Zum Inhalt springen
IGNORED

Einstieg in den Bereich der Langwaffen - Starthilfe für erste Schritte gesucht


SBA

Empfohlene Beiträge

vor 12 Stunden schrieb SBA:

Ich weiß, dass mir keiner sagen kann was mir mal am meisten Spaß machen wird und wie ambitioniert ich das ganze in 3 Jahren betreiben werde.

 

Gäbe es bei Euch nicht den Erwerbsstreckungs- und Kontingentsquatsch wäre meine Antwort klar: Das erste Gewehr muss eine 10/22 sein. Dann sehen wir weiter. Da Du aber mit dem Quatsch geschlagen bist, kannst Du vielleicht damit und mit anderem Zeug als Vereins- oder Leihwaffe spielen? (Wenn das ein paar Kästen Bier kostet oder was auch immer die Währung ist, dann ist das halt so.)

 

Danach würde ich mir als Erstes die Frage stellen, was Du eigentlich machen willst und im Rahmen zumutbarer Anfahrtswege usw. machen kannst.

 

Ich persönlich habe Null Interesse daran, hinter einer Bank zu sitzen, sorgfältig Zeug unter die Waffe zu stopfen, einen Schuß alle dreißig Sekunden abzugeben, und mich darum zu kümmern, ob ich um zwei Millimeter auf ein nahes Ziel verfehlt habe. Das mache ich wenn ich es muss zum Einschießen und Dope ermitteln. Wenn es zuverlässig in die A-Zone oder den Kopf eines USPSA-Ziels geht, dann muss bei mir die Entfernung vergrößert, die Schießposition erschwert, der Zeitdruck oder durch körperliche Anstrengung der Puls erhöht werden. Dieses Interesse weist natürlich auf bestimmte Waffen hin, 9mm-Karabiner weil man damit auf kurze Distanzen Stahlziele beschießen kann, .223-Karabiner als Universalgerät, 6.5 CM Chassis-Repetierer wenn's weit rausgehen soll, usw. Das sind aber nicht die "besten Waffen", sondern die besten für das Zeug, das mir erstens Spaß macht und zweitens angeboten wird, wobei da auch in Amerika schon mal acht Stunden Anfahrt dabei waren, weil Ausdauergeländelauf mit Vielschießen selbst hier exotisch ist und Platz braucht.

 

Wenn Du umgekehrt das meditative Sitzen hinter einer Bank mit Jagd auf die letzten Millimeter reizvoll findest, dann gibt's dafür geeignete Waffen, zu denen Dir andere mehr sagen können, von KK bis zu Extremen wie F-class, machine rest rifles, usw., wobei letzteres wohl kaum ein Einsteigerprojekt wäre.

 

Wenn Du Langdistanzschießen üben willst, ohne eine lange Distanz zu haben, dann ist KK durchaus eine Überlegung wert. Ruger hatte ja z.B. guten Erfolg mit seinem Ruger Precision Rimfire. Diese antike Winzpatrone ist auf 200 Meter eine Herausforderung, während die echten Langdistanzkaliber auf diese kurze Distanz eher an einen Laser erinnern, also für das Schätzen des Windes usw. überhaupt nicht lehrreich sind.

 

Wenn Du klassisch mit Riemen aus Positionen stehend/kniend/liegend usw. schießen möchtest, sind da auch wieder AR-15 recht beliebt, die aber ganz anders aussehen und konfiguriert sind als zum Um-die-Ecke-Schießen und Durch-die-Landschaft hechten.

 

Wenn Du auf Pulverdampf stehst, dann haben Vorderlader einen nicht zu unterschätzenden Spaßfaktor.

 

Usw. usf. Die Möglichkeiten sind im Prinzip, wenn man mal weglässt, was bei Dir in der Nähe zu Dir zumutbaren Anfahrtswegen geht, eigentlich endlos.

 

Es gibt eine Vielzahl von Dingen, die man mit Langwaffen machen kann, die jeweils anderen Leuten Spaß machen. Überlege Dir, was Dir Spaß machen würde, wenn möglich probiere es mit einer Leihwaffe einmal aus, und das weist Dich dann auch in die Richtung der richtigen Waffe. Dabei das Grinsen nicht vergessen!

