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Crossbow 2025 - where do we go from here?


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Geschrieben (bearbeitet)

Wer schon länger dabei ist, kann sich über die Entwicklung der Armbrusttechnik – also eines grundsätzlich obsoleten Gegenstandes – nur wundern.

 

Obwohl es immer ein bisschen etwas am Markt gab, waren die Dinger in den 80iger Jahren nach dem James Bond Film „In tödlicher Mssion“ (dort ballerte Carole Boquet mit der Barnett Commando) plötzlich „in“ und jeder wollte so ein Dings haben.

Es stellte sich schnell heraus, dass die meisten Teile in der Praxis nicht zu brauchen waren, so z.B. eben die Barnett Commando, die beim Spannen die Sehne zerschnitt.

 

Zahlreiche Anbieter brachten alles Mögliche an den Markt, wenig davon war in Deutschland erhältlich und vieles sowieso nicht zu gebrauchen. Irgendwann kamen die ersten Excalibur Recurves an den hiesigen Markt, die dann tatsächlich dauerhaft funktionierten, leistungsfähig und präzise waren.

 

Die Jahren kamen und gingen, von Sondergeräten wie den gummizugbetriebenen „Proline Linearbögen“ kamen hierzulande nur Fotos und Berichte an. Immer mehr billiger Chinakram war verfügbar und die Compoundmodelle wurden regelmässig durch neue ersetzt, weil die vorherigen nicht dauerhaft wirklich gut funktionierten.

 

Um 2000 herum gab es hierzulande an funktionstüchtiger Ware vor allem die Excalibur Exomag, später Exomax, die um die 300 bis 330 fps (100 bis 110 m/s) auch wirklich leisten konnten und ordentlich funktionierten – aber groß und sperrig waren.

Auch wenn es ab und zu besondere Modelle gab, die mehr oder weniger gut funktionierten, kam der nächste Sprung eigentlich erst so um 2016 oder 2017, wenn ich mich richtig erinnere: Plötzlich waren 400 fps der neue Standard, der nicht mehr nur mit Compound, sondern sogar auch mit Recurves erreicht werden konnte.

 

Inzwischen reden wir aber seit etwa 2022 über Compounds, die nur noch etwa 25-26“ (63,5-66,0 cm) lang sind und bei einem Standardpfeilgewicht von 400 grs (25,9 g) eine Anfangsgeschwindigkeit im Bereich von 450-470 fps (137-143 m/s) und bei den extremsten Modellen sogar um und über 500 fps (152 m/s) real erreichen, was Energien um 300 Joule bedeutet.

 

Gleichzeitig sind diese Geräte erstaunlich präzise. Tatsächlich ist die Fluggeschwindigkeit aber weniger wegen der höheren Energie relevant, weil beim jagdlichen Einsatz ohnehin die Klingen der Pfeilspitze töten, sondern vor allem wegen der sehr viel flacheren Flugbahn, die eine genaue Kenntnis der Entfernung und die richtige Anpassung des Haltepunktes weniger relevant macht – das Treffen wir eben durch die flachere Flugbahn erleichtert.

 

Auf der anderen Seite der Armbrust-Evolution steht die uralte Technik der Repetierarmbrust, die in den letzten Jahren – wann war das eigentlich genau? – meines Wissens von Jörg Sprave wiederbelebt und in verfügbare Waffen verwandelt wurde: Auch wenn die Dinger wenig Energie haben, sind doch mehrere schnelle Schüsse möglich, die auf kürzere Distanz potentiell tödlich sein können.

 

Aktuell sind ja sogar halb- und vollautomatische Armbrüste – betrieben mit Akkuschraubern – im Vorlauf, nachdem die Steambows, deren Wurfarme nach dem Schuss mit Pressluft gespannt wurden – scheinbar wieder verschwunden sind.

 

Alles in allem ist die Entwicklung technisch recht interessant und es ist erstaunlich, wie für den jagdlichen Markt in den USA immer noch ausgereiftere Produkte entstehen – und welche Preisklassen inzwischen erreicht werden:

 

Die Tenpoint Neuerscheinung von 2023 – damals mit 470 fps Anfangsgeschwindigkeit – kostete noch etwa 2500 Dollar, die Neuerscheinung von 2025 kostet als Nachfolgemodell mit erheblichen Verbesserungen schon ganze 3500 Dollar.

