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Proud NRA Member

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Beiträge von Proud NRA Member

  1. Wer sagt eigentlich, dass das GGÜ immer ne Knarre hat. Vielleicht ist er nur groß und hat einen Baseballschläger und schaut dann in eine Gasknarre und läuft weg.

    Das dürfte sogar in der Mehrzahl der Fälle funktionieren, wo er eine Knarre hat. Mit demselben Argument kann man es auch mit einer Softairwaffe, oder einem physischen oder verbalen Bluff probieren. In den meisten Fällen dürfte auch der Satz "Ich will Sie nicht erschießen!" wirken, vorausgesetzt der Angreifer versteht ihn und ist auch nur entfernt bei Trost. Die Frage ist, will man sich von vornherein auf einen unbequem zu transportierenden physischen Bluff festlegen, der auch bei Außenstehenden zu erheblichen Mißverständnissen führen kann, was gerade vorgeht? Wie reagiert man selber? Hat man das schauspielerische Talent, die Übung und die Coolness, den Bluff überzeugend durchzuzuiehen, wissend das es ein Bluff ist, wenn es nottut, und die Disziplin, sich gegenüber Außenstehenden immer korrekt zu verhalten (sagen wir, Coopers Regeln diszipliniert einzuhalten), ebenfalls wissend, daß es ein Bluff ist? Ist selbstverständlich kein praktisch gemeinter Rat, aber ich könnte mir vorstellen, daß Leute mit großem Waffenschein Schwarz deutlich mehr Disziplin in diese Richtung entwickeln, aus ganz praktischen Gründen.

  2. bei der restriktiven Vergabe von Waffenscheinen, leisten es sich auch so einige "Böse" nur mit einer SSW zu rauben.

    Für einen Raub, bei dem der Räuber natürlicherweise die Initiative hat und sich Ort, Zeit und Opfer aussuchen kann, ist das auch gar keine schlechte Idee. Es gibt da ja auch den berühmten Labello-Fall, nachdem ein als Schußwaffenattrappe verwendeter Lippenstift nicht zur Strafschärfung wegen Verwendung einer gefährlichen Waffe führt. Von daher führt die Attrappe im Vergleich zum Original zum gleichen Erfolg wenn's gut geht und zu weniger Ärger wenn's daneben geht.

    Dem Doreau geht es aber, wollen wir hoffen, nicht um einen offensiven sondern um einen defensiven Waffeneinsatz, und dabei hat die Schreckschußwaffe alle Nachteile einer Schußwaffe, aber keinen ihrer Vorteile außer dem einen der abschreckenden Wirkung und vielleicht noch eine gewisse Wirkung der heißen Gase und Druckwelle. Mit würde das als höchst unvorteilhaftes Kosten/Nutzen-Verhältnis erscheinen.

  3. Hatte Chicago bzw Illinois vorher ein ähnliches Waffengesetz wie Deutschland? Oder waren dort schon immer mehr Waffen in Privatbesitz als hier?

    Nun, es gibt in Illinois eine Waffenbesitzkarte und manches, insbesondere durch Gemeindesatzungen, war restriktiver als in Deutschland, anderes liberaler.

    Glaubst du im Ernst, die Waffengesetze in den USA wären immer noch so, wenn sie nicht in der Verfassung verankert wären? Die regierenden in Amerika- die alten Kriegstreiber- hätten schon lange daran gesägt, was ja immer wieder probiert wird.

    Hundert Jahre lang hat sich der oberste Gerichtshof geweigert, die Worte der Verfassung umzusetzen. Daß er es jetzt getan hat liegt nicht so sehr am bloßen Vorhandensein der Worte, die man ja auch ignorieren kann, sondern am Einsatz der Bürger.
    Interessanter als Dinge zum Waffenrecht, die man auch auf Wikipedia nachlesen könnte, wäre allerdings, wen genau Du unter "die regierenden in Amerika-die alten Kriegstreiber" verstehst. Könntest Du diese Gruppe für uns näher präzisieren?

