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IGNORED

Eichung Geschwindigkeitsmessgerät


Peter K

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Wie klein ist denn überhaupt die angestrebte Messgenauigkeit ?

Du meinst doch bestimmt:

Wie hoch ist denn überhaupt die angestrebte Messgenauigkeit ?

Aber überlegt doch mal.

Was ist an einem Vo-Meßgerät am wichtigsten? Meiner Meinung nach nicht die genaue Vo-Messung.

Sondern?

Dagobert

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Du meinst doch bestimmt:

Wie hoch ist denn überhaupt die angestrebte Messgenauigkeit ?

Aber überlegt doch mal.

Was ist an einem Vo-Meßgerät am wichtigsten? Meiner Meinung nach nicht die genaue Vo-Messung.

Sondern?

Dagobert

Nein, "klein" war beabsichtigt :rolleyes:

Nun denn, erleuchte mich.

Was ist an einem Messgerät für die Geschwindigkeit wichtiger als die Messauflösung derselben ? :gaga:

Wenn du ein solches System kalibrieren möchtest, die Messauflösung aber nicht wichtig ist ..... was treibt ihr denn da eigentlich ?

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An einem Vo-Meßgerät ist meiner Meinung nach zweitrangig, ob das Gerät auch genau die Geschwindigkeit anzeigt, die das Geschoss auch fliegt. Ich meine damit jetzt, ob ich 750 m/s oder 755 m/s angezeigt bekomme. Natürlich muß diese Anzeige auch in einem bestimmten Toleranzbereich liegen. Aber ein gutes Messgerät zeichnet eine gute Wiederholgenauigkeit aus. Das heißt: Jedes Bauteil das im Gerät steckt hat gewisse Toleranzen und diese Toleranzen geben dann später in der Messung die Toleranzen, bzw. die Messfehler an. Es ist also sinnvoller über eine Wiederholgenauigkeit zu sprechen bzw. zu schreiben.

Im Amiland wurde jetzt vor kurzem ein Megatest mit sämtlichen Vo-Meßgeräten durchgeführt. Dreimal dürft ihr raten welche Geräte mit Abstand die schlechtesten waren.

Dagobert

"Schon wieder ein Rätsel"

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Also üblicherweise erfolgt die Messung an zwei Punkten. Diese zwei Punkte sind der Abstand der Lichtschranken, genauer gesagt der Blendenschlitze der Fotodioden bzw. Fototransistoren. Der Abstand der Lichtschranken beträgt i.d.R. 1ft. (30,48cm) bzw. 50cm. Die Messung erfolgt sinnvollerweise nicht direkt vor der Mündung, sondern 3m davon entfernt, damit austretende Gase die Messung nicht verfälschen. Dieser Messaufbau reicht aus, um z.B. dem MIP zu ermitteln oder die Gleichmäßigkeit von Handladungen zu beurteilen.

Gemessen wird die Zeit, die ein Geschoß benötigt um die Messstrecke zu passieren. In der Praxis erkennen die Lichtschranken die Abschattung des Fotosensors während das Geschoß den von dem Fotosensor erfassten Bereich überfliegt. Diese Änderung der Lichtverhältnisse beträgt ca. 1% für die Dauer von ca. 0,00002 Sekunden (Geschoßlänge 1cm, Geschoßgeschwindigkeit 500m/s). Erkennt nun die erste Lichtschranke das Geschoß, erzeugt sie einen kurzen Puls, der einen Zähler startet. Die zweite Lichtschranke stoppt diesen Zähler wieder. Dieser Zähler wird i.d.R. mit einem quarzstabilisierten Taktgeber mit 4MHz getaktet, d.h. er zählt alle 0,00000025 Sekunden um eins weiter. Aus dem Zählerstand, der Taktfrequenz und der Länge der Messstrecke kann nun die Geschwindigkeit berechnet werden.

Der Zähler besitzt üblicherweise ein 16 bit breites Register, d.h. er kann maximal bis 65536 zählen. Dieser Wert bestimmt zusammen mit der Länge der Messstrecke, die minimal mögliche Geschwindigkeit, die gemessen werden kann.

Beispiel1: Um bis 65536 zu zählen, benötigt der Zähler 65536 x 0,00000025 Sekunden = 0,016384 Sekunden. Damit das Geschoß in dieser Zeit die Messstrecke von 50cm zurücklegen konnte, musste es eine Geschwindigkeit von, 0,5m / 0,016384 Sekunden = 30,52 m/s gehabt haben.

Berechnet wird die Geschwindigkeit also nach der Formel: Länge der Messstrecke mal Taktfrequenz geteilt durch Zählerstand.

Beispiel2: L=50cm, F=4Mhz, C= 2345 ergibt V= 852,88 m/s.

Die Genauigkeit der Messung wird also bestimmt durch die Genauigkeit des Quarzoszillators (kann man mit einem Frequenzzähler messen) und der genauen Länge der Messstrecke (kann mit einem Lineal messen).

Ich benutze seit kurzem einen Eigenbau Chrono mit Microprozessor bei dem die Lichtschrankeneinheit drahtlos mit der Anzeigeeinheit kommuniziert. Das hat den Vorteil, dass ich auch die V100 ohne Spektiv messen kann. Ein Vergleich mit der BMC17 in unsrem Verein ergab identische Werte mit beiden Geräten.

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Tom

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Prima Beitrag!!

Und, wo ist der Bauplan dazu???? :gutidee:

Auf die Frage habe ich gewartet!

Mal sehen vielleicht bereite ich es mal zum Nachbau auf.

Ich habe eine Firma, die Geräte für industrielle Messaufgaben nach Kundenspezifikation baut.

Bei dem Chrono handelt es sich um den Prototyp für ein Gerät, das wir für einen Kunden gebaut haben, der sich mit Linearantrieben für "Railguns" beschäftigt.

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Tom

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Fotos?

Fotos von der Railgun Anlage kann ich leider nicht veröffentlichen, da ich mit dem Kunden ein "NDA" habe. NDA= non disclosure agreement (neudeutsch für Geheimhaltung). Nur soviel, die Anlage soll zur Materialprüfung verwendet werden.

Ein Railgun kann man sich vorstellen, wie ein Transrapid, bei dem plötzlich die Schiene endet. Eine etwas bessere Definition findet man: Hier!

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Tom

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