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IGNORED

Schützenkönigsketten mit zweifelhaften Symbolen


Peter K

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Jungs und Mädels,

jaaaaa, meine Fragen stehen nicht direkt im Zusammenhang mit dem Thema WAFFENrecht, aber rechtliche Fragen sind´s trotzdem und zudem welche, die doch recht viele angehen könnten:

Ihr kennt doch (fast) alle die Schützenkönigsketten. Das sind große Ketten bestehend aus einzelnen Metallplättchen, die der Schützenkönig beim Schützenkönigsball umgehängt bekommt und auch z.B. bei Umzügen in der Öffentlichkeit trägt. Es gibt eine Menge Schützenvereine, die schon viel länger bestehen als die Bundesrepublik Deutschland und daher kann es sein, dass in die Schützenkönigsketten Plaketten bzw. Medallien eingearbeitet sind (bzw. eingearbeitet waren), die noch aus der Zeit des 3. Reiches stammen.

Wie sieht nun die rechtliche Lage aus:

1. Dürfen die Schützenkönigsketten (oder andere Insignien wie z.B. Damenkette oder Jugendkette), in die Plaketten mit nazionalsozialistischen Symbolen bzw. Portraits eingearbeitet sind, in der Öffentlichkeit getragen werden oder

2. Müssen diese Plaketten aus der Schützenkette entfernt bzw. die Symbole überklebt werden?

Geschrieben
1. Dürfen die Schützenkönigsketten (oder andere Insignien wie z.B. Damenkette oder Jugendkette), in die Plaketten mit nazionalsozialistischen Symbolen bzw. Portraits eingearbeitet sind, in der Öffentlichkeit getragen werden oder

2. Müssen diese Plaketten aus der Schützenkette entfernt bzw. die Symbole überklebt werden?

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Nationalsozialistische Symbole dürfen in der Öffentlichkeit nicht gezeigt werden, das ist wohl Fakt. Bei Militär-Orden aus dieser Zeit mußten sich die Träger ja auch Neuausgaben kaufen, ohne das Hakenkreuz. Beim Verkauf alter, orignialer Orden in der Öffentlichkeit kann das immer noch ein Problem werden, wenn sich jemand daran stößt.

Ich weiß, daß Hakenkreuze und SS-Runen verboten sind. aber Portraits? Solange es nicht gerade Hitler, Himmler, Goebbels, Streicher oder verurteilte Kriegsverbrecher sind, wird es wohl nicht so auffallen und wäre rechtlich vermutlich auch nicht angreifbar.

Andererseits finde ich, man sollte seine Vergangenheit nicht verleugnen. Auch dann nicht, wenn sie einem nicht paßt. Ich würde die Plaketten drin lassen und Nazi-Symbole oder wirklich kritische Portraits auf den Plaketten zuverlässig und unauffällig überkleben oder zulöten. Da solche Ketten ziemlich lange getragen werden, würde ich allerdings keine unumkehrbare Veränderung vornehmen.

Es braucht nur mal jemand zu kommen, der was gegen Schützen hat und der entdeckt dann auch noch ein öffentlich zur Schau gestelltes Hakenkreuz oder einen Hitlerkopf. Dann hast Du eine Menge Ärger am Hals. Wörtlich gemeint :-)

Klaas

Geschrieben

ist zwar keine antwort, aber eine frage, die in diesem zusammenhang auftaucht, und die mich interessiert:

wenn es so ist, dass nazi-symboli nicht oeffentlich gezeigt werden duerfen,

- macht sich dann auch der briefmarkenhaendler strafbar, der in seinem schaufenster marken aus dem 3.-reich (mit entsprechender symbolik und 'portraits') anbietet ???

(das schaufenster kann ja jeder sehen)

- oder laeuft das dann unter "kunst", "historisches", "sonstiges" ?

Geschrieben

- macht sich dann auch der briefmarkenhaendler strafbar, der in seinem schaufenster marken aus dem 3.-reich (mit entsprechender symbolik und 'portraits') anbietet ???

(das schaufenster kann ja jeder sehen)

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eigentlich schon, müssen abgeklebt werden... der briefmarkenhändler hier um die ecke macht das so. aber auf briefmarken sind die symbole so klein, vielleicht regt sich da keiner drüber auf, wenn man es nicht macht...?

