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IGNORED

Brief an DSB


gecko

Empfohlene Beiträge

Der folgende Brief ging heute an den DSB:

.............................................

An

Herrn Josef Ambacher

Präsident DSchB

via e-mail

nachrichtlich: LSB-NRW

Betr.: Äußerungen von DSchB-Mitgliedern anläßlich des Amoklaufes in Erfurt

XXX, den 30. April 2002

Sehr geehrter Herr Ambacher,

bei aller Trauer und Betroffenheit muß ich gestehen, daß ich diverse Ihrer Äußerun-gen der letzten Tage nicht nachvollziehen kann, ebensowenig, wie die einiger ande-rer DSchB-Mitglieder.

Unverständlich ist für mich Ihre Behauptung, Vorderschaft-Repetierflinten seien im Rahmen der Waffenbefürwortung nach DSB-Sportordnung nicht zu erhalten. Hierzu finde ich in der genannten SO unter 3.0.2.2.:

Flinten

Zugelassen sind alle Flinten einschließlich halbautomatischer Modelle, die Kaliber 12 nicht überschreiten.

Dieses beinhaltet natürlich auch Vorderschaft-Repetierer!

Ich bitte Sie somit um Klarstellung, was es mit dieser Ihnen zugeschriebenen Äuße-rung auf sich hat.

Auch ist mir nicht klar, warum Ihrerseits ein so schnelles Einlenken bezüglich des Mindestalters zum Waffenerwerb erfolgte. Ich gehe davon aus, daß auch Sie Realist genug sind, um zu erkennen, daß mit dieser Regelung kein Amoklauf und kein Verbrechen verhindert werden wird (statistisch gesehen). Nur zu Ihrer Information: ich bin 40 Jahre alt, mein einziges Kind ist 18 Monate alt, somit scheidet persönliche Betroffenheit für mich als Beweggrund für diesen Brief wohl aus. Ich bin allerdings seit über 20 Jahren Jäger und seit etwa 7 Jahren Schütze in einem Verein, der dem DSB angeschlossen ist. In dieser Zeit mußte ich leider feststellen, daß man sich an-scheinend für diese Hobbys/Sportarten in Deutschland schämen muß und daß die Vereins-/Verbandsspitzen kaum etwas tun, um dieser Entwicklung Paroli zu bieten!

Nach langem Ringen und unendlich viel Engagement der Basis ist es nun endlich gelungen, in ernsthafte Verhandlungen mit der Legislative dieses Landes zu treten, um für ein sinn- und maßvolles Waffenrecht einzutreten. Das jetzige Einlenken Ihrer-seits empfinde ich als ein „in-den-Rücken-fallen“.

Auch wenn der Amoklauf von Erfurt ein entsetzliches Ereignis ist, so ist er doch ein Einzelfall. Meines Erachtens besteht kein Grund, die erreichte Verhandlungsposition zu verlassen und Zugeständnisse zu machen, die der Inneren Sicherheit keinen Deut weiterhelfen werden! Ich bitte Sie daher, weiter mit uns für die gemeinsame Sache eines liberalen und sicheren Waffenrechtes zu kämpfen!

Nachfolgend zitiere ich aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, Online-Ausgabe von heute:

„Ich begreife das alles nicht“, sagt Matthias. Vor allem nicht den Besitz der Pumpgun. Ein solches Schnellladegewehr sei auch mit einer Waffenbesitzkarte nicht zu erwerben. „Zumindest dann nicht, wenn sich die Beteiligten im Genehmigungsverfahren an die Auflagen gehalten haben“, betont Matthi-as. Mit dieser Karte für Sportschützen wie den Erfurter Robert Steinhäuser könne man lediglich Waf-fen kaufen, die für den Schießsport zu nutzen sind. „Und das ist eine Pumpgun nicht.“ Er jedenfalls, erklärt Matthias, habe eine solche Waffe noch auf keinem Schießstand gesehen. „*****en“ seien es, die mit einer Pumpgun beispielsweise auf Tontauben schössen.

Für Hannover schließe er eindeutig aus, dass jemand legal an eine Pumpgun komme. Wenn er an diesem Dienstag beim wöchentlichen Training auf dem Schießstand seines Hannoverschen Jagdklubs in Langenhagen sei, müsse er dort nichts ändern. Die Regeln in seinem Verein seien schon immer strikt eingehalten worden. Ein Neuling müsse erst einmal ein Jahr am Training teilnehmen, bevor er sich ein geeignetes Sportgerät (ab 1500 Euro aufwärts) kaufen könne. Viele zögen sich dann schon zurück. „Wir sehen nach wenigen Trainingseinheiten, ob jemand Interesse am Sport hat oder einfach nur herumballern will“, sagt der 58-jährige Helmut Werner, ehemaliger Personenschützer und Chef auf dem Schießstand des Jagdklubs. Erst wenn er einwilligt, darf ein Neuling einen Antrag auf eine Waffe stellen.

