

JFry
Mitglieder-
Gesamte Inhalte
6 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Leistungen von JFry

Mitglied (1/12)
10
Reputation in der Community
-
Na toll, Auf das er das Vorbild für den nächsten kranken Idioten wird... Was ist so schwer für die Pressefuzzis daran Foto und Namen einfach wegzulassen. Die Effekte sind doch bekannt! Zwar hat nicht jeder Amoktäter tatsächlich seine Vorbilder, aber bei genug hat man genau das später in den Ermittlungen nachgewiesen. Es ist schlicht so, dass die meisten „Normalbürger“ diese Regelung entweder gar nicht kennen oder sie nicht wirklich verstanden haben. Ich erlebe es immer wieder, dass Leute ziemlich erstaunt reagieren, wenn ich ihnen diesen Teil der letzten Gesetzesänderung erkläre. Die Reaktionen darauf sind sehr gemischt – von „Unmöglich und übergriffig“ bis „Wenn es der Sicherheit dient“ ist wirklich alles dabei. Aber wenn ich dann erkläre, was das konkret bedeutet – zum Beispiel was ein Taschenmesser in der Handtasche oder ein Schälmesser im Auto bedeuten kann –, glaubt mir fast keiner mehr. Und von denen, die vorher noch sagten „Ist ja für die Sicherheit“, kommt dann plötzlich: „Also MICH wird doch deswegen bestimmt niemand anzeigen …“ Aber gut – das sollte eigentlich nicht das Thema dieses Threads sein.
-
Solche Schul-Amokläufe sind mir in der Schweiz bislang zum Glück nicht bekannt. Aber da diese auch im viel größeren Deutschland zum Glück extremst selten sind kann es auch einfach eine Frage der Wahrscheinlichkeiten sein. (Ja, ich bin Ingenieur und u.a. im Risikomanagement tätig) Dehnt man es aber auf alle Arten von "Amokläufen" (im Umgangssprachlichen Sinn) aus, ohne Familientaten, dann sieht es anders aus, dann ist das Risiko in der Schweiz schon höher, wenn auch immer noch absolut verschwindend klein: Ich (bzw. ChatGPT) habe für die Schweiz seit 2000 drei Vorfälle eines Amoklaufs gefunden. (Zahlen: Tote/Verletzte) 27.09.2001 Zug – Parlamentsgebäude 15 (inkl. Täter) 18 Parlamentarier erschossen 27.02.2013 Menznau (LU) – Kronospan 5 (inkl. Täter) 5 Amoklauf im Holzwerk 19.12.2016 Zürich – Islamisches Zentrum 2 (inkl. Täter) 3 Angriff auf Betende Bei 8,5 Millionen Einwohnern bedeutet das eine Wahrscheinlichkeit pro Jahr: 3 Vorfälle/24 Jahre =0,125 Vorfälle/Jahr Wahrscheinlichkeit pro Person und Jahr Opfer eines Amoklaufs mit Schusswaffe zu werden: 0,125 / 8500000 ≈ 1,47× 10Exp−8 Für Deutschland sieht es so aus: 26.04.2002 Erfurt – Gutenberg-Gymnasium 17 6 Schul-Amoklauf 20.11.2006 Emsdetten – Scholl-Schule 1 (Täter) 37 Schul-Amoklauf 11.03.2009 Winnenden/Wendlingen 17 Opfer ~17 Schul- und Flucht-Amoklauf 19.02.2020 Hanau – Bars 9 Opfer 5 Terroranschlag auf Shisha-Bars 24.01.2022 Heidelberg – Universität 2 Opfer (plus Täter) 3 Angriff im Hörsaal 09.03.2023 Hamburg – Jehovas-Zeugen-Halle 6 Opfer 8 Schussattacke in Gebetsstätte Bei 83 Millionen Einwohnern bedeutet das eine Wahrscheinlichkeit pro Jahr: 6 Vorfälle / 24 Jahre = 0,25 Ereignisse /Jahr Wahrscheinlichkeit pro Person und Jahr Opfer eines Amoklaufs mit Schusswaffe zu werden: 0,25 / 83000000 ≈ 3× 10Exp−9 In Deutschland