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Sportschützen = gute Schüler?


Sal-Peter

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Geschrieben

Ich suche eine belastbare Studie oder sonstige wissenschaftliche Untersuchung, daß Kinder und Jugendliche, die den Schießsport ausüben, statistisch bessere Schüler sind, als die anderen.

Die DSB-Studie über Schützen im Alter von 8-12 Jahre aus dem Jahr 1998 kenne ich.

Geschrieben

Leider nicht in dokumentierter Form. Ich habe, ähm, im letzten Jahrtausend (um 1985) als Trainer im LLZ Dortmund an einem Konzentrationstest mit schießenden Schülern teilgenommen, den der Dipl.-Psych und Trainer Heinz Reinkemeier durchgeführt hat. Teilnehmerzahl ungefähr 30, zwischen 12 und 20 Jahren.

Die haben einen Luftgewehr-Wettkampf geschossen und wurden vorher und regelmäßig zwischendurch zu Konzentrationstests herausgerufen. Dabei ging es um einen standartisierten Test (dessen Namen die Psychos sicher kennen, ich nicht), eine Din-A4-Seite mit Buchstabenreihen à la

b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p

Unterbrechung jeweils so 5 Minuten, die Zeit wurde gestoppt und in die Auswertung einbezogen. Die Aufgabe bestand darin, möglichst schnell alle "d" mit einem Stift herauszustreichen. (also Zeile für Zeile durchrauschen und abstreichen). Gezählt werden die Treffer durch die Zeit.

Dazu gibt es dann Formeln zur Auswertung, die auch berücksichtigen, ob jemand um schneller zu sein bewußt eine höhere Fehlerquote riskiert hat (etwa nicht nur d, sondern ab und zu halt auch ein b zu erwischen).

Heraus kam insgesamt, dass die besten Schützen auch die besten Konzentrationsraten hatten. Der Sieger hatte ein Konzentrations-Ergebnis "1 unter 10.000", die anderen guten Schützen lagen durchweg in der K-Fähigkeit über dem Durchschnitt der altersmäßigen Bevölkerung (also nichtschießende Jugendliche). Nun kommt die Gretchenfrage: Kommen Jugendliche, die sich besser als andere konzentrieren können, so auf bessere Schießergebnisse (gleiches Talent ansonsten vorausgesetzt)? Oder führt das Schießtraining zu einer Steigerung der Konzentrationsfähigkeit? Letzteres war wahrscheinlicher, weil von unserer damaligen Gruppe und auch folgenden Gruppen (jedes Jahr eine Trainingsfolge über den Winter mit 30 bis 40 Nachwuchsschützen) kaum schwache Schüler dabei waren.

Schön zu wissen, aber leider nirgendwo komplett als Studie oder so nachzulesen, immer wieder in einzelnen Zitaten allerdings in

"Die Psyche des Schusses" von Reinkemeier und Bühlmann

(dennoch ein bescheuerter Titel...)

Geschrieben
...

b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p b p d d b d p

...

d2-Test (Klick!)
(dennoch ein bescheuerter Titel...)

Das ist ein systemimmanentes Problem aller Konzentrationstests. Liegt daran, dass man da eben keine Verunreinigung mit Intelligenz haben will. :blum:

Dein

Mausebaer

Geschrieben
Gibt es da wirklich GAR NICHTS?

Du muß das ja auch veröffentlicht bekommen. Etwas gegen das herrschende Paradigma zu veröffentlichen ist schwer. Trotz Köhlers Schimpansen auf Teneriffa hatte es noch über 40 Jahre gebraucht, bis gegen die hard core Behavioristen im Stile Watsons, Pawlows oder Skinners endlich Tolmans Ratten die kognitive Wende schafften.

Dein

Mausebaer

Geschrieben
Gibt es da wirklich GAR NICHTS?

:rolleyes: es wäre besser zu fragen ob gute Schüler auch gute Sportschützen sind... wer in der Schule Leistungswillig ist wird unter Umständen auch in der Freizeitgestaltung gute Leistungen bringen.. Pauschal kann man das aber nicht sagen, es gibt auch totale Schulversager die in Bereichen ausserhalb der Schule sehr gute Leistungen zeigen weil sie daran Interesse haben..

Zum großen Teil liegt es auch an den Eltern... da werden die Kinder sowohl in der Schule als auch im Sport bis an die Höchstgrenze gedrillt und mit allen nur möglichen Mitteln zum größt möglichen Erfolg angespornt um das eigene Ego zu stärken...

Den von Dir vermutlich gewünschten Nachweis das Sportschützen in irgendeiner Form positiv aus der Masse heraus stechen wirst du nicht finden... auch Schützen sind nur ein Querschnitt unserer Gesellschaft..

Gruß

Hunter

Geschrieben
...

Den von Dir vermutlich gewünschten Nachweis das Sportschützen in irgendeiner Form positiv aus der Masse heraus stechen wirst du nicht finden... auch Schützen sind nur ein Querschnitt unserer Gesellschaft..

Gruß

Hunter

Jein,

jede Stichprobe trägt die Möglichkeit einer Varianzeinschränkung (weshalb auch die Ergebnisse der besten Tests immer nur eine Orientierung aber nicht die Wahrheit sind). Wenn die Auswahl nach systematischen Kriterien erfolgt, wie z.B. Sportschützen (gewollt) oder Psychologiestudenten (ungewollt, Du kommst halt oft keine anderen für Studien), kann davon ausgegeangen werden, dass Varianzeinschränkungen vorliegen. Die Frage ist nur, wie weit das für Deine Studie relevant ist. Bei Intelligenzforschung wird eine Stichprobe, die überwiegend aus Studenten von NC-Fächern besteht, eine größere Auswirkung erwarten lassen, als eine Stichprobe aus Sportschützen. Bei einer Studie, bei der das Konstrukt der Persönlichkeitsfarcette "Gewissenhaftigkeit" wichtig ist, wirst Du bei deutschen Sportschützen mit deutlichen Effekten zurechnen haben, weil hier das Waffenrecht vorher aussiebt. Viele Suchtkranke, Kriminelle und allgemein fahrlässig handelnde Personen fehlen bei den Sportschützen einfach.

Dein

Mausebaer

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