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IGNORED

Aufsicht / Schießleiter


Gast Blanko

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die §§ 10 u. 11 AWaffV sprechen von einer Aufsicht. Dort ist die Rede davon, daß die Aufsichtsperson die erforderliche Zuverlässigkeit, pers. Eignung und Sachkunde haben muss.

Soll das heißen, daß jeder, der eine Sachkundeprüfung abgelegt hat, auch als Aufsicht eingesetzt werden kann oder gibt es weitere Voraussetzungen?

Bei uns im Verein wurden die Aufsichtshabenden bislang als Schießleiter bezeichnet. Diese hatten an einem Wochenendseminar vom Kreisschützenverband teiltgenommen, in der aber auch nicht viel mehr unterrichtet wurde als in der Sachkundeprüfung. Bislang haben wir auch immer zwischen Schießleiter und Standaufsicht unterschieden. Es musste immer ein Schießleiter anwesend sein. Standaufsichten waren sozusagen die "Gehilfen", da wir einen ziemlich großen Stand haben. Standaufsicht konnte jeder machen, der die Sachkundeprüfung bestanden hatte.

Wie handhabt ihr das in eurem Verein? Welche Ausbildung muss eine Aufsicht nach der neuen AWaffV haben?

Geschrieben

Moin!

Die Sachkunde ist für die Aufsicht ausreichend.

Allerdings sind die verantwortlichen Aufsichtspersonen der Behörde zu benennen!

Leider meinen einige, sie müßten diese Regelung noch künstlich verschärfen.

Die Schießleiterkurse beziehen sich darauf, dass der Teilnehmer Wettkämpfe desjeweiligen Verbandes leiten darf.

Geschrieben

Hallo Blanko, erst einmal herzlich willkommen in WO.

Zu Deiner Frage:

die §§ 10 und 11 AWaffVO sind (ausnahmsweise) mal eindeutig:

Aufsichtpersonen müssen zuverlässig, pers. geignet und sachkundig sein - Punkt.

Da steht nichts von Schießleiter, Sportleiter o.ä. Insofern kann jeder Waffenbesitzer als Aufsicht eingesetzt werden.

Schießleiter mit (Verbands)Lehrgang sind Personen, die verantwortlich ein (Wettkampf)Schießen leiten. Bei vielen Verbänden ist ein solcher Leiter, zumindest bei offiziellen Wettkämpfen, vorgeschrieben. Er kann, muss aber nicht als Aufsicht beim Schützen fungieren.

Meist ist er der "Offizielle" bei Waffenkontrollen, Auswertung, Protesten usw.

Das bei Eurem Verein immer ein Schießleiter (also eine Aufsicht der Aufsichten) gefordert ist, halte ich bei einem normalen Training für leicht übertrieben. Es sei denn, es ist bei der Abnahme des Schießstandes vom Amt vorgeschrieben worden. Meines Wissens nach hat das auch nichts mit der Größe des Standes zu tun und wird auch von keinem Verband vorgeschrieben.

Hier muss sich jede Aufsicht selbst fragen, ob sie in der Lage ist 2, 5, 10 oder mehr Schützen sicher zu beaufsichtigen und ggf. weitere Kameraden zur Unterstützung herbeiruft.

Harlekin

Geschrieben

hallo,

kann meinen vorrednern nur recht geben, was die gesetzlichen vorgaben sind.

bei uns wirds so gehandhabt, daß "neue" eine 2jährige schonfrist haben, um sich mit der materie vertraut zu machen.

auch führen wir jährlich ne unterweisung der aufsichten hinsichtlich der rechte, pflichten usw. durch.

rein gesetzlich gesehn, ist dies nicht notwendig, allerdings sollen unsrer meinung nach die leute, die für einen reibungslosen schießablauf verantwortlich sind, halt auch wissen, welche konsequenzen es für sie haben kann, wenn ihnen fahrlässigkeit oder vorsatz vorgeworfen oder sogar nachgewiesen werden kann.

ob eine oder mehrere aufsichten, läßt sich so sicherlich nicht beantworten. das kommt auf die gegebenheiten am stand an - und auf die leute, die schießen.

meiner meinung nach, ist lieber einer mehr da, als einer zu wenig.

cu

klausp

Geschrieben

In Antwort auf:

meiner meinung nach, ist lieber einer mehr da, als einer zu wenig.