    Die USA waren noch nie ein guter Vergleich, weder wenn es um Aussenpolitik, Steuern, Gesundheitssystem, Sozialsystem, Verkehr, Sklaverei, oder Ureinwohner geht. Warum dann die Waffengesetze von denen da drüben?

    Die größte und älteste westliche Demokratie ist jedenfalls kein völlig absurder Vergleichspunkt. Natürlich sind Verhältnisse nicht 1:1 übertragbar, aber das sind sich auch zwischen Bayern und Brandenburg nicht.

    Darf jeder in der Schweiz seine Waffen zur SV in der Öffentlichkeit führen?

    Ich kenne mich mit der Schweiz nicht so gut aus, aber soweit ich mich entsinne ging das bis 1999 oder so ungefähr in der Hälfte der Kantone. Ich wünsche den Schweizern, daß sie diese Freiheit zurückbekommen.

    Bitte lass das in Zukunft sonst kriegst du jedes mal ein Geschwindigkeitslimit auf Autobahnen Argument.

    Denn warum gibts das eigentlich immer noch in den USA?

    Ach Gottele, jetzt wird's richtiggehend süß. Die freie Tempowahl gibt's auch in der Schweiz oder in Frankreich nicht. Die Amis machen andererseits Fortschritte in dieser Sache. Vielerorts wo durch idiotische Bundesgesetze die Staaten zu 55 oder 65 mph genötigt wurden, gibt's inzwischen 75, einige Staaten experimentieren mit 80 oder 85 (alles mph), und mehr geht auch in vielen europäischen Staaten nicht. Dazu kommt, daß in Amerika vielerorts ohne Auto es schwer wäre, einen Job zu behalten, weswegen es eine große soziale Härte darstellen würde, jemanden den Führerschein abzunehmen, der eigentlich keinen haben sollte. Noch ein paar Jahre Allparteienlinksgrün in Deutschland, Millionen von Leuten, die buchstäblich fahren wie im Orient (ich saß mal bei einer Ägypterin als Beifahrer in einem gut motorisierten Wagen!), und am Schluß darf man in Amerika schneller fahren als in Deutschland...

    Und nach deiner Theorie mit den Kampfhunden dürften dann eben keine KK Waffen als gefährlich eingestuft werden, denn ein Rhodesian Ridgeback ist es ja auch nicht?

    Die Logik Deines Satzes erschließt sich mir nicht so ganz, aber Du könntest da auf etwas Interessantes gestoßen sein: Gäbe es wirklich irgendwelche Probleme, wenn sich die Leute Kleinkaliberwaffen, oder von mir aus alles was auf Neugelb geht, frei oder jedenfalls sofort nach Vereinseintritt kaufen könnten? Wir haben ja auch nicht gerade marodierende Horden von Luftgewehr-, Armbrust- oder Sportbogenschützen herumlaufen.

    Wie mir scheint, zerlegst du jede Aussage von mir in seine Einzelteile und streitest dich über Banalitäten die ich benutze um das ganze anschaulicher zu machen- anstatt den Pferdevergleich mal genauer zu betrachten. Was soll das? Bleib bitte mal bei der Sache!

    "In Einzelteile zerlegen" heißt wohl, daß ich versuche, mich ernsthaft mit Deinen Beiträgen auseinanderzusetzen. Und das Wort "Banalitäten" für Deine Beiträge hast Du benutzt, nicht ich...
  4. In einem Land in dem statistisch gesehen 226 Menschen auf einem Km² leben (im Vergleich in den USA mit ihren tollen Waffengesetzen leben 33 Menschen auf einem Km²), würde die Pistole im Hosenbund fehl am Platz sein.

    Ganz wichtig: sprunghaft würden Straftaten mit legalen Waffen ansteigen- im Gegensatz zu heute wo die Zahlen weit unter 1% liegen.

    Das wäre wahrlich keine gute Ausgangslage für LWB sondern ein gefundenes Fressen für Waffengegner.