 

Hauptverkaufsgrund ist eben das amerikanische Jagdrecht mit den "Seasons": Wer nicht nur mit Büchse, sondern auch mit dem Bogen oder der Armbrust jagen geht, darf zeitlich länger zur Jagd und kann normalerweise mehr Wild erlegen. Offenbar besteht deswegen genug Nachfrage nach solchem Schiesskram, auch wenn er teuer ist.

 

Dabei werden die Geräte, da die Amis vom Baumsitz jagen, immer kompakter und sind nur noch etwa 65 cm lang und oft gerade mal 20 cm breit. Mich würde auch immer mal interessieren: Wie finden die Ihre 20 USD Pfeile mit 30 USD Jagdspitzen wieder, wenn die komplett durch ein "Whitetail" geschlagen sind und irgendwo in den Boden pfeifen? Oder sind die dann jedes Mal einfach weg ?

 

Wohin wird diese Technik noch gehen?

 

Wie lange werden wir das hier noch haben dürfen, nachdem die wirklich wunderbare Technik des „Airbows“ schon praktisch verboten wurde: Es gibt einfach kein Bedürfnis dafür, es sei denn, jemand ist Sachverständiger.

Bearbeitet von Traugott
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Traugott:

Wer schon länger dabei ist, kann sich über die Entwicklung der Armbrusttechnik – also eines grundsätzlich obsoleten Gegenstandes – nur wundern.

 


Ich finde diese Eingangsfrage schon sehr engstirnig.

Für kaum einen Hersteller von irgendwelchen Waffen, Freie wie auch EWB Waffen, steht der deutsche Markt im Fokus oder Vordergrund.

Das verhindert schon die gesetzliche Situation in diesem Land.

 

Daher kann man keinesfalls von obsoleten Gegenständen sprechen oder nur maximal obsolet in Deutschland.

 

Aber ich gebe auch zu bedenken, dass das deutsche Sportschützentum mitunter selber schuld daran ist.

 

z.B. Was hindert Dich, lieber Traugott, in Deinem Schützenverein einen Armbrustplatz einzurichten, natürlich in Abstimmung mit dem Vereinsvorstand?

 

Irgendjemand in einem Verein hat z.B. Interesse am Bogenschießen und richtet einen Bogenplatz her, der später zu einem 3D Parcours erweitert wird.

 

Ich denke relativ problemlos könnte z.B. auf einem normalen 25m, 50m oder 100m Stand mit der Armbrust geschossen werden.

 

Daraus kann man auch neue Disziplinen entstehen lassen, es muss nur jemand die Initiative ergreifen…..

Geschrieben

Die technische Entwicklung wird weiterhin zweigeteilt sein: Einerseits die Jagd-Armbrüste aus den USA (immer mehr Power und Speed, kompakter und komfortablere Spannsysteme), andererseits die "taktischen" Armbrüste. Ich selbst kenne mich eigentlich nur mit der letzteren Kategorie aus. Da kann ich Euch versichern: Die nächste Iteration ist e-Motor-getrieben. Wir (GoGun) bereiten gerade einen BKA-FB-Antrag vor, mit dem Ziel, eine Entscheidung hinsichtlich der Legalität von Full Auto Armbrüsten zu erhalten. Das Ergebnis dieser Anfrage entscheidet, ob die 2026er Produkte Semi- oder Vollautomaten werden. 

Doppelreihige Wechselmagazine, Schnellwechsel-Wurfarme, lange Picatinny-Schienen, vernünftige Abzüge und frei wählbare Auszugskraft sind Stand der Technik. 

 

Wir dürfen gespannt sein! 

Geschrieben
5 hours ago, Traugott said:

Hier ging es um die technische Entwicklung ....

Hä? Du fragst doch zuletzt genau nach dem, worauf dir @whaco antwortet?

8 hours ago, Traugott said:

Wie lange werden wir das hier noch haben dürfen, nachdem die wirklich wunderbare Technik des „Airbows“ schon praktisch verboten wurde: Es gibt einfach kein Bedürfnis dafür, es sei denn, jemand ist Sachverständiger.

 

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