Hallo klausp,

jetzt kommt wieder meine fast schon übliche Frage:

Wie bekommt Ihr die Aufsichten dazu, den "Dienst" abzuleisten?

Da ich bei uns im Verein die Aufsichten einteile, habe ich immer das Problem, neue zu "rekrutieren", da immer wieder

welche nicht mehr können (oder möchten).

Ich bin für jede Idee aus anderen Vereinen dankbar!

Wolli

Geschrieben

Hallo Wolli,

vor einigen Jahren sah ich einen Anschlag in einem Schützenhaus mit folgenden Worten: "Seien Sie nett zu unserem Schießleiter - Schießleiter sind schwerer zu finden als Schützen!"

Hilft dir in der Sache nicht direkt weiter, aber vielleicht macht ein solcher Anschlag am schwarzen Brett den einen oder anderen nachdenklich. rolleyes.gif....nachdenklich aber kann nur einer sein, der denkt, weil sonst..... rolleyes.gifkann er nicht nach... cool3.gif naja, du weißt ja, was ich meine... cool.gif

Gruß Habakuk

im FWR

Geschrieben

In Antwort auf:

Hallo Wolli,

vor einigen Jahren sah ich einen Anschlag in einem Schützenhaus mit folgenden Worten: "Seien Sie nett zu unserem Schießleiter - Schießleiter sind schwerer zu finden als Schützen!"

Hilft dir in der Sache nicht direkt weiter, aber vielleicht macht ein solcher Anschlag am schwarzen Brett den einen oder anderen nachdenklich.


Mit Deiner Erlaubnis werde ich den Spruch bei unserem Haufen mal versuchen.... chrisgrinst.gif

Geschrieben

@Harlekin

Lesen wir doch einmal den § 11 AWaFFV bis zum Ende (Abs. 5)dann werden wir feststellen, dass es sehr wohl eine Aufsichtsperson gibt, die der Aufsicht beim Schützen Weisung erteilen oder die Aufsicht beim Schützen selbst übernehemn kann.

Siehe weiter in Absatz 6:

Die Qualifizierung zur Aufsichtsperson oder zur Eignung zur Kinder- und Jugendarbeit kann durch die Jagdverbände oder die anerkannten Schießsportverbände erfolgen; ........

Geschrieben

ähh Nitro, ich denke, Du meinst den § 10 (5) AWaffVO? wink.gif

Dieser bezieht sich aber auf einen ganz besonderen Fall, nämlich das Schießen von Kindern und Jugendlichen!

Ich gebe Dir recht, dass hierfür eine besondere Qualifikation vorliegen muss. Das gilt aber nur für Leitung des Schießens - nicht für die Aufsicht selbst. Es muss außerdem nicht unbedingt ein Schießsportleiter sein. Man kann auch anderweitig die Qualifikation zur Kinder- und Jugendarbeit erlangen.

Für die Aufsicht beim (Kind oder jugendl. Schützen)genügt aber trotzdem die "normale" Eignung des sachkundigen Schützen. Und das war, glaube ich, die Frage oder? chrisgrinst.gif

Harlekin

Geschrieben

In Antwort auf:

Hallo klausp,

jetzt kommt wieder meine fast schon übliche Frage:

Wie bekommt Ihr die Aufsichten dazu, den "Dienst" abzuleisten?

Da ich bei uns im Verein die Aufsichten einteile, habe ich immer das Problem, neue zu "rekrutieren", da immer wieder

welche nicht mehr können (oder möchten).

Ich bin für jede Idee aus anderen Vereinen dankbar!

Wolli


hallo wolli,

bei uns macht jeder aufsicht (mit ausnahme derjenigen, die die 2jährige schonfrist noch haben).

dadurch ists eigentlich relativ einfach, die leute dazu zu motivieren: jeder will schießen und da muß dann au ne aufsicht da sein.

die leute werden fest eingeteilt und haben dann, wenn sie da verhindert sind, eigenständig für ersatz zu sorgen.

kommt schon mal vor, daß es mal einer vergißt, aber klappt im großen und ganzen eigentlich gut.

cu

klausp

Geschrieben

Ersteinmal vielen Dank für die Antworten.

Wie ich sehe, werden die Aufsichten offenbar auch in anderen Vereinen als Schießleiter bezeichnet (siehe Spruch).

Aber eine Frage habe ich noch: Was meint der § 10 (6) - "Die Qualifizierung zur Aufsichtsperson ... kann durch die anerkannten Schießsportverbände erfolgen." Wozu brauche ich noch eine Qualifizierung, wenn doch eigentlich jeder sachkundige Schütze reicht? Wie muss man die Qualifizeirung nachweisen?