 

 

Bearbeitet von Proud NRA Member
  • Gefällt mir 3
  • Wichtig 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Vorderlader und Western - schießen solltest du auch mal ins Auge fassen, bevor du dann mit Kaufen anfängst.

Ggf ist es ja praktikabel für dich in der näheren Umgebung mal ein paar Vereine zu Besuchen und durch Schützenkollegen  mal vor Ort beraten zu lassen.

Wahrscheinlich hat jeder die beste Waffe der Welt dabei.....  Aber das was ich meine ist das du mal direkt im Verein schauen solltest bevor du einkaufst.

Bei solchen Gesprächen kann es sogar sein das du an Vereinsmitglieder verwiesen wirst die gerade eine Waffe veräußern wollen, auch sowas passiert dabei.

 

Ich selber habe für mich lernen müssen das alle Arten vom Schießen jede Menge Spaß bringen, also kann ich nur sagen :

 

Viel Probieren vor dem ersten Kauf !

 

Frag doch mal wer in deinem erweiterten Umfeld wohnt um mal direkten Kontakt zu bekommen.

  • Gefällt mir 1
  • Wichtig 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann es immer nur gebetsmühlenartig runterbeten: die Anschaffungskosten einer Waffe sind nahezu vernachlässigbar, verglichen mit den Munitionskosten der nächsten 20 Jahre.

 

Wenn Du mit einer LW möglichst viel abdecken willst, dann nimm eine OA in 9mm, dazu einen 223 Upper für ZF, einen 223 Upper offene Visierung und einen KK Upper. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Proud NRA Member:

Wenn Du Langdistanzschießen üben willst, ohne eine lange Distanz zu haben, dann ist KK durchaus eine Überlegung wert. Ruger hatte ja z.B. guten Erfolg mit seinem Ruger Precision Rimfire. Diese antike Winzpatrone ist auf 200 Meter eine Herausforderung, während die echten Langdistanzkaliber auf diese kurze Distanz eher an einen Laser erinnern, also für das Schätzen des Windes usw. überhaupt nicht lehrreich sind.

 

Die neuen LR Patronen sind sogar für Distanzen über 200 Meter gedacht, Norma etwa bewirbt seine Xtreme LR-22 sogar explizit für über 300 Meter.

 

Allerdings kann er das in seinen Vereinen soweit ich verstanden habe nicht nutzen.

Es wäre also nicht die erste Wahl aus meiner Sicht, sondern eher als Leckerli für später.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier wurde bereits viel Gutes und Richtiges geschrieben. Jeder hat ja seine eigenen Erfahrungen gemacht.

Nach dem, was ich heute weiß, würde ich folgendermaßen vorgehen:
Erstmal schauen, was genau die Sportordnung hergibt. Ich kann jetzt nur für den BDMP sprechen, aber da ist bezüglich den Waffen für eine bestimmte

Disziplin sehr viel vorgegeben (bei anderen Verbänden sicher ähnlich).

 

Als Beispiel beim BDMP die Disziplin ZG4. Dafür wird ein Halbautomat im Kaliber .223 Rem mit einem Zielfernrohr benötigt. Die Waffe darf inkl. Zubehör maximal 6.5kg wiegen.

Um eine Chance im Wettkampf zu haben, geht man natürlich dicht ans erlaubte Limit, was Gesamtgewicht und Abzugsgewicht angeht. Sprich: superlanger Bull-Barrel.
Dazu gehört dann auch die passende Matchmunition. Das Ziel der Übung ist nun, in 8sec (bez. nur 6 sec bei 10kg Waffengewicht und Bremse) 5 Schuss auf 100m in den innersten Ring zu bekommen.

Soweit die Theorie 🙂 Das Ganze 4 mal

Warum ich das alles erkläre: Mit einer normalen AR15 um 3-4 kg kann man zwar schön mitschießen (aber wahrscheinlich nur als Naturtalent gewinnen), aber eine AR am Gewichtslimit

macht die Sache deutlich einfacher. Ich habe ich Training spaßeshalber mit der Schmeisser M5 meines Vereinskameraden mit Werksabzug geschossen. Keine Chance.

 

Anderes Beispiel: EPP rifle. Da geht es immer auf Zeit - 7 Stationen von 7m bis 30m, nur RedDots oder offene Visierung erlaubt, keine ZF. Immer 5 Schuss + Nachladen - möglichst

schnell und präzise. Verschiedene Anschlagsarten: Stehend frei, sitzend, kniend, liegend, Balken linke Hand, Balken rechte Hand usw.

