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IGNORED

Schule ist oft wie Knast


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Quelle: DerWesten

http://www.derwesten.de/nachrichten/waz/rh...042/detail.html

Zitat:

...Zu sehen gäbe es viel hinter den Kulissen: Kinder, die ihre Unterarme mit Klingen anritzen, die heimlich Alkohol trinken, spontan in Tränen ausbrechen oder Unmengen Süßigkeiten in sich hineinstopfen. „Sie drehen durch, weil der Druck so groß ist. Weil sie wissen, dass sie mit ihrem Haupt- oder Realschulabschluss heute kaum noch Chancen haben. Da lernen Hauptschüler im Unterricht, wie man einen Hartz-IV-Antrag ausfüllt. Das ist gut gemeint, aber wer solche Signale bekommt, der fühlt sich miserabel”, sagt Kai.....

...Wir reden über Videoüberwachung, und machen damit die Schule immer knastähnlicher. Wir reden über ,Counterstrike', aber das ist im Grunde nebensächlich. Diese Spiele haben etwas mit Machtausübung zu tun, das macht sie so reizvoll. In der Schule fühlst du dich nämlich machtlos...

Kommentar:

Und dann landen diese Schüler im Schützenverein, wo sie eben nicht so behandelt werden. Wo sich ein paar Leute die Zeit nehmen. Und genau das, wird Ihnen dann zum Vorwurf gemacht.

Geschrieben
Wieviele Schüler sind denn bei Euch im Verein genau?

Früher hatten wir mal Schulklassen zu Besuch (vor 2003). Vor 2 Jahren waren es noch 16, inzwischen ist nur noch 1ner übrig. Und der wurde jetzt 18.

Geschrieben
...

...Zu sehen gäbe es viel hinter den Kulissen: Kinder, die ihre Unterarme mit Klingen anritzen,

...

Insbes., was das Ritzen ageht, sehe ich dieses Phänomen öfters mal. Oft bei Mädchen. Irgendwie erschreckend, denn wie angeschlagen muß jemand sein um sich selbst zu verletzen?

Geschrieben

Alles Zeichen einer schnelllebigen und kranken Gesellschaft.

Der Mensch hat einen großen Fehler: er will immer höher immer weiter immer schneller.

Das kann auf die Dauer nicht gut gehen.

Mich wundert schon lange gar nix mehr.

Gast God of Hellfire
Geschrieben
Insbes., was das Ritzen ageht, sehe ich dieses Phänomen öfters mal. Oft bei Mädchen. Irgendwie erschreckend, denn wie angeschlagen muß jemand sein um sich selbst zu verletzen?

Das Ritzen ist derzeit auch eine Modeerscheinung. Die Kiddys nennen sich Emos. Ein Emo ist sowas wie ein angeschwulter, weinerlicher Gothic.

Und die Ritzen sich eben weil die Welt so schlecht ist. Hat weniger mit wirklichen Problemen, als mit mangelndem Hirn zu tun.

Zitat aus Wikipedia:

Emo und Mode

Etwa seit dem Jahr 2000 erfolgt die Genre-Einordnung oft aufgrund von äußeren Merkmalen. „Emo“ existiert seit diesem Zeitpunkt als von der Musikszene unabhängige Modeerscheinung. Bei den ersten Vertretern des Emo-Genres gab es noch keinen einheitlichen Dresscode – „Emos“ dieser Generationen kleideten sich so wie es in Hardcore- und Punkkreisen üblich war.

Bei der Masse der sich in den neunziger Jahren dem Indierock-Emo zugehörig Fühlenden war die Mode durchaus anders geprägt. Dort waren Hornbrillen, enge Pullover, Westen, Cordhosen, Hemden, Worker-Jackets und Lederschuhe die vorherrschenden Kleidungsstücke.

Gegen Ende der neunziger Jahre entstand im Emotional-Hardcore-Bereich ein Modestil, der als „Spock-Rock“ bezeichnet wurde und wird. Er wurde von Justin Pearson, dem Sänger der damals aktiven Swing Kids, geprägt. Charakteristisch dafür waren gerade geschnittene, ungescheitelte Haare (Pony), ähnlich dem Vulkanier Spock aus der Serie Star Trek. Das Schwarzfärben der Haare trat zum ersten Mal vermehrt auf. Heute wird der Scheitel meist asymmetrisch getragen (oft ein Auge verdeckend), einzelne Strähnen sind gelegentlich hell gefärbt. Modisch wies die Spock-Rock-Szene nur wenige Besonderheiten auf, häufig getragen wurden Hochwasserhosen und schwarze, enge T-Shirts.

