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IGNORED

Haenel 311


7.62x54R

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen. Vorweg, ich bin aus Österreich, die deutsche Gesetzeslage interessiert also wenig.

Gestern habe ich von meinen Eltern ein altes Druckluftgewehr bekommen. Mein Vater hat es vor zig Jahren auf einer beruflichen Auslandsreise gekauft soweit ich weiss. Damals war er im Apparate und Behälterbau tätig und bereiste neben dem übrigem Österreich auch Afrika und den ehemaligen Ostblock. Da das Gewehr aus Suhler Fertigung stammt tippe ich auf die ehemalige DDR, weiss aber nicht ob es als "Arbeitstourist" in der DDR so ohne weiteres möglich war ein Gewehr zu kaufen bzw über die Grenze mitzunehmen. In Polen hatte er auch länger zu tun soweit ich weiss, vielleicht hat ers dort gekauft. Ich hab da auch nicht gross nachgefragt weils ja heute drum ging, den Lagerraum zu entrümpeln. Das Gewehr selber kenne ich aus meiner Jugendzeit, gemeinsam mit meinem Vater und meinem Bruder hab ich damit in der Garage schiessen dürfen. Schon damals war es eine etwas zickige Diva, mitunter durch eine zu gut gemeinte Einstellung des Abzugs. Ein paar Fragen ergeben sich bei einem Neuzugang immer, ich bin sicher ihr kennt das.

Das Gewehr hat die Seriennummer 75816, vielleicht ist ja ein Wissender anwesend um anhand dieser Nummer das Baujahr bestimmen oder zumindest eingrenzen zu können.

Es ist mit "MADE IN GDR" gestempelt, das verwirrt mich ein wenig. Für was steht GDR? Der Wikipedia-Artikel bringt mich da auch nicht weiter.

Der Allgemeinzustand ist wohl als schlecht bis grauenhaft zu beschreiben. Auf den Metallteilen aussenrum überall Rost bzw Flugrostpunkte, komischerweise auf dem Lauf kaum. Vermutlich Handschweiss und nie richtig gepflegt. Die Gewinde von Diopter und der Schaftverschraubung sind aber noch intakt, was meine Vermututung bezüglich Handschweiss verstärkt.

Der Bolzen, der den Kammerstängel hält wurde durch einen Nagel ersetzt. Die Führung ist im vorderen Bereich auch verschlagen.

Nach dem "Repetiervorgang" rastet die Mechanik nur ab und an ein. Nach einer groben Verstellung der Abzugsrast in Richtung "Sicher" ists zwar etwas besser aber trotzdem für mich nicht hinnehmbar. Soweit ich das im WWW in Erfahrung gebracht habe, ist die Ursache wahrscheinlich eine gebrochene (Schenkel?)Feder. Diese soll die Abzugsrast wohl hochdrücken, bei einer groben Begutachtung ist mir aber nichts aufgefallen.

Der Schaft ist fast als neuwertig zu bezeichnen. Zwei, drei tiefere Macken hat er schon aber sonst... Aber der Lack ist fleckig, so als würde er schimmeln. Es lässt sich mit dem Daumennagel abkratzen, mit dem Finger aber schlecht abrubbeln. Wie kann man sowas dauerhaft unterbinden? Ballistolpolitur mit einem weichen Lappen? Ich bin eher ein Freund vom Ölschaft aber diesen möcht ich so lassen. Abrasive Mittel kommen also, wenn irgend möglich, nicht zum Tragen.

Da das Gewehr nun seit einigen Jahrzehnten im Familienbesitz ist würd ich es gern be bzw erhalten. Dazu ist für mich ein technisch einwandfreier Zustand unabdinglich. Weiss jemand, ob man bei Haenel noch Ersatzteile bekommt? Vermutlich nicht, vielleicht hat aber wer ein paar Links parat? Mich interessieren hier die Federn und evtl. die Dichtungen. Den Splint für dem Kammerstengel kann ich vermutlich selber ersetzen da ich im Sondermaschinenbau tätig bin. Ein Originaler wäre mir aber trotzdem lieber. Schon nach kurzer Recherche im WWW fand ich Bilder von Spezialwerkzeugen für den Federeinbau (Schlagfeder). Die Feder macht wohl noch ihren Dienst aber wenn schon restaurieren, dann komplett. Oder soll ich lieber die Finger von dieser einen Feder lassen? Hat jemand eine Explosionszeichnung vom System? Bei "CO2Air.de" hat jemand eine gepostet die wird mir am Bildschirm so gross angezeigt, dass ich sie mit dem Daumennagel vollständig überdecke. Eine bessere Auflösung wäre wünschenswert.

