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DSU beim Runden-Tisch-Gespräch mit BIM Otto Schily


SC

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Geschrieben

DSU beim Runden-Tisch-Gespräch mit Bundesinnenminister Otto Schily

Am Freitag den 02.05.2003 wurde die DSU überraschend per Fax zu einer bereits am Mittwoch den 07.05.2003 stattfindenden Besprechung mit Bundesinnenminister Otto Schily nach Berlin eingeladen.

Trotz kurzfristiger Terminierung gelang es dem Präsidenten Hermann Thieme und dem Vizepräsidenten Werner Kloft den Termin wahrzunehmen.

Die Besprechung begann um 11:00 Uhr und wurde von Staatssekretär Körber eröffnet und nach seinem Eintreffen gegen 11:30 Uhr von Otto Schily geleitet. Das Ministerium war weiterhin durch den neu zuständigen Abteilungsleiter Herrn Steig, den Herren Brenneke, König und Pabstrath vertreten.

Neben den Vertretern des DSB, BDMP, BDS und der DSU als derzeit vorläufig anerkannte Fachverbände waren das Forum Waffenrecht, die Gewerkschaft der Polizei und zahlreiche andere Interessenvertreter eingeladen.

Bereits an der Sitzordnung (die Vertreter der Schießsportverbände saßen den Vertretern des Ministeriums unmittelbar gegenüber) war erkennbar, dass es hier um die Interessen des Sports gehen sollte.

In einer angenehm offenen und sachlichen Weise leitete der Minister die Besprechung und drängte auf eine einvernehmliche Lösung der durch den Entwurf entstandenen Probleme.

Der Verordnungsentwurf wurde Punkt für Punkt besprochen. Die berechtigten Einwände der Sportschützen wurden nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern führten nach ausführlichen Diskussionen zu wesentlichen Änderungen des vorliegenden Entwurfs. So war nach relativ kurzer Zeit das Verbot von Polizei- u. Militärwaffen vom Tisch. Hinsichtlich Kurzwaffen blieb es dabei, dass Waffen mit einem Lauf von weniger als 3 Zoll nicht zum Sportschiessen zugelassen werden.

Disziplinen wie Flintenschiessen, IPSC oder andere dynamische können auch in Zukunft im Rahmen der Sportordnungen angeboten werden.

Das Präsidium der DSU hatte Gelegenheit gegenüber dem Minister einige Klarstellungen abgeben zu können. Nachdem Herr Brenneke andeutete, das die DSU im Ministerium mit „99 Kalibern, 66 Disziplinen und damit jede Menge Waffen“ bekannt sei, erfolgte eine eindeutige Klarstellung.

Herr Thieme und Herr Kloft wiesen daraufhin, dass die DSU als erster Verband durch Waffenbefürwortungsrichtlinien eine Selbstbeschränkung ihrer Mitglieder eingeführt hat.

Dieses Vorgehen sei immerhin von der Polizeiführungsakademie in Hiltrup als zukunftsweisend anerkannt worden. Im übrigen wurde durch die Mitglieder des Präsidiums darauf hingewiesen, dass es sich bei der Verfassungsklage um den Gebrauch eines legitimen Grundrechtes gehandelt habe und das Verfassungsgericht in seinen Ausführungen dem Staat einige einschränkende Auflagen gemacht habe.

Im weiteren Verlauf der Besprechung setzen sich die Vertreter der DSU für die Belange der Soldaten ein und erklärten, dass zwischen der dienstlichen Verwendung der jungen Soldaten und der Verpflichtung zur psychologischen Untersuchung als Sportschützen unter 25 Jahren bei Waffenerwerb eine nicht nachvollziehbare Diskrepanz liegen würde.

Nach eingehenden Diskussionen wurde erreicht, dass Soldaten mit einer Mindestverpflichtungszeit von zwei Jahren von der Vorlage eines Gutachtens befreit werden und sie insoweit mit den Polizeibeamten gleichgestellt werden.

Die DSU hat in dieser über dreistündigen Besprechung einen positiven Eindruck im Ministerium hinterlassen. Durch den ihr als vorläufig anerkanntem Verband zustehenden Sitz im künftigen Beirat ist ihr die Gelegenheit gegeben, auch künftig zum Wohl aller Sportschützen mitzuarbeiten.