ist die Zahl derartiger Ereignisse bei fast zehnfacher Einwohnerzahl gerade einmal doppelt so hoch. Die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Amoklaufs zu werden ist in der Schweiz nach diesen Zahlen fünfmal höher. Aber nochmals zur Klarstellung: Ich schreibe das hier ganz bewusst, um den Advocatus Diaboli zu spielen – also um aufzuzeigen, wie bestimmte Argumente wirken und wie leicht sie auseinandergenommen werden können, wenn man sie unreflektiert oder aus dem Bauch heraus vorträgt. Tatsächlich ist es so – so tragisch jede einzelne Tat auch ist und so wichtig es natürlich ist, alle vernünftigen und verhältnismäßigen Maßnahmen zu treffen, um solche Taten möglichst zu verhindern – dass die statistische Wahrscheinlichkeit, selbst von so einer Tat betroffen zu sein, extremst gering ist. So gering, dass bereits eine einzelne Tat ausreicht, um die Statistik spürbar zu verschieben. Im Vergleich zu normalen Alltagsrisiken faktisch irrelevant. (Hilft natürlich nicht wenn man denn betroffen ist) Und was ich einfach nicht oft genug betonen kann: Solche Taten werden in der Regel NICHT von Jägern, Sportschützen oder Sammlern begangen. Sie werden üblicherweise von Personen verübt, die sich nur kurzzeitig als Jäger – oder, noch häufiger, als Sportschütze – ausgeben, um überhaupt erst legal an die Tatmittel zu gelangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der dieser Passion seit Jahren ernsthaft und verantwortungsvoll nachgeht, eine solche Tat begeht, liegt bei praktisch null. Und genau das muss man betonen – immer wieder. Das ist auch der Punkt, den man berücksichtigen sollte, wenn etwa das Argument aufkommt, dass man in einigen Kantonen der Schweiz angeblich „relativ leicht“ an eine Erlaubnis für einsatzbereite Kriegswaffen kommt. Mal abgesehen davon, dass Reservisten dort – nach ordnungsgemäß geleistetem Militärdienst – solche Waffen ohnehin dienstlich gestellt zu Hause haben: Voraussetzungslos ist das in der Schweiz eben nicht. Im Gegenteil: In manchen Punkten ist das Schweizer Waffenrecht sogar strenger als das unsere. Und wer beispielsweise eine Waffe der Kategorie A besitzen möchte, muss nicht nur eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllen – er muss auch schon nachweislich über längere Zeit im Besitz anderer erlaubnispflichtiger Waffen gewesen sein ohne dabei negativ aufzufallen. Typische Beziehungstaten oder Suizide kommen hingegen leider auch unter echten Sportschützen und Jägern vor. Und ja, dabei wird manchmal die Schusswaffe als Tatmittel verwendet. Aber auch hier gilt: Solche Taten treten unter legalen Waffenbesitzern (LWB) signifikant seltener auf als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Und anders als bei Amoktaten kann man hier mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen: Hätte kein Zugriff auf eine Waffe bestanden, wäre die Tat mit großer Wahrscheinlichkeit trotzdem geschehen – nur eben mit einem anderen Mittel: Auto, Messer, Knüppel, Benzinflasche … In diesen Fällen gibt es also keine Risikoerhöhung durch die legale Waffe sondern einfach nur ein anderes Tatmittel.
