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IGNORED

Ich versteh die welt nicht . ?


Ingo Baumann

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

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Sehr geehrter Herr Edathy,

dies mag vielleicht nicht ihr Spezialthema sein, aber da Sie einer der wenigen Abgeordneten sind, die sich auch wirklich gewissenhaft um ihre Abgeortnetenwatch-Seite kümmern, und immer eine befriedigende und sachliche Antwort abgeben, erhoffe ich mir auch eine selbige.

Durch die unsäglichen Vorkommnisse in Winnenden wird momentan eine Änderung und Verschärfung des Waffengesetzes kontrovers diskutiert.

Es ist heute kein technisches Problem mehr, Zugangstüren, PCs, Pkws etc. mit Fingerabdruckscanner vor unauthorisierter Benutzung zu schützen. Es sollte also eigentlich auch kein Problem sein, Waffen mit einer solchen Sperre zu versehen (ggf. sogar bestehende Waffen nachzurüsten)- die Funktion wäre nach wie vor die gleiche- die Waffen könnten aber definitiv nicht mehr von Personen mißbraucht werden, denen eine Nutzung nicht obliegt. Eine völlig gefahrlose Lagerung der Waffen wäre mithin möglich. Im Bereich der Bewaffnug von Polizei, Bundeswehr, und Sicherheitspersonal würden natürlich weiterhin konventionelle Waffen benutzt werden, da es hier auf Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ankommt- ich meine aber, dass sich meine Lösung für den Bereich Jagd- und Sportwaffen sehr gut eignen würde- wie stehen Sie zu dieser Idee?

mit besten Grüßen

T.

Rehburg, 26. April 2009

Sehr geehrter Herr ,

ich bedanke mich für Ihre Frage vom 24. April 2009.

Es gibt zur Zeit eine Reihe von Vorschlägen bezüglich möglicher Änderungen des Waffenrechts als Konsequenz aus dem Amoklauf von Baden-Württemberg vor wenigen Wochen.

Wie Sie auf diesem Forum nachlesen können, halte ich das Thema Waffenrecht nicht für den entscheidenden Schlüssel, um künftig solche schlimmen Taten verhindern zu können. 100prozentige Sicherheit gibt es nicht, und entscheidend für eine Risiko-Absenkung dürfte die Frage sein, wie man präventiv dazu gelangen kann, öfter und früher festzustellen, wenn ein Heranwachsender abdriftet. Die Waffenrechts-Debatte widmet sich deshalb meiner Meinung nach einem Nebenaspekt, gleichwohl wird sie geführt.

Meiner Wahrnehmung nach (und als Vorsitzender des für Fragen des Waffenrechtes zuständigen Bundestags-Innenausschusses ist das schon ein Stück weit ein "Spezialthema" von mir) gibt es derzeit Vorschläge, die bereits verworfen wurden (z.B. das Verbot einer privaten Waffen-Aufbewahrung) und solche, die noch zu erörtern sind (dazu gehört die Frage einer Blockierung von Waffen).

Eine solche Blockierung ist bisher für Erbwaffen geltendes Recht, wenn der Besitzer keine Befugnis zur Benutzung der Waffe hat, wobei die Blockierung nicht vom Besitzer selber aufgehoben werden kann, sondern nur z.B. von einem Waffenhändler.

Der Innensenator des Landes Bremen hat vorgeschlagen, ein solches Blockiersystem obligatorisch für alle Schusswaffen einzuführen, wobei der Besitzer als Sportschütze bzw. Jäger die Blockierung selber aufheben können soll. Ein entsprechendes System für mechanische Sperren ist in Deutschland marktreif. Ein System für biometrische Sperren ist es zum einen nicht, zum anderen kann man eine solche biometrische Schusswaffen-Sperrung nicht "nachrüsten", d.h. nur Schusswaffen, die neu hergestellt werden, könnten mit einer solchen (z.B. Fingerabdruck-)Sperrung hergestellt werden. Hinzu kommt, dass biometrische Systeme dieser Art erheblich teurer sind als eine mechanische Sperrvorrichtung. Bei der mechanischen Sperrvorrichtung kann wiederum nicht sichergestellt werden, dass diese vom Waffenbesitzer auch tatsächlich aktiviert wird. (Auch der Vater des Täters von Winnenden hat gegen rechtliche Vorschriften, konkret zur Lagerung von Schusswaffen in entsprechend gesicherten Schränken, verstoßen.) D.h., selbst wenn man mechanische Blockiersysteme verpflichtend einführt, gibt es keine Gewähr dafür, dass sie auch genutzt werden. Aufklärung und Sensibilisierung für die Erfordernis einer sorgsamen Waffen-Lagerung, ergänzt evtl. durch eine flächendeckende Pflicht zum Nachweis, dass ein entsprechender Waffenschrank auch tatsächlich vorhanden ist, könnten möglicherweise mehr bewirken.