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Quelle: DSU Anhang: Test als PDF-File

Geschrieben

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DSB, BDMP, BDS und der DSU als derzeit vorläufig anerkannte Fachverbände


Gibt es das schon offiziell und für alle Bundesländer bindend?

Geschrieben

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Herr Thieme und Herr Kloft wiesen daraufhin, dass die DSU als erster Verband durch Waffenbefürwortungsrichtlinien eine Selbstbeschränkung ihrer Mitglieder eingeführt hat.

Dieses Vorgehen sei immerhin von der Polizeiführungsakademie in Hiltrup als zukunftsweisend anerkannt worden.


mad1.gif

Geschrieben

Hallo Sharps,

das ist es doch was ich immer schon sage. Anstatt in der Öffentlichkeit durch gemeinsame Aktionen (ähnlich wie derzeit in Österreich oder Frankreich) Druck an der politischen Front aufzubauen, kaufen sich vereinzelte Verbände durch Bauernopfer das teuer ein, was Sie bei vernünftiger Öffentlichkeitsarbeit umsonst bekommen hätten.

Den Verbänden kann diese Gesetzgebung doch nur recht sein, auch wenn die sich nach aussen entrüstet zeigen - hinter verschlossenen Türen reiben Sich die Funktionäre schon ganz fest die Hände, denn: Sie haben jetzt (vorläufig!) die absolute Macht, den nur noch Verbandsbescheinigungen zählen. Wehe dem Verein, der nicht so spurt wie die oberen Herren vom Verband es gerne hätten.... Nicht nur dem einzelnen Waffenbesitzer (so war das nämlich noch vor EInführung des Waffengesetzes Anfang der 70-er JAhre!), nein auch den Vereinen traut man nun von staatlicher Seite seit dem 01.04.2003 nicht mehr. Jetzt macht man seitens des Gesetzgebers die Verbände zum Erfüllungsgehilfen: Nur noch Verbände dürfen Bedürfnisse bescheinigen.

Was besseres konnte den Verbänden doch gar nicht passieren- das bringt doch Geld in die Kasse je nach Verband und Regionalverband zwischen 20 und 50 ? pro Bedürfnisbescheinigung- das ist teilweise mehr als der Mitgliedsbeitrag.

Nur traurig, dass kaum einer merkt , welches Spiel hier mit uns allen (inkl. den Vereinen!!) gespielt wird. Aber wartet nur noch ein wenig Ihr Verbände - auch Eure letzte Stunde schlägt noch : zum 01.04.03 hat der Gesetzgeber den Vereinen die Bescheinigungsfähigkeit für Bedürfnis genommen- bei der nächsten Waffenrechtsnovelle sind die Verbände dran und verlieren Ihr Recht auf Bedürfnisbescheinigung, da drauf könnt Ihr aber alle eine lassen: dann bescheinigt möglicherweise nur noch eine staatliche Stelle waffenspezifische Bedürfnisse

Schon traurig, dass jetzt nur noch ein staatlich anerkannter Verband über unser individuelles bzw. vereinsspezifisches Bedürfnis entscheidet-alle Macht den Verbänden- vorläufig noch zumindest - und alle machen gute Miene zum bösen Spiel im Land des Deutschen Michel!

Geschrieben

moin,

mit Ausnahme für die neue WBK für Sportschützen sehe ich keinen zwingenden Grund einem anerkannten Verband angehören zu müssen.

Das Waffengesetz läßt auch weiterhin die Möglichkeit offen als Sportschütze ohne Verbandsbescheinigungen eine WBK zu beantragen. Es entfallen dann lediglich die Erleichterungen für den Bedürnisnachweis bei den Sportschützen eines anerkannten Verbandes.

Praktisch sehe ich aber eh kaum eine Erleichterung für Waffen, die per grüner WBK zu beantragen sind, weil diese halt auch für Sportschützen eines anerkannten Verbandes nur mit entsprechneden Bescheinigungen der Landes/Bundesverbände zu beantragen sind.

Da kann man dann ja auch gleich über §8 Abs 1 gehen...

Gruß,

frogger

Geschrieben

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Herr Thieme und Herr Kloft wiesen daraufhin, dass die DSU als erster Verband durch Waffenbefürwortungsrichtlinien eine Selbstbeschränkung ihrer Mitglieder eingeführt hat.