Emo, im heutigen Verständnis als Modeerscheinung, greift verschiedene Elemente der früheren Generationen auf und vermischt sie mit Elementen der Gothic-Mode und Anleihen des Pop-Punk. Charakteristisch sind: ein schwarz (vereinzelt auch platinblond) gefärbter, meist gescheitelter Pony, Röhrenjeans, enge T-Shirts, Arm- oder Schweißbänder, Buttons, Sportschuhe, dunkel geschminkte Augen (bei beiden Geschlechtern) sowie Nietengürtel. Essentiell für die heutige Emo-Mode ist dabei nicht nur das Vorhandensein der oben genannten Dinge, sondern auch Farbe, Marke und Muster. Schwarz nimmt in der heutigen Szene eine besondere Stellung ein und wird vermehrt getragen, oft wird sie mit rot oder pink gemischt, sowohl bei der Kleidung als auch bei der Haarfarbe. Die dominanten Schuhmarken sind Converse und Vans, von welchen vermehrt die Typen Chucks und Slip-On getragen werden. Schuhe sowie Accessoires (beispielsweise Schweiß-, Armbänder, Ketten etc.) weisen oft ein Karomuster auf. Charakteristisch ist unter anderem die Mischung von Dingen, die im allgemeinen Verständnis als „süß“ gelten, wie etwa Hello-Kitty-Accessoires, mit düsteren Symbolen, etwa Totenköpfen und Skeletten. Der Szene wird, wie früher der Schwarzen Szene, ein Hang zur Autoaggression (umgangssprachlich als „Ritzen“ oder „Schnibbeln“ bezeichnet) und zur Suizidalität nachgesagt. Diese umstrittene Ansicht wird häufig auch von den Medien verbreitet.

Zitatende

Geschrieben
Das Ritzen ist derzeit auch eine Modeerscheinung. Die Kiddys nennen sich Emos. Ein Emo ist sowas wie ein angeschwulter, weinerlicher Gothic.

...

Aha. Ich bin eher der Auffassung, daß es Leute sind, die wenigstens versuchen sich untereinander nicht wie Assis zu verhalten.

Die herablassende Art solchen Leuten gegenüber ist übrigens wiedermal bezeichnend für unsere :gaga:-Gesellschaft

...

Und die Ritzen sich eben weil die Welt so schlecht ist. Hat weniger mit wirklichen Problemen, als mit mangelndem Hirn zu tun.

...

Selbstverletzung zum Spaß? Geht noch was?

Gast God of Hellfire
Geschrieben
Aha. Ich bin eher der Auffassung, daß es Leute sind, die wenigstens versuchen sich untereinander nicht wie Assis zu verhalten.

Die herablassende Art solchen Leuten gegenüber ist übrigens wiedermal bezeichnend für unsere :gaga:-Gesellschaft

Selbstverletzung zum Spaß? Geht noch was?

Ich kann doch hier nur wiedergeben, was ich täglich sehe, oder?

Außerdem ist meine Art nicht herablassend. Ich habe lediglich versucht eine treffende Beschreibung zu finden. Von mir aus soll jeder machen, was er möchte. So liberal bin ich.

Und wenn 14jährige meinen, sie müssten sich verstümmeln nur um dazu zu gehören, bitte.

Auf jeden Fall ist dieses Jugendphänomen definitiv nicht im direkten Zusammenhang mit Kindern, die wirkliche Probleme haben. Die sind häufig unauffälliger.

Geschrieben
Früher hatten wir mal Schulklassen zu Besuch (vor 2003). Vor 2 Jahren waren es noch 16, inzwischen ist nur noch 1ner übrig. Und der wurde jetzt 18.

Also wie fast überall, danke ...

Geschrieben

@GoH:

So ein Schmarrn. Das ernsthafte "Ritzen" ist Gewalt, die sich gegen die Person selbst richtet. Meist sind das Mädchen, denn bei denen ist Autoaggression recht häufig (auch Essstörungen können dazugehören). Jungs saufen eher, zetteln Schlägereien an, knacken Autos, (...oder laufen Amok...???), richten ihre Aggression also eher nach aussen.

Vielleicht gibt es Emos, die sich ein bisschen ritzen um dazuzugehören, aber das ändert nichts daran, dass es sich hier grundsätzlich um ein in der Psychologie schon sehr lange bekanntes Autoaggressionsverhalten handelt, das man sehr ernst nehmen sollte.

Du kommst mir vor wie jemand, zu dem einer sagt "ich habe seit Tagen nix gegessen" und der dann antwortet "dann müssen's sich halt zwingen".

