Positives Auffallen der Sportschützen durch Spendenaktion

[Gast 1239-840]

hallo leute,

nachdem ich seit dem ereignis in winnenden diverse verschiedene beiträge hier im forum gelesen habe, hat sich für mich eine gewisse tendenz dieser beiträge herauskristallisiert.

für einige beitragsschreiber ging es selbst unmittelbar nach bekanntwerden der schrecklichen nachricht nur um den erhalt des derzeitigen waffenstatus, der eingetretene schaden für etliche familien und deren folgen für deren weiteres leben war zumindest für einige eher zweitrangig.

ich will deswegen hier niemanden schelten oder belehren, manche hier schriftlich getane äusserung war einfach vorschnell und unbedacht.

hierdurch ergibt sich jedoch das problem dass möglicherweise mitlesende zeitungsleute eine negative einstellung diesem forum gegenüber haben bzw. den sportschützen oder waffenbesitzern allgemein gegenüber negativ oder kritisch eingestellt sind.

meine idee wäre es eine bundesweite spendenaktion zugunsten der betroffenen zu veranstalten,

z.b in dieser form dass im monat mai jeder sportschütze für jeden abgegebenen schuss einen euro-cent spendet, so kommt durch jeden abgegeben schuss zusätzliches geld in den topf.

diese ganze aktion könnte man gut als info an gewillte presse-medien weitergeben,

weiterhin könnte man andere sport- und jagdschützenverbände einbinden und selbst munitions-, waffen- oder wiederladerhersteller könnten positiv mit dieser aktion werben und spenden.

was haltet ihr davon?

hirnrissig oder positiver effekt und zu verwirklichen?

gruß

carsten

[MarcW]

Würde von Waffengegnern wohl als Schuldeingeständnis oder reine publicity angesehen werden.

[zielvier]

Ich würde ohne weiteres für die Familien der Opfer spenden.

Allerdings befürchte ich, dass die Presse das (leider) verderehen wird und nicht als Ausdruck von Solidarität, sondern als öffentliches Schuldeingeständnis oder schlechtes Gewissen interpretiert würde. Oder es würde heissen, jetzt versuchen die Sportschützen sich mit Geld freizukaufen.

Grundsätzlich finde ich die Idee sehr gut, nur wird es uns momentan leider nicht zugestanden.

Aber für die Zukunft sollten wir unser Engagement mehr in den Focus der Öffentlichkeit bringen. Denn es gibt viele Schützenvereine die sich engagieren und für die verschiedensten Dinge spenden. Nur wird dies derzeit ohne öffentlichen Rummel getan. Aber dass das nicht geschätzt wird sieht man derzeit ganz deutlich.

[Hennzo]

Würde von Waffengegnern wohl als Schuldeingeständnis oder reine publicity angesehen werden.

Sehe ich genauso...

[Gast Nightingale]

meine idee wäre es eine bundesweite spendenaktion zugunsten der betroffenen zu veranstalten,

Keine gute Idee. Den Verlust eines geliebten Menschen kann man mit keinem Geld der Welt aufwiegen, egal wie viel wir zusammen bringen. Die Angehörigen der Ermordeten werden höchstwahrscheinlich das Geld zurück weisen, höflich aber bestimmt. "Wir brauchen Dein Geld nicht, wenn Du etwas tun willst, dann gibt Deine Waffen fort."

[chute]

hirnrissig oder positiver effekt und zu verwirklichen?

Würde in meinen Augen bei den Gutmenschen den Eindruck des Ablasshandels erzeugen. Seht her, die haben ein schlechtes Gewissen aufgrund ihres verkommenen Hobbys, wollen sich freikaufen und glauben, Geld könne ein Menschenleben ersetzen, das ist Blutgeld usw....

Ich würde so eine Abgabe erst zahlen, wenn jeder Autofahrer in einen Fonds für Verkehrsopfer einzahlt, oder jeder Skifahrer in einen Fonds für Opfer von Zusammenstößen...

