Zum Inhalt springen
IGNORED

Luftfeuchtigkeit und Waffen


dusty_dragon

Empfohlene Beiträge

Hallo Freunde,

weiss jemand bei welcher Luftfeuchtigkeit (die ja immer von der herschenden Temperatur und dem sich daraus ergebenden Sättigungsgrad an Feuchtigkeit abhängig ist) man Waffen, also quasi Holz und Stahl, am besten lagern sollte?

Für den Stahl wäre sicherlich eine möglichst niedrige Luftfeuchtigkeit angebracht, was aber ist mit dem Holz?

Ich könnte mir vorstellen, dass es bei zu geringer Luftfeuchtigkeit/zu trockener Luft eher schädlich für das Holz sein könnte und es zum Bilden von Rissen neigen könnte, quasi austrocknet.

Trotz Lack oder Öl auf/in dem Holz, können Holzschäfte durch zu geringe Luftfeuchtigkeit leiden?

Wenn ja, wo ist die optimale Luftfeuchtigkeit, um

a. den Stahl vor Rost zu schützen

b. aber das Holz nicht leerzusaugen und zum reißen zu bringen?

Da der Sättigungsgrad an Feuchtigkeit in der Luft immer direkt von der Temperatur abhängig ist (wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern), auf welche Temperatur beziehen sich dann euere eventuellen Angaben/Tips bzw. wie stark verändert sich der absolute Feuchtigkeitsgehalt in der Luft mit zunehmender Temperatur und ist damit schädlich für die Waffen?

Beispiel:

30% Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad Temperatur im Gegensatz zu 30% Luftfeuchtigkeit bei 35 Grad Temperatur.

Die kühlere Luft kann insgesamt weniger Wasser speichern, folglich erreicht sie die 30% Luftfeuchtigkeit bezogen auf ihr Gesamtaufnahmevolumen an Feuchtigkeit schneller als die wärmere Luft, ergo ist die absolute Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad niedriger als bei 35 Grad, obwohl ein Hygrometer in beiden Fällen 30% Luftfeuchtigkeit anzeigen würde, würde sich bei 20 Grad Temperatur weniger Feuchtigkeit in de Luft befinden als bei 35 Grad.

Daher meine Frage nah der Temperatur bei der Angabe der %-Zahlen.

Weiss jemand in welchem Verhältnis diese Aufnahmefähigkeit wächst?

Beispiel:

Es herschen 35 Grad Temperatur, wie hoch darf die Luftfeuchtigkeit in % sein, um die oben genannten Anforderungen a. und b. zu erfüllen?

... oder einfacher ausgedrückt, bei welcher Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollte man Waffen lagern um weder Stahl noch Holz zu schaden?

Beste Grüße

Dusty

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Beispiel:

30% Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad Temperatur im Gegensatz zu 30% Luftfeuchtigkeit bei 35 Grad Temperatur.

Die kühlere Luft kann insgesamt weniger Wasser speichern, folglich erreicht sie die 30% Luftfeuchtigkeit bezogen auf ihr Gesamtaufnahmevolumen an Feuchtigkeit schneller als die wärmere Luft, ergo ist die absolute Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad niedriger als bei 35 Grad, obwohl ein Hygrometer in beiden Fällen 30% Luftfeuchtigkeit anzeigen würde, würde sich bei 20 Grad Temperatur weniger Feuchtigkeit in de Luft befinden als bei 35 Grad.

Daher meine Frage nah der Temperatur bei der Angabe der %-Zahlen.

Weiss jemand in welchem Verhältnis diese Aufnahmefähigkeit wächst?

Sowas bestimmt man anhand des Mollier HX-Diagramms.

Viel Spaß

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...

a. den Stahl vor Rost zu schützen

b. aber das Holz nicht leerzusaugen und zum reißen zu bringen?

...

Da der Sättigungsgrad an Feuchtigkeit in der Luft immer direkt von der Temperatur abhängig ist (wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern), a

Beispiel:

...

30% Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad Temperatur im Gegensatz zu 30% Luftfeuchtigkeit bei 35 Grad Temperatur.

Die kühlere Luft kann insgesamt weniger Wasser speichern, folglich erreicht sie die 30% Luftfeuchtigkeit bezogen auf ihr Gesamtaufnahmevolumen an ...

...

oder einfacher ausgedrückt, bei welcher Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollte man Waffen lagern um weder Stahl noch Holz zu schaden?