......

Ein Gesundheitscheck und eine Sachkundeprüfung sind unabdingbar.

............................................

Seit wann ist für eine WBK ein medizinisches Gutachten erforderlich? Ich bitte um Erläuterung.

Ich beschwere mich hiermit aufs schärfste über Herrn Eckbert Matthias, der sich mit seinen Äußerungen um die Diffamierung des Schießsportes verdient macht. Weiter-hin teile ich Ihnen mit, daß ich mich durch die Behauptung, daß Schützen mit Vorder-schaft-Repetierflinten „Id***en“ seien, beleidigt fühle, da ich seit Jahrzehnten mit sol-chen Waffen auf Jagd gehe und auf Wettkämpfen immerhin bereits auf Bezirksebene geschossen habe!

Ich fordere Sie Verbandspräsidenten auf, dafür zu sorgen, daß solche unqualifizier-ten Äußerungen unterbunden werden! Weiterhin erwarte ich eine öffentliche Entschuldigung von Herrn Matthias!

Mit freundlichen Grüßen

XXX

PS: Dieses Schreiben werde ich auf dem Internet-Server von Waffen-online veröf-fentlichen, ebenso wie Ihre Antwort, es sei denn, Sie teilen mir mit, daß Sie damit nicht einverstanden sind.

[Dieser Beitrag wurde von gecko am 30. April 2002 editiert.]

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An Herrn Kohlheim und das FWR:

Sehr geehrter Herr Kohlheim!

Vermehrt werden von Funktionären des DSB in den letzten Tagen Flintenschützen, insbesondere solche, welche Vorderschaftrepetierer benutzen, zum Teil persönlich angegriffen. So bezeichnet ein Herr Herr Eckbert Matthias aus Hannover diese als Ideoten.

Ich darf Ihnen mitteilen, dass ich ebenfalls zu dieser ideotischen Gruppe gehöre.

Offenbar ist der DSB aus der gemeinsamen Linie, die auf den FWR-Treffen vereinbart wurde ausgeschert und versucht sich nun auf Kosten anderer aus der Affäre zu ziehen.

Herr Kohlheim,

weisen Sie Ihre Funktionäre darauf hin, dass es so nicht geht.

Oder sind Sie an Bildern stockbesoffener Grünröcke bei Schießveranstaltungen Ihres Verbandes interessiert, welche Zeitungen mit den entsprechenden Kommentaren zieren. Die Beschaffung der entsprechenden Foto- und Filmmaterialen und die großflächige Verbreitung dieses Materials stellen für mich nur ein geringens technisches Problem dar. Auch dürfte es im Moment ein leichtes sein, die Medien für solche Berichte zu gewinnen.

Ich könnte mir auch eine Veröffentlichung zum Thema "Wirkung und Einsatzmöglichkeiten des 'Sportkalibers' .22lfB und .22kurz" recht informativ vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Mike Brauer

Moderator bei WWW.Waffen-Online.de

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Mike, besser hätte man das nicht ausdrücken können! Respekt!

Ähnliche Anschreiben von mir gehen heute auch noch raus!

Und weiter drauf, drauf und nochmal drauf!

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Hallo Leute,

tut uns allen einen Gefallen und wartet mit euren Protestbriefen bis sich der Rauch verzogen hat und klar ist was auf uns zukommt !! Aufschreie dieser Art machen sich momentan nicht besonders gut und geben dem politischen Gegenüber nur noch mehr Argumente.

Herr Ambacher und alle unsere Vertreter stehen derzeit in vorderster Schusslinie und betreiben Schadensbegrenzung.

Wenn man davon ausgeht dass 90% des Wahlvolkes keine Ahnung vom Waffengesetz hat und diese auch innerhalb eines 3-Minuten-Interviews sicher nicht erlangt kann es (die Waffengegner und Medien maches es gerade vor) schonmal sachdienlicher sein das zu sagen was das "Volk" hören will.

Dass wir uns jetzt auch noch gegenseitig fertigmachen steht sicherlich ganz oben auf der Wunschliste der Verschärfer.