Geschrieben

Es kommt imho immer auf den Zusammenhang an, in dem die Symbole gezeigt werden. In Schulbüchern sind sie auch "erlaubt" ;)

Bei den Briefmarken ist das evtl. kein Probelm. Beispiel alte Bücher:

Verboten: Abbildung von SA-Standarten auf einem Buchumschlag (BGH bei Wagner, GA 1967, 106) - gem. 86a III StGB, nicht jedoch bei antiquarischem Handel mit Büchern aus der NS-Zeit (BGHSt 29, 84)

Quelle: http://www.lka.niedersachsen.de/staatsschu....html#abzeichen

Bandit_911

P.S. Frag doch mal beim LKa nach ;)

Geschrieben

Denke ich auch. Die rechtliche Beurteilung ist wahrscheinlich aber auch immer abhängig davon, an welchen Richter man im Falle einer Beschwerde/Anzeige gerät. Das sind meist Einzelfall-Entscheidungen. Daher kann ich das gut nachvollziehen.

Geschrieben
ist zwar keine antwort, aber eine frage, die in diesem zusammenhang auftaucht, und die mich interessiert:

wenn es so ist, dass nazi-symboli nicht oeffentlich gezeigt werden duerfen,

- macht sich dann auch der briefmarkenhaendler strafbar, der in seinem schaufenster marken aus dem 3.-reich (mit entsprechender symbolik und 'portraits') anbietet ???

(das schaufenster kann ja jeder sehen)

- oder laeuft das dann unter "kunst", "historisches", "sonstiges" ?

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Hier in München wurde einem bekannten Briefnmarkenhändler mal vor einiger Zeit das Schaufenster genau deswegen ausgeräumt.

Mit etewas googeln müssten da eigentlich mehr Infos zu finden sein. Ich weiss auch nicht mehr, wie das damals ausging, stand aber auf jeden Fall dick in der Zeitung...

Georg

Geschrieben

Ihr kennt doch (fast) alle die Schützenkönigsketten. Das sind große Ketten bestehend aus einzelnen Metallplättchen, die der Schützenkönig beim Schützenkönigsball umgehängt bekommt und auch z.B. bei Umzügen in der Öffentlichkeit trägt.

Is schon Karneval??? :bud: (tschuldigung, mußte einfach sein...)

Gruß openeye

Geschrieben
Is schon Karneval??? :bud: (tschuldigung, mußte einfach sein...)

Gruß openeye

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Kann ich aus Deiner Äußerung schließen, dass Du nicht zu den schützenjackentragenden Schützen gehörst? :) . Dann geht´s Dir wie mir! Aber "ich sach ma": Jedem dat seine.... Ich mag die Jackentragerei zwar nicht, aber die solln doch machen wat sie wollen, solange sie andere nicht mit ihrer vermeintlichen "Tradition" das Leben schwer machen ...

Geschrieben
tststs, wenn die herren juristen nichts vernuenftigeres haben, mit dem sie sich beschaeftigen.

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Wo kommen wir da hin? Bei uns wird nach Vorschrift massakriert! Verstanden?

Geschrieben
Schützenjacken / Schützenuniformen...

Dann geht´s Dir wie mir! Aber "ich sach ma": Jedem dat seine.... Ich mag die Jackentragerei zwar nicht, aber die solln doch machen wat sie wollen, solange sie andere nicht mit ihrer vermeintlichen "Tradition" das Leben schwer machen ...

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Das Schützenwesen hat eine sehr lange Tradition, das ist Fakt.

Und Traditionen sollten auch am Leben gehalten und gepflegt werden.

Aber durch die jüngere Geschichte Germanistans, hat alles was mit schießen und Uniformen zu tun hat, etwas anrüchiges bekommen...Leider !

Kurz gesagt : Wer will, soll seine Jacke / Uniform tragen ( so wie ich selbst ) und wer Uniformen nicht mag, der muß sie nicht tragen.

Leben und leben lassen. Aus die Maus.

Und zu den Schützenketten :

Mir persönlch ist es egal, wenn aus der Zeit von >Don Adolfo< in der Schützenkette etwas auftaucht. Der Verein hat vor dieser Zeit bestanden, die Zeit( wie Millionen andere auch ) mitgemacht und überstanden.

Aber es ist nun mal ein Teil seiner Geschichte !

Viele Vereine die ich kenne, haben >zweifelhafte < Plaketten / Kettenglieder entfernt und durch Symbolneutrale mit entsprechender Gravur ( name des Schützenkönigs, oder ähnl. ) ersetzt.