    Die geringe Bevölkerungsdichte der USA kommt daher, daß in weiten Teilen kaum jemand wohnt. Was hat aber der Umstand, daß die USA z.B. Alaska besitzen, was schon alleine die Bevölkerungsdichte wesentlich verringert, mit dem Waffenrecht in den Gegenden, wo die Leute wohnen, zu tun? Es ist wohl allen klar, daß einfach in die Wüste oder in die Tundra fahren und eine Felswand als Schießstand benutzen in Deutschland nicht geht, aber das geht in Amerika auch nur für einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung.

    Die Behauptung, daß ein liberales Waffenrecht zu einem "sprunghaften Anstieg" von Delikten mit legalen Waffen führen würde, wird vor jeder Liberalisierung vorgebracht, tritt aber erfahrungsgemäß nirgendwo ein. Warum sollte das in Deutschland anders sein?

    Nimm die Liberalisierung in Illinois in den vergangenen zwei Jahren, in der viele kommunale Schußwaffenverbote außer Kraft gesetzt wurden und Waffenscheine eingeführt wurden. Chicago hat ohne Frage ein Problem mit Kriminalität mit Schußwaffen, aber die entsprechende Klientel kauft auf dem Schwarzmarkt und würde wohl schon aus Prinzip keinen Schein beantragen, selbst wenn sie ihn bekommen könnte, was aber wegen des Vorstrafenregisters in der Regel nicht der Fall ist. (Eine kriminelle Karriere führt in der Regel nicht nahtlos vom sauberen Führungszeugnis zum Mord.) Die Bevölkerungsdichte im Umland Chicagos ist mit den dichtbesiedelten Regionen Deutschlands vergleichbar--ungefähr 500 Leute pro Quadratkilometer in der weiteren Region. Das einzige, was man von den neuen Waffenscheininhabern hört, sind ein paar verhinderte gewalttätige Straftaten, bei denen auch die Polizei, die unter politischem Druck äußerst gegen den privaten Waffenbesitz ist, sagt, daß es gut war, daß ein braver Bürger seine Waffe dabeihatte.

  5. Als Beispiel könntest du vielleicht privaten Sprengstoffbesitz oder Kampfhundebesitz anführen, weil ein Pferd keine so große Gefahr (in den falschen Händen) für die Öffentlichkeit darstellt wie zB Ammoniumnitrat oder Hasso (Staffordshire) auf dem Kinderspielplatz.

    Die "Kampfhunde" taugen eher als Beispiel für eine absurde Hysterie, die insofern mit der Hysterie wenn irgendwo etwas mit Schußwaffen passiert vergleichbar ist.

    Ein besonders lustiges Beispiel ist der Rhodesian Ridgeback, der anderswo eine gewisse Beliebtheit als Therapie- und Blindenhund hat und vom Temperament her oftmals eine geringfügig weniger faule Variante des Berner Sennenhunds darstellt--oftmals hält der Einbrecher höchstens durch eine Schleckattacke auf. In Bayern landete er auf der Kampfhundeliste, wurde allerdings mittlerweile wegen der offensichtlichen Absurdität dieser Einstufung wieder gestrichen. In Glarus ist er laut Wikipedia noch immer auf der Liste.

    Eine rationale Herangehensweise wäre gewesen, zu sagen, daß Leute die im Zusammenhang mit offensichtlichen Gewalt- und Alkoholproblemen straffällig werden, sich keinen Hund über einer gewissen Größe zuzulegen haben. Als Unterstützung zur Resozialisierung tut's auch ein Köter, der von seiner Körpermasse her weniger leicht Ärger machen kann und nicht als Einschüchterungsaccessoire taugt. Aber leichter ist es halt, ein Tier oder ein unbelebtes Objekt zu dämonisieren.

  6. Ausserdem hab ich keinen Abgeordneten. Hast du einen? Vielleicht einen der dich nicht belächelt wenn du nach liberaleren Waffengesetzen fragst?