Dass sich durch eine Änderung des Waffenrechtes übrigens nichts an der gravierenden Problematik der illegalen Waffen (die zu ca. 97% bei Straftaten mit Schusswaffen-Benutzung Verwendung finden) ändern würde, sei hier nur am Rande erwähnt.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Edathy, MdB

Der ist von der SPD

Geschrieben

Herr Edathy vertritt eine Einzelmeinung.. ich glaube ihm sogar das er dazu steht... allerdings... es ist eine Einzelmeinung... wenn man sich z.B: Herrn Dohnanys Meinung zu wirtschaftlichen fragen anhört kann man auch nicht glauben das er in der selben Partei wie eine Frau Nahles, ein Herr Steeger etc ist... nichts desto trotz ändern diese , wenn auch lobenswerten Einzelmeinungen NICHTS an der Tatsache das die SPD als Partei absolut unwählbar ist+

Geschrieben

Mit dieser biometrischen "Sicherung" würde es ja dann bedeuten, das es für "Frischlinge", also solche, die mit dem Schießsport erst anfangen wollen, keine Möglichkeit mehr gibt, vor erlangen der eigenen WBK zu schießen, oder?? Wie soll das dann mit dem Bedürfniss für die Erstwaffe funktionieren? Oder auf Turnieren, wenn die eigene Waffe kaputt geht und man sich von einem Kameraden dann eine Ersatzwaffe ausleiht bzw sich dann mit dem Kameraden eine Waffe "teilt"?? Sicherheit ist oberstes Gebot, das ist klar. Aber vielleicht sollte mal an die praktische Ausführung auch gedacht werden.

Ich versteh die Welt auch nicht mehr, denn das Problem sind nicht die Waffen oder wir Schützen/Jäger/Sammler sondern der Rest der Gesellschaft. Ein Kind das kein Handy, keinen eigenen Fernseher und keinen eigenen PC besitzt ist arm und wird im Kindergarten bzw in der Schule von den anderen gehänselt und drangsaliert. Ebenso ist es mit den Marken der Kleidung. Den Kindern werden zu viele Wünsche erfüllt, ganz besonders schlimm bei Einzelkindern. So werden sie aber nie lernen zu teilen oder Grenzen kennen. Wenn diese Kinder dann als Jugendliche oder Erwachsene auf einmal an solche Grenzen stoßen und eben nicht alles nach ihrem Gusto geht, drehn sie hohl. Und es ist ihnen egal mit was sie ihre kranke Energie rauslassen. Papas Benz/BMW etc. eignet sich genauso gut mit dem entsprechenden Alkoholspiegel. Wird deshalb gefordert, Alkohol nur in Tresoren auf zu bewahren?? Oder die Schlüssel von Papa's Auto?

Wie oben schon erwähnt, es sind nicht die Waffen das eigentliche Problem, sondern wie wir miteinander umgehen und unsere Kinder erziehen.

Geschrieben
Es ist heute kein technisches Problem mehr, Zugangstüren, PCs, Pkws etc. mit Fingerabdruckscanner vor unauthorisierter Benutzung zu schützen. Es sollte also eigentlich auch kein Problem sein, Waffen mit einer solchen Sperre zu versehen (ggf. sogar bestehende Waffen nachzurüsten)- die Funktion wäre nach wie vor die gleiche- die Waffen könnten aber definitiv nicht mehr von Personen mißbraucht werden, denen eine Nutzung nicht obliegt. Eine völlig gefahrlose Lagerung der Waffen wäre mithin möglich. Im Bereich der Bewaffnug von Polizei, Bundeswehr, und Sicherheitspersonal würden natürlich weiterhin konventionelle Waffen benutzt werden, da es hier auf Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ankommt- ich meine aber, dass sich meine Lösung für den Bereich Jagd- und Sportwaffen sehr gut eignen würde

Ich verstehe wiederum nicht, wie man einen derartigen Unsinn als Waffenbesitzer verbreiten kann!

- Fingerabdrucksystem sind keineswegs sicher, sondern allenfalls in Kombination mit einem Pin, Schlüssel etc einsetzbar.

- "bestehende Waffen nachrüsten"?? Hast du ein Geschäft für so etwas oder warum sonst so eine selbst von den Politikern nicht geforderte Äußerung?

- Die gesamte Smart-Gun-Problematik wird weltweit nur mit spitzen Fingern angefaßt, aber für unsere Waffen sei das okay?

- natürlich ist die Lagerung dann "völlig gefahrlos" - du mußt sie nämlich auch weiterhin zusätzlich im Tresor aufbewahren!

Sind die ganzen Hinweise, Links, Berichte der letzten Wochen komplett an dir vorbeigegangen? Oder wolltest du nur ausprobieren, ob du so eine andere Antwort erhältst?

Gottseidank antwortete Edathy fachkundiger als du gefragt hast...

Geschrieben
Ich verstehe wiederum nicht, wie man einen derartigen Unsinn als Waffenbesitzer verbreiten kann!

- Fingerabdrucksystem sind keineswegs sicher, sondern allenfalls in Kombination mit einem Pin, Schlüssel etc einsetzbar.

- "bestehende Waffen nachrüsten"?? Hast du ein Geschäft für so etwas oder warum sonst so eine selbst von den Politikern nicht geforderte Äußerung?

- Die gesamte Smart-Gun-Problematik wird weltweit nur mit spitzen Fingern angefaßt, aber für unsere Waffen sei das okay?

- natürlich ist die Lagerung dann "völlig gefahrlos" - du mußt sie nämlich auch weiterhin zusätzlich im Tresor aufbewahren!

Sind die ganzen Hinweise, Links, Berichte der letzten Wochen komplett an dir vorbeigegangen? Oder wolltest du nur ausprobieren, ob du so eine andere Antwort erhältst?

Gottseidank antwortete Edathy fachkundiger als du gefragt hast...

Sorry, ICH bin nicht der Fragesteller. :peinlich:

Ich habe bloß nen link ins IPSC forum gestellt.

Geschrieben

Ähh, ich glaube nicht daß die Frage von paaramedic-one bei Abgeordnetenwatch gestellt wurde sondern daß er sie nur zusammen mit der Antwort hier eingestellt hat...

edit: Da war er schon schneller ;)

Geschrieben

Also so ganz traue ich dem Edathy nicht... schaut mal seine sog. Meinung zum "Messerverbot" an!

Ebenso geht er doch manches mal sehr abwertend mit Fragestellern um.

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