Eine gute Methode, um Ärger mit dem Verfassungsschutz zu vermeiden.

Ich frag mich halt nur, warum das sein muß...?

Man kann ja auch Deutschland (als solches ) nicht wegen seiner Geschichte und Vergangenheit einfach eliminieren... <_<

Geschrieben
Das Schützenwesen hat eine sehr lange Tradition, das ist Fakt.

Und Traditionen sollten auch am Leben gehalten und gepflegt werden.

Aber durch die jüngere Geschichte Germanistans, hat alles was mit schießen und Uniformen zu tun hat, etwas anrüchiges bekommen...Leider !

Karl, du hast ja recht!

Ich gehöre zwar nicht zu den Trachtentragenden, aber soweit mich mein Gedächtnis nicht täuscht, wurde der DSB doch gleich zu Beginn der tausendjährigen Herrschaft verboten und aufgelöst. Meines Wissens hat er sich doch erst so um die 1949 neu konstituiert. Vielleicht kann da ja mal jemand was genaues zu sagen.

Viele Insignien der damaligen Herrscher dürfte es daher wohl eh nicht geben.

So gesehen wurde der DSB durch das Verbot wohl eher geadelt.

Merkwürdige Ansichten hatten die damals. Schützenzünfte zu verbieten, nur weil dort die Bürger bewaffnet waren. :huh:

Liebe Grüße

fa

Geschrieben

Danke Tigr,

ich war vor meinem Schreiben auf der DSB-Seite und habe nichts gefunden. Ich werde langsam zu alt für diese Sachen. Jetzt habe ich es gelesen.

Zumindest mit dem ersten Teil lag ich ja aus dem Gedächtnis ganz gut.

Die Nationalsozialisten standen den Schützen mehr als skeptisch gegenüber: Ihre Traditionen und Rituale waren ihnen zu kompliziert, teilweise unverständlich und deshalb verdächtig.

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Da soll noch einer sagen, die Zeiten hätten sich so sehr geändert.

Hat denn auch noch jemand eine Ahnung, wie und wann es nach dem Krieg weiterging, oder steht das auch unter dem Link und ich war wieder nur zu doof, es zu finden?

Liebe Grüße

fa

P.S. Die Antwort "Ja" würde ich zwar unendlich witzig, aber auch etwas unproduktiv finden! :rolleyes:

Geschrieben

Und zu den Schützenketten :

Mir persönlch ist es egal, wenn aus der Zeit von >Don Adolfo< in der Schützenkette etwas auftaucht. Der Verein hat  vor dieser Zeit bestanden, die Zeit( wie Millionen andere auch ) mitgemacht und überstanden.

Aber es ist nun mal ein Teil seiner Geschichte !

Viele Vereine die ich kenne, haben >zweifelhafte < Plaketten / Kettenglieder entfernt und durch Symbolneutrale mit entsprechender Gravur ( name des Schützenkönigs, oder ähnl. ) ersetzt.

Eine gute Methode, um Ärger mit dem Verfassungsschutz zu vermeiden.

Ich frag mich halt nur, warum das sein muß...?

Man kann ja auch Deutschland (als solches ) nicht  wegen seiner Geschichte und Vergangenheit einfach eliminieren... <_<

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Da habe ich aber eine andere Meinung:

Wenn ich Schützenkönig wäre, dann würde ich die Schützenkette mit Stolz tragen wollen. Das kann ich aber nicht, wenn auf meiner Brust (bzw. der Schützenkette) die Symbole einer Tyrannenherrschaft bzw. die Bildnisse von Kriegsverbrechern prangen. Besonders dann nicht, wenn ich weiß, dass diese Kriegsverbrecher mehr als die Hälfte meiner direkten männlichen Vorfahren auf dem Gewissen haben (Großväter und 3 Onkel gefallen). Was würden wohl meine gefallenen Großväter/Onkels sagen, wenn sie mich mit der Kette bei einem Umzug sähen? "Gut gemacht" oder "nix draus gelernt"?

Geschrieben

Hat denn auch noch jemand eine Ahnung, wie und wann es nach dem Krieg weiterging, oder steht das auch unter dem Link und ich war wieder nur zu doof, es zu finden?

Liebe Grüße

fa

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Wiedergründung des DSB 1951 in Frankfurt a.M.

Übersicht

MfG Tigr :bb1:

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