-
Natürlich war die Tat geplant! Aber das ist auch kein Ausschlusskriterium für einen „Amoklauf“ – so wie der Begriff spätestens seit Erfurt in Öffentlichkeit, Presse und Politik verwendet wird. Und ja, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Täter sich dann andere Möglichkeiten gesucht hätten – das sehe ich genauso. Man muss realistischerweise eben auch zugeben, dass es dann ebenfalls Verletzte und vielleicht sogar Todesopfer gegeben hätte. Allerdings spricht die Wahrscheinlichkeit eben auch dafür, dass die Zahl wohl geringer gewesen wäre. Ich muss aufpassen, dass ich nicht falsch verstanden werde – wie es einige scheinbar bereits getan haben. Mir geht es ganz sicher nicht um eine Verschärfung des aktuellen Waffenrechts. Im Gegenteil: Da gehört viel unnützer Kram, der eher reine Gängelung ist, dringend aussortiert. Oder es müssen zumindest Grenzen (z. B. beim Grundbedarf) evaluiert und sinnvoll angepasst werden – so, dass es für den allergrößten Teil der Sportschützen nach Erhalt der ersten WBK keinen für die Sicherheit völlig unnötigen, nerven-, zeit- und kostenintensiven Struggle mehr gibt. Weder auf Seiten der LWB, noch auf Seiten der Behörde, die ihre Zeit viel besser für wirklich sicherheitsrelevante Maßnahmen (individuelle Waffenverbote) einsetzen könnte. Ich will lediglich aufzeigen, warum die reflexhafte Argumentation „Dann hätte der Täter halt was anderes genommen“ – zumindest wenn sie ohne weiteren Kontext kommt – gefährlich ist. Und warum sie als Argument gegen Verschärfungen von den „Verbotsfans“ nicht nur leicht zu widerlegen ist, sondern im gleichen Zug sogar gegen uns verwendet werden kann. Schließlich gibt es Fälle, in denen genau das passiert ist – und die Folgen waren (zum Glück) in zwei der drei bekannten Fälle deutlich geringer. Der dritte Fall, bei dem die Opferzahlen ebenfalls sehr hoch waren, liegt mittlerweile hingegen 61 Jahre zurück – und ist den meisten „Normalbürgern“ völlig unbekannt. Dazu mein Satz aus meinem ersten Beitrag, zu dem mein vorheriger (und dieser) quasi die Fortsetzung ist. Bei typischen Beziehungstaten, Raubdelikten und ähnlichen Fällen ist die Lage natürlich eine völlig andere. Da gilt das Argument zweifellos: Legale Schusswaffen spielen hier faktisch keine Rolle als Tatmittel. Und in den wenigen Fällen, in denen es doch mal eine legale Waffe war – weil der Täter zufällig Zugriff hatte –, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass er ansonsten eben wie über 99 % der anderen Täter auch einfach etwas anderes genommen hätte. Man muss sich einfach auch in die Gedankengänge der „Gegenseite“ hineinversetzen und versuchen, diese nachzuvollziehen – eben, um nicht unnötig Öl ins Feuer zu gießen. Auch um sich noch den Hauch einer Chance offenzuhalten mit denen, die nicht nur stur ideologisch argumentieren, einen sinnvoller Konsens zu finden. Wobei ich „Gegenseite“ bewusst in Anführungszeichen setze – denn ich habe nicht nur ebenfalls Angehörige und enge Freunde, sondern habe selbst auch schon Personen erlebt, bei denen (nicht nur) ich ein sehr ungutes Gefühl hatte bei dem Gedanken, dass diese unbeaufsichtigt (oder überhaupt) Zugriff auf eine scharfe Waffe haben könnten. Zum Glück ist das die absolute Ausnahme – im Vergleich zu den zahlreichen verantwortungsvollen Waffenbesitzern, denen ich als Jäger und Sportschütze wöchentlich begegne. Außerdem befinden sich, wie schon erwähnt, in meinem engsten Freundeskreis direkte Angehörige eines Opfers eines bekannten Amoklaufs – und das war bereits zum Zeitpunkt der Tat so. Vielleicht sehe ich manche Dinge auch deshalb etwas strenger. (Mehr möchte und werde ich dazu aber nicht öffentlich schreiben – und auch nicht per PN an Unbekannte weitergeben. Falls ein Admin das verifizieren möchte, ist das etwas anderes – dann bitte anschreiben.) Ich denke einfach, dass wir – gerade im Falle einer solch schrecklichen Tat, die immer auch eine menschliche Tragödie ist – besser damit fahren, sofern das Thema hier überhaupt hochkocht, so zu argumentieren: Dass eine solche Tat mit einer legalen Waffe so, wie sie passiert ist, hier in Deutschland nach den Maßnahmen infolge von Erfurt und Winnenden zumindest in diesem Zeitstrahl heute so nicht mehr möglich wäre. Dass es inzwischen einen viel strengeren Zugang und deutlich höhere Anforderungen an die Aufbewahrung gibt, was die Sicherheit nochmal spürbar erhöht hat. Dass sich also bereits sehr viel geändert hat und in keiner Weise mit der Situation in AT vergleichbar ist . Und wenn dann das Thema auf das trotz allem noch bestehende Restrisiko kommt, kann man erklären, dass dieses Risiko auch durch weitere Einschränkungen nicht mehr signifikant sinken würde – weil entschlossene Täter sich dann, wie in München oder Heidelberg geschehen, entweder eine illegale Waffe besorgen oder eben auf andere Tatmittel ausweichen würden. Das dieses Restrisiko im Vergleich zu den anderen Risiken die einem so täglich begegnen aber absolut minimal ist.