Beste Grüße

Dusty

Hi,

Zunächst unterscheidet man zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit.

guggsduhier: http://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Luft...uftfeuchtigkeit

Richtig ist, dass warme Luft unter "normalem" Umgebungsdruck mehr Wasser inform von Dampf aufnehmen kann als kalte.

Das heißt 1m³ 20°C warme Luft hat bei gleichem absolutem Feuchtegehalt (meinetwegen 12 g/m³ Wasser) einen Relativen Feuchtegehalt von ca. 70%.

Gleiche Luft- und Wassermenge bei 17°C ergeben jedoch eine Relative Feuchte von ca. 82%,

bei 14°C ist die Sättigungsmenge überschritten und der Dampf kondensiert inform von Tröpfchen.

Das gilt auch für die Temperatur von Oberflächen.

Deswegen haben die Jäger auch alle rostige Gewehre, weil die aus winterlicher Kälte in die warme Kneipe kommen,

die Schießeisen dort an die Garderobe hängen und an den eiskalten Ballermännern munter das Wasser runterläuft.

Manch einer saß so lange in der Wirtschaft, dass ihm seine Büchse glatt weggerostet ist und er mit dem leeren Schaft heim zu Muttern musste.

Das ist wiederum der Grund für die braunen Flecken unter den Garderoben und die Beulen auf manchen Jägerköpfen. :)

Für die Aufbewahrung rostempfindlicher Materialien in Umgebungsluft hieße das:

Möglichst geringe Relative Feuchte, egal bei welcher Temperatur.

Wäre da nicht das Schaftholz.

Außerdem fühlen wir uns bei einer Relativen Feuchte <40% nicht dauerhaft wohl, uns trocknen die Schleimhäute aus und wir bekommen Schnupfen.

Also kauf Dir ein Hygrometer und richte Dein Raumklima durch entsprechendes Heiz- und Lüftungsverhalten so ein, dass die Relative Luftfeuchte immer schön zwischen 50-65% liegt.

Dann wird Deinen Erbstücken schon nichts passieren.

Außerdem wie oben bereits angeführt, stellt sich über Oberflächen von Gegenständen unterschiedlicher Temperatur zeitweise ein Mikroklima ein, bis sich die Temperatur wieder der Umgebung angeglichen hat.

Diesen Umstand kann man z.B. durch eine Beleuchtung (Wärmestrahlung) ausnutzen. Dann bleibt die Oberfläche immer etwas wärmer als die Umgebung.

(Nein, bitte kein 2.000 Watt Halogenstrahler.)

Einen übertriebenen Temperatur-Feuchte-Zirkus würde ich nicht machen.

Und für die Zigarren gibt's schließlich Humidore.

Gruß

Uli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Dagobert, kein Thema, konntest ja nicht wissen ;)

@HKman und Brestan:

betsen dank, sehr gute infos.

mein problem ist allerdings, dass es im sommer mehr als 21 grad sind, das bedeuted ich würde zwar 40% oder auch 50% luftfeuchtigkeit mittels eines luftentfeuchters hinbekommen, allerdings im sommer so bei 26 - 28 grad und im winter so bei 16 - 20 grad. bei den deutlichen temperaturunterschieden ist aber der sättigungsgrad an wasser in der luft ein anderer (wie ihr ja schon erwähnt habt), daher bräuchte ich quasi einen hinweis wie hoch soll die luftfeuchtigkeit in % im sommer bei 26 - 28 grad sein und wie im winter bei 16 - 20 grad damit die selbe nicht zu hohe und auch nicht zu niedrige menge an wasser in der luft ist.

also z.b. (reine annahme) im sommer 35% (weil mehr wasser in der wärmeren luft) und im winter 55% (weil weniger wasser in der kalten luft) um auf eine jahreszeiten-unabhängige, gleiche und ausreichende menge feuchtigkeit in der luft zu kommen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...

jahreszeiten-unabhängige, gleiche und ausreichende menge feuchtigkeit in der luft zu kommen

Leeven Dusty,

nochmals => der absolute Wassergehalt der Luft ist nicht relevant !

Was zählt ist die relative Luftfeuchte.

Bei 20°C und einem absoluten Wassergehalt von ca. 17,3 g/m³ beträgt die nämlich 100%, es ist neblig und Deine Schießprügel werden rosten wie der Teufel.

Bei 100°C und einem absoluten Wassergehalt von 40 g/m³ beträgt die relative Feuchte dennoch weniger als 40%, Du bekommst Schluckbeschwerden, weil Deine Schleimhäute austrocknen und Deine Eisenteile rosten nur wenn Du sie dauernd begriffelst.

