dominantes Auge / Kreuzdominanz

[double16]

Hallo alle zusammen,

 

ich schieße seit knapp einem Jahr (Kurzwaffe:  LuPi; Sportpistole, Pistole 9mm Luger; Revolver .357 Magnum) aufgrund bestimmter Gründe auch Pistole und Revolver einhändig, Rechtsschütze. 

 

Bisher mit einer "klassischen" (Knobloch) Schießbrille mit Irisblende und abgedecktem, nicht zielendem Auge (statische Disziplinen DSB und Fallscheibe; Speed BDS betrachte ich auch als statisch). Im Folge der Suche nach einer Schießbrille, geeignet für Großkaliber Kurzwaffe ( ... ich weiß, Manching, Knobloch etc.) hat sich nun ergeben, dass mein bisher NICHT zielendes Auge (das Linke), mein dominantes Auge ist und ich wohl kreuzdominant im Bezug Hand/Auge bin.

 

Fragen:

 

1. Macht es Sinn von rechts- schießend und zielend auf rechts schießend und links zielend zu wechseln ?

2. In dem Zusammenhang - ist eine Korrekturbrille (Sicherheitsbrille) mit Aufsteck-Irisblende (Gehman, Centra) und Abdeckung des nicht zielenden Auges bei GK empfehlenswerter, als die Nutzung einer klassischen Schießbrille ?

 

Ich freue mich auf konstruktive, auf eigenen Erfahrungen basierenden Antworten.

 

Gut Schuß ...

 

Bearbeitet 16. Februar 2023 von double16
Fehlbedienung Forum

[Gast]

Es gibt einige Pistolenschützen, die rechts schießen aber mit dem linken Auge zielen 

[SanCatri]

ich bin Linkshänder, mein dominantes Auge ist aber das Rechte.

Die ersten Monate hatte ich mit der linken Hand geschossen, die Ergebnisse wurden aber nicht besser.

Weil ich 60er Baujahr bin, wurde ich noch umerzogen und musste mit rechts schreiben.

Also habe ich versucht, auch mal mit mit der rechten Hand zu schießen.

Die Egebnisse wurden erst einmal schlechter, aber nach 2 Jahren hatte es für die Landesmeisterschaft gereicht.

[Heimschrauber]

Ca 30% der Rechshänder haben ein linksdominates Auge, die meisten wissen es nur nicht

Ein Auge Dominanztest ist das erste, was ich als Trainer mit Neulingen mache bevor die wegen fehlender Fokussierung die Lust am Treffen verlieren

 

@double16dein Problem wird im Griff gelöst !

 

Dafür gibt es Griffe mit 7Grad Auslenkung. D.h. die Waffe ist um 7Grad im Griff geschwenkt, so dass bei normaler Haltung die Visierlinie ins linke Auge zeigt.

Versuche bitte nicht das durch verschränken im Handgelenk zu kompensieren !

Beim Abziehen wird sich die Muskulatur mit entspannen und du hast unerklärliche Rechtsschüsse.

[s_f]

Schießt du alles einhändig (und Schulterlinie grob parallel zur Visierlinie)?

 

Falls du auch was beidhändig schießt: Probiers doch einfach mal aus, die Waffe vor's linke Auge zu halten.

 

Bei Kurzwaffe wär ich nie auf die Idee gekommen, sie mir vor's falsche Auge zu halten. Dadurch kommt man mit der subdominanten Hand auch noch weiter nach vorne an der Waffe.

8 minutes ago, Heimschrauber said:

Versuche bitte nicht das durch verschränken im Handgelenk zu kompensieren !

Beim Abziehen wird sich die Muskulatur mit entspannen und du hast unerklärliche Rechtsschüsse.

Geht's dir da ums einhändige Schießen oder willst du auch beim Beidhändigen Schießen von abraten? Unerklärliche Rechtsschüsse hab ich bei mir bis jetzt nicht beobachtet. Die Standardabweichung ist eigentlich um 360° rum ähnlich groß.

[Gast]

Das wird sogar in der Weltelite zum Teil gemacht….

[Heimschrauber]

Der Trendstarter schießt einhändig und darauf bezieht sich mein Rat.

Ich selber schießen ( und Treffe ) seit 40 Jahren Einhändig, einen wahrlich Grund zum Beidhändigen schießen hat sich mir da nicht erschlossen

Ich bin nun nicht der Zweihand-Guru, aber alles was Spannung in das System Waffenhaltung bringt ist Kontraproduktiv ...

[Heimschrauber]

vor 21 Minuten schrieb s_f:

.....Unerklärliche Rechtsschüsse hab ich bei mir bis jetzt nicht beobachtet. Die Standardabweichung ist eigentlich um 360° rum ähnlich groß.

Da würde ich mal Gedanken drüber machen, wenn deine Trefferlage 360 ° um dich herum beträgt....

Ist ggf der Sicherste Platz bei dir vor der Kanone ?

 

 

....

