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IGNORED

Behördliche Bescheinigung


JV

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Geschrieben

Zusammen mit einem Kameraden wollte ich in den USA einige Hundert Geschosse und Hülsen bestellen. Um eine Exportgenehmigung zu beantragen, benötigt die amerikanische Firma eine formlose Bescheinigung einer deutschen Behörde, dass ich diese Gegenstände hier einführen darf. Ich hielt das für vollkommen unproblematisch. Hier meine bisherigen Ergebnisse:

1. Polizei Aachen, Waffenrecht: Nach zahlreichen Telefonaten erfuhr ich, dass der zuständige Sachbearbeiter krank sei und am nächsten Tag wieder da sei. Nach mehreren Tagen war er dann tatsächlich wieder da, aber zu normalen Bürozeiten kaum zu erreichen. Als ich ihn irgendwann erreichte, wurde mir zugesagt, die Sache zu prüfen, ich möge noch einmal anrufen. Nachdem mehrere Tage keine Auskunft gegeben werden konnte, wurde mir ein Rückruf zugesagt. Habe seit Wochen nicht mehr davon gehört.

2. Polizei Bonn, Waffenrecht: Kein Problem, ich möge eine Liste der Komponenten mailen, Bescheinigung wird dann kurzfristig zugeschickt. Irgendwann fragte ich nochmal nach. Es hatte ein Problem gegeben; ich wolle ja unter anderem Geschosse in 9,3 bestellen, eine Überprüfung hätte ergeben, dass ich dafür ja selber gar keine Waffe hätte. Nach der Erklärung, dass die Geschosse für jemand anderes wären, wir beide Jagdscheine hätten und nichteinmal das nötig wäre, wurde zugesagt, die Bescheinigung kurzfristig zuzuschicken. Der nächste Anruf ergab dann, dass die Behörde die genauen Stückzahlen aller Komponenten haben möchte. Ausserdem habe man die zuständige Erlaubnisbehörde fürs Sprengstoffrecht konsultiert, die widerum Erkundigungen beim Staatlichen Amt für Arbeitsschutz einleiten sollte.

Heute war ich dann persönlich da. Jetzt hätte man gerne einen Nachweis der Erwerbsberechtigung (FÜR LEERE HÜLSEN UND GESCHOSSE) des Kameraden, für den die 9,3er Geschosse sind. Ausserdem müsse ich nennen, in welchen Kalibern ich sämtliche Geschosse zu verladen beabsichtige (also 100 Stück 30er Geschosse für 308, 100 für 30-06 usw). Als Begründung wurde genannt, man müsse ja abwarten, was die Verwaltungsvorschriften noch alles bringen, es sei ja in der Überlegung, auch Wiederladekomponenten erlaubnispflichtig zu machen. Ausserdem wurde mir der Gebührenrahmen von 50-1000DM genannt, man würde sich am unteren Bereich orientieren.

3. Zollamt Bonn: Nach einigen Telefonaten stand fest, dass ich die Sachen problemlos einführen könne. Eine derartige Bescheinigung könne der Zoll aber nicht ausstellen.

4. Ordnungsamt Bonn, Sprengstoffrecht: Wollen die Sache prüfen, mit dem StAfA sprechen und dann vielleicht eine gebührenpflichtige Bescheinigung ausstellen.

Geschrieben

Na zum Glück macht das bei uns in Bayern nicht die Polizei sondern Landratsamt mit Zoll, evtl. noch Gewerbeaufsichtsamt.

Bei uns gibts auch Telefone wo sich die Beamten untereinander telefonisch verständigen können :) Und bei uns MACHEN die das sogar um sich nicht zu blamieren :P

Geschrieben

Ist doch ganz normal. Für die Behörden gilt kein Handeln ohne Gesetz. Wüsste nicht, wer auf welcher gesetzlichen Grundlage eien entsprechende Bescheinigung ausstellen sollte. Hier liegt ausnahmsweise mal übertriebener Bürokratismus in Übersee vor. Dein Händler benötigt höchstwahrscheinlich für die bestellten Komponenten keine Bescheinigung und will nur proforma sicher gehen.

Gruß Joe

Geschrieben

In den USA kapiert kein Händler wirklich diesen Export License Wahnsinn. Darum sichern die sich lieber ab und beantragen für jeden Schrott eine Lizenz. Fiel mir schon bei meinen Bestellungen in den USA auf, jeder Händler hat andere Regeln, für was er nun eine License verlangt. Viele exportieren auch gar nicht mehr, z.B. mein Lieblingshändler für Messer. Das tut richtig weh.

Geschrieben

Moin,

einer meiner Kameraden hat sich für die Geschoßeinfuhr von dem Pfarrer unserer Kirchengemeinde eine Bescheinigung und Endverbleibserklärung erstellen lassen und ein anderer Kamerad hat sich eine entsprechnde Bescheinigung von seiner Reservistenkameradschaft erstellen lassen.

Beide Bescheinigungen hatten den Habitus eines wichtigen offiziellen Dokumentes und waren mit reichlich Stempeln und Siegeln gepflastert. Der Text war eher schwachsinnig und erinnerte an die allseits bekannten Emails der Nigeria Connection.

Beide Zettel erfüllten ihren Zweck...

Gruß,

frogger

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