Eine jahreszeitunabhängige, gleichbleibende Luftfeuchte bekommst Du nur mit einer Klimaanlage hin.

Im Sommer ist es eben warm und feucht, im Winter kalt und trocken (na ja, jedenfalls war das früher so).

Wenn Du keine Klimaanlagen im Haus magst, kauf Dir doch einen Waffen-Humidor.

Gibt's z.B. bei Hartmann Tresore, schön mit Schaufenster und Beleuchtung, schon für wenige Tausend Euronen.

(Also ich würde mir das Hygrometer und für den Rest noch ein schönes Mopped kaufen, oder halt noch ein Schießeisen.)

Gruß

Uli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube am besten ist es wenn man den Waffenschrank soweit als möglich von einem Fenster oder Heizkörper aufstellt. Auch direkte Sonnenstrahlung auf den Schrank sehe ich als problematisch da es dadurch im Inneren zu Temperaturschwankungen kommt.

Die Luftfeuchte . . . keine Ahnung, keine wirkliche jedenfalls. Vor ein paar Jahren hat der Aufspanntisch (Guss) mehrerer Fräsmaschinen über Nacht Rost angesetzt. Luftfeuchte war da ~80%, das Problem war nicht nur in der Zerspanung zu finden. Überall in der Firma haben blanke Stahlteile Rost angesetzt. Das ist aber nur im Hochsommer so.

Zuhause habe ich mit Rost keine Probleme, übers Holz hab ich mir da noch keine Gedanken gemacht. In meinen Waffenschrank hab ich eine alte Socke mit Reis geworfen als Alternative zu irgendwelchen teuren Entfeuchtern. Im Sommer hab ich da keine Probleme mit Rost und in der kalten Jahreszeit hat man ja durch die Heizkörper generell weniger Luftfeuchte. Ich hänge aber meine Wäsche in dem Zimmer auf, dort ist Platz, deshalb der Beutel Reis.

Gott zum Gruss david

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

okay, vielleicht hab ich begrifflichkeiten nicht korrekt benannt.

machen wir ein einfaches beispiel für die praxis.

nehmen wir hypothetisch an man würde als versuchsaufbau einen elektrischen luftentfeuchter in den waffenschrank stellen können, welche % zahl an relativer luftfeuchtigkeit sollte man einstellen, auf die der luftentfeuchter die vorhandene luft bringen soll, um vor rost zu schützen und dem holz noch ein mindestmass an feuchtigkeit zu lassen, damit es nicht risse bekommt?

wenn ich euch richtig verstehe, dann ist dieser versuchsaufbau völlig unabhängig von der vorherschenden temperatur.

das würde bedeuten man stellt den luftentfeuchter auf gesuchte X-% und kann ihn dann auf dieser einstellung von X-% das ganze jahr, sommer wie winter, laufen haben, weil die temperatur wurscht ist?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe immer ein paar Trocknungssäckchen in den Waffen- und Munitionsschränken liegen und bin damit immer gut gefahren. Allerdings sind die meisten Waffen auch noch kräftig eingeölt ( breakfree ) und in Minigrip - Tüten verpackt.

Einen elektrischen Luftentfeuchter würde ich schon wegen der Konvektion nicht in einen Waffenschrank integrieren wollen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

probleme gäbe die intergration schon, aber mit dem beispiel gings mir mehr ums generelle verständnis, als um die praxis.

kann man so einen luftentfeuchter einmal einstellen, nachdem man z.b. mit nem hygrometer gemessen hat und dann sommer wie winter mit der gleichen einstellung laufen lassen, oder muss er jahreszeitentechnische angepasst werden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

genau da liegt der hase im pfeffer ;)

im display der meisten luftentfeuchter steht immer eine gewisse %-zahl, nur was gibt diese an?

die relative luftfeuchtigkeit (an die er dann seine leistung anpassen würde) oder die absolute (dann müsste man je nach temp. nachregulieren

Ich glaube, die relative Luftfeuchtigkeit lässt sich einfacher Messen als die absolute. Die ganzen Hygrometer geben ja die relative Luftfeuchte an. Insofern würd ich mal davon ausgehen, das dein Gerät ebenfalls auf die relative Luftfeuchte regelt.

Auch ist die relative Luftfeuchte für den Alltagszweck relevanter als die absolute.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Bitte beachten Sie folgende Informationen: Nutzungsbedingungen, Datenschutzerklärung, Community-Regeln.
Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.