass es heute mit Herrn Zimmermann in andere Bahnen kommt.

 

Es bleibt eine offene Frage, wo der Nachlass von Paul Mauser geblieben ist. Walter Schmid hat ihn 1987 von Alex Seidel bekommen. Wurde der Aktenbestand von Walters Erben auseinandergerissen?

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Ein wesentlicher Blickpunkt des Buches sind die Verflechtungen der erwähnten Firmen, aber auch der Gründer von H&K in das System der Zwangsarbeit der Zeit vor 1945, dies war einer der ursprünglichen Auftragspunkte von Heckler&Koch bei der Beauftragung zur geschichtlichen Aufarbeitung durch die Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG), bzw. den eingesetzten Historikern. Ein Aspekt dabei war inwieweit bewusst die Lebensgeschichte der H&K Gründer "geschönt" wurde, wie, und durch wen dies geschah.

Auch zeigt das Autorentrio intreressante Einblicke in die wirtschaftliche Situation der Stadt Oberndorf in Bezug zur Abhängigkeit von Mauser bis hin zur späteren H&K.

Aufgezeigt wird ebenfalls der gewundene Weg über das CETME hin zum G3- mit allen Wirrungen, politischen Spielereien, Patentstreitigkeiten, persönlichen Abneigungen und wirtschaftlichen Problemen, für sich schon eine spannende Geschichte, die leider in Gänze noch nicht erforscht wurde.

Das dabei die bekannten (Waffen)Archive und (Waffen)Autoren auch als Quelle dienen sollte selbstverständlich sein- daneben wurden jedoch auch bis jetzt unveröffentlichte Quellen bearbeitet und erschlossen.

Leider gehen einige der genannten recht geheimnissvoll mit ihren Beständen um, vermutlich um dann so zu enden wie Walter Schmids Archiv.......

Das Buch wendet sich an Leser die nicht nur an der "Hardware Waffe" interessiert sind, sondern auch mehr über die Geschichte ihrer Konstrukteure im historischen Kontext erfahren wollen. Wer Bildchen von Knarren und technische Beschreibungen derer erwartet ist bei diesem Buch sicherlich enttäuscht, ist aber auch nicht Zielgruppe des Buchs.

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vor 33 Minuten schrieb Wolfgang Seel:

Kann eigentlich nicht sein, dass die Erben so ignorant sind und den Wert des Erbes für die Fachwelt nicht erkennen?

 

Kommt nicht nur im Bereich "Waffen" tagtäglich vor. Im Falle des Nachlasses Schmid jedoch reine Vermutung meinerseits, kann auch völlig anders sein.

 

vor 33 Minuten schrieb Wolfgang Seel:

Wenn ich allerdings sehe, zu welchem Spottpreis der Nachlass von Lockhoven auktioniert wurde, denn werde ich fortfahren, meine "Hardware" bei Egun einzusetzen.

 

Ich denke man sollte insbesondere bei Archiven frühzeitig die berühmten guten Hände zur weiteren Bewahrung suchen und weniger monetäre Erfolge anstreben.

 

Man muss mit dem Thema "Archiv" zeitlich garnicht sowiet zurück gehen, z.B. Moll und Kersten (service K), ich kannte beide nicht persönlich, gehe aber davon aus das beide Archive hatten. Ist bekannt wo diese Archive (wenn vorhanden) abgeblieben sind?

Bearbeitet von heinzaushh
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