Eigentlich gibt es für so etwas Versicherungen und soziale Sicherungsysteme, die genau auf diesem Solidaritätsprinzip beruhen. Insbesondere das Opferentschädigungsgesetz!

Ich denke, wenn sich jeder die Erinnerung bewahr und sich im Alltag dafür einsetzt, seinen Teil zu einer besseren Welt beizutragen und seinen Mitmenschen respektvoll gegenüber zu treten um ein Klima zu schaffen, dass erst keine Amokläufer gebiert, wäre den Opfern viel mehr Respekt erwiesen als durch ein paar Euro!

Eine Beileidsbekundung unterzeichnet von allen großen Verbänden (aber ohne Anerkennung einer Kollektivschuld) wäre der richtige Anfang IMHO.

[R1806]

Hat irgenwie, irgendwer, irgendwas z.B. in der Presse darüber gelesen, dass am (vor) letzten Samtag die meißten Schützenvereine das Schießen, die Meisterschaften - abgesagt hatten aus Respekt bez. den Opfern und der Trauerfeier ? Ich habe nirgends darüber irgendeine Resonanz gesehen.......

[Heizer]

Mir gehen diese vielen Threads..

Es ist zwar alles ärgerlich was zur Zeit abläuft und es ist wohl keine Frage das wir alle mit den Angehörigen mittrauern, aber es kann auch alles in blinden Aktionismus ausarten. Ob das dann letztlich hilft, wage ich zu bezweifeln.

Nur eines kann ich nicht nachvollziehen. Aktionismus ist immer nur dann angesagt, wenn wieder einmal irgendein armes Würstchen seine 5 Minuten bekommt. Dazwischen ist Friede, Freude, Eierkuchen angesagt. Man sollte von vornherein, und mit "man" meine ich uns und die Verbände, handeln und Öffentlichkeitsarbeit betreiben, bzw. fester in seinen Strukturen zusammen stehen. Ich sage nur Kontinuität und Nachhaltigkeit.

Den Politikern und den Medien kann ich nur eines sagen, ich wünsche mir ganz klar und eindeutig, dass hier auch hinter den Kulissen geschaut wird und sich gefragt wird, warum überhaupt ein Mensch (Jugendlicher) zu solchen Taten fähig sein kann, Menschen! zu töten. Die Gesellschaft krankt gewaltig. Es gab schon mal Zeiten wo so etwas "undenkbar" gewesen ist. Die Ursache liegt sicherlich nicht am Sportschützen, oder dem Jäger.

[JDHarris]

Halte ich auch für keine gute Idee. Unser Image als böse "Waffenlobby" können wir im Moment mit keinem Geld der Welt aufpolieren. Wir bleiben immer die Bösen. Im Gegenteil: Man wird uns mit soetwas eher für unbelehrbar erklären.

Privat kann natürlich jeder machen, was er möchte.

[ill phil]

schlimm finde ich eigentlich das man "UNS" scheinbar nur noch als "SPORTSCHÜTZEN oder WAFFENBESITZER" wahrnimmt...sind WIR keine menschen ? haben wir keine kinder ? haben wir keine angehörigen um die WIR GENAU so trauern würden, würde uns solch eine schreckliche tat wiederfahren ? sind wir freaks, weil wir als hobby sportlich schiessen ? sind wir keine menschen...?

denken alle, "wir" sportschützen sind so kontakt UN-freundlich, das wir nur für unser hobby leben und kein LEBEN NEBEN unserem hobby haben ? ich kann nur sagen, ich bin nicht in der Lage zu begreifen, was die angehörigen der opfer von winneden durchmachen, weil: ich selber nicht DIREKT betroffen bin. aber dennoch versuche ich das nachzempfinden und diese menschen haben mein mitgefühl.

meine meinung dazu ist: geld kann solch einen schmerz doch in keinsterweise irgendwie gut machen oder lindern.niemals.... ich persönlich würde aber auch von NIEMANDEN so etwas "aus solidarität" oder "entschuldigung" oder wie auch immer man es nennen möchte, annehmen... mir wäre wichtiger, eine ENTSCHULDIGUNG von dem jenigen zu hören, der für das ganze (wenigstens mit-)verantwortlich zu sein scheint: und das ist in diesem fall ja wohl der vater des amokläufers tim k. !!!

so sehe ich das.

phil

[Franke]

hallo leute,

meine idee wäre es eine bundesweite spendenaktion zugunsten der betroffenen zu veranstalten,

z.b in dieser form dass im monat mai jeder sportschütze für jeden abgegebenen schuss einen euro-cent spendet, so kommt durch jeden abgegeben schuss zusätzliches geld in den topf.