Dieses Vorgehen sei immerhin von der Polizeiführungsakademie in Hiltrup als zukunftsweisend anerkannt worden.


mad1.gif


Wie sieht das konkret aus?

Geschrieben

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Wie sieht das konkret aus?


Und was soll das bringen. Daß jeder laut Statistik nur noch 3,42 satt 4,36 Waffen hat ? So eine Selbstbeschränkung bringt nichts für die innere Sicherheit, also nutzlos.

Geschrieben

Hallo Freunde von Pulver und Blei,

es hat alles seine Vorgeschichte. Schon lange vor Erfurt und seinen unseligen Folgen waren den Behörden die Bescheinigungen der DSU zum Waffenerwerb suspekt und das mit gutem Grund. Da wurde lustig und unverantwortlich bescheinigt was das Zeug hielt. Ich habe das selbst mitbekommen. Bald schon war man als Sportschütze, der eine DSU_Bescheinigung vorlegte, im "Generalverdacht" der bloßen Waffenbeschaffung. Das - und nicht nur das - änderte sich

mit der Neubesetzung der Vorstandschaft, die etwas Ordnung in die Geschichte brachte.

Dies führte meiner Meinung dazu, dass die DSU inzwischen zumindest in Rheinland-Pfalz wirklich ernst genommen wird. Ich wage sogar die Behauptung, dass die DSU in ihrer "alten" Form bestimmt nicht nach Berlin eingeladen worden wäre (siehe Anmerkung Brenneke).

Persönliche Anmerkung: Bin selbst seit 1993 in der DSU und seit 1969 im DSB

Gruß Habakuk

im FWR

Geschrieben

Im Saarland wurden die Bedürfnisse der DSU anstandslos akzeptiert. Wenn es in anderen LVs nicht mit rechten Dingen zuging, hätten die Behörden eben durchgreifen sollen. Außerdem hätte die DSU gegen die Ablehnung der Bedürfnisse rechtlich vorgehen müssen. Aber stattdessen wurde die Selbstkastration eingeführt. Alle ehrlichen DSU-Mitglieder sind damit in den Arsch gekniffen.

Ich finde im Affengesetz keinen Passus zu Höchstgrenzen. Aber aus Angst vor den nicht erreichten 10.000 Mitgliedern f...ckte sich die DSU in vorauseilendem Gehorsam selbst.

Als DSU Mitglied kotzt mich das gewaltig an. Für alle meine Bedürfnisse kann ich auch Wettkampfergebnisse vorlegen. Und wenn ich 50 Disziplinen schieße, dann habe ich auch 50 Bedürfnisse zu erhalten. Eine Obergrenze ist inakzeptabel. Ich habe deshalb schon mit dem Gedanken an den Austritt gespielt. Mich hält eigentlich nur mein wirklich sehr guter Verein davon ab.

Aber der Ärger sitzt tief und so werde ich in Zukunft verstärkt im BDS schießen und die DSU auf 'kleiner Flamme' kochen.

Geschrieben

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Im Saarland wurden die Bedürfnisse der DSU anstandslos akzeptiert. Wenn es in anderen LVs nicht mit rechten Dingen zuging, hätten die Behörden eben durchgreifen sollen.


Wenn Du DSU-Mitglied bist, dann weißt Du doch sicher, daß die DSU keine Landesverbände hat und nie gehabt hat. :-)

Carcano

Geschrieben

Dann formuliere ich es eben anders:

Wenn gewisse Vereine in gewissen Bundesländern ...

Zufrieden, carcano?

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass der DSU offensichtlich die Eier gefehlt haben, die Sache gerichtlich zu klären. Wenn dabei gewisse zwielichtige Vereine und deren Mitglieder Ärger bekommen hätten, bitte sehr! Ist nicht mein Problem. Man hätte sich ja ans Gesetz halten können.

In meinem Verein läuft alles korrekt und unsere Bedürfnisse wurden niemals angezweifelt. Der Sachbearbeiter meines Amtes hat sich auch selbst zu den ersten Sachkundelehrgängen gesellt, als unser Vorsitzender diese erstmals abhalten durfte. Die Lehrgänge wurden für gut befunden und alle waren zufrieden.

Trotzdem bin ich durch die neue Regelung der DSU genauso gekniffen wie die ach so schwarzen Schafe.

Nach der Logik der DSU gehören alle Männer bei der Geburt kastriert um Vergewaltigungen zu verhindern. gaga.gif

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