Bedenkt es ist Wahlkampf.

Auch wenn es einem nach der Lektüre der Pressemeldungen schwerfällt, bitte jetzt keine Mail und Briefbombardements an Schützen.- oder Volksvertreter, das kommt GARANTIERT in den falschen Hals und die Presse schlachtet das dann aus.

Wartet erstmal ab wie sich das weiterentwickelt.

Die ganze Diskussion und das Verschärfungsgeschrei geht mir zwar auch mächtig auf den Nerv aber momentan ist mit wüstem Protest kein Blumentopf zu gewinnen.

Wie gesagt die Politiker stehen nach Volkes Meinung unter Zugzwang eine schnelle und allumfassende Lösung zu finden. Daher tun wir gut daran uns kooperativ statt protestierend zu zeigen.

nur meine Meinung

Michael

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Wie schon an anderer Stelle geschrieben, betreiben die genannten Leute Schadensbegrenzung auf Kosten anderer!

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hallo !

schadensbegrenzung, tolles wort!

könnte mir aber mal jemand erklären was der abgegebene mist bestimmter funtionäre damit zu tun hat ?

diesen herren wäre schon gedient, wenn sie wüssten über was sie reden, z.b. wenn sie ihre eigene sportordnung und vielleicht die eines anderen verbandes kennen würden.

was ich mitkriege, ist einfach diffamieren von anderen um sich eine weisse weste zu verschaffen, wenns aber dann um ein gesetz geht, kriegen wir alle was auf den deckel, dann fragt keiner mehr nach verbänden !

das ollten diese "funktionäre" mal bgreifen !

juergen

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Schadensbegrenzung bedeutet ein Eingeständnis. Wir müssen in die Offensive gehen und der Öffentlichkeit deutlich machen, dass auch wir als Waffenbesitzer von den Ereignissen betroffen sind und uns gegen die kollektiven Schuldzuweisungen wehren. Dies kann nur offensiv geschehen. Wir müssen es schaffen, dass unsere Frontleute in den Medien ebenso präsent wie die der Gegenseite sind. Wir müssen die Medien mit Mails und Beschwerden genauso zumüllen, wie wir es mit den Politikern getan haben. Jedes Abwiegeln macht uns nur zum "getroffenen Hund".

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Sehr geehrter Herr Brauer,

Es verwundert mich schon sehr, dass Sie sich darüber aufregen, dass seitens

eines Vertreter eines Schützenvereines Kritik an bestimmten Arten des

Schießsports geübt wird. Gerade die von Ihnen moderierte homepage ist ein

Musterbeispiel für unsachliche und höchst unangemessene Kritik nicht nur am

DSB und seinen Funktionären. Wer im Glashaus sitzt ....

In der Sache sollte Ihnen als erfahrenem Redakteur geläufig sein, dass der

DSB nicht für alle Äußerungen von Vereinsvorständen haften kann. Äußerungen

einzelner Vereinsvertreter sind deren persönliche Meinung, nicht abgestimmt

mit dem DSB und daher auch nicht repräsentativ. Es ist schon keine geringe

Verdrehung der Tatsachen, wenn Sie glauben, hieraus den Schluss ziehen zu

wollen, der DSB schere aus der gemeinsamen Linie der Verbände aus und

versuche sich nun auf Kosten anderer aus der Affäre zu ziehen.

Die Verwendung von pump-guns ist für das sportliche Schießen nach den

Disziplinen des DSB zwar möglich, nach Aussage kompetenter Fachleute aber

wenig geeignet.

Völlig unverständlich sind mir Ihre unverhohlenen Drohungen am Ende der

e-mail. Damit kündigen Sie einen gemeinsamen Konsens in der Sache auf. So

geht es - um Ihre Worte aufzugreifen - wirklich nicht.

Mit freundlichem Gruß

J. Kohlheim

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1. Sehr gute Briefe, Gecko und Mike ! Weiter so.

2. Ich schätze Jürgen Kohlheim. Er sorgt im DSB für die waffenrechtliche Kompetenz. Er ist moderat und kenntnisreich.

3. Die Reaktion - die in dieser Art bei Kohlheim sehr ungewöhnlich ist, und die ihm auch nicht persönlich übelgenommen werden sollte - zeigt eines überdeutlich: Eure Kritik hat haargenau den wunden Punkt getroffen. Also weitermachen. Sachlich, faktisch, ohne persönliche Angriffe, aber deutlich in der Sache.

Freundliche Grüße,

Carcano

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