Wie kann ich feststellen ob der Lauf innendrin noch gut ist? Da es kein Knicker ist kann ich nicht reinleuchten und durchschaun. An der Mündung gibts zwar Flugrost, aber erst nach der "Kante". Soweit die Lampe reicht ist der Stahl blank. Ziemlich viele Züge sind da drin, kenne ich (Ordonnanz) so nicht.

Danke und liebe Grüsse an alle Helfenden

david

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Du brauchst eigentlich kein Spezialwerkzeug, nach hinten get die Sache recht gut auf. Die Feder hat zwar ordentlich Spannung, bringt aber niemanden um. Bei mir war damals der Druckkolben gebrochen, Ersatzteile gabs 1990 noch bei jedem deutschen Büma. Nimm den Repetierhebel bei entspanntem Gewehr nach oben raus (einfach unten die Schraube rausdrehen) und löse dann ganz vorsichtig hinten den Deckel. Zusammenbau ohne Spezialwerkzeug wird knifflig, ich habs mit Holz und Schraubzwinge hinbekommen.

Dann kannst du alles andere hinten rausziehen. Theoretisch dürften noch ein paar als Schießbudengewehr im Umlauf sein, kann also gut sein, dass du noch alle Teile bekomst. Meins war übrigens eine Schießbudenvariante mit 12 Schußmagazin.

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Der Bolzen, der den Kammerstängel hält wurde durch einen Nagel ersetzt. Die Führung ist im vorderen Bereich auch verschlagen.

Die Feder macht wohl noch ihren Dienst aber wenn schon restaurieren, dann komplett. Oder soll ich lieber die Finger von dieser einen Feder lassen? Hat jemand eine Explosionszeichnung vom System? Bei "CO2Air.de" hat jemand eine gepostet die wird mir am Bildschirm so gross angezeigt, dass ich sie mit dem Daumennagel vollständig überdecke. Eine bessere Auflösung wäre wünschenswert.

david

Hallo David,

Ersatzteile gibt es z.B. hier:

http://www.waffencenter-gotha.de/

Was die Explosionszeichnung bei co2 air betrifft, so wird sie in voller Größe nach Deiner Anmeldung angezeigt.

Gruß aus Köln,

Rolf

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Hallo David,

GDR steht für German Demokratic Republik. DDR ist also der richtige Ansatz.

Hihi, klar. Made in ist ja auch englisch, aber da wär ich nie drauf gekommen. Ist mir direkt peinlich weil die Lösung doch so einfach war.

Hallo David,

Ersatzteile gibt es z.B. hier:

http://www.waffencenter-gotha.de/

Was die Explosionszeichnung bei co2 air betrifft, so wird sie in voller Größe nach Deiner Anmeldung angezeigt.

Gruß aus Köln,

Rolf

Wow, da gibts ja fast alles! GROSSES DANKESCHÖN für den Link. Dort kann man sich auch eine Ersatzteilliste runterladen, da ist ne Schnittdarstellung drin.

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  • 3 Wochen später...

Guten Abend

Heute sind die bestellten Eratzteile geliefert worden. Anstatt der Kolbenfeder und der Dichtung habe ich einfachheitshalber eine komplette "Spanneinheit" bestellt, auch die Abzugseinheit gabs komplett für günstig Geld. Dazu dann noch Scheiben, Projektile, Ringkornscheiben, ....Kleinteile. Kaufrausch....

Die Filzdichtung ist ziemlich hart, soll sie wohl auch sein. Ausserdem erinnert mich das Material mehr an Kork als an Filz. Gibt es da zum Einbau bzw zur weiteren Pflege irgendwelche technische Richtlinien? Vaseline auf die Dichtung bzw Dichtung in Ballistol einweichen oder so?

Danke und Gruss david

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