    Bei demjenigen, der, vielleicht auch aus Unsicherheit weil er zum Thema nichts zu sagen hat, blöd grinst, tut der Besuch eigentlich mehr not, als bei dem, der Dir eh schon zustimmt. Du wirst sicher nicht jemanden auf ein Mal von einer Position der Hoplophobie oder der Fetischischverehrung staatlich organisierter Gewalt auf freiheitliches Waffenrecht umpolen. Aber es ist auch schon etwas gewonnen, wenn gerade einer, der mit der Waffenszene nichts zu tun hat, merkt, daß das eigentlich ganz normale und friedliche Leute sind. (Man sollte dann natürlich auch normal und friedlich auftreten--vom Mitbringen der angedachten Mistgabel würde ich abraten.)

    Die für einen zuständigen Abgeordneten zu kennen, auch wenn man sich politisch vielleicht nicht grün ist, ist eh nie ein Fehler. Bald halten die Leute Dich für politisch vernetzt, was nicht unbedingt der Wahrheit entspricht, aber ein kleines Stück weit sogar selbsterfüllende Prophezeiung ist.

  7. Man kann aber an dem arbeiten das man hat und nicht über Utopien den Sinn für die Realität verlieren.

    Nun, von Zeit zu Zeit stellt es sich heraus, daß die angeblich unpraktische, an Prinzipien orientierte Politik auf lange und auch mittlere Frist gegenüber den Pragmatikern Recht behält. Im Großen: Wie viele Leute, die alles besser wussten, haben jene belächelt, die sich nicht mit der deutschen Teilung zufriedengeben wollten und auch insistiert haben, daß der Kommunismus moralisch und ökonomisch gleichermaßen bankrott war? Im Kleineren: In vielen amerikanischen Bundesstaaten gibt es heute verdecktes Tragen wo das noch vor zehn Jahren als vollkommen illusorisch und nicht durchsetzbar belächelt wurde. Daß das so ist, ist zu einem guten Teil das Verdienst derer, die sich eben belächeln ließen, und sich für das eingesetzt haben, was sie für richtig halten.

    Zum anderen braucht man auch eine Richtung, wenn man weiß, daß man sich an den großen Wurf nicht machen wird, denn ohne die Richtung einer Idealvorstellung bleiben auch die kleinen Schritte ziellos.

  8. Auch schön und Gut aber es ändert nichts an der Tatsache das der deutsche Staat nicht bereit ist etwas zu ändern und vom Volk keine Änderung gefordert wird.

    "Der Staat" ist eine Abstraktion. Einzelne Politiker wären vermutlich schon bereit etwas zu ändern, wenn's denn gerade Wählerstimmen bringt oder auch wenn sie sich mit dem Thema auseinandersetzen.

    "Das Volk" ist ebenso eine Abstraktion. Das Volk fängt bei Dir und mir an.

  9. Der allgemeine Absturz im Umgang miteinander auf WO

    ...ist aber auch ganz illustrativ bezüglich der Feststellung, daß der schlimmste Feind des deutschen Waffenbesitzers der deutsche Waffenbesitzer ist.

    Der--sicher grob verallgemeinerte und nicht auf die Mehrheit zutreffende, aber doch einen wahren Kern enthaltende--Ruf in bezug auf Umgangsformen, Alkoholkonsum usw. der deutschen Schützen mag im Übrigen auch etwas mit Nachwuchsproblemen und mangelndem Interesse der Bevölkerung an Waffen zu tun haben. Ein deutscher Freund von mir z.B. hat in Amerika Pistolenschießen probiert und fand das auch ganz klasse; mehrere Ziele hängen zur Erinnerung gerahmt in seinem Haus. 18 Übungseinheiten im Jahr würde er vielleicht trotz dauernder Dienstreisen und kleinem Kind auch zusammenbekommen, aber auf das Schützenwesen, das er nur dem oberflächlichen Ruf und dem sozialen Umgang nach kennt, hat er, sagt er, gar keine Lust.

