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IGNORED

Verunsicherter Sportschütze


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich habe mich nach dem 26.04.02 geschämt.

Geschämt dafür, ein Sportschütze zu sein.

Ich kaufte meine Waffe (Gebrauchspistole, 9mm) einen Monat nach meinem 18. Geburtstag, ich ging noch zur Schule, aufs Gymnasium.

Ich bin jetzt 20. Habe noch Kontakt zu ehemaligen Schulfreunden. Viele von ihnen sahen mich nach diesem 26. April fassungslos an, als hätte ich sie damals ebenfalls erschießen wollen, hätte ich mein Abitur nicht bestanden... Ich schämte mich eben.

Doch dieses Forum öffnete mir die Augen (klingt schmalzig, ich weiß).

Wie kann es sein, daß die Menschen in mir plötzlich eine Gefahr sehen???

Auch ich habe in diesen zwei Jahren derbe Rückschläge hinnehmen müssen, doch wie kann sich jemand anmaßen, mir ein Verhalten des Robert S. zuzuordnen???

Gut, sie wissen es nicht besser. Es wird ihnen ja auch von Medien und Politik täglich erzählt, daß mein Hobby darauf schließen läßt, daß ich abgrundtief böse und eine tickende Zeitbombe bin.

Wer sich einmal kreuz und quer durch dieses Forum liest, so wie ich es letzte Woche tat, der wird merken, daß man sich nicht wegen des Schießsports schämen sollte, sondern wegen dem Unsinn, der von der Politik verzapft und von den Medien verbreitet wird.

Mein Vertrauen in die Politik ist erstickt. Egal, wer regiert, es ändert sich nichts. Und wenn sich doch was ändert, dann ändert es sich zum negativen.

Frei nach dem Motto: Freiheiten einschränken ist OK, solange es die der anderen ist...

SO funktioniert Demokratie NICHT!

Ganz nebenbei, würde ich einen erweiterten Selbstmord planen, so könnte ich ihn auch nach dem Verbot problemlos ausführen:

Ich hätte von einem Alten Bekannten eine Uzi vom Schwarzmarkt für 50 DM kaufen können...

Darüber sollte man mal nachdenken!

Zum Schluß noch eine Frage:

Hat jemand Statistiken, wieviele Menschen in Deutschland pro Jahr durch legale/illegale Waffen verletzt/getötet werden?

Gruß MOPS

Geschrieben
Original erstellt von martinmops:

Ich habe mich nach dem 26.04.02 geschämt.

Geschämt dafür, ein Sportschütze zu sein.

Ich kaufte meine Waffe (Gebrauchspistole, 9mm) einen Monat nach meinem 18. Geburtstag, ich ging noch zur Schule, aufs Gymnasium.

Ich bin jetzt 20. ....

Ich schämte mich eben.

Hi Martin,

Du kannst unseren Politikern ruhig glauben,

Ich kann mir nicht vorstellen, wie Du es schaffen wirst mit dieser Erkenntnis leben zu können!

Nur: bitte nicht durchdrehen!!! grin.gif

Gruss, Martin

Geschrieben

willkommen in WO martinmops,

verzweifeln und schämen brauchen wir uns nicht. wer den sport ehrlich und ordentlich betreibt (ja, das kann sich nur jeder selbst beantworten), der kann in meinen augen relativ gelassen auf alles reagieren, was so kommt.

die diskussionen ums waffg hatte ich in den letzten wochen auch, aber in der regel hören die leute zu und lassen sich erstmal auf die fakten ein. man hat nur irgendwann fusseln am mund, weil der bekanntenkreis ja so viel schlimmes in den medien gehört/ gelesen/ ... hat.

nicht aufgeben, ruhig und sachlich argumentieren (wenn es jemand wissen will, bloss nicht aufdrängen !) und

allet wird juuut !

------------------

wer schneller schiesst hat früher pause !

FWR #524

BdMP - seit 1995

BDS - seit 2000

DSB - was ist das ?!?

Gast Anaconda.44
Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Lotzinger:

.. aber in der regel hören die leute zu und lassen sich erstmal auf die fakten ein.

Tja, hast schon recht, die Leutz hören zu. Aber die Politiker leider nicht..

Gruss, Anaconda

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Martin Steinstrass:
Original erstellt von martinmops:

Ich habe mich nach dem 26.04.02 geschämt.

Geschämt dafür, ein Sportschütze zu sein.

Ich kaufte meine Waffe (Gebrauchspistole, 9mm) einen Monat nach meinem 18. Geburtstag, ich ging noch zur Schule, aufs Gymnasium.

Ich bin jetzt 20. ....

Ich schämte mich eben.

Hi Martin,

Du kannst unseren Politikern ruhig glauben,

Ich kann mir nicht vorstellen, wie Du es schaffen wirst mit dieser Erkenntnis leben zu können!

Nur: bitte nicht durchdrehen!!!
grin.gif

Gruss, Martin

Geschrieben

Machen wir uns doch gleich die entsprechenden T-Shirt´s, Autoaufkleber, Buttons... :

"ICH BIN SCHLECHT!", "ZEITBOMBE!",

"VORSICHT, NICHT REIZEN!"... .

Gab es hier nicht mal WO-Klamotten... ?

Geschrieben

Sorry, komme mit dem Editor noch nicht klar, hier nun der richtige Beitrag (fünfter Versuch):

Heute schon wieder:

Ich stehe mit ein paar Kommillitonen vor der Uni, bin gerade durchs Anatomie-Testat gefallen. Ein Kumpel (selbst Jäger) kommt auf mich zu und fragt: "Und? Wie isses gelaufen?"

