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IGNORED

Warum überhaupt (Schuss)Waffen?


Terz

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Das Thema ist komplex und kann nicht in schwarz-weiss eingeteilt werden.

Hi Joker,

ich verstehe deine Einwände und nehme mal aufgrund deines Wohnortes (und vielleicht Alters?) eine größere Erfahrung mit der Materie SV (mit oder ohne Schusswaffe) hast als ich.

Was ich jedoch klarstellen möchte: Ich bin auch nicht komplett auf den Kopf gefallen und wenn ich etwas hier schreibe, erwarte ich vom jeweiligen Leser etwas mitdenken.

In den vielleicht 10 Sätzen, die ich hier in der Kürze der Zeit verfasst habe, wollte ich einige persönliche Eindrücke und Erfahrungen vermitteln und Tipps zur weiteren Recherche geben. Eine komplette, wissenschaftliche Abhandlung zum Thema sollte es nicht werden. Ein in Stein gemeisseltes Grundsatzdokument auch nicht.

Ich komme mir schon etwas runtergeputzt vor, wenn mir offensichtliche Naivität (nachfolgend bespielhaft) vorgeworfen wird:

Kampfschiessen ist wenig ballern
Nein wirst du nicht schaffen, ist wieder dieser Sport Irtum
Es gibt nie absolute Regeln, denn das klappt nur wenn du schneller rennst. Weisst du das im voraus ?????

Das das Thema SV grundsätzlich situationsabhängig zu bewerten ist, sollte jedem von Grund auf klar sein, insofern stimme ich dir vollends zu.

No hard feelings, aber das musste ich mal loswerden, Cheers :s75:

Viele Grüße

Mike

Geschrieben
Für Computer rate ich schon lange zu einer wirkungsvollen Verschlüsselung und Backuplösungen außerhalb des Hauses bzw. Landes. Gerade bei Verschlüsselung beißen sich "Berufsschnüffler" wie der Threadsteller gerne die Zähne aus..... das gilt nicht für die NSA, aber in der Liga, wo BKA, BSI und LKA "spielen" trifft das noch zu.

Ich warte immernoch auf die Gesetzesänderungen zur Herausgabe von Passwörtern etc. unter androhung von Haft wie in anderen Ländern der EUdSSR schon möglich...

Wir haben (glaube seit Februar 2008) durch ein Urteil des Bundesverfassungsgericht offiziell das Recht auf digitale Privatsphäre. Es ist daher nicht wie in England möglich in Haft genommen zu werden, wenn man sein PW nicht rausgeben will. Und Auslandsreisende können bei TC ja auch versteckte Daten anlegen, die man auch mit einem Passwort nicht finden kann. So haben die Engländer wenigstens doch noch etwas Privatsphäre. Eine Verfassung wäre sicherlich besser, auch für die Niederlande in denen es verdachtsunabhängige Hausdurchsuchungen gibt...

Gegen eine durchdachte Verschlüsselung mit freier Software kommt auch die NSA nicht an. Wo die dann ansetzen ist dich beim Eingeben des Passwortes zu belauschen, und das geht auf so vielen Wegen wie man es nicht für möglich halten möchte.

Auf gekaufte Software sollte man für Verschlüsselung verzichten, da die höchstwahrscheinlich einen Zweitschlüssel für Behörden bereit halten (Key escrow). Da gibt es Seriöse Quellen wie den CCC zu oder Bruce Schneier, der in einem Verschlüsselungstool von Microsoft hinweise auf eine Hintertür gefunden hat.

Geschrieben

Du fragst: "Warum überhaupt (Schuss)Waffen?"

Ich sage: Weil's praktischer ist als Wildschweine mit dem Lasso einzufangen. Jedenfalls wenn man nicht als Kind in den Zaubertrank gefallen ist...

:heuldoch:

Geschrieben
Hi Joker,

....

Was ich jedoch klarstellen möchte: Ich bin auch nicht komplett auf den Kopf gefallen und wenn ich etwas hier schreibe, erwarte ich vom jeweiligen Leser etwas mitdenken.