  10. So ist die Militärische Taktik, warum soll das im Privatleben anders sein?

    Weil bei einer militärischen Auseinandersetzung die Vernichtung des Gegners beabsichtigt ist (jedenfalls im Prinzip--die tatsächlichen ROE mögen aus allerlei Gründen wesentlich restriktiver sein), bei der zivilen Notwehr hingegen nur die Überwindung des gegenwärtigen Angriffs. Ist der Angriff vorbei sollen sich andere darum kümmern.

    Glücklicherweise zeigt die Erfahrung auch, daß die ganz überwiegende Mehrheit der Leute das auch so handhabt. Wo immer auch das Waffenrecht im Hinblick auf Selbstschutz liberalisiert wird, malen die Leute das Gespenst der häufigen Notwehrexzesse an die Wand, aber in der Praxis passiert das einfach nicht, auch wenn manche Leute gern große Sprüche klopfen. Der deutsche Michel ist, wenn man verallgemeinern darf, wohl eher an der wortwörtlichen Einhaltung von Regeln interessiert als der Ami, also würde in Deutschland noch viel weniger passieren.

  11. Und nochmal: Jeder kann doch Waffen haben! Mich wundert es, dass das immer wieder verneint wird! Wenn Schusswaffen wirklich verboten wären, hätten wir keine oder wir wären alle kriminell.

    Nach Deiner Logik gab es auch in der "DDR" Reisefreiheit. Schließlich durfte ja jeder, der ein Visum hatte, ausreisen.

    Es konnte sogar praktisch jeder ein Visum bekommen. Man brauchte sich nur bis 65 abrackern und in der Zwischenzeit keine mißliebigen Bemerkungen machen.

  12. Warum wird es kein liberaleres Waffengesetz in D geben? Weil die Bevölkerung es nicht möchte. Warum möchte es die Bevölkerung nicht? Weil ihr durch die bekannten Meinungsbildner ANGST! vor Waffen und denen. die sie führen, injiziert wird.

    Glaube ich so nicht. Es gibt in Deutschland zwar nur wenige Menschen, die öffentlich für das Recht auf Waffenbesitz einstehen, aber es gibt auch nicht besonders viele entschieden hoplophob gestörte Leute. Für die meisten, die nicht über die Sport- oder Jagdroute mit Waffen befasst sind, scheint das eher kein Thema zu sein, mit dem sie sich in die eine oder andere Richtung überhaupt befassen.

    Das größte Problem ist die politische Selbstverstümmelung, derer, die sich für Waffen interessieren, nicht Waffengegner.

    Es gibt da eine interessante Analogie, die ich immer wieder bemühe. Ein erheblicher Anteil der deutschen Bevölkerung nimmt gelegentlich oder regelmäßig Stoffe, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Politiker posten Selfies mit ihren Hanfpflanzen, im Bundestag soll Koks sich einer gewissen Beliebtheit erfreuen, und allgemein nehmen Prominente mit Medieneinfluß wohl mehr ein als der Durchschnittsbürger. Medienhetze gegen Drogenkonsumenten mag es in den Fünfzigern bis Achtzigern nennenswert gegeben haben, heute aber nicht mehr. Die linke Ausrichtung der veröffentlichten Meinung sollte den Drogenkonsumenten eher helfen, denn zur Zeit ist es (unlogischerweise) eher die Linke, die da Liberalisierungen haben mag. Und trotzdem kriegen Abermillionen von Kiffern, Schnupfern und Pillenpoppern es nicht fertig, auch nur den Hauch einer Lobbyorganisation aufzubauen, die dafür einträte, daß sie wegen ihres Zeitvertreibs und des bloßen Besitzes eines Stoffes nicht mehr bestraft werden. Schlimmer noch, eine eigentlich völlig harmlose politische Forderung wird selbst von ihren Protagonisten als lächerliches Material für ein Blödellied angesehen: Gebt das Hanf frei! Kurz, das Gesetz wird trotz erheblicher Strafandrohungen allgemein ignoriert, aber keiner kriegt den Ar*** hoch, um es zu ändern, von ein paar radikallinken Jugendorganisationen und ein paar verstreuten Libertariern einmal abgesehen. Dabei ist das wohlgemerkt eine Forderung, die z.B. Milton Friedman schon in den Siebzigern gut begründet vorgetragen hat, und dessen Buch "Chancen, die ich meine" in Deutschland unter lesenden Kohl-Wählern einen gewissen Zuspruch hatte.