Sorry, aber der 11 Meter musste rein

Bearbeitet 16. Februar 2023 von Heimschrauber

[Gast]

Wenn die Waffe, im Bsp. Rechtsschütze mit links zielenden Auge im Schuss leicht nach links ausweicht wegen dem Moment, welches auf den Körper/Arm wirkt, wird es deswegen nicht unbedingte zu seitlichen Linksschüssen kommen. Das passiert erst wenn der Schuss draußen ist. Es kann sogar vorkommen (merken die Lupi-Schützen) dass der Arm wegen der Körperspannung beim Auslösen leicht zur Seite schwenkt....Schwer zu analysieren, mit ner Scatt-Anlage kann man es verdeutlichen

[s_f]

@Heimschrauber   Ok, dann verstehe ich, warum du so vehement davon abrätst, unerklärliche Rechtsschüsse (Plural) zu produzieren - hast du beim Erlernen dieses Wissen schon (mehrere) rechte Standnachbarn aufs Gewissen bekommen?

 

- zylindrisches Koordinatensystem

- Projektilweg kurz vor Einschlag = Z-Achse = in etwa orthogonal zur Scheibenoberfläche

- Standardabweichung um 360° rum = typische Abweichung vom Trefferschwerpunkt innerhalb der Scheibenebene

[Heimschrauber]

Nun ja, ich bin seit 1986 DSB Trainer Pistole

Selber hatte ich 1992 das Angebot in die Nationalmannschaft aufgenommen zu werden, was ich leider aus beruflichen Gründen ablehnen musste ..

Zwei der Jugendlichen, die ich mittrainiert habe sind Europameister geworden..

Unseren "Dorfverein" hab ich in die 2.Bundesliga geführt, ja ich habe da schon einen gewissen Erfahrungsschatz den ich weiter ausbauen (lerne bis alle Finger gleich lang sind) und auch gerne weitergebe.

 

 

[double16]

Vielen Dank für eure Antworten. 

 

Zu meiner Frage 1 ist die Antwort wohl ausprobieren. 

 

Einhändig schieße ich weil ich halt nur einen Arm habe ... Fuß und Schulterstellung 45 Grad zur Schußrichtung.

 

Der 7 Grad Ausgleich funktioniert bei einer LuPi, jedoch nicht bei z.B. einer P226 x-six.

 

Antworten zur Frage 2 .... ???

[Heimschrauber]

vor einer Stunde schrieb double16:

...

 

Der 7 Grad Ausgleich funktioniert bei einer LuPi, jedoch nicht bei z.B. einer P226 x-six.

 

...

Nein, das gilt auch für Standardgriffe.

Hier werden ggf die Griffschalen Asymetrisch ausgeführt.

Am besten fragst du diesbezüglich bei Thomas an.

 

Sowas z.B.

 

Bearbeitet 16. Februar 2023 von Heimschrauber

[Klaas]

vor 7 Stunden schrieb double16:

... 2. In dem Zusammenhang - ist eine Korrekturbrille (Sicherheitsbrille) mit Aufsteck-Irisblende (Gehman, Centra) und Abdeckung des nicht zielenden Auges bei GK empfehlenswerter, als die Nutzung einer klassischen Schießbrille ? ...

 

 

 

Leider liegt bei mir auch seine Kreuzdominanz vor. Ich habe mir eine Uvex-Schutzbrille angeschafft mit optischen Uvex-Sicherheitsgläsern, die auf die Entfernung zum Korn abgestimmt sind. Auf das linke Glas klebe ich, man muss ein bisschen rumprobieren, an passender Stelle ein weißes Schusspflaster. Funktioniert bestens.

 

Ich kann diese Super-Duper-Schießbrillen-Käfig-Konstruktionen einfach nicht ausstehen.

 

Klaas

[pulvernase]

Als ebenfalls "Betroffener":

 

Wenn möglich, dann ist ein 7° Griff zu empfehlen. Wenn nicht, dann geht es aber auch mit einem normalen Griff mit ausreichend Übung gut. Wichtig ist, dass du eine gerade Kopfhaltung beibehältst und dich hier nicht verspannst.

Wie @Heimschrauber schon sagte, das Abziehen ist bei gedrehtem Handgelenk etwas eigen. Mit Trockentraining bekommt man das gut hin, aber es braucht mehr Konzentration als ein 7° Griff.

 

Wenn du bisher mit dem rechten Auge geschossen hast und du mit den Ergebnissen zufrieden bist, dann lass es dabei. Ich schieße als Rechtshänder Kurzwaffen generell mit dem linken Auge (ein- und beidhändig), bei Langwaffen wechsle ich auf das rechte Auge. Für Kugeldisziplinen ist das gar kein Problem, solange du das nicht zielende Auge abdecken kannst. Schießen mit beiden Augen offen mit Rotpunkt ist auch kein Thema.

An der Luftpistole habe ich einen entsprechend gedrehten Griff, bei GK nicht.