In den vielleicht 10 Sätzen, die ich hier in der Kürze der Zeit verfasst habe, wollte ich einige persönliche Eindrücke und Erfahrungen vermitteln und Tipps zur weiteren Recherche geben. Eine komplette, wissenschaftliche Abhandlung zum Thema sollte es nicht werden. Ein in Stein gemeisseltes Grundsatzdokument auch nicht.

Ich komme mir schon etwas runtergeputzt vor, wenn mir offensichtliche Naivität (nachfolgend bespielhaft) vorgeworfen wird:

Das das Thema SV grundsätzlich situationsabhängig zu bewerten ist, sollte jedem von Grund auf klar sein, insofern stimme ich dir vollends zu.

No hard feelings, aber das musste ich mal loswerden, Cheers :s75:

Viele Grüße

Mike

Ich habe dir weder Naivität unterstellt noch wollte ich dich runterputzen, tut mir leid wenn es so rüber gekommen ist.

Nur du hast wie viele andere etwas zum Ausdruck gebracht was notwendigerweise zu tun hat mit dem Umgang von Waffen und ritueller Gewalt (Kampfsport) den 99% der Menschen kennen.

Und genau diese Art zu denken, wenn auch sie absolut legitim ist meistens die schlechte Antwort auf gewalttätige Situationen.

In unserer Gesellschaft ist kompetitives Denken allgegenwärtig was auch bedeutet das man irgendwelche Maßeinheiten sich sucht, die erlauben Vergleiche an zu stellen.

Im Schießport sind es Zeitangaben und Präzision. Deswegen setzt sich der Gedanke fest das wenn A schneller und präziser als B schießt er besser ist. Was ja auch stimmt in dem engen Rahmen der Sportordnung.

Es gibt in Amiland die sogenannte 21-Fuss-Regel: das ist die Distanz (ca. 7m), die ein Messerbewaffneter in 1,5Sek. überwinden und zustechen kann). Ein gut trainierter Schütze kriegt derweil seine Waffe gezogen und mehrere Kugeln los. Wenn du natürlich Angst kriegst oder untrainiert bist, kann das anders sein.

Was du sagst entspringt genau diesem Denken. Wenn ich trainiert bin kann ich in der Zeit die der BG braucht um die 7m zu überwinden, ziehen und schießen. Schlussfolgerung man trainiert dies. Die nächste Schlussfolgerung ist wenn mich jemand mit dem Messer angreift, bleibe ich stehen, ziehe und erschieße in, weil ich so gut geworden bin das ich es in der Zeit schaffe.

Hier liegt das Problem, selbst wenn ein Timer dir sagt das du es schafft und die Löcher in der Scheibe das du getroffen hast, ist dies Lichtjahre von der Wirklichkeit entfernt.

In der Wirklichkeit dauert es viel länger zwischen dem Moment wo der Angriff begannen hat und dem Moment wo es dir bewusst wird als 1 Sekunden, da ist der Angreifer schon 1-2m entfernt.

Und die Wahrscheinlichkeit das du nicht triffst ist extrem hoch.

In dieser Beziehung hatte ich vor Jahren ein Haha Erlebniss wo ich plötzlich ein ganzes Glock Magazin gebraucht habe um auf 8m eine Klapscheibe zu treffen die 80*40cm mass. Grund???? Winter, -10C°, Dunkel, Kalt, Zittern, Dicke Klamotten und angefrorene Hände. In Laborbedingungen trifft ja jeder Depp auf dieser Distanz so eine Scheibe.

Die Zusammenfassung ist, die Wahrscheinlichkeit das es schieft geht wenn du statisch bleibst und einfach versuchst schneller als der BG zu sein ist extrem hoch, egal wie oft du trainiert hast.

Der Punkt ist es eben anders an zu gehen. In solch einer Situation hat der Angreifer die Initiative und du als Verteidiger wirst nur reagieren. So lange du nach bekannten Schemen reagierst wirst du verlieren, weil der Gedankliche und praktischer Vorsprung des Angreifers zu gross ist.

