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IGNORED

Bajonett Weyersberg


andreas59

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich besitze ein G98 Mod 1908 aus der Brasilien - Fertigung in neuwertigem Zustand mit nummerngleichem Bajonett von Weyersberg, Kirschbaum und Co, Solingen.

Wie lagere ich das Bajonett möglichst gut? Ich denke, es sollte nicht in der Scheide aufgehoben werden. Zumindest habe ich eine Luger, die ein Vorbesitzer lange im Lederholster aufbewahrte und die darunter sehr gelitten hat.

Vielen Dank

Andreas

Geschrieben

Hallo heletz,

vielen Dank für die Hilfe. (Ernstgemeint, trotz des folgenden ironischen Satzes)

Allerdings würde ich nie einen Menschen ("Brasilianer") als G98 bezeichnen, da hast du mich offenbar missverstanden.

Aber wieder ernsthaft, ich bin recht neu dabei und dachte bislang, dass der Oberbegriff G98 auch für dieses Gewehr richtig sei. Es entspricht dem G98 des kaiserlichen Heeres, auch wenn das Kaliber anders ist. Ich bin aber lernfähig, wie ist den die richtige Bezeichnung? Allein 7x57 kann es ja nicht sein, das wäre ja weit ungenauer.

Ansonsten werde ich mich gern an den Rat halten.

Viele Grüße

Andreas

Geschrieben
Wie lagere ich das Bajonett möglichst gut? Ich denke, es sollte nicht in der Scheide aufgehoben werden.

Warum nicht? Die meisten lagern schon 100 Jahre darin und manche sehen sogar noch neuwertig aus ...

Geschrieben
Warum nicht? Die meisten lagern schon 100 Jahre darin und manche sehen sogar noch neuwertig aus ...

Grundsätzlich kann man die Klingen natürlich auch über Jahrhunderte in der Lederscheide verwahren, dann geht die Scheide wenigstens nicht so leicht verloren. Aus jahrzehntelanger Erfahrung rate ich auf jeden Fall die Klinge gut mit Waffenöl (ich nehme fast immer Ballistol, weil es u.a. nicht so nach Petroleum riecht) einzuölen. Natürlich nicht soviel dass das Leder durchfeuchtet wird. Es reicht dann das Einölen ca. jedes Jahr zu überprüfen und evtl. zu erneuern. Leder enthält im Normalfall Säure und die kann manche Klingen angreifen, was bei mir leider schon passiert ist :traurig_16: und es einen ja ärgert, zumindest mich, da ja der Sammler seine "Schätze" möglichst für die "Ewigkeit" in gutem Zustand erhalten will. Lederne Portepees haben auch schon auf den Gefäßen von Säbeln/Degen Oxydationsspuren hinterlassen.

Geschrieben

Ich bin bei der Sache etwas vorsichtig. Meine P08 Luger Parabellum "Lange Pistole" hat deutliche Macken außen am Gehäuse, "innen" (Lauf, Technik) ist alles bestens. Ich habe sie erst vor ca. 1 Jahr gekauft und da wurde mir mitgeteilt, dass die Schäden außen daher kämen, dass ein Vorbesitzer die Waffe lange im Lederholster gelagert hatte. Das Leder hätte dann Gerbsäure abgegeben und damit das Metall angegriffen. Das kann sicher nur dann passieren, wenn über lange Zeit das Metall nicht vom Leder getrennt wird. Somit ist die Gefahr recht gering, da ich mir das Bajonett gern regelmäßig anschaue, es somit aus der Scheide gezogen wird. Da aber alles in einem so guten Zustand ist, möchte ich Gewehr und Bajonett auch möglichst gut lagern.

Viele Grüße

Andreas

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Stark gekürzter relevanter Ausschnitt aus der Vorschrift 191 "Die Seitengewehre der Truppen zu Fuß" (März 1908)

"Die auf den Kammern befindlichen Seitengewehre sind aufzupflanzen und mit etwa 30 mm aus den Scheiden gezogenen Klingen aufzubewahren."

Nachzulesen auch bei Rüdiger Franz "Preußisch-Deutsche Seitengewehre"; Band I, Seite 343 (Behandlung der Seitengewehre)

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Auch militärische Vorschriften scheinen nicht immer sinnvoll zu sein. Falls das Leder eine Säure enthalten sollte, die die Klinge angreift, nützt das Herausziehen um 30 mm meines Erachtens wenig oder gar nichts. Evtl. kommt dadurch etwas mehr Luft zwischen Metall und Leder, aber dass diese Luft die evtl. Agressivität der Säure reduziert, kann ich kaum glauben ? Vielleicht haben wir einen Metallurgen etc. in der Community, der dazu etwas sagen

kann. :king:

Besten Dank und weiterhin frohes sammeln.

Geschrieben

Auch militärische Vorschriften scheinen nicht immer sinnvoll zu sein. ...

Aus Sicht vder Militärs warten/sind sie sinnvoll.

Sonst wären sie nicht so erlassen worden.

Kann nur sein, daß ein Heutiger das nicht erkennt.

Geschrieben

Leichenschändung ,, hier ist seit 2 1/2 Jahren keiner mehr ... :search:

Immerhin dankenswerterweise 2 Reaktionen und diese sehr schnell nach den 2 1/2 Jahren. Bloß eine sachliche Antwort bezüglich der manchmal agressiven Lederscheiden wäre mir lieber ghewesen.

Geschrieben

Aus Sicht vder Militärs warten/sind sie sinnvoll.

Sonst wären sie nicht so erlassen worden.

Kann nur sein, daß ein Heutiger das nicht erkennt.

Im Prinzip hast Du schon Recht, aber ich hatte eigentlich gehofft, dass mir einer erklärt, wie das Herausziehen der Klinge um 30 mm die evtl. negative Auswirkung der Säure im Leder auf die Gesamtlänge der Klinge neutralisieren soll ???

Geschrieben

So ein Messer ist aus Stahl. an der Luft rostet Stahl (Gas-Sauerstoff-Korrosion). manchmal langsamer, manchmal schneller. Die einzige Variante ist vakuumieren. Da das nicht immer dauerhaft klappt, hat man Schutz-Schichten aufgebracht, dann ist das Problem, daß in wäßrigen Schichten die Sauerstoff-Korrosion über die Wasser- Ionen meist schneller abläuft (Gelöst-Sauerstoff-Korrosion)

Salz-gegerbtes Leder hat die Eigenschaft, Wasser anzuziehen (hygroskopisch), die Gerbsalze (teilweise Chromate) verbessern die Leitfähigkeit und sind Oxidationsmittel. Deshalb sind die Scheiden von Schwertern aus Holz, mit Leder-Überzug. Und wehe, man steckt ein blutiges Schwert zurück, den Ranz kriegt man nie wieder aus der Scheide raus und man schaut dann beim Vergammeln des Stahls zu.

Wenn man es "nur" aufbewahren will: hochnotpeinlich penibel saubermachen, mit nicht-harzendem, neutralen Öl einsudeln, in Pergamentpapier einfalten, in einen Gefrierbeutel packen und den möglichst weitgehend entlüften. Nach 10 Jahren die Prozedur wiederholen.

Wenn's in eine Vitrine soll, kann man ein Stück mit Klarlack oder Haarspray konservieren, das sieht besser aus, macht aber die Oberflächen etwas matter.

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