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IGNORED

TAZ - gar nicht mal sooo schlecht


pippo

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

http://www.taz.de/Waffen-in-den-USA/!107598/

Hier der Teil des Artikels, den ich der TAZ nicht zugetraut hätte:

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Andere Länder, andere Seiten: Klickt man sich am Montag nach dem Massaker durchs europäische Netz, so fällt auf, dass weder Le Monde noch El País oder La Repubblica mit dem Massaker in Newtown aufmachen. Innenpolitik beherrscht die Szene. Auf den deutschen Seiten belegt die Tragödie von Connecticut dagegen weiterhin den ersten Platz. Liegt das an den Erfahrungen von Winnenden und Erfurt? Ist Deutschland doch eine US-Kolonie? Oder wissen es die Landsleute einfach mal wieder besser?

Dabei haben wir hübsche eigene Probleme und Widersprüche: Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zum Beispiel fordert nach dem gescheiterten Terroranschlag im Bonner Hauptbahnhof eine Ausweitung der Videoüberwachung. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast wirft Friedrich vor, es sich „mit seinem reflexhaften Ruf nach schärferen Gesetzen“ zu leicht zu machen.

Dabei macht ihr eigener Bundesvorsitzender, Cem Özdemir, selbst vor, wie leicht man es sich mit einem „reflexhaften Ruf“ machen kann: Özdemir bezeichnete das US-Schulmassaker als Warnung für Deutschland – auch hierzulande müssten Schusswaffen in Privathaushalten verboten werden.

Rufe in die Ferne

Reflexhafte Rufe nach schärferen Gesetzen scheinen demnach in Ordnung zu sein, wenn der Reiz gut 6.000 Kilometer entfernt liegt. Die Frage, ob der am Berliner Alexanderplatz totgeprügelte Jonny K. noch leben würde, wenn er oder einer seiner Freunde eine Schusswaffe bei sich gehabt hätten, liegt hingegen wohl tatsächlich zu nah.

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Geschrieben

Es spricht sich rum, auch in unerwarteten Ecken. Immerhin hat sich der TAZ-Kommentator offensichtlich nicht nur im Medien-Mainstream "informiert", um auf den Gedanken zu kommen. Aber ich bezweifle, dass er diesen Gedankengang von der organisierten deutschen Waffenlobby übernommen hat. Die verharrt immer noch im seeligen Tiefschlaf und verkündet weiter "Wir wollen doch bloß unserem total harmlosen Hobby nachgehen, und eigentlich haben wir ja auch gar keine Waffen sondern nur Sport- und Jagdgeräte, und die sind auch ganz dolle eingeschlossen im Schrank, also bitte nehmt uns die nicht weg!"

Dass da inzwischen sogar die TAZ schon gedanklich weiter ist, ist an sich tieftraurig.

Geschrieben
Dabei macht ihr eigener Bundesvorsitzender, Cem Özdemir, selbst vor, wie leicht man es sich mit einem „reflexhaften Ruf“ machen kann: Özdemir bezeichnete das US-Schulmassaker als Warnung für Deutschland – auch hierzulande müssten Schusswaffen in Privathaushalten verboten werden.

Rufe in die Ferne

Reflexhafte Rufe nach schärferen Gesetzen scheinen demnach in Ordnung zu sein, wenn der Reiz gut 6.000 Kilometer entfernt liegt. Die Frage, ob der am Berliner Alexanderplatz totgeprügelte Jonny K. noch leben würde, wenn er oder einer seiner Freunde eine Schusswaffe bei sich gehabt hätten, liegt hingegen wohl tatsächlich zu nah.

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hi pippo,

mir beleibt die spucke weg, besonders der abschnitt mit jonny k. und der schusswaffe !!

erst der kommentar des rbb Kulturradios, und nun dies...

der artikel ist so gut, ich traue meinen augen immer noch nicht :confused:

gruß walli

Geschrieben

Jap, zuerst dachte ich auch, "Hier könnte man glat mal 50 Cent springen lassen" aber unter dem Artikel sind die restlichen Auslassungen der TAZ zum Amoklauf dann doch nicht mehr so doll sondern Mainstreambla...

Als erstes müssen Hintergrundchecks für alle Waffenkäufer eingeführt und der Verkauf und Besitz von Schnellfeuerwaffen gebannt werden. Und als zweites steht die grundsätzliche Debatte über Waffenbesitz an.

http://www.taz.de/Kommentar-Amoklauf-in-Co...ut/!107520/

Geschrieben

"... so kräftig aufs Gaspedal drücken, wie sie nur wollen – (tolerierte) Kollateralschäden..."

Finde obigen Passus ganz gut. Das "toleriert" habe ich hin zu gefügt weil es letztendlich darum geht: welche Kollateralschäden werden toleriert und welche nicht. Wobei es mir natürlich nur um Toleranz gegenüber Legalwaffenbesitz geht.

Geschrieben
Dass da inzwischen sogar die TAZ schon gedanklich weiter ist, ist an sich tieftraurig.

hi leute,

Und überraschenderweise veröffentliche sie auch alle kommentare (meiner ist jedenfalls drinn)

gruß walli

Geschrieben
.... der Artikel ist so gut, ich traue meinen Augen immer noch nicht.

... allerdings bekommt Ambros Waibel als Verfasser des Artikels von seiner TAZ-Stammleserschaft reichlich Gegenwind. Ob er sich das nochmal antut? Es ist nicht nur die Presse die gegen uns hetzt - viele der inzwischen weichgespülten Mitbürger (sind auch Wähler) blasen in das gleiche Horn. Es ist leider mal Fakt: jede noch so kleine Randgruppe oder Lebensweise wird heute wohlwollend und gutmenschelnd toleriert, der private Waffenbesitz fällt dabei jedoch aus dem Raster.

Manfred

Geschrieben

Zitat (s. link oben):

"Andere Länder, andere Seiten: Klickt man sich am Montag nach dem Massaker durchs europäische Netz, so fällt auf, dass weder Le Monde noch El País oder La Repubblica mit dem Massaker in Newtown aufmachen"

Schön dass es mal einer erwähnt (noch schöner, dass es ausgerechnet die TAZ tut - es scheint dort doch noch unabhängig denkende Geister zu geben!).

Ich habe ebenfalls den Eindruck, dass in D in Folge dieses Schwerverbrechens an der US-Ostküste das allergrößte Verbotsfass aufgemacht wird... zum Erbrechen.

Herr C.Ö. und Konsorten, die doch sonst immer so die europäische Komponente betonen, sollten sich mit ihren kurzsichtigen Verbots- und Zentralllagerungs-Forderungen mal im Rest Europas umschauen. KEIN THEMA dort.

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