Der erste und allerwichtigste Punkt ist sich überhaupt nicht auf so eine Situation einlassen.

Der zweite Punkt ist den Blick drillen. Heisst üben mit einem Gegner einfach zu identifizieren wenn ein Messer oder eine Waffe ins Spiel kommt. Das ist weit schwieriger als man meint.

Zuletzt wenn man reagiert die ODAA Loop des Angreifers durchbrechen.

ab 0.21s wird es sehr gut gezeigt für weite Distanzen. Für nahe Distanzen ist die Methode die schon beschrieben wurde die beste.

Die Frage der Schnelligkeit, die sollte man nicht als Ziel als solches behandeln sondern als Beiprodukt. Das wichtigste ist eine saubere Technik zu haben in allen Umständen funktionniert. Schnelligkeit ist ein Beiprodukt das sich ganz von selber einstellt nach der Zeit. Wenn man aber versucht gegen den Timer zu arbeiten, gewöhnt man sich oft Techniken die schnelle sind, aber unsauber und im entscheidenen Moment versagen. Lieber langsam treffen als schnell daneben schiessen.

Ein Kampfsporttrainer hat mir einmal gesagt: wenn dich (unbewaffnet) einer mir dem Messer angeht, RENN! Alle Entwaffnungstechniken, die auf Youtube recht schön aussehen, sind in der Realität meist Kappes. Für einen Angreifer mit Schusswaffe gilt diese Regel noch viel mehr.

Auch diese Aussage wird langsam nicht mehr hinterfragt und auf ihre strassen plausabilität getestet genauso wenig wie die Kampfgurus die einem die ultimative Messer entwaffnungs Technik präsentieren.

In den meisten Fällen, fällt ein Schusswaffen oder Messer Angriff nicht vom Himmel. Da hat man entschieden etwas falsch gemacht im Voraus. Besser schon im Voraus sich nicht in so eine Situation rein gleiten lassen.

Dann will meistens der Angreifer etwas von einem und will nicht unbedingt einen Umbringen nach 30 Minutiger Standpauke. Also lieber geben was man kann.

Dann weg rennen ?????

Ich bin 50 Jahre alt, selbst wenn ich regelmässig Sport betreibe ist jeder 20 Jähriger schneller im Sprint, also was bringt es weg zu rennen um das Messer im Rücken zu haben. Das gleiche würde zb für eine Frau gelten die nicht unbedingt in Turnschuhen rum läuft. Also in wie vielen Fällen ist weg rennen eine Option????

In wie fielen Fällen ist Kämpfen eine Option und in wie vielen Fällen nachgeben die beste Lösung.

Es gibt schlicht und einfach kein Patentrezept.

Bei einer Schusswaffe die per Definition eine Distanzwaffe ist, ist weg rennen zum Teil besser, aber auch dann sollte man wissen wie und wohin und warum.

Wie gesagt es richtet sich nicht gegen dich, sondern gegen die Wahrheiten die sich langsam als Mantra in den Kampfschulen und gewissen Kampfschiessorganisationen, sowie das Inet im allgemeinen breitmachen.

Joker

Geschrieben
Es gibt schlicht und einfach kein Patentrezept.

Kann ich aus gelernter und persönlicher Erfahrung nur bestätigen.

Es gibt keine Garantien, das in Situation XY die gelernte Taktik A mit Technik B und Werkzeug C garantiert funktioniert.

Sich auf tolle Rezepte zu verlassen kann zu einem sehr schlechten Geschäft führen. -- Man GEWINNT einen Kampf und stirbt anschliessend im Rettungswagen.

Gutes Training, Fitness, fundiertes Wissen, das "richtige" Werkzeug helfen eventuell, jedoch obsiegen meist Entschlossenheit und konsequentes, terminales Handel in einer aufgezwungenen Kampfhandlung.