-
Zumal noch dazu der Nutzen der Begutachtung sehr, sehr fragwürdig ist. Schließlich ist es ja so, dass dieses *** in Graz gerade erst seine WBK für die Kat-B-Waffe (Pistole) bekommen haben kann (Mindestalter in AT wohl 21 Jahre). Und dazu gehört, soweit ich das österreichische Waffenrecht richtig im Kopf habe, eine MPU für alle Altersklassen! Diese muss er somit gerade hinter sich gebracht haben. Es ist nun einmal nicht besonders schwer, sich für ein vielleicht halbstündiges Gespräch zu verstellen. So lästig und drangsalierend ich die Zugangshürden (Mindestzeit im Schießsportverein mit Mindesttraining oder alternativ den Jagdschein, bei dem man sogar viel mehr Stunden mit anderen zusammen im Lehrgang verbringt – selbst beim Intensivkurs sind es ja schnell 200 Stunden in der Gruppe) für alle ehrlichen und anständigen LWB finde, so muss ich doch, auch aus eigenem Erleben, sagen, dass dies wahrscheinlich die sehr viel wirksamere Schutzmaßnahme ist als so ein einzelnes Psychologengespräch. Es ist ja sehr eindeutig so das bei praktisch allen der letzten bekannten Amoktaten mit Legal vom Täter besessenen Waffen in Deutschland es keine Sportschützen oder Jäger waren die diese Taten begangen haben, sondern die Täter sich nur unter diesem Vorwand die waffenrechtliche Erlaubnis erschlichen haben in dem sie für kurze Zeit eine Rolle gespielt haben. Das aber über einen längeren Zeitraum zu machen ohne das es auffällt, das ist zwar nicht unmöglich, aber doch viel schwieriger. Es kommt zum Glück nur sehr, sehr selten vor, aber es gibt die Fälle, in denen nicht nur einer ein schlechtes Gefühl hat und dem Interessenten das Fernbleiben nahegelegt wird. Meist zwar eher wegen unbelehrbarem Leichtsinn bzw. Rücksichtslosigkeit, aber manchmal auch aus anderen Gründen, genauer: wenn sich der Eindruck aufdrängt das da jemand sich nach einem "Machtinstrument" sehnt. Natürlich ist selbst von dem zum Glück nur wenigen die auffallen nicht jeder ein potentieller Amokläufer, aber wenn gleich mehrere ein ungutes Gefühl haben, dann lieber auf Nummer sicher gehen. Und ich hoffe sehr, dass – sollte das Thema Verschärfung hier auch wieder aufkommen – die Verbände bereits sehr früh darauf hinweisen, dass wir hier schon ein sehr viel strengeres Waffenrecht haben, eben aufgrund der Vorkommnisse von Erfurt (strenge Bedürfnisprüfung mit Mindestzeiten) und Winnenden (Aufbewahrung mit Kontrolle). Das hat man ja z. B. in Halle und Emsdetten gesehen, wo die unzuverlässigen Waffen und Munition/Pulver Schlimmeres verhindert haben. Wir wissen es natürlich nicht sicher, aber ich vermute stark, dass – wenn zu diesen Zeitpunkten noch die Regeln gegolten hätten, die vor Erfurt galten – bei einem oder beiden Anschlägen möglicherweise andere Waffen im Spiel gewesen wären. Dann hätten die Opferzahlen ganz anders ausgesehen. Letztendlich muss man ehrlich sein – solche Taten lassen sich leider nicht vollständig verhindern, selbst bei einem