Da ist es klar: Mit einem schweren ZG4 Klopper braucht man da nicht antreten. Da ist eine superleichte AR mit Pencil-Lauf ideal, möglichst unter 3kg, dafür mit riesiger Bremse.

 

Deshalb ist es klug, falls man einigermaßen ambitioniert an die Sache herangehen will, sich als allererstes das Sporthandbuch gründlich durchzulesen und schauen, wofür man sich begeistern könnte.

Danach wird dann die passende Waffe ausgewählt. Kompromisse sind möglich, aber dann ist man weder bei meinen, noch beim anderen vorne mit dabei, wenn man kein riesen Naturtalent ist.

Mit der Zeit steigen üblicherweise die persönlichen Ansprüche (und damit die Motivation) und dann möchte man nicht von der falschen Waffe ausgebremst werden.

 

Reine Präzisionsdisziplinen sind auch schön - bisschen entspannend und meditativ - wenn es gut läuft. Aber auch da steigen die Ansprüche an die erreichbare Präzision ganz schnell.

Und ganz schnell ist man bezüglich der eingesetzten Technik am Anschlag. Dran denken: 300m Stände sind in D nicht oft vorhanden, 100m gibt's aber fast an jeder Ecke.

 

Also mein persönlicher Tipp: Gut überlegen, was die Sportordnung hergibt, schauen, was einem gefallen könnte (so genau weiß man das am Anfang nie) und dann schauen, was es Schönes dafür gibt.

 

NICHT kaufen, weil es taktisch cool aussieht oder andere das toll finden könnten. Obwohl sich das manchmal nicht ausschließen muss 🙂

 

Mein Tipp wäre eine KK-HA Büchse oder ein 9mm AR. Günstig im Unterhalt und großer Spaßfaktor. Jede Menge Disziplinen verfügbar.

 

Bearbeitet von geissi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für euren Input! 🙂

 

vor 1 Stunde schrieb geissi:

Deshalb ist es klug, falls man einigermaßen ambitioniert an die Sache herangehen will, sich als allererstes das Sporthandbuch gründlich durchzulesen und schauen, wofür man sich begeistern könnte.

 

Das habe ich mal getan. So ganz intuitiv ist das nicht weil recht verschachtelt. Vor allem die Visierarten (Rotpunkt etc. ist mir noch nicht ganz klar)

https://www.bdsnet.de/ressourcen/downloads/bds-shb_langwaffe_2019.pdf

 

Ich denke es wird erstmal klassisch Präzision 100m werden. 300m Stände gibt es hier nirgends. Zeitserie vielleicht mal, aber erstmal "in Ruhe" schießen lernen.

 

Gefallen würde mir für den Anfang:

: Liegend aufgelegt, d.h. Zweibein

: Pistolengriff

: .223 rem

: Rep. oder Automat - da habe ich keine Vorliebe

: Verstellbare Schulterstütze wäre super, weiß aber nicht wo genau das zugelassen ist. 

 

Wenn ich dann wirklich später mal einen K98 ergattere habe ich damit einen Repetierer in .308 oder 8*57, der liegend freihändig geschossen wird. Hätte also automatisch ein wenig Abwechslung.

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 14.6.2022 um 04:35 schrieb Proud NRA Member:

Wenn Du umgekehrt das meditative Sitzen hinter einer Bank mit Jagd auf die letzten Millimeter reizvoll findest, dann gibt's dafür geeignete Waffen, zu denen Dir andere mehr sagen können, von KK bis zu Extremen wie F-class, machine rest rifles, usw., wobei letzteres wohl kaum ein Einsteigerprojekt wäre.

 

 

Die letzten Millimeter... es ist halt die Frage wie lange das spannend bleibt. Ich möchte gern möglichst flexibel sein um viel ausprobieren zu können. Und natürlich möchte ich möglichst vielseitig schießen lernen. MachineRest ist da sicher nicht das richtige und mir glaube ich dann doch für x-Jahre vielleicht nicht spannend genug.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Bitte beachten Sie folgende Informationen: Nutzungsbedingungen, Datenschutzerklärung, Community-Regeln.
Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.