Gast God of Hellfire
Geschrieben
@GoH:

Vielleicht gibt es Emos, die sich ein bisschen ritzen um dazuzugehören, aber das ändert nichts daran, dass es sich hier grundsätzlich um ein in der Psychologie schon sehr lange bekanntes Autoaggressionsverhalten handelt, das man sehr ernst nehmen sollte.

Du glaubst aber doch selbst nicht, daß der Anteil der wirklich autoaggressiven so stark angestiegen ist?

Ich möchte jedenfalls die Passage in dem Artikel, wo auf das Ritzen eingegangen wird nicht überbewerten.

In so ein paar Zeilen ist sicherlich keine komplette Analyse der aktuellen Gegebenheiten möglich.

Bei Menschen, die richtige Selbstverletzung betreiben fallen die Verletzungen in der Regel extremer aus. Habe neulich noch so ein Mädel gesehen. Relativ füllig, den Einkaufswagen voll mit Schokolade, Energydrinks und anderen Süßigkeiten. Dabei die Arme voller frischer und schon länger verheilter Schnitte. Manche Narben sahen aus als ob sie mit der Gartenkralle reingehauen und rumgedreht hat. Das war nicht nur ein bißchen Ritzen, das war wirklich krankhaft.

Und man konnte sie auf Grund des Äußeren nicht irgendeiner Moderichtung zuordnen.

Solche Fälle sind an den Schulen aber sicherlich nicht in der Anzahl, daß sie explizit als problematisch erwähnt werden.

Geschrieben
Du glaubst aber doch selbst nicht, daß der Anteil der wirklich autoaggressiven so stark angestiegen ist?

Leider doch! Der Anteil psychisch kranker junger Menschen ist in den letzten 10 - 15 Jahren erschreckend gestiegen.

Ebenso scheint bei mehr Jugendlichen die mentale Belastbarkeit (möglicherweise auch im Zusammenhang mit Gebrauch von Modedrogen oder Psychopharmaka) zu reduziert, als dass die sozialen Gegebenheiten der heutigen Gesellschaft verkraftet werden könnten.

Insbes. Menschen mit Borderline - Störung brauchen den Schmerz der Selbstverletzung, um sich selbst zu spüren und so als solche empfundene Stressbelastung abzubauen.

Auffälliger sind natürlich die fremdaggressiven oder dissozial persönlichkeitsgestörten Menschen, die andere Seite der Medaille.

Frag mal einen Sonderschullehrer, was da heute so abgeht.

Geschrieben

Warum Mädchen sich ritzen

Man sollte jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass die Jugend in ihrer Gesamtheit große Probleme hat, aber das darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Anzahl derer die in schwerwiegende Krisen geraten stark zunimmt.

Zukunftsängste, das Wissen von vorneherein kaum eine Chance zu haben und das Gefühl dem ohnmächtig ausgeliefert zu sein, das ist der Nährboden für exzessives Verhalten. Ich denke die Sache ist mittlerweile derartig komplex, dass sich da keiner mehr wirklich dran traut. Schon gar nicht die Politik. Paintball, Killerspiele weg und den Waffenbesitzern was auf's Auge und die Sache ist erledigt. Nee stimmt nicht, ab und an leisten sich 16 Kultusminster einige Schulexperimente.

Geschrieben

Das mit der Selbstverletzung ist so eine Sache. Die Emos machen sowas wohl eher, weil es gerade "IN" ist. Die kleiden sich ja auch dementsprechend auffällig. Dann gibts aber auch noch eine andere Gruppe, in der vorwiegend Frauen sind die ernsthafte psychische Probleme haben. Die ritzen sich dann nicht mehr nur die obersten 10tel mm der Haut auf, sondern schneiden richtig tief rein. Habe ich selbst schon gesehen, das eine 22-jährige sich so tief in beide Handgelenke geschnitten hat, das die beinahe schon die Pulsadern freilagen. Von den restlichen Narben am ganzen Körper mal zu schweigen. Da lag das Problem aber wohl eher in der Jugend, da beide Eltern heroinabhängig gewesen sind und sie so nahezu überhaupt keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Ob es sich hierbei aber um die Erregung von Aufmerksamkeit handelt, wage ich mal zu bezweifeln. Immerhin habe ich diese Frau schon über ein Jahr gekannt und in dieser ganzen Zeit nie was davon mitbekommen. Die war jedenfalls echt arm dran. Man sollte daher diese Selbstverstümmelungssachen nicht ganz so leicht nehmen. Denn die wirklich betroffenen sind nicht diese Emo-Freaks, sondern Leute die das nicht so nach außen zeigen.