    Das Problem bei den Waffen ist, glaube ich, ein ganz ähnliches. Die Waffenbesitzer kommen entweder mit der Rechtslage klar und beantragen ihre Bedürfnisse oder verzichten auf einen erwünschten Erwerb oder auch nur eine erwünschte Disziplin, oder es wird auch mal das Waffengesetz einfach ignoriert. Aber es gibt nicht nur kaum einen, der sich irgendwie für eine Liberalisierung einsetzt, und sei es nur im Gespräch mit Freunden oder auch den jeweiligen Abgeordneten, sondern auch unter Waffenfreunden wird dieses Thema mehr als Blödelmaterial (Chips und Cola, wie es in diesem Forum heißen würde) angesehen.

    Solange die Leute, die es am meisten betrifft, nicht nur die Klappe halten sondern, schlimmer noch, diejenigen belächeln, die den Mund aufmachen und sich engagieren, wird es in der Tat nichts werden.

  13. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist "hier" irgendwo in den USA.

    Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum deren Gesetze ständig als Vergleich mit unseren hier in Deutschland herangezogen werden.

    Die Frage war, ob Frauen an Waffen zum Schutz ihrer selbst und ihrer Familie Interesse haben. Da ist es doch schon relevant, daß wo das einigermaßen unkompliziert geht, das Interesse von Frauen deutlich höher ist als in der Wettkampfszene.

  14. Mindesten so problematisch, wie die aktuelle Grenze, die bestimmt in so manchem Fall schon Therapien verhindert oder mindestens verzögert hat.

    Und in welche Richtung. Wenn man damit, daß man freiwillig zu einem Psychologen oder Psychiater geht, mit keiner Geschichte eigen- oder fremdschädigenden Verhaltens und keinen entsprechenden Absichten, sein Hobby oder seine Karriere aufs Spiel setzt, dann gehen die Leute da natürlich nicht hin.

  15. Psychopharmakanehmende ohne Schusswaffen knallen auch keine Mitschüler ab ;)

    Ein Zusammenhang zwischen psychisch Kranken mit Waffen und tödlicher Anwendung ist wohl vorhanden.

    Im Fall der Schulen und Mitschüler scheint ein verbreitetes Element auch in massiver Schikane zu bestehen. Das geht an der einen oder anderen Schule schon in den Bereich der täglichen gefährlichen Körperverletzung gegen ein "Opfer" das irgendwie nicht dazupaßt. Davon alleine knallt niemand durch. Aber es gibt eben, gottlob selten, Fälle wo psychische Krankheit, Realitätsverlust, überforderte Eltern, und Schikane in der Schule zusammenkommen und dazu dann noch die, wohl erheblich kulturell beeinflußte Entscheidung, daraus entstehende Wut nicht in Aggression gegen sich selber sondern gegen andere auszuleben.

  16. Wie hoch ist denn der Anteil derer denen der Waffenschein berufsbedingt aufgezwungen wird in deinen Kursen?

    Gegen null, nehme ich an, wenn Du unter berufsbedingt verstehst, daß es Voraussetzung für den Job ist. Da gibt's hier traditionell die etwas korrupte Vorgehensweise, daß entsprechende Jobs mit Cops als Nebenjob oder nach dem Ausscheiden besetzt werden, und die dürfen auf einer anderen rechtlichen Grundlage führen. Wenn Du unter berufsbedingt auch z.B. einen Verkäufer im Nachtdienst verstehst vermutlich ein paar mehr. Was hat das aber mit irgendetwas zu tun? Das Recht auf Leben ist, scheint mir, nicht an einen bestimmten Beruf gebunden.

