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Archiviert Beschußamt Geschoss-Profile?


Flintograf

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Hatten heute an unserem (wie immer alkoholfreien) Stammtisch in der Schützenklause ein interessantes Thema.

Ein langjähriges Mitglied von uns, das technisch versiert ist und z.B. schon eine Unterhammer-Pistole selbst gebaut und amtlich beschießen hat lassen, behauptete, daß das Beschußamt von JEDER neuen Waffe vor dem Verkauf bzw. Abgabe an den Handel ähnlich wie bei Fingerabdrücken ein Geschoss archiviert, damit bei evtl. später begangenen Straftaten und dabei gefundenen Geschossen anhand der charakteristischen und kriminaltechnischen Züge- und Felderspuren Waffennummer und damit letztendlich der Besitzer ausfindig gemacht werden kann.

Die große Mehrzahl der anwesenden Sportschützen konnte das nicht glauben, weil der Aufwand viel zu groß wäre. Im Ausland gekaufte Waffen mit Beschußzeichen seien ja auch nicht züge- und feldertechnisch amtlich in Deutschland registriert.

Absolut sicher war sich aber keiner.

Kann dies jemand aus dem Forum bestätigen oder dementieren?

By the way: Ich habe nicht vor, jemandem mit einer Sportwaffe Schaden zuzufügen. Aber der Behaupter dieses Sachverhalts ist ein ewiger Rechthaber und Rumnörgler (ohne Internet grin.gif ).

Ich wünschte mir gerne Argumente GEGEN seine Behauptung.

[Dieser Beitrag wurde von Flintograf am 02. September 2002 editiert.]

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Dagegen spicht außer dem immensen Aufwand, daß nicht jede einzelne Waffe beschossen wird. Erst kürzlich erklärte mir ein Büchsenmacher, daß speziell wenn ein Großhändler waggonweise Ordonnanzwaffen geliefert bekommt, diese nur stichprobenartig tatsächlich beschossen werden. Könnte hinkommen, da ich vor Jahren einen Nagant kaufte, in dessen Lauf das Fett dermaßen steinhart war, daß es sicherlich schon jahrzehntelang dort verharzen konnte.

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Thorsten

FWR 154

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Also Thorsten hat wohl recht.

Mein 686er z.B. hat kein deutsches Beschusszeichen. Er wurde im Auftrag von Wischo in Belgien Beschossen und die Beschusszeichen werden in Deutschland anerkannt (hab ich da lang gesucht, kurz nach der Prüfung)

Sollte der Eingangsbeitrag stimmen müssten die Belgier ja dann die Geschosse nach Deutschland schicken ect.ect.

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Die Geschossdaten werden definitiv nicht erfasst. Die Beschusspatronen sind zum einen nicht unbedingt repräsentativ da in Ladung und Geschoss von Standardpatronen abweichend. Zudem ist der Aufwand der Datensammlung und Erhebung zu groß.

Abgesehen davon ändert sich das Bild einer Waffe im Laufe der Zeit. Mit Drahtbürsten putzen, ein paar tausend Schuss, die Rampe poliert und ein bisschen Rost angesetzt - und schon stimmt der Abdruck der Patrone nicht mehr...

Gruß, Wolfgang Kräußlich

Leiter DWJ-Online

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Also daß jede Waffe die in D-Land ein Beschußzeischen bekommt auch wirklich beschossen wurde hatte ich bis neulich auch geglaubt.

Dann kam der Tag wo ich mir einen Finnischen Mosin Nagant M91 bei meinem Händler angeschaut habe: Beide Verriegelungswarzen des Verschlußkopfes waren zu 90% gerissen und die Risse waren mit altem Fett vollgesogen. Und dieser Verschlußkopf hatte den Adler mit untergestelltem N drauf.

Hätte einer das Ding gekauft und die harte Surplus Mun daraus verschossen hätte man den Verschluß bestimmt in seinem Kopf wiederfinden können.

Hab aber auch schon bei einem Händler Schweden M96 mit Beschußzeichen gesehen bei denen die Läufe von vorn bis hinten mit Fett zugegossen waren!

Un da sollen die von jeder Waffe den "Fingerabdruck" archivieren wo's noch nicht mal zum Beschuß reicht?

MfG

AWO425

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Zitat:

Original erstellt von frogger:

eine stichprobenartig durchgeführte Beschußprüfung gibt es bei deutschen Beschußämtern nicht. Jede Waffe wird einzeln geprüft. Da gibt es keine Ausnahme.

Diese Meinung habe ich früher auch vehement vertreten, allein schon weil bei uns eh alles reglementiert ist und ich mir stichprobenartigen Beschuß schon gar nicht vorstellen kann. Ob es rechtlich so sein darf, weiß ich nicht.

Ist aber Tatsache, sieh´ Dich mal auf Börsen, bei Händlern etc. um! Die Aussage eines Händlers dazu bekam ich erst vor kurzem, warum sollte er mir die Unwahrheit erzählen? Bei meinem Nagant ist die Beschußstempelung aus den 90er Jahren, das Fett war aber 1996 trocken und teils so hart, daß erstmal eine Messingbürste im Lauf entzwei ging. Und das ist kein Eizelfall, ein Vereinskollege kaufte vor Jahren mal eine 98er Variante, die noch in einer Kiste in Fett eingegossen war und trotzdem (neue) Beschußzeichen aufwies.

Übrigens werden Sammlerwaffen darüber hinaus oft überhaupt nicht beschossen...also weder Beschuß, noch Neustempelung!

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Thorsten

FWR 154

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Nur Stichproben????

Dann empfehle ich an dieser Stelle mal das Beschussamt München, da werden nämlich definitiv alle Waffen einzeln beschossen.

(Muss ich jetzt dazu schreiben, dass ich da nicht arbeite und für Werbung nicht bezahlt werde??? *G*G*G*G*)

Das mit der Geschossarchivierung stimmt natürlich nicht, es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, die ganzen Geschosse aus den Auffangbecken zu fischen (und das noch nach jedem Schuss, hurra, viel Spass!).

Vor allem würde es bei der Menge an Geschosstypen nicht wirklich Sinn machen.

STEELEYE

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Mir ist folgender Fall bekannt:

Bei einer Colt 1911 in 9X19 lies sich die

Patrone nur zu 2/3 einführen! Trotz dt.

Beschußzeichen. Die Pistole war Fabrikneu

und wurde bei F. gekauft.

Gruß Samy

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Zitat:

Original erstellt von Steeleye:

Nur Stichproben????

Dann empfehle ich an dieser Stelle mal das Beschussamt München, da werden nämlich definitiv alle Waffen einzeln beschossen.

(Muss ich jetzt dazu schreiben, dass ich da nicht arbeite und für Werbung nicht bezahlt werde??? *G*G*G*G*)

Das mit der Geschossarchivierung stimmt natürlich nicht, es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, die ganzen Geschosse aus den Auffangbecken zu fischen (und das noch nach jedem Schuss, hurra, viel Spass!).

Vor allem würde es bei der Menge an Geschosstypen nicht wirklich Sinn machen.

STEELEYE

Ähm, der Mosin mit den gerissenen Verschlußwarzen wurde in München beschossen!!!

Auch ide sind scheinbar nicht unfehlbar!

MfG

AWO425

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