Geschrieben

Mit gestörten Kindern eine ganze Menge.

Wobei das Zeug eigentlich eher den unbedarften Eltern hilft sich mit ihren eigentlich ganz normalen Kindern auseinander zu setzen.

Oder auch nicht auseinanderzusetzten.

Geschrieben
Wobei das Zeug eigentlich eher den unbedarften Eltern hilft sich mit ihren eigentlich ganz normalen Kindern auseinander zu setzen.

Dann sollen's bitte auch die Eltern schlucken !

Geschrieben
Was bitteschön hat das mit dem Thema zu tun?

Zweistellige Zuwachsraten bei Rithalin haben schon was mit dem Thema zu tun. Genetisch bedingt sind diese "Auffälligkeiten" sicherlich nicht. Man muss sich schon fragen wo das denn auf einmal herkommt, ebenso die

exorbitant steigende Gewaltbereitschaft.

Geschrieben
Mit gestörten Kindern eine ganze Menge.

Wobei das Zeug eigentlich eher den unbedarften Eltern hilft sich mit ihren eigentlich ganz normalen Kindern auseinander zu setzen.

Oder auch nicht auseinanderzusetzten.

Als Betroffener (Patient, nicht Elternteil!) kann ich dir versichern dass AD(H)S keine Erfindung der Pharmaindustrie, sondern sehr real ist! Es gibt sicherlich Eltern die versuchen ihr Kind diagnostizieren zu lassen um sich nicht mit ihrer elterlichen Unfähigkeit beschäftigen zu müssen, genau so wie es Sportschützen gibt, die ihre Waffe im Nachtschränkchen aufbewahren. Nachdem ich mich im Zuge meiner Diagnose mit dem Thema intensiv beschäftigt habe, kann ich dir versichern, dass dieses Szenario ein Produkt einer Mentalität ist, die besagt, dass das was früher nicht bekannt war, auch heute nach viel wissenschaftlicher Forschung nicht sein kann weils ja früher auch funktioniert hat.

Es ist schlichtweg so, dass die Diagnosekriterien für AD(H)S erst in den letzten Jahrzehnten größere Bekanntschaft erlangt haben und Ärzte und Lehrer die Zeichen die schon immer da waren nun deuten können. Früher musste sich jemand mit "Zappelphillippsyndrom" irgendwie durchbeißen. Genau so wie z. B. Legastheniker, wie mein Vater der sich mit "Mickey Maus" Heften lesen beigebracht hat, nachdem ihn seine Lehrer für Dumm erklärt und abgeschrieben hatten. Einige waren in der Lage das zu schaffen, andere sind aus dem sozialen Raster gefallen.

Zweistellige Zuwachsraten bei Rithalin haben schon was mit dem Thema zu tun. Genetisch bedingt sind diese "Auffälligkeiten" sicherlich nicht. Man muss sich schon fragen wo das denn auf einmal herkommt, ebenso die

exorbitant steigende Gewaltbereitschaft.

Ähm, doch AD(H)S hat nach derzeitigen Forschungserkenntnissen eine starke, wenn nicht ausschließliche genetische Komponente. Die Zuwachsraten sind eine Folge wachsenden Bekanntheit dieser Störung.

Die Bemerkung bezüglich der Gewaltbereitschaft war hoffentlich nicht auf die unsinnige Theorie, dass "Psychopharmaka" Amokläufe verursachen bezogen.

Gast solideogloria
Geschrieben
Mit gestörten Kindern eine ganze Menge.

Wobei das Zeug eigentlich eher den unbedarften Eltern hilft sich mit ihren eigentlich ganz normalen Kindern auseinander zu setzen.

Oder auch nicht auseinanderzusetzten.

Hallo Norbert, hier muß ich dir aus meiner ganz persönlichen Warte uneingeschränkt zustimmen. Aber laß das bitte nicht die Pharmaindustrie hören. Ist doch einfach..pille schlucken und alles wird gut.

Ich will aber auch nicht behaupten, dass das bei 100% der Verordnungen der Fall ist. Ich denke mal so ein bis zwei Prozent sind vielleicht schon gerechtfertigt.

Geschrieben
Der Prozentsatz, wo die Eltern sich ein Rezept für das Kind besorgen, die Tabletten dann aber selber konsumieren, ist vermutlich gar nicht so klein.

AD(H)S ist keine Kinderkrankheit und genetisch bedingt. Wenn das Kind in Behandlung ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein oder beide Elternteile betroffen sind nicht unerheblich.

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