Geschrieben

Hallo Blanko,

für die (normale) Aufsicht reicht in der Tat (neben Zuverlässigkeit und pers. Geeignetheit) die Sachkunde aus. Anders nur im Bereich des Schießens mit Kindern und Jugendlichen (LG/LP bis 14 Jahre, andere Waffen bis 16 Jahre). Hier brauchst Du noch eine gesonderte Qualifizierung zur Kinder- und Jugendarbeit im Schießen. Wie diese besondere Qualifikation aussieht, bestimmen die jeweiligen Verbände durch Ausbildungsrichtlinien, die Bestandteil des Anerkennungsverfahrens als Schießsportverband sind.

Udo

Geschrieben

Hallo,

wer regelmässig schießt, der kann auch Aufsicht machen.

Immer 2 Leute einteilen, dann können beide auch abwechselnd am Training teilnehmen.

Wer sich grundlegend weigert, mal ein paar Dienste zu übernehmen, könnte evtl. auch mal umsonst zum Training erscheinen, weil für ihn auch keine Aufsicht zur Verfügung steht.

Wenn niemand Dienst macht, bleibt der Stand zu. Das begreifen auch die Uneinsichtigsten.

Und wenn es alle begriffen haben, werden sie erfreut feststellen, das pro Schütze nur ganz wenig Dienste anfallen.

Gruß

Mopper

Geschrieben

In Antwort auf:

Hallo,

Wer sich grundlegend weigert, mal ein paar Dienste zu übernehmen, könnte evtl. auch mal umsonst zum Training erscheinen, weil für ihn auch keine Aufsicht zur Verfügung steht.

Gruß

Mopper


Nun, dann beaufsichtigt er sich eben selbst:

§ 11 AWaffVO:

(3) Eine zur Aufsichtsführung befähigte Person darf schießen, ohne selbst beaufsichtigt zu werden, wenn sichergestellt ist, dass sie sich allein auf dem Schießstand befindet.

Da müsst Ihr dann wohl zu anderen Sanktionen greifen

Harlekin

Geschrieben

In Antwort auf:

"Seien Sie nett zu unserem Schießleiter - Schießleiter sind schwerer zu finden als Schützen!"


Hallo Habakuk,

da kann ich dem Spruch nur zum Teil Recht geben.

Da ich auch immer die Mannschaften aufstellen/einteilen darf,

weiß ich auch, wie schwierig es oft ist, Mannschaftsschützen zu finden.

Am allerschwierigsten natürlich Mannschaftsführer, die die Termine mit dem Gegner und den eigenen Leuten abstimmen dürfen. Übrigens noch Frohes Fest, und Gruß an unseren Bekannten. laugh.gif

@ klausp: Wir haben ca. 500 Mitglieder. Davon machen ca. 50 Aufsicht. Die Nur-Druckluftschützen und Ehefrauen nützen mir ja nichts. Auch machen wohl genausoviel "Fast-Nie-Schützen" Aufsicht, wie "Oft-Schützen" keine Aufsicht machen.

Und manche Schützen (Leistungsschützen, die abwandern könnten confused.gif) sind eben sakrosankt.

@ mopper: Wir haben auch schon überlegt, den Stand zuzulassen, aber dann sind eben die Falschen dumm dran, und dann findet sich immer einer. Und darauf ruhen sich die anderen aus.

Wolli

Geschrieben

In Antwort auf:

Und manche Schützen (Leistungsschützen, die abwandern könnten
confused.gif
) sind eben sakrosankt.


hallo wolli,

wenns nach mir ginge, dann sollten sie doch abwandern.

da wäre mir eine intakte gemeinschaft wichtiger als das ergebnis einzelner schützen bei irgendwelchen wettkämpfen.

der musketier-wahlspruch "einer für alle, alle für einen" ist zwar abgedroschen, aber trifft irgendwo das, was ich mit "intakt" meine, daß man sich eben gegenseitig bei der ausübung des hobbies unterstützt. dazu zählt die hilfe bei nem waffenproblem genauso wie die aufsicht-macherei.

da ist für primaballerinen oder "heilige kühe" kein platz.

magst mich ja für nen träumer halten, oder für naiv, bloß bei unsrem haufen funktioniert das.

cu

klaus

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