Totalverbot nicht. Andererseits bin ich mir sehr sicher, dass wir ohne die bestehenden Zugangshürden tatsächlich viel mehr solcher Fälle hätten. Es ist nun eine Frage, welches Verhältnis zwischen Einschränkung/Gängelung der ehrlichen und zuverlässigen LWB, die einfach nur ihrem Sport, ihrem Hobby oder manchmal auch Broterwerb nachgehen wollen, und dem Restrisiko man gesellschaftlich akzeptieren will. Die eine Seite, die selbst kein Interesse an dem Sport und der Jagd hat, kombiniert mit bestimmten politischen Ansichten, schreit natürlich – wie immer – nach einem Totalverbot. Von der anderen Seite wollen viele am liebsten alle Restriktionen abgeschafft sehen. Tatsächlich sind solche Taten als Einzelereignis sehr schrecklich, aber zum Glück auch sehr sehr selten. Dadurch ist die reale Gefahr das man selbst oder ein Angehöriger Opfer eines solchen Ereignisses wird tatsächlich einige hundert mal kleiner als das ein Lottospieler einen Sechser mit Superzahl tippt. Um Größenordnungen kleiner als ein tödlicher Unfall auf dem Weg zur Schule/Arbeitsstätte/Einkaufen. Und immer noch um Faktor 10 kleiner als im letzten Jahr bei einem Anschlag mit Auto oder Messer zu sterben. Bei der Frage nach den Maßnahmen sollte man daher bei den Fakten bleiben und diese ins Verhältnis zu anderen Beschäftigungen setzen. Zumal, auch andere, scheinbar teilweise völlig harmlose Freizeitbeschäftigungen bergen Risiken: Direkt, etwa durch verursachte Unfälle (mit Unbeteiligten) beim Motorradfahren (VIEL mehr als durch Amokläufe mit legalen Schusswaffen) oder weil das Privatflugzeug beim Absturz auf ein Wohnhaus kracht. Indirekt, etwa durch Todesfälle bei Unfällen mit Unbeteiligten auf dem Weg in den Urlaub, ins Stadion oder einfach, weil Rettungsmittel gerade bei einer Veranstaltung gebunden sind und deshalb der Patient mit Herzstillstand zu lange auf den RTW von der Nachbarwache warten muss. Hier redet auch keiner von einem Totalverbot. Dennoch gibt es auch hier Auflagen, um das Risiko auf ein gesellschaftlich akzeptiertes Maß (allgemeines Lebensrisiko) zu drücken. Und so sehe ich das auch bei unserem Hobby: Es gibt leider ein Restrisiko. Wir müssen damit leben und es akzeptieren, dass es Einschränkungen gibt, um dieses Restrisiko auf ein Maß zu bringen, das überschaubar bleibt. Andererseits fordere ich aber auch von jedem, der nichts mit unserem Hobby/Sport/Beruf zu tun hat, dass er im Gegenzug dieses Restrisiko genauso akzeptiert – wie ich das Risiko akzeptiere, das dadurch entsteht, dass er mit seinem Hobel über die schmalen Landstraßen schießt oder jeden Monat viele hundert Kilometer durch die Gegend heizt, um sich die Spiele seines Lieblingsvereins live anzusehen. Das heißt aber natürlich nicht, dass man unsinnige Maßnahmen, die nun wirklich keinen sinnvollen Mehrwert an Sicherheit bringen, sondern nur drangsalieren, nicht aufs Schärfste kritisieren darf und sich nicht für deren Abschaffung einsetzen sollte.