Ich: "Durchgefallen!"

Er: (sarkastisch) "Der Prüfer ließ DICH durchfallen, einen 20jährigen Sportschützen? Ist der Lebensmüde???" (Ein markaberer Scherz, gebe ich zu, aber eben ein Scherz)

Plötzlich spüre ich skeptisch, entsetzte, fassungslose Blicke von den Leuten, mit denen ich mich grad noch unterhielt. Ich stand auf einmal scheinbar völlig allein da, die Leute wichen zurück, Totenstille...

Mein Jäger-Kumpel sieht mich fragend an, er hatte wohl ebenso wenig mit dieser Reaktion gerechnet, wie ich.

Ein Mädel fragt vorwurfsvoll: "DU bist Schportschütze?" (zum Glück fügte sie nicht hinzu: Das hätte ich nicht von dir gedacht.)

Wie weit ist es in diesem Land gekommen? Genießen Sportschützen schon den Status von verurteilten Straftätern???

Alles was mir dazu einfiel, war: "Und? Macht mich das zu einem schlechten Menschen?" Das entspannte die Situation glücklicherweise.

Schon krass, wie man durch geschickten Einsatz der Medien Vorurteile über "Randgruppen" in den Köpfen der Menschen plazieren kann.

Warum verbietet niemand die Feder, die ist doch stärker und somit gefährlicher als das Schwert??? Ich kriege langsam wirklich Lust, wahllos jemanden wegen übler Nachrede zu verklagen...

Gruß Mops

Geschrieben

Hi,

ich habe mal eine Frau im TV gesehen, die schon 3 mal bei Gewitter einen Blitzschlag gekriegt hat, jedes mal überlebt.

Als bei einem Fußballspiel dann plötzlich ein Gewitter aufzog und es auch blitzte erzählte sie, gingen allmählich alle Menschen zu ihr auf Abstand. Das muss man sich mal vorstellen.

Geschrieben

Hallo Gemeinde,

vieleicht sollte man ein neues Forum einrichten, mit dem Titel:

-Phantastische Geschichten, oder was es bedeutet ein Sportschütze zu sein.-

Gruß

Ulli

------------------

Wenn die Sonne der demokratischen Grundordnung langsam untergeht, werfen selbst die unfähigsten Politiker lange Schatten

Geschrieben

tja martin,

dann hilft künftig halt nur schweigen und den umgang mit bestimmten leuten meiden ...

es hat auch keinen sinn zu versuchen, jeden zu überzeugen.

in den letzten wochen hielt ich es für sinnvoller, nur sehr bedacht und wenig mit meinem hobby nach draussen zu gehen, d.h. mit nicht-schützen ausführlicher darüber zu sprechen.

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von martinmops:

Ein Mädel fragt vorwurfsvoll: "DU bist Schportschütze?" (zum Glück fügte sie nicht hinzu: Das hätte ich nicht von dir gedacht.)

Wie weit ist es in diesem Land gekommen? Genießen Sportschützen schon den Status von verurteilten Straftätern???

Tjaja, solche Geschichten kommen mir bekannt vor, sind aber eher die Ausnahme und oft der Anfang eines Gesprächs, an dessen Ende ein Mensch weniger mit Vorurteilen durch die Gegend läuft ;-))

Das Problem ist in diesem Zusammenhang aber nicht nur die ganze Berichterstattung der Medien nach Erfurt, sondern die fehlende Kenntnis und dementsprechend das fehlende Verständnis für Waffen in unserer Gesellschaft. Seien wir doch mal ehrlich: Von der Bundeswehrzeit abgesehen, hat Otto-Normal-Verbraucher (und erst recht Otto-Normal-VerbraucherIN) noch nie eine Schusswaffe in der Hand gehabt. In einem Schützenverein waren die meisten Menschen auch noch nicht, leiten ihre Vorstellungen, was man mit Schusswaffen macht, aus Film und Fernsehen ab.

Kurz gesagt: In einer Gesellschaft, in der Schusswaffen - anders als in USA und manchen europäischen Ländern - kein normaler Bestandteil des Lebens sind, haben wir Sportschützen IMMER ein Problem mit mangelndem Verständnis beim Gros der Bevölkerung.

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von clausi:

... sondern die fehlende Kenntnis und dementsprechend das fehlende Verständnis für Waffen in unserer Gesellschaft.

Das stimmt allerdings. Ich habe vor Kurzem wieder erlebt, daß ein Bekannter es für Selbstverständlich gehalten hat, daß Sportschützen ihre Waffen immer führen dürften. Er war total von den Socken als er von den Regelungen btr. Transport, Aufbewahrung etc. erfuhr.

Eine weiterere sehr verbreitete Fehlauffassung ist, daß man in Schützenvereinen in nullkommanix an eine eigene Waffe kommt.

Darum ist es wichtig daß wir auf andere zugehen und sachlich und ruhig mit ihnen reden. Mir geht's auch oft so daß ich mich angegriffen oder pauschal verurteilt fühle, aber das basiert nicht auf Bösem Willen oder Abscheu der Anderen, sondern rein auf Unkenntnis!! Und das kann man beheben smile.gif

Gruß LT

[Dieser Beitrag wurde von Lews Therin am 24. Mai 2002 editiert.]

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