Auf die eine oder andere Art wird man aber verlieren; juristisch, finanziel, moralisch, gesundheitlich (psychisch/physisch).

Man versucht in erster Linie seine physische Gesundheit/sein Leben zu retten.

Geschrieben

Hi Joker,

ich werde nicht mehr Punkt für Punkt auf deinen letzten Beitrag eingehen, aber ich stimme dir wahrscheinlich viel mehr zu, als du denkst.

Vielleicht ist in meinem ersten Beitrag das alles (21-Fuss-Regel, Wegrennen) etwas anders rübergekommen, als ich dachte. Sei versichert, dass ich mir der Komplexität des Themas bewusst bin. Ersteres war ein Rechercheanstoss für den Threadersteller, sich weiter zu informieren. Im zweiten Fall muss ich dazu sagen, dass der Kampfsportlehrer in diesem Fall nicht Rennen um jeden Preis meinte, sondern Konfliktvermeidung, wenn möglich.

Im Endeffekt sagen die folgenden Zitate eigentlich alles wichtige zu Thema:

Das Thema ist komplex und kann nicht in schwarz-weiss eingeteilt werden.
Es gibt schlicht und einfach kein Patentrezept.
Gutes Training, Fitness, fundiertes Wissen, das "richtige" Werkzeug helfen eventuell, jedoch obsiegen meist Entschlossenheit und konsequentes, terminales Handel in einer aufgezwungenen Kampfhandlung.

Auf die eine oder andere Art wird man aber verlieren; juristisch, finanziel, moralisch, gesundheitlich (psychisch/physisch).

Man versucht in erster Linie seine physische Gesundheit/sein Leben zu retten.

Viele Grüße

Mike

Geschrieben
2) Ein Angreifer stürmt mit einem Messer auf mich zu und fängt an zig mal zuzustechen. Das Problem an der Situation ist, dass ein "Opfer" von dem Moment überwältigt ist, dass er eine Art Schock hat und nicht handelt.

Und meine Behauptung ist immer noch, dass mir eine scharfe Schusswaffe in solchen Situationen nichts brigt. Ich habe mir auch mal die Fotos bei der Abwehr des Angreifers mit dem Messer angeschaut. Das ist Blödsinn. Denn was macht er? Er schützt sich mit seinen Beinen. Als Angreifer würde ich genau da zustechen und dann die Beine vor meinen Oberkörper halten. Das Opfer wird nicht durch seine Beine auf mich zielen und schießen können.

...

Tja und dann sieht es in Realität anders aus. Zum Thema Schock und nicht handeln, bzw sich mit den beinen schützen. Hat dem auf dem Video das Leben gerettet.

http://www.krqe.com/dpp/news/crime/brutal-...aught-on-camera

Ab 0:50

Der andere Punkt ist der Angriff und was das Opfer in dem Moment machte

Joker

Geschrieben
Ohalätz, :o ich möchte trotzdem mit der Erfahrung nicht tauschen. Jeder Mensch empfindet ja Schmerzen auch anders bzw. anders intensiv und jenachdem ob die Person dann beim Stich unter Alkohol bzw. Drogen stand, kann sich auch da das Schmerzempfinden varieren gegenüber Nüchternheit.

Joker war vollkommen nüchtern. Allenfalls Adrenalin war im Spiel.

Geschrieben
Ich bin 29 Jahre alt und arbeite für ein LKA.

Das bezweifle ich - mit Verlaub - stark.

Die Art der Fragen, Beiträge und fehlendes Fachwissen sprechen eher dafür, dass Dein Thread Bullshit ist.

Wenn nicht: Traurig für den Dienstherrn, bleib im Büro.

P.S.:

Warum ein IT-ler zur Hausdurchsuchunh mitkommen sollte, ist mir schleierhaft, i.d.R. wird da meines Wissens alles was nach Datenträger eingepackt und NICHT an Ort und Stelle geprüft. Aber egal, das ist nicht der Teil, an dem ich am meisten zweifle.

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