  17. Was glaubst du welchen Prozentsatz der Frauen du mit deiner Forderung nach Waffen für Jedermann positiv stimmen

    könntest?

    Hmm. Also bei uns sind das gar nicht einmal so wenige. Die sportlichen Wettbewerbe sind eindeutig männerdominiert, aber unter den Waffenscheininhabern, die ich kenne, und auch unter den Leuten, die bei meinem Waffenscheinkurs waren, ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen. Aus diesen, zugegeben statistisch nicht belastbaren, Beobachtungen könnte man eher folgern, daß Frauen sich nicht so sehr für den ins Sportliche organisierten Hahnenkampf interessieren, wohl aber für den Selbstschutz, zumal die Feuerwaffe wie keine andere Waffe Unterschiede in Kraft und Gewicht zu neutralisieren vermag.

  18. Dieser Thread ist der schlagende Beweis, daß Demokratie nicht funktionieren kann.

    Mag sein, aber erfahrungsgemäß funktioniert es noch schlechter, wenn entsprechende Diskussionen nicht vom Volk sondern vom Politbüro, der Hofclique, usw. geführt werden.

  19. Moralisch fragwürdig war das Verhalten der Räuber.

    Das war es ohne Zweifel, aber wegen eines abgebrochenen Raubes knalle ich niemanden ab, auch wenn er eine Abreibung noch so sehr verdient hätte. Für die Strafe sind andere zuständig. Mein Job, ist mein Leben und meine Gesundheit und die meiner Nächsten zu schützen, nicht die strafende Gerechtigkeit herzustellen. Wenn dem Straftäter einfällt, daß er daheim die Milch auf dem Herd vergessen hat, dann ist dieser Zweck genauso, und mit weniger Ärger, erreicht wie wenn er tot oder verkrüppelt da liegt.

  20. Ich hole meine Tochter vom Kindergarten ab und frage dort mal eine oder mehrere Mütter ob sie Waffen zu Hause haben möchten...

    Na ja, diese Technik ist auch eher mit der Tür ins Haus gefallen. Um mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich zu verwenden: Wenn Steve Jobs die Leute gefragt hätte "Möchten sie ein Smartphone ohne Tastatur kaufen?" dann würden wir heute noch auf Nokia-Telephone winzige (aber immerhin fühlbare) Tasten drücken.

  21. Kannst du bitte mal erläutern was du mit "höchst sozial ungerecht" meinst?

    Nun, die Anerkennung der Selbstschutzes als Bedürfnis, speziell für den Waffenschein oder die entsprechende Behördenerlaubnis, dürfte mehr nach sozialem Status und Nähe zur Verwaltung gehen als nach tatsächlicher Gefährdung.

    In Deutschland kann man das schlecht überprüfen, weil die Namen der Scheininhaber unter Verschluss gehalten werden. In New York mit einer "may issue" Regelung, die der deutschen ähnlich ist, haben die Leute einmal nach Informationsfreiheitsgesetz eine Liste der Scheininhaber bekommen, und es war eine Liste von Beamten, Prominenten und Parteispendern--ironischerweise waren unter den Inhabern auch viele bekannte Hetzer gegen den Waffenbesitz. Man kann es nicht überprüfen, aber es liegt zumindest nahe, daß z.B. eine grüne Bundestagsabgeordnete es wesentlich einfacher hat, an den Schein zu kommen, als eine Frau, die aus einer gewalttätigen Einwandererfamilie abgehauen ist und jetzt zwischen Abendschule und Schichtdienst an einer Tanke in einer schlechten Gegend pendelt. Das ist sozial ungerecht.