.......ballern gegen Amok ??!! Nicht ganz bei Trost ? Ein Fest für die Presse !

Ist wie fressen gegen Armut oder 1 Cent pro Tankfüllung gegen Verkehrstote.

Wäre sicher gaaaaanz dufte, wenn die Eltern der Toten dann ausrechnen können wie viele Schuß abgegeben werden mußten für ihren Anteil am Spendentopf.

...................laßt doch diese Kriecherei sein. Geht eh nach hinten los und wird nicht anerkannt.

WIR SIND NICHT SCHULD !!!!!

.............Tagesordnung ist wieder die Bankenkrise und Mehdorn.

Wir hecheln der Sache wahrscheinlich so länger hinterher und nähren Vorurteile gegen uns wie es zur Zeit die Öffentlichkeit macht.

[wahrsager]

Kann man irgendwo spenden? Ich würd's vielleicht tun (je nach Notlage), aber nur anonym, d.h. nicht als Sportschütze.

Ich muss mich nicht von irgendeiner Schuld freikaufen und ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich das vorhabe.

Was man aber bei jedem Wettkampf, Match, Schützenfest o.ä. ohne viel zusätzlichen Aufwand machen kann: Tombolas oder Spendenaktionen für einen guten Zweck.

Mal ganz abgesehen von der Aussenwirkung: Wer sich's leisten kann, soll geben.

[Gast Nightingale]

Die Legalwaffenbesitzer sollten sich besser überlegen, wie die gesetzlich geforderte Aufbewahrung sichergestellt werden kann, jeder bei sich zuhause, nicht zentral bitte. Und verschont mich mit Statements wie: "Ich weiß, was ich tun mus und ich mach das auch". Einer hats nicht getan! Das käme den Opfern eher gerecht, wenn überhaupt?

Der Verstoß gegen die Aufbewahrungsvorschriften stellt nach der aktuellen Rechtslage nur eine Ordnungswidrigkeit dar, auch wenn 15 Menschen jetzt tot sind. Jedem ist klar, dass das nicht so bleiben kann. Wer Waffen besitzt, der übernimmt damit auch eine Verantwortung und die muss er bis zur bitteren Konsequenz erfüllen.

[wahrsager]

Der Verstoß gegen die Aufbewahrungsvorschriften stellt nach der aktuellen Rechtslage nur eine Ordnungswidrigkeit dar, auch wenn 15 Menschen jetzt tot sind. Jedem ist klar, dass das nicht so bleiben kann.

Der Gesetzgeber sieht für gesetzeswidrige Handlungen, die eine Nachlässigkeit sind und andere Rechtsgüter nur gering oder gar nicht beeinträchtigen, nun mal die Ordnungswidrigkeit vor. Einen Tanklaster ohne funktionierende Bremsen zu fahren ist auch ne OWi. Oder 48 Stunden am Steuer eines Schulbusses zu sitzen.

[wahrsager]

Dann muss das eben geändert werden, traurig genug.

Kodjak

Ach ja.

Klar.

Wir beschränken uns bei der Anlassgesetzgebung nicht nur auf das WaffG sondern werfen gleich unsere komplette Rechtsordnung durcheinander?

Sorry, aber das ist echt ! Manche hier wissen nicht, was sie an diesem Land haben!

Die möglichen Strafen für fehlerhafte Aufbewahrung (Verlust aller waffenrechtlichen Erlaubnisse) sind schon sehr abschreckend. Wenn das bei einem Sportschützen nicht zieht, dann zieht gar nix.

