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IGNORED

Threadlöschung "Depression und Waffenbesitz"


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo an alle,

 

die sehr interessante Diskussion im Thread über Depression und Waffenbesitz wurde heute leider komplett und kommentarlos gelöscht.

 

Ist dieses sehr wichtige und interessante Thema hier im Forum generell nicht erwünscht, oder gab es im gelöschten Thread einen speziellen Anlass für die Löschung?

 

Viele Grüße

GK

 

  • Wichtig 1
Geschrieben

So Themen stehen doch irgendwie immer auf wackligen Beinen. Eigentlich ist jeder Fall speziell und sollte mit den

Beteiligten (Arzt etc.) geklärt werden. Im vorliegenden Falle erklärte jemand das Problem und war dann anhand

der Einschätzung eines Foristen sozusagen beruhigt. So funktionert dieses Thema aber nicht, dazu ist

es zu komplex und in den Folgen ggf. auch zu weitreichend. 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb GermanKraut:

Ist dieses sehr wichtige und interessante Thema hier im Forum generell nicht erwünscht, oder gab es im gelöschten Thread einen speziellen Anlass für die Löschung?

Ich finde, das Thema ist grundsätzlich wichtig. Ganz ehrlich – mich würde auch interessieren, warum der Thread wirklich gelöscht wurde.

Aber speziell in diesem Fall gibt’s schon ein paar Gründe, warum es vielleicht besser ist, dass er weg ist:
Es ging ja um einen konkreten Einzelfall (später sogar um zwei – einer davon ziemlich wirr) und dann driftete das Ganze schnell in Grundsatzdiskussionen ab, wer jetzt eigentlich was zum medizinischen Zustand beurteilen darf. Das passte so in der Form einfach nicht wirklich.

Trotzdem sollte das Thema allgemein schon besprochen werden.
Und da gibt’s ein paar Dinge, die meiner Meinung nach mal klar gesagt werden sollten:

  1. Waffenbehörden haben keinen Zugriff auf Arztakten.
    Hausarzt, Krankenhaus, Krankenkasse, ePA – alles tabu.
    Der Grund, nicht nur bei Waffenthemen, dafür ist klar:
    Wer Hilfe braucht, sollte sie holen, ohne Angst vor Konsequenzen.
    Und aus diesem guten Grund gibt es auch keinen Grund aus Angst keine Hilfe in Anspruch zu nehmen wenn nötig.
     
  2. Wenn von „Daten zur psychischen Gesundheit“ die Rede ist, geht’s um etwas ganz anderes.
    Gemeint sind Unterlagen von Amtsärzten – z. B. Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit, Berichte nach polizeilichen Aufgriffen im verwirrten Zustand oder Zwangseinweisungen.
    Nicht gemeint ist der Psychiater, zu dem man freiwillig und rechtzeitig geht, bevor es richtig schlimm wird.
     
  3. Depression heißt nicht automatisch akute Suizidgefahr.
    Die Schwelle, ab der es Sinn macht, Hilfe zu holen, liegt deutlich tiefer. Und wenn man früh dran ist, lässt sich oft verhindern, dass es überhaupt deart ernst wird.
     
  4. Hilfe holen gefährdet nicht automatisch die waffenrechtliche Eignung.
    Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Unterstützung zu holen. In den meisten Fällen entsteht dadurch gar kein Risiko – eher im Gegenteil:
    Wer rechtzeitig reagiert, verhindert oft, dass es überhaupt zu Zweifeln kommt.
    Wenn die Behörde prüft, dann meist, weil jemand aus dem Umfeld was meldet oder weil man schon öffentlich auffällig geworden ist.

    Psychische Erkrankungen sind sehr unterschiedlich, oft auch noch nicht komplett erforscht. Aber fast immer gilt:
    Je früher man fachlich gegensteuert, desto besser die Chancen, das Ganze komplett zu überwinden – oft, bevor es richtig problematisch wird.
    Dann gibt’s auch keinen Grund, dass das Umfeld das etwas gegen den eigenen Willen melden würde überhaupt etwas mitbekommt (egal ob die einem wohlgesonnen sind oder nicht).
     

  5. Manchmal ist vorbeugen besser als warten.
    Auch wenn’s aktuell noch geht:
    Bei Situationen, die erfahrungsgemäß psychisch extrem belasten (z. B. Krebsdiagnose, plötzlicher Verlust naher Angehöriger), kann es klug sein, sich frühzeitig Hilfe zu suchen.
    Spätestens, wenn man merkt, dass es beginnt einen zu beeinträchtigen sollte man die Schwelle nach Hilfe zu fragen extrem niedrig ansetzen. „Einfach aushalten“ ist da der schlechteste Weg.
    Aber bitte: Solche Dinge gehören in die Hände von Fachleuten – nicht von Hobbypsychologen.

  • Wichtig 4
Gast
Dieses Thema wurde nun für weitere Antworten gesperrt.
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