    Die "besondere Gefährdung" war immer und ist immer ein Feigenblatt zur Vergabe an Privilegierte. Das muß schon deshalb so sein, weil Gewaltkriminalität meistens innerhalb einer sozialen Gruppe begangen wird, so daß die tatsächlich am meisten Gefährdeten ziemlich ähnlich daherkommen wie die Gefährlichsten. Im Beispiel der Frau aus einer gewalttätigen Familie z.B. ist es einer Behörde nicht so leicht möglich zu unterscheiden, ob die jetzt vom Familienrat zum wegen einer angeblichen Familienehre zum Tode verurteilt wurde oder ob sie einfach als Front für ihren vorbestraften Bruder vorgeschickt wird. Eine Beschränkung von waffenrechtlichen Erlaubnissen auf wirklich besonders Gefährdete wäre von daher absurd, denn sie würde dazu führen, daß die der Dunstkreis der Unterwelt die Erlaubnis bekäme, der friedliche Bürger, der weder besonders gefährdet noch besonders gefährlich ist, aber nicht. Was die "besondere Gefährdung" wirklich meint ist von daher besondere Nähe zur Verwaltung.

  22. Die Frage habe ich vor längerer Zeit mit dem FWR besprochen. Das Bedürfnisprinzip ist auf EU-Ebene verankert und nicht mehr einfach zu kippen. Die Forderung ist vollkommen unrealistisch. Allerdings kann das Bedürfnisprinzip national unterschiedlich umgesetzt werden. Man könnte durchaus wie zum Beispiel in Österreich SV als Bedürfnis für den Waffenbesitz anerkennen oder die Rahmenbedingungen für Sammler stark vereinfachen.

    Schengen beschränkt das nationale Waffenrecht dahingehend, daß für gewisse Waffen Bedürfnisanträge und Registrierung verlangt werden. Es gibt nichts, das Deutschland daran hindern würde, wie Du ja selber schreibst, Selbstschutz, Sammeln und Spaßschießen als Bedürfnisse anzuerkennen, sowohl für den Besitz als auch im Fall des Selbstschutzes fürs Tragen. Das sieht man ja auch schon daran, daß Sportschießen, Sammeln, und auch Selbstschutz ja im bestehenden Waffenrecht im Prinzip jedenfalls als Bedürfnisse anerkannt werden, nur halt die Anerkennung restriktiv und mit Bezug auf den Selbstschutz auch höchst sozial ungerecht gehandhabt wird. Schengen wäre Genüge getan, wann man beim Waffenhändler auf einem Formular Selbstschutz/Sport/Jagd/Sammeln ankreuzen müsste.

    Im Übrigen: Wenn die Kanzlerin wesentliche Aspekte von Schengen und Dublin per Fernsehansprache außer Kraft setzen kann, ohne demokratischen Beschluß in Deutschland und ohne Abstimmung mit den anderen Schengenländern, die ja davon schließlich auch betroffen sind, glaube ich nicht, daß uns die anderen EU-Ländern daran hindern könnten oder würden, unser Waffenrecht so liberal zu gestalten wie es uns beliebt.

  23. Nicht schon wieder die sinnlose SV Diskussion.....

    Ich finde die Abkürzung saulustig. Irgendwie fast schon so verdruckst wie der "GV" in gewissen, eher wenig erfolgversprechenden, Kontaktanzeigen. Bei uns sagt man, soweit es sich eben um das Heim dreht, "home defense", wofür im Deutschen wohl "Heimschutz" passend wäre. Außer Haus spricht man normal, entsprechend der vorgeschriebenen Trageweise und des Names des Scheins, von "concealed carry." Im Deutschen wäre vielleicht "Waffentragen" das einfachste Wort.

    Und ja, auch wenn meine Waffen vorwiegend dem Spaß und Sport dienen, für Heimschutz und Tragen ist auch etwas parat, wofür ich mich weder schäme noch entschuldige, auch wenn ich natürlich versuche, mein Leben so zu gestalten, daß die Waffen möglichst nie in dieser Funktion zur Anwendung kommen werden.

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