VierenVichzjer Posted August 5, 2009 Share Posted August 5, 2009 Gabs schonmal das Thema (finde ich hoch interessant, einen unserer "Vorzeige Intellektuellen" dies sagen zu hören): Es lief´re seine Waffen aus / Ein jeder bei dem Gildenhaus. Auch Munition von jeder Sorte / Wird deponiert am selben Orte. Wer auf der Strasse räsoniert / Wird unverzüglich füsiliert. Vertrauet Eurem Magistrat, / Der fromm und liebend schützt den Staat Durch huldreich hochwohlweises Walten / Euch ziemt es, stets das Maul zu halten. (H.Heine, 1854) Vielleicht ist das ein brauchbares Zitat für die kommenden Tage. Gruss! Matthias Link to comment Share on other sites More sharing options...
Bender Posted August 5, 2009 Share Posted August 5, 2009 Wau! Passt damals wie heute. Die moderne Politik zieht also doch Lehren aus der Vergangenheit. Zumindest was die Entwaffnung des Volkes betrifft. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Jagerloisel Posted August 5, 2009 Share Posted August 5, 2009 Vielleicht ist das ein brauchbares Zitat für die kommenden Tage.Gruss! Matthias Super !! DIN A4 Aufkleber gleich in der Heckscheibe angebracht . In welchem zusammenhang stand das Zitat ? weißt du da nähere Hintergründ ? Gruß Heinz Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted August 5, 2009 Share Posted August 5, 2009 Da dürfte er wohl die Auswirkungen der 1848er-Revolutionen aufgearbeitet haben. In Berlin führte das zur Entwaffnung der Bürgerwehren, vermutlich nicht nur dort. Link to comment Share on other sites More sharing options...
hexoplast75 Posted August 5, 2009 Share Posted August 5, 2009 Es ist wirklich erstaunlich wie zeitlos Heine ist. Es passt heute genau wie damals. Und das ganze Gedicht: Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen Wir Bürgermeister und Senat, Wir haben folgendes Mandat Stadtväterlichst an alle Klassen Der treuen Bürgerschaft erlassen. Ausländer, Fremde, sind es meist, Die unter uns gesät den Geist Der Rebellion. Dergleichen Sünder, Gottlob! sind selten Landeskinder. Auch Gottesleugner sind es meist; Wer sich von seinem Gotte reißt, Wird endlich auch abtrünnig werden Von seinen irdischen Behörden. Der Obrigkeit gehorchen, ist Die erste Pflicht für Jud und Christ. Es schließe jeder seine Bude Sobald es dunkelt, Christ und Jude. Wo ihrer drei beisammen stehn, Da soll man auseinander gehn. Des Nachts soll niemand auf den Gassen Sich ohne Leuchte sehen lassen. Es liefre seine Waffen aus Ein jeder in dem Gildenhaus; Auch Munition von jeder Sorte Wird deponiert am selben Orte. Wer auf der Straße räsoniert, Wird unverzüglich füsiliert; Das Räsonieren durch Gebärden Soll gleichfalls hart bestrafet werden. Vertrauet Eurem Magistrat, Der fromm und liebend schützt den Staat Durch huldreich hochwohlweises Walten; Euch ziemt es, stets das Maul zu halten. Heinrich Heine, 1854 Link to comment Share on other sites More sharing options...
VierenVichzjer Posted August 5, 2009 Author Share Posted August 5, 2009 Es sind die letzten drei Sätze aus Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen. Matthias Edit: Arg hexoplast Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Kahn Posted August 6, 2009 Share Posted August 6, 2009 Gabs schonmal das Thema (finde ich hoch interessant, einen unserer "Vorzeige Intellektuellen" dies sagen zu hören):Es lief´re seine Waffen aus / Ein jeder bei dem Gildenhaus. Auch Munition von jeder Sorte / Wird deponiert am selben Orte. Wer auf der Strasse räsoniert / Wird unverzüglich füsiliert. Vertrauet Eurem Magistrat, / Der fromm und liebend schützt den Staat Durch huldreich hochwohlweises Walten / Euch ziemt es, stets das Maul zu halten. (H.Heine, 1854) Vielleicht ist das ein brauchbares Zitat für die kommenden Tage. Gruss! Matthias Genau so ists ! auch über 150 Jahre später. Heine wurde leider immer wieder der Vorwurf gemacht das er kein Patriot seie was nicht stimmte im Gegenteil wenn ich Zustände kritisiere will ich ja das sich etwas zum positiven verändert und was gutes fürs Land. Andere machen sichs einfach und gehen einfach, so wie in der ehem.DDR die vielen die nach Ungarn abgehauen sind hätten die sich mit auf die Strasse gestellt und denen "da oben" mit die Meinung gegeigt wäre der Mauerfall 4 Monate eher möglich gewesen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted August 6, 2009 Share Posted August 6, 2009 Und als "Dank" für seinen sehr beissenden Humor wurde er von mehreren Landesfürsten des Landes verwiesen... und am Ende zog er nach Frankreich... Link to comment Share on other sites More sharing options...
andreb Posted August 6, 2009 Share Posted August 6, 2009 Geschichte wiederholt sich. Link to comment Share on other sites More sharing options...
John Kahn Posted August 6, 2009 Share Posted August 6, 2009 Geschichte wiederholt sich. Immer wieder und wieder und wieder... leider wahr. Wie war das aber mit dem Schicksal ? Es gibt einen Ausweg man muss nur die Spur wechseln Link to comment Share on other sites More sharing options...
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