-
So nicht ganz richtig, denn die Verwaltungsvorschrift (WaffVwV) zum Waffenrecht sagt AUSDRÜCKLICH etwas anderes: https://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_05032012_BMJKM5.htm Die WaffVwV ist sozusagen die Arbeitsanweisung für die Mitarbeiter der Waffenbehörden zur Auslegung des Waffenrechts. Allerdings gibt es immer wieder Fälle in denen einzelne Waffenbehörden dann doch wieder davon abweichen. Aber die Regel ist das gerade NICHT. Manchmal ist aber ein Hinweis auf die explizite Fundstelle in der Vorschrift hilfreich, besonders wenn es sich um spezielle Fälle und noch eher frische Sachbearbeiter handelt
- 15 Antworten
-
- waffenrecht
- mpu
-
(und 1 weiterer)
Markiert mit:
-
Kein Schönes Thema für einen ersten Beitrag im Forum, aber auch zu ernst um es zu Ignorieren Ist leider ein bekanntes Muster, das das Unverständliche noch viel unverständlicher macht. In Winnenden und Emsdetten war es ja dasselbe – sicherlich lassen sich noch international viele ähnliche Fälle finden. Meiner Meinung nach ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass es diesen erbärmlichen *** nicht darum geht, denjenigen, die sie (tatsächlich oder vermeintlich) jahrelang gemobbt haben und denen sie die Schuld am (ebenfalls tatsächlich oder vermeintlich) verpfuschten Leben geben, irgendwie heimzuzahlen. Vielmehr wollen sie für ein paar Minuten einen Überlegenheitsrausch erleben und dann mit einem Knall abreisen, der sie vermeintlich unvergessen macht. Leider, so fürchte ich, wird die exzessive Berichterstattung über den Täter wieder Nachahmungstäter ermuntern. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese rechtzeitig vor ihrem Tatversuch entdeckt werden. Eigentlich wäre es endlich an der Zeit, dass man bei solchen Taten zwar über biographische Details des Täters berichtet (Alter, Lebenslauf), Fotos und Name aber für alle Zeiten aus der Presse und Gedenktafeln, Veranstaltungen etc. verbannt. In Foren oder Kommentarspalten „Meine Gebete gehen nach …“ posten oder den Angehörigen sein Beileid ausrichten, finde ich das immer etwas seltsam. Aber Betroffenheit muss ich bei solchen schlimmen und sinnlosen Taten nicht heucheln. Ich finde sie tatsächlich furchtbar, und es macht mich betroffen, wenn ich an das weitere Schicksal der Verletzten und der Angehörigen der Getöteten denke – und das sicher nicht nur, weil ich persönlich ein (mit Schussverletzung zum Glück überlebendes) Opfer eines der bekannten Amokläufe und dessen Familie kenne. Der Gedanke, welche negativen Auswirkungen das erneut auf mein Hobby haben könnte, schwirrt zwar in meinem Kopf herum, steht aber ganz sicher nicht an erster Stelle. Diese Frage solltest du im Moment besser nicht öffentlich stellen: Die Antwort, die dir manche Kreise darauf geben würden, dürfte uns allen nicht gefallen. Tatsächlich sehe ich bei Schulamokläufen junger Einzeltäter die einzige Tatart, bei der Waffengesetze wirklich Wirkung zeigen können. Bei allen anderen Anlässen, an denen Verschärfungen angestoßen wurden, handelte es sich um reinen Aktionismus – im besten Fall wirkungslos, in schlimmeren Fällen wurden nur die rechtstreuen Besitzer weiter eingeschränkt, während es für die Täter ohnehin keine Rolle spielt. Natürlich besteht immer die Möglichkeit, dass sich ein Täter wie der aus München seine Waffe illegal beschafft. Dennoch bleibt die Wahrscheinlichkeit einer Tat geringer. Außerdem wäre dieser Tatablauf – zeitlich betrachtet – in Deutschland mit legalen Waffen bereits gar nicht mehr möglich gewesen. Ich hoffe sehr, dass die Verbände, sollte das Thema erneut hochkochen, vehement darauf hinweisen, dass die entsprechenden Maßnahmen bereits nach der Tat in Erfurt eingeführt wurden. Übrigens: Auch wenn in vielen Bereichen – gerade im Waffenrecht, aber auch in zahlreichen anderen Gebieten – vieles schiefläuft, wo siehst du unsere Bürgerrechte stark eingeschränkt? Man sollte mit solchen Begriffen vorsichtig sein: Die Rechte von Waffenbesitzern werden (unsinnig) immer weiter eingeschränkt – das stimmt. Insgesamt sehe ich die Bürgerrechte hier aber nur an zwei Punkten ernsthaft betroffen: Unangekündigte Aufbewahrungskontrollen, zu denen ich eine geteilte Meinung habe. Die Erlaubnis, verdachtsunabhängig jeden unbescholtenen Bürger in willkürlich festgelegten Zonen komplett körperlich durchsuchen zu dürfen. Letzteres ist wirklich ein Skandal und für mich ein schwerwiegender, sinnloser Eingriff in die Bürgerrechte. Anders als bei den Aufbewahrungskontrollen, die ich als notwendiges Übel akzeptiere, wenn ich mein Hobby mit eigener Ausrüstung ausüben will, haben viele Menschen hier gar nicht die Wahl: Diese Zonen umfassen mittlerweile zahlreiche Innenstädte, und so gut wie jeder Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel ist betroffen.