Was Du hier versuchst, ist die unmögliche Eliminierung eines klenen Restrisikos (Faktor Mensch) mit extremen und unverhältnismäßigen Mitteln. Du machst also den selben Fehler wie unsere Gegner.

Ich kann ja Deine Wut verstehen, aber man kann nicht ein Rechtssystem umbauen, um jeden einzelnen Idioten und sein dämliches Verhalten damit abzudecken, was dann eh nicht gelingt.

[Gast]

Bravo - genua so ist es!! Wir versuchen ständig, dem letzten Idioten eine Spielwiese nicht nur zu bieten, sondern sie auch noch für seinen IQ absolut ungefährlich zu gestalten. Eigenverantwortung bzw. die Erziehung dazu und die Einforderung derselben bei Erwachsenen sollte mal langsam wieder zur Normalität werden.

Unser Staat und unser Rechtssystem ist gut, sehr gut sogar. Schlimm ist nur, was Idioten in allen Positionen und die von ihnen geförderte Vollkaskomentalität daraus machen.

[Wonko]

...

meine idee wäre es eine bundesweite spendenaktion zugunsten der betroffenen zu veranstalten,

...

Jemanden Geld zu geben, der in offenen Briefen versucht mir mein Hobby wegzunehmen?

Jemanden Geld zu geben, der in offenen Briefen versucht die Kriminalität in die Höhe zu treiben? (und das ist das Ergebnis eines schärferen Waffengesetzes!)

Zu dieser Idee werde ich meine Meinung nicht öffentlich kund tun, sonst kassiere ich hier 220 %

[Sniper]

für einige beitragsschreiber ging es selbst unmittelbar nach bekanntwerden der schrecklichen nachricht nur um den erhalt des derzeitigen waffenstatus, der eingetretene schaden für etliche familien und deren folgen für deren weiteres leben war zumindest für einige eher zweitrangig.

ich will deswegen hier niemanden schelten oder belehren, manche hier schriftlich getane äusserung war einfach vorschnell und unbedacht.

hierdurch ergibt sich jedoch das problem dass möglicherweise mitlesende zeitungsleute eine negative einstellung diesem forum gegenüber haben bzw. den sportschützen oder waffenbesitzern allgemein gegenüber negativ oder kritisch eingestellt sind.

meine idee wäre es eine bundesweite spendenaktion zugunsten der betroffenen zu veranstalten,

Ich will Deinen Begriff "hirnrissig" jetzt nicht verwenden, möchte Dich aber auf einen entscheidenden Denkfehler hinweisen:

Die Tat war die eines Kriminellen. Es gibt keinen, überhaupt keinen, Grund, sich kollektiv mitschuldig zu fühlen, denn Millionen anderer Waffenbesitzer in .de können für dessen Tat rein gar nichts. Wieso sollten sich die daher n i c h t primär darum Sorgen machen, wie es mit ihrem rechtmäßig erworbenen Besitz weitergeht ? Gibt es jemand, der für jeden gefahrenen Kilometer mit dem Auto einen Cent irgendwohin spendet für all die unschuldigen Opfer im Straßenverkehr ?

Das, was Du andenkst, ist ein kollektives Schuldeingeständnis !

Es wird aber endlich Zeit, sich aus der Ecke der Duckmäuser rauszubegeben !! Legalwaffenbesitzer sind weder notorische noch potentielle Kriminelle und haben daher auch das Recht, nicht mit diesen auf eine Stufe gestellt zu werden.

Wenn Du unbedingt eine Aktion ins Leben rufen willst, dann wirb Fördermitglieder für den FvLW e.V. (und werde auch selber eines).

Eine starke Lobby ist das, was Journalisten und Politiker respektieren (nicht lieben). Schafe, im Sinne von treuherzigen Opferlämmern, nicht.

Es kann sich jeder Leser jetzt fragen, ob er "Schaf" bleiben will ....

In der Hoffnung, mich klar ausgedrückt zu haben